Eins vorweg - für mich bedeutet GUI Design nicht nur die optische Aufmachung - auch die Bedien-Paradigmen gehören für mich zum Design.
Also ich mag die OSX Oberfläche sehr. Es wurde aber für meinen Geschmack in LEO zuviel Blödsinn neu eingeführt, wie die halbtransparente Menüleiste oder das neue 3D Dock. Kann man ja zum Glück abschalten.
Ich habe das Design vom Mac OS schon immer besser gefunden, auch das der Pre-OSX Zeit.
Vista sieht mir zu protzig und sehr nach Media Center aus. XP ist mir zu bunt und mit der Taskleiste mit dem "Start"->"Beenden" Unsinn werde ich mich nie anfreunden.
OSX Goodies wie Exposé suche ich für Windows schon seit langem vergeblich. Zoom mit Mausrad+Sondertaste will ich auch nicht mehr missen.
GUI Effekte wie das Einsaugen der Fenster ins Dock finde ich ganz gut - wenn ich unter Windows was minimiere, sehe ich nicht, wohin minimiert wurde. Auch sehe ich keine Miniatur sodaß ich unter Windows viel mehr in der Taskleiste herumsuchen muß. Grade wenn viele Fenster offen sind.
Das Wassertropfen Design von Knöpfchen lockert schnöde Dialoge etwas auf, und solche Design-sünden, wie das Streifenmuster in Menüs und Dialoghintergründen wurden glücklicherweise abgeschafft. Völlig Grau-In-Grau mag ich nämlich auch nicht - das Plastik Theme von KDE ist so ein Beispiel - auf den ersten Blick ansprechend, auf Dauer einschläfernd.
Scrollbars mit benachbarten Up- Down- Buttons finde ich sehr nützlich, spart Mauswege.
Drawers finde ich ganz nützlich - die sind nur dann da, wenn ich sie brauche - unter OSX sehen Hauptfenster immer viel aufgeräumter aus.
Der Finder ist im Gegensatz zum Explorer logischer und übersichtlicher aufgebaut, ich vermisse allerdings die Fähigkeit, unterschiedliche Icon-Größen anzuzeigen, das fand ich an den alten Findern besser.
Die Art und Weise, wie Dokumente mit Programmen verknüpft sind, ist unter OSX für meinen Geschmack perfekt gelöst. Unter Windows wird die Datei-Endung dazu benutzt - dh. Dateien mit gleicher Endung werden immer mit dem gleichen Programm geöffnet - wie unflexibel.
Untergeordnete Dialoge "flutschen" aus dem Fensterrahmen des Programms - super, denn so sehe ich immer auf einen Blick, welcher Dialog zu wem gehört. Ich muß leider unter Windows arbeiten (Multiscreens), wenn sich dort die Fenster häufen, geht einfach viel schneller der Überblick verloren.
Auf Multitouch Bedienung möchte ich nicht mehr verzichten - dafür lass ich sogar die Maus liegen.
Einiges finde ich aber unter Windows besser gelöst - an Windows schätze ich, daß jedes Programm seine Menüleiste hat, das spart mir auf großen Desktops viel Mausbewegung. Dialoge mit Register-Karten mag ich auch, das Karteikarten-Paradigma finde ich intuitiv und einleuchtend. Der Maximier-Knopf am Fenster arbeitet auch viel intuitiver und wenn ich das Fenster des Hauptprogramms schließe, ist das Programm beendet, unter OSX eben nicht. Das finde ich total unsinnig, weil ein Programm ohne Fenster wenig Sinn macht.
Aber das Look & Feel von Windows ist einfach grauslig. Zu Bunt, nicht einheitlich, zu viele Programme durchbrechen das Systemdesign.