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Anbieterkennung auf Internet-Seiten

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Dass das Internet ist kein rechtsfreier Raum ist, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Auch hier gibt es Gesetze, die zu beachten und einzuhalten sind. Insbesondere die Frage der Anbieterkennung, auch gemeinhin als „Impressum“ bekannt, beschäftigt viele Seiten-Betreiber.

Gesetzlich vorgeschrieben ist die Angabe von Namen und Anschrift des Betreibers für alle Anbieter von Telemedien.

Logisch! Wenn man eine Meinung hat und sie veröffentlicht, sollte man auch dazu stehen.

Für so manchen Betreiber eines so genannten Blogs könnte es ziemlich eng werden.

Wie seht Ihr das?
 

duffman

Galloway Pepping
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Ich persönlich finde es etwas übertrieben, dass man seine Telefonnummer im Internet preisgeben muss.
Ebenso die Anschrift.

Ich finde ein Kontaktformular, bzw. eine Emailadresse sollten ausreichen.

Aber bei den ganzen Gesetzen blickt doch eh keiner mehr durch. Ich weiß zum Beispiel nicht, was ich noch in mein Impressum machen muss. Ich habe gehört, dass bei einem privaten Blog ohne kommerzielle Hintergründe die Angabe der Mailadresse reicht, scheinbar ist dem aber doch nicht so... o_O
 

DaFeeT

Oberösterreichischer Brünerling
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Also ich finde es nicht gut bei kleinen Blogs seine Adresse angeben zu müssen, wo sie jeder sehen kann!
Bei größeren(kommerziellen) Geschichten finde ich es nötig. Aber wenn man nur seine Meinung vertreten möchte finde ich es unnötig. Ist ja auch nicht ohne, dass da jeder die Adresse bekommen kann. Vorallem bei heiklen Themen kann dies gefährlich werden. Man vertritt auf seinem Blog z.B. seine Meinung, und man gerät in einen Konflikt mit Personen, die eine andere Meinung vertreten. Wenn sich dies hochschaukelt, fände ich es nicht sehr angenehm, wenn diese meine Adresse hätten...
Nur mal als Beispiel! Natürlich besteht ja nicht die Pflicht einen Blog zu veröffentlichen, aber meiner Meinung nach sind manche Gesetze nicht genau bedacht und noch ausbaufähig.

...
Ich finde ein Kontaktformular, bzw. eine Emailadresse sollten ausreichen....
Genau so sehe ich es auch. Bei "kleinen" Geschichten ist das doch völlig ausreichend.
 

vcr80

Gestreifter Böhmischer Borsdorfer
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ich musste neulich bei meiner seite wo ich urlaubsfotos (u.a.) herzeige ein impressum angeben, sonst wäre mein account gesperrt worden...
 

s23

Seidenapfel
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Also eine generelle Pflicht für ein Impressum gibt es nicht. Ihr müsst neben dem TMG auch mal die Landespressegesetze beachten. Da wird euch nämlich häufig keine Impressumspflicht aufgetan. Von daher finde ich das ganze nicht so wild.
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Ist es nicht so, dass nur Seiten, die ausschließlich persönlichen oder familiären Zwecken dienen, von der Verpflichtung zur Anbringung eines Impressums ausgenommen sind?

Diese Formulierung entstammt dem § 1 Absatz 2 Nr. 3 BDSG und der besagt, dass solche Zwecke nur dann vorliegen, wenn die Daten nicht der Allgemeinheit zugänglich sind.

Für Internetseiten kommt diese Ausnahme aber nach der bisher vorherrschenden Meinung grundsätzlich nicht in Betracht, da sie über das Netz für jedermann abrufbar und zugänglich sind. Denkbare Ausnahmen wären z.B. passwortgeschützte Seiten oder Seiten ohne Inhalt, was aber sehr selten der Fall ist.

Bei kommerziellen Internetseiten sieht das natürlich völlig anders aus.

Interessant dazu auch dieses Urteil: Klick!
 

Karud

Weißer Winterglockenapfel
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Für so manchen Betreiber eines so genannten Blogs könnte es ziemlich eng werden.

