Ist es der richtige Weg, zuallererst einen passenden Verstärker auszuwählen und dann die Boxen dazu zu suchen oder umgekehrt?
Henne-Ei Problem. Wenn du passive Lautsprecher kaufst, dann wählst du die immer schon mit einem Verstärker aus. Es gibt exzellente passive Lautsprecher, die aber sehr Verstärkerkritisch sein können. Oder anders ausgedrückt, die besten Lautsprecher der Welt können am falschen Verstärker schlecht klingen. Wenn du zuerst den Verstärker wählst, hängt dessen "gehörte" Performance vom Lautsprecher ab. Einen Lautsprecher mit einem Verstärker zu "paaren" ist nicht ganz so einfach wie sich manche das vorstellen, das kann schon ein Weilchen dauern.
Und ganz wichtig: ich bin aus den postings bezüglich "4 gleiche Boxen aufstellen" nicht klar geworden: ist es von Vorteil 4 gleiche Boxen + eine Center Box + 1 subwoofer zu kaufen oder doch besser 2 hochwertigere Boxen vorne (zum Stereo-Schallplattenhören) und für hinten die "schlechteren" Boxen (nur für Surroundeffekt) zu nehmen?
Unterschiedliche Lautsprecher werden immer anders klingen, es gibt extrem wenige Hersteller die z.B. die Unterschiede zwischen einem Center und Main ausgleichen können (z.B. Meridian oder einige der größeren Dynaudios), alles andere wird immer ein wenig anders klingen. Willst du das? Außer dem Kollegen Warhammer will das eigentlich niemand, da du ja ein möglichst homogenes Klangbild haben willst. Wenn sich also etwas "um dich herum bewegt", dann soll das, unabhängig von der Position, immer gleich klingen. Gleiches gilt für ein 360° Soundfield. Stell dir vor du "stehst im Regen", dann soll doch der Regen vorne genauso klingen wie hinten. Ebenso soll seitlich, also zwischen Front links bzw. rechts und Surround links bzw. rechts es gleich klingen. Bei unterschiedlichen Lautsprechern ist das aber so, als wenn du vorne links einen anderen Lautsprecher stehen hast als vorne rechts.
Also gilt, wenn du den Platz hast, dann kaufe dir identische Lautsprecher (auch als Center!). Ansonsten geh halt den Kompromiss ein und nimm für hinten was anderes. Am besten bist du (bei kleineren Lautsprechern) noch damit beraten wenn die identische Chassis gewählt sind, die Front dann aber als
D'Appolito ausgelegt ist.
Einen großen Fehler darfst du beim Vergleich, gerade als unerfahrener Hörer/Vergleicher nicht machen. Wenn du unterschiedliche Systeme miteinander vergleichst, dann musst du die Lautstärke aufeinander abstimmen. Das menschliche Gehör empfindet ein lauter spielendes System immer als besser, auch wenn es tatsächlich schlechter ist. Leute die viel Erfahrung beim Vergleichen von Lautsprechern haben können das relativ schnell kompensieren und sich auf Details konzentrieren, die dann mehr über die Qualität aussagen. Vergleichsneulinge empfinden das lauter spielende System erstmal als besser, die Wahrnehmung der wirklichen Qualität tritt dann unbewusst meist erst nach längerer Zeit auf, wenn man sich an das System gewöhnt hat. Also gilt hier, um einen fairen und objektiven Vergleich zu erzielen, müssen die Systeme bzgl. des Pegels aufeinander eingemessen werden. Alles andere ist Schwachsinn. Die Gesamtlautstärke kann natürlich variiert werden, nur müssen die bei allen spielenden Systemen jeweils gleich sein. Sprich deinen Händler darauf an, wenn er dir die Demosysteme aufbaut. Bzw. lass dir ein kleines "Radio-Shack-Meter" mitgeben, wenn du daheim vergleichst.
Noch zwei Hinweise. Ein Lautsprecher sollte immer gut klingen, egal ob Film oder Musik. Wenn ein Lautsprecher nur eines davon kann, beim anderen aber schwächelt, dann ist es ein schlechter Lautsprecher.
Ein Lautsprecher sollte ebenfalls bei beliebigen Pegeln gleich gut spielen. Und da trennt sich die Spreu vom Weizen, die wenigsten Lautsprecher können dies wirklich. Manche spielen leise gut, manche laut und manche irgendwo in der Mitte. Egal wie laut ein Lautsprecher spielt, er sollte niemals seine Klangcharakteristik ändern. Oder sagen wir nahezu niemals, denn zu 100% würde dies bedeuten, dass ebenfalls die Temperatur der einzelnen Chassis überwacht werden müsste und per DSP gegengesteuert werden müsste. So ein DSP Eingriff muss immer im Lautsprecher gemacht werden, alles andere ist Humbug und bringt massive Verschlechterungen mit sich. Abgesehen davon, bietet diese Art der Steuerung aktuell nur ein Hersteller an.
