Mehr Adressen für das Internet

Felix Rieseberg

̈Öhringer Blutstreifling
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Die Anzahl der Domainendungen für Internetadressen soll vergrößert und unter anderem auch auf Städte ausgeweitet werden.

Weltweit arbeiten Initiativen daran, die Anzahl der Domainendungen, den sogenannten Top-Level-Domains, zu erweitern und bestimmten geografischen Gebieten ihre eigene Adresse zu ermöglichen. Jean-Louis Missika, seines Zeichens stellvertretender Bürgermeister von Paris, zeigte sich bei einem Treffen der Delegierten glücklich und verkündete, dass man in Zusammenarbeit mit diversen Pariser Unternehmen die Endung '.paris' beantragen werde. Auch Berlin bewirbt sich um eine eigene Adresse: Die Initiative dotBerlin möchte so schnell wie möglich die Domain '.berlin' realisieren. Bereits im Januar forderte der Deutsche Bundestag die Bundesregierung auf, sich verstärkt und massiv für regionale Adressen einzusetzen.

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[/float]Eine zentrale Organisation des Internets ist notwendig, damit Adressen nicht doppelt vergeben werden - es wäre fatal, wenn man in Schweden unter apfeltalk.de eine andere Internetseite als diese erreichen würde. Verantwortlich für die Vergabe von Internetadressen ist eine kleine amerikanische Non-Profit-Organisation, die den komplizierten Namen 'Internet Corporation for Assigned Names and Numbers', kurz ICANN, trägt.

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[/float]Im Hauptsitz Marina del Rey rechnet man für die kommende Bewerbungsrunde für das Jahr 2009 mit einer Vielzahl an Anträgen von regionalen Gebieten oder Städten, die auch durchaus als sinnvoll angesehen werden: Die bislang einzige etablierte deutsche Domain-Endung '.de' wird langsam knapp, mit mehr als 12 Millionen registrierten Adressen ist es schwer, noch eine freie und sinnvolle Adresse zu finden. Bei anderen Adressen herrschen ähnliche Verhältnisse, die beliebte '.com'-Endung wurde mittlerweile schon mehr als 72 Millionen Mal verwendet. Diverse Städte oder Gebiete haben bereits damit begonnen, eigentlich fremde Domainendungen für ihr eigenes Gebiet zu benutzen: So verwenden Dortmunder Firmen gerne die Adresse '.do', die eigentlich der Dominikanischen Republik zugeschrieben wurde, eine Firma mit Sitz in den Vereinigten Staaten vermarktet die Domainendung '.la' des kleinen Staates Laos als Endung für Los Angeles.

Wie viele Endungen die Direktoren der ICANN am Ende wirklich genehmigen werden, bleibt abzuwarten. Viele deutsche Firmen weichen mittlerweile auf zusätzliche Endungen wie .mobi oder die für Fernseh- und Radiosender vermarkteten Endungen '.tv' oder '.fm' aus, welche übrigens auch ursprünglich den Ländern Tuvalu und Mikronesien zugesprochen wurden.
 

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heldlenny

Klarapfel
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ob man damit das problem wirklich löst? wenn die gewünschte domain nur mit der Endung .paris verfügbar ist, nimmt man eben die, auch wenn man in Marseille sitzt...
 

Skeeve

Pomme d'or
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Mal abgesehen davon: Welche Städte sollen dazu berechtigt sein, eigene TLDs zu erhalten? Hauptstädte? Was, wenn sich mal eine Hauptstadt ändert? Städte mit einer gewissen Mindesteinwohnerzahl? Die kann sich noch leichter ändern. Wird in so einem Fall die TLD wieder abgeschafft?

Alles viel zu kurz gedacht von eitlen Politikern.
 

doeme89

Pomme Miel
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War das nicht schon vorher möglich? Soweit ich weiss, musste dabei jeder Client eine Software installieren, um auf die Domains zugreifen zu können...
 

AlanShore

Gast
Mal abgesehen davon: Welche Städte sollen dazu berechtigt sein, eigene TLDs zu erhalten? Hauptstädte? Was, wenn sich mal eine Hauptstadt ändert? Städte mit einer gewissen Mindesteinwohnerzahl? Die kann sich noch leichter ändern. Wird in so einem Fall die TLD wieder abgeschafft?

Mal davon abgesehen, dass sich Hauptstädte äußerst selten ändern, so wäre dies ja wohl auch kein Problem. Obschon die Russen nun eine demokratische Förderation darstellen, gibt es noch die .su-Domain. Bisher klappt es auch auf Änderungen zu reagieren, wieso sollte das in Zukunft nicht auch klappen?

Alles viel zu kurz gedacht von eitlen Politikern.

Die eigene Gemeinde zu repräsentieren und auszubauen ist exakt der Auftrag von Politikern. Da sie deine Stellvertreter sind kannst du als Teil der Legislative jederzeit den Auftrag abändern.
 

AlanShore

Gast
Und was ist mit Städten wie Ouagadougou? Da findet man ja nie die Seite, die man will, weil man sich verschreibt.

Was ist denn dann bisher mit Umlauten? Das Internet wandelt sich und man versucht es für regionale Gebiete benutzerfreundlicher zu machen. Das ist doch schön. Es zwingt dich ja keiner sich eine neuartige Domain zu beschaffen. Ist ja eine rein freiwillige Veranstaltung.
 

TaTonka

Neuer Berner Rosenapfel
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Vielleicht sollten die Jungs erstmal über die Masseneinführung von IPv6 nachdenken, weil die vergebbaren IPv4-Adressen immer knapper werden.
 

Casali

Ribston Pepping
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wie wäre es denn dann mit flughafenendungen... .cdg; .lhr; .haj; ... etc.. ?
 

Alv

Martini
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ich.com
sie.net
scha.de​

Schwachsinn o_O
 

pepi

Cellini
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Ich würde sagen, daß die TLD Verwaltung eine Lizenz zum Geld drucken ist. Wenn die Einkünfte spärlich werden, erfinden wir ein paar neue, und schon kommt wieder Geld in die Kasse.


@Felix
Die Überschrift "Mehr Adressen für das Internet" ist irreführend. Korrekter wäre "Mehr Top-Level Domains für das Internet". Mit Adressen werden üblicherweise IP-Adressen bezeichnet und demzufolge auch assoziiert. Es geht schließllich nicht um die ebenfalls sehr aktuelle Thematik von IPv6, die schließlich wirklich "mehr Adressen" (genaugenommen einen 2., größeren Adressraum) zur Verfügung stellt.

Und bevor jetzt einer schreit "Dann lies doch den Artikel, Du Trottel" dem sei gesagt, daß im RSS Feed außer der Überschrift nichts zu sehen ist.
Gruß Pepi
 
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