Offiziell hieß das Panel StarCraft 2 Gameplay und anwesend waren Dustin Browder, Chris Metzen und Rob Pardo. Doch die ersten beiden wurden schnell unfreiwillig zu Statisten, es sprach nur Rob Pardo. Die Erwartungshaltung war eigentlich, daß der nun nach einem Jahr ein paar Neuigkeiten zum Singleplayer zeigen würde und dann Dustin und Metzen noch zu Multiplayer und Story etwas erzählen.
Doch das passierte alles nicht. Immer wenn es schien, daß Rob Pardo fertig wäre, macht er doch noch weiter. Er zeigte Kampagnenausschnitte mit Raynor und Tychus, Missionsbeschreibungen, Ingame-Cinematics und cheatete sich durch die eigentlichen Missionen im Spiel. Dabei gab es viel, sehr viel interessantes zu hören und das werden wir auch noch in einem expliziten Kampagnenartikel vorstellen, doch all das trat in den Hintergrund, als er auf ein Problem zu sprechen kam:
Mit nun 3 Rassen und jeweils einer Kampagne mit einer riesigen Story steigt der Entwicklungsaufwand dramatisch: Es braucht mehr Charaktere, mehr Cinematics und - auch dank der Nichtlinearitäten in der Kampagne - schließlich drei bis vier mal so viel Entwicklungsaufwand als bei bisherigen Blizzardspielen für den Singleplayermodus. Was also tun? Er nannte drei Möglichkeiten:
Die Kampagne vereinfachen und linearisieren
Jede Kampagne episch machen, aber dafür diese getrennt veröffentlichen
Ein Kompromiss in der Mitte
Eine Abstimmung im anwesenden Publikum ergab eine überwältigende für die zweite Lösung. Die erste käme, so Pardo, einer Kapitulation gleich, die dritte würde keinen richtig glücklich machen und dennoch die Veröffentlichung von StarCraft II deutlich nach hinten schieben.
Also die Trilogielösung: Drei Teile, fast eigenständige Spiele mit jeweils einer epischen Kampagne. Was hier auf sehr gemische Reaktionen stieß, begeisterte die Menge vor Ort. Vielleicht liegt das ja an den Details, also hier sind sie:
StarCraft II: Wings of Liberty wird sich hauptsächlich mit Raynor (und Tychus) beschäftigen. Man selbst spielt aus der Sicht Raynors die Kampagne und kämpft für Geld und gegen die Terranische Liga.
StarCraft II: Heart of the Swarm wird die Zergkampagne sein, in der sich alles um Kerrigan dreht. Unter anderem erfährt der Spieler, der den ersten Teil nicht kennt, in einer Traumsequenz von Kerrigan wie sie damals auf Tarsonis von Arcturus Mengsk zurückgelassen wurde.
StarCraft II: Legacy of the Void behandelt schließlich die Protoss rund um Zeratul, den Prälaten der Dunklen Templer.
Dabei schließen die drei Kampagnen aneinander an, wobei jedoch jeweils ein relativ geschlossener Strang innerhalb einer Kampagne erreicht wird. Eine Kampagne als reiner Cliffhanger oder pure Überleitung zur nächsten soll es ausdrücklich nicht geben. Der Multiplayermodus ist bereits in der ersten Ausgabe mit dabei, was später bei den weiteren Veröffentlichungen damit passiert, ist noch nicht entschieden. Pro Kampagne erwartet den Spieler folgendes:
Ein weit verzweigter Missionsbaum
Wahlmöglichkeiten bezüglich der Interaktion mit Charakteren
Wahlmöglichkeiten bezüglich der Missionen
Versteckte Missionen
Pro Rasse insgesamt ca. 26 bis 30 Missionen, sofern der Spieler alle spielt
Mehr Terrains, Cinematics und Extras als dies bei einem einzigen Release der Fall wäre.
Die Terranerkampagne wird darüber hinaus eine Protoss-Minikampagne enthalten, in der man sich mit Zeratuls Erlebnissen und dem größeren Zusammenhang der Ereignisse befasst. Eventuell gibt es ähnliche Konzepte in den weiteren Kampagnen später. Ebenfalls wird der Fokus nicht komplett identisch sein. Während die Zerg viel kämpfen, erwartet einen bei den Protoss auch Diplomatie.
Soweit zunächst zu den Neuigkeiten im Singleplayer. Über den Verkaufsmodus ist bisher noch nichts bekannt, außer daß die erste Kampagne zusammen mit dem vollständigen Multiplayer-Modus kommen wird. Damit verliert die Kampagne natürlich einen gewissen Teil ihrer Rolle für zwei der Rassen, nämlich die Vorstellung der Einheiten. Allerdings hat auch in StarCraft: Brood War die Kampagne einen nicht fit für das Battle.Net gemacht, daher sind unabhängig von der Kampagne noch spezielle Trainigsmaps, wo man bestimmte Techniken einüben kann und z.B. Statistiken wie APM oder zeitgemittelte Ressourcenförderung angezeigt bekommt.