Als Vergleich: Bei Fernsehern/Projektoren ist es das gleiche Spiel mit der Helligkeit. Ein helleres Bild wird trotz schlechterer Homogenität, schlechterem On/Off Kontrast, schlechterem Ansi Kontrast, schlechterem Schwarzwert, schlechterem Gamma, usw. immer zuerst als besser angesehen, weil das menschliche Auge zuerst auf die Helligkeit anspringt, genauso wie das Gehör auf die Lautstärke.
Dir ist nichtmal aufgefallen das Du von Adam/Genelic gesprochen hast und ich nur mit Adam geantwortet habe. Woran das wohl gelegen haben mag.
Nur so als Tip: Vielleicht daran das ich durchaus auch den einen oder anderen Adam gehört/gesehen habe im Gegensatz zu Genelic.
Ich hätte jetzt spontan gesagt, dass liegt daran, dass die Firma Genelic keine Lautsprecher herstellt. Ich bin mir aber nicht so sicher was die Firma Genelic herstellt und ob es diese Firma überhaupt gibt. Vielleicht stellt sie ja Chassis her, die gleichzeitig ein Lautsprecher sind.
Allen anderen würde ich die Firma Genelec empfehlen, die bauen durchaus gute Lautsprecher.
Erkläre mir doch einfach wie Du mit den Mitteln die die Adams bieten eine Laufzeitkorrektur vornimmst.
Lies dir doch noch mal den Thread durch, nimm dir auch gerne ein Phsysikbuch dazu. Überlege dir noch mal, was du mit deinem Systeme erreichen willst und was du dafür genau benötigst. Dann überlege dir für was du einen DSP brauchst, sofern du den überhaupt brauchst. Ist aber interessant, dass immer diskutiert wird, mit mangelnden physikalischen Grundlagen bzw. Misinterpretation dieser.
Als Tipp: überlege dir mal ganz genau welche physikalischen Parameter du brauchst um den von dir gewünschten "warmen Röhrenklang" zu bekommen. Überlege dir auch wo und wie du diese einstellen *kannst* und wo du sie einstellen *solltest*. Überlege dir, warum das denn so ist. Vielleicht geht dann ein Licht auf.
Die Antwort "möglichst neutraler Lautsprecher + Röhrenverstärker" können wir ja ausschließen, da es darum nicht ging.
Wir kommen dem ganzen näher unter folgenden Annahmen:
* 50 Kaufinteressenten aus Mediamarkt/Saturn/...
* Sie bringen Ihre eigene Musik mit
* Sie stellen die Anlage so ein wie sie es wollen
* Ihnen wird gesagt was die einzelnen Anlagen kosten
* Die Anlage die ihnen dann am Besten zusagt wird auch gekauft
Immer noch Interesse?
Schon lustig, wie erst verallgemeinert und die Klappe aufgerissen wird und dann eingeschränkt wird, um den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
50 Leute: nein, wir wollen ja einen fairen und objektiven Test machen und darf man nicht einschränken wo die Leute herkommen. Die können auch einfach von der Straße kommen. Alles andere würde kein repräsentatives Ergebnis zulassen.
Eigene Musik: aber natürlich doch
Einstellungen: solange die Anlagen so eingestellt sind, dass ein fairer und objektiver Vergleich möglich ist, kein Problem. Siehe die Tipps von mir oben bzgl. match der Pegel. Nur so ist ein objektiver Vergleich tatsächlich möglich, alles andere hat keine Aussagekraft. Einen Crashtest deiner Autos machst du ja auch nicht einmal mit Auto A bei 2km/h und einmal mit Auto B bei 50km/h und sagst dann, A ist viel stabiler. Physikalische Grundgesetzte müssen schon berücksichtigt werden.
Kosten: nein, wird ihnen nicht gesagt. Wozu auch? Da es sich um Doppel-Blindtests handelt (alles andere ist nicht objektiv und damit auch nicht repräsentativ), sehen sie die Anlagen sowieso nicht und wissen auch nicht wann welche Anlagen spielen. Der Preis bzw. dessen Kenntnis, ist völlig irrelevant bzgl. der Performance bzw. deren Wahrnehmung.
Kaufen: Wieso willst du die Leute zwingen eine Anlage zu kaufen? Vielleicht haben sie schon eine und bleiben dabei, vielleicht haben sie eine und ersetzen diese dann, vielleicht haben sie keine und wollen dann eine kaufen oder auch nicht.
Unterm Strich wollen wir doch Systeme unter fairen und objektiven Bedingungen vergleichen, nur so können repräsentative und reproduzierbare Ergebnisse zu Stande kommen. Oder anders ausgedrückt, wir wollen doch nicht Tests beeinflussen bzw. nur der Statistik trauen, die wir selber gefälscht haben, oder?
Das solltest du doch von deinen Auto-Herstellern und deren Tests und Berechnungsmodellen kennen. Immer unter fairen Bedingungen, reproduzierbar und Aussagekräftig.
Ich für meinen Teil habe bei Tests immer das Ziel, dass sie objektiv sind - andere haben vielleicht das Ziel Tests zu fälschen. Solange sie objektiv und unter identischen Bedingungen stattfinden, bin ich dafür immer bereit.