Wie seht Ihr das?

Es muss reichen wenn der Serverdienst meinen Namen und meine Anschrift hat, mehr muss niemand wissen! Besonders wenn man eine politische Meinung vertritt. Am Ende stehen irgendwelche rechten Schläger vor deiner Tür, demolieren deinen Wagen, terrorisieren dich am Telefon und vielleicht schlimmer. Nur weil du einen kritischen Beitrag zur NPD verfasst. Und die deutsche Polizei ist sicher nicht in der Lage dich nach ersten Anzeichen von Drohungen etc. zu schützen (nein, ich halte die Staatsorgane nicht für unfähig, sondern für überlastet).

Edit: Rechte Schläger kann von mir aus durch beliebiges ersetzt werden:
- Linke Schläger
- Pedobären
- Ethische Gruppierungen
- Hooligans
- Kommunisten-Nazis

Bevor hier jemand ankommt, ich würde pauschalisieren.
 

s23

Seidenapfel
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Es muss reichen wenn der Serverdienst meinen Namen und meine Anschrift hat, mehr muss niemand wissen!

Eben. Zumal am Auto auch nicht dein Name und deine Anschrift steht. Da haben auch nur entsprechende Stellen Zugriff auf deine Daten. Wieso sollte das für eine Netzseite anders sein? Mit einem Auto kann ich Menschen umfahren. Das dürfte mit einer Netzseite schwierig werden.
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Dann wollen wir mal für alle Beteiligten hoffen, dass nicht irgend ein findiger Anwalt die Schublade mit den Abmahnungen aufmacht und zum Rundumschlag ausholt.

Es muss reichen wenn der Serverdienst meinen Namen und meine Anschrift hat, mehr muss niemand wissen! Besonders wenn man eine politische Meinung vertritt.

Erschreckend, oder?

Wir leben in einer so genannten Demokratie und trotzdem haben die Menschen Angst davor, ihre Meinung zu vertreten und dahinter zu stehen.

o_O
 

Chezar

Galloway Pepping
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Habs schon verstanden... wollt nur nochmal "nachtreten" :-D
 

Bajuware

Apfel der Erkenntnis
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Ich find die Anbieterkennzeichnung schon nicht ganz schlecht und die könnte meiner Meinung nach auch noch etwas verschärft werden. Eine Internetseite ist doch eh in 90% der Fälle wie eine Haustür mit Nummer.

Ich bin der Meinung, wer etwas öffentlich schreibt, hat auch Verantwortung und sich folglich auszuweisen. Möchte das jemand "nicht", so hat er noch immer die Möglichkeit Inhalte nur für registrierte Benutzer ( sprich Freunde und Bekannte ) darzulegen.

Ich bin kein Fan vom gläsernen Menschen, aber gerade im Netz, was Beiträge, Webseiten, Artikel, Gewinnspiele, etc. etc. angeht, da möchte ich transparenz haben. Jedenfalls auf der Untersten Ebene, dem Seitenbetreiber.

Warum sollte ein Blogger auch probleme mit sowas haben ? Telefonnummer muss ja nicht sein, aber Name und Adresse sollten durchaus Standard sein. Mehr als nur diese Angaben kann heute ja eh jeder herausfinden, ohne Doktorand zu sein, weshalb also nicht gleich Kennzeichnen.
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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§ 55 Informationspflichten und Informationsrechte (RStV)

(1) Anbieter von Telemedien, die nicht ausschließlich persönlichen oder familiären Zwecken dienen, haben folgende Informationen leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar zu halten:
1. Namen und Anschrift sowie
2. bei juristischen Personen auch Namen und Anschrift des Vertretungsberechtigten.
 

Bajuware

Apfel der Erkenntnis
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Joah, wobei wir uns jetzt wieder dort befinden, wo man sich die Frage stellt: "ist das noch persönlich oder familiär ?"

Wenn jemand über 9/11 bloggt und seine persönliche Meinung äußert, ist er dann zur Kennzeichnung verpflichtet ? Wo fängt persönlich/familiär an und wo hört es auf ?
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Joah, wobei wir uns jetzt wieder dort befinden, wo man sich die Frage stellt: "ist das noch persönlich oder familiär ?"

Wenn jemand über 9/11 bloggt und seine persönliche Meinung äußert, ist er dann zur Kennzeichnung verpflichtet ? Wo fängt persönlich/familiär an und wo hört es auf ?

Selbstverständlich ist er das! Wenn jemand über „9/11“ seine persönliche Meinung in Form eines Leserbriefes in einer Tageszeitung zum Besten gibt, ist er auch zur Angabe von Name und Telefonnummer verpflichtet und nicht nur dazu, dem Herausgeber diese Angaben mitzuteilen.

Persönlich und familiär sind wohl ausschließlich diese „Liebes Tagebuch“-Blogs, die aber dann nicht für jedermann zugänglich sein dürfen.
 

Bajuware

Apfel der Erkenntnis
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Selbstverständlich ist er das! Wenn jemand über „9/11“ seine persönliche Meinung in Form eines Leserbriefes in einer Tageszeitung zum Besten gibt, ist er auch zur Angabe von Name und Telefonnummer verpflichtet und nicht nur dazu, dem Herausgeber diese Angaben mitzuteilen.

Persönlich und familiär sind wohl ausschließlich diese „Liebes Tagebuch“-Blogs, die aber dann nicht für jedermann zugänglich sein dürfen.

Also können wir ja grob von ausgehen das jeder Blog zur Anbieterkennzeichnung verpflichtet ist. Nicht rechtlich, aber realistisch betrachtet. Denn eine persönliche Aussage über den Urlaub, in dem beispielsweise ein Hotel oder ein Ort genannt werden würde, wäre ja dann ebenfalls redaktionell betrachtet Kennzeichnungspflichtig ?
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Also können wir ja grob von ausgehen das jeder Blog zur Anbieterkennzeichnung verpflichtet ist. Nicht rechtlich, aber realistisch betrachtet. Denn eine persönliche Aussage über den Urlaub, in dem beispielsweise ein Hotel oder ein Ort genannt werden würde, wäre ja dann ebenfalls redaktionell betrachtet Kennzeichnungspflichtig ?

Selbstverständlich rechtlich, was auch völlig logisch erscheint: Wer eine Meinung, zu irgendwelchen Dingen, Orten, Begebenheiten oder was auch immer für jedermann zugänglich veröffentlicht, muss mit seinem Name dafür gerade stehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Veröffentlichung kommerzieller oder nichtkommerzieller Natur ist.

Siehe auch hier: Klick!
 

s23

Seidenapfel
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Wobei sich die Frage stellt, warum jeder Hampel dann deine Adresse sehen muss. Es reicht ja auch, dass man eine Kennnummer bekommt, anhand welcher dann eine staatliche Stelle die Adresse hat. So ist es ja auch beim KFZ. So hat dann jeder, der ein berechtigtes Interesse geltend machen kann, Zugriff auf deine Adresse.

Im Übrigen ist die gesamte Adresse bei der DeNIC zu finde. Da ist mE nach eine Impressumspflicht eh nur ein Papiertiger und völlig überflüssig.
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Wobei sich die Frage stellt …

Tja, diese Frage kann ich Dir nicht beantworten. Da müsstest Du Dich an den so genannten Gesetzgeber wenden.

Du kannst für die von Dir erwähnte Kennnummer ja mal eine Petition einreichen!

Sinnvoll ist es meiner Meinung nach auf jeden Fall, dass nicht jedermann über sonstwas meckern und lamentieren und sich gleichzeitig hinter der vermeintlichen Anonymität des Internets verstecken kann. Schlecht sind solche Dinge prinzipiell nur dann, so lange sie einen selbst nicht betreffen!

Ich merke gerade, ich wiederhole mich …

Darüber, ob das Fehlen der Anonymität jedem Blogger oder Inhaber einer Internet-Seite in den Kram passt, könnte man wohl ewig lamentieren. Fakt ist nunmal, dass es Regeln und Gesetze gibt, an die alle sich zu halten haben.