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Nachruf für Jesper Frommherz

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Michael Reimann

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Nachruf für Jesper Frommherz
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Am Donnerstag Morgen (29.11.2018) ist mein lieber Freund und Geschäftspartner, der Apfeltalk-Mitbegründer Jesper Frommherz nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Jesper war nicht nur Geschäftsführer der Apfeltalk GmbH. Er war vielmehr das Herz und die Seele der Community. Es fällt mir sehr schwer in Worte zu fassen, was in uns allen hier vorgeht.

Vielleicht machen wir es so: Ich habe Jesper kennengelernt, als ich eine seiner Apfelshows gesehen habe. Damals mit Christian Blum zusammen, haben die beiden in Bremen Nord in Jespers damaligem Büro gesessen, mit dem Blick auf die wunderschöne Natur und über viele Apple-Themen gesprochen.

Nicht nur fand ich die Sendung interessant und spannend, ich fand die Art mit der die Beiden geredet haben und wie das Ganze präsentiert wurde äußerst gelungen. Ich wollte – als Apple-Fan und Technik-Nerd – gerne mitmachen und hatte auch einige Verbesserungsvorschläge. So kam es, dass ich einfach mal bei Apfeltalk angerufen habe. Ich hatte unmittelbar Jesper am Telefon und wir haben gleich gemerkt, dass wir auf einer Wellenlänge schwingen. Daher kam es auch recht schnell zu einem ersten Treffen.

Schon Bald wurde aus den Apfelshows der Apfeltalk LIVE! Zunächst am Freitag ab 21 Uhr unter dem Titel „Apfeltalk LIVE Latenight“ später dann zu etwas freundlicheren Zeiten, wie 19 Uhr. Manchmal, wenn es Apple-Keynotes gab, haben wir auch schon eher und länger gesendet. Mit der Zeit wurde aus der gemeinsamen Moderation auch eine Freundschaft. „Zwischen uns passt kein Blatt“ hat Jesper immer gesagt, wenn wir uns mal gestritten haben, auch wenn das nicht oft vorkam.

Jeden Freitag (weit mehr als 200 Wochen) haben wir gemeinsam mit dem Publikum, den Gästen und auch uns Spaß gehabt. Es gab keine einzige Show, bei der nicht mindestens vorher, während oder nachher gelacht wurde. Aber es waren nicht nur die Sendungen im Internet. Damit wir unsere treuen Zuschauer auch persönlich kennenlernen konnten, haben wir die Apple-Store-Tour ins Leben gerufen. Eine zwei Jahre dauernde Tournee durch (fast) alle deutschen Apple-Läden. Dabei haben wir sehr viele tolle Menschen kennengelernt. Und diese uns natürlich auch.

Erst damit wurde uns bewusst, was für eine tolle Community wir haben. Aber auch privat haben Jesper und ich uns bestens verstanden. Es war – wie es bei Freunden so ist – nicht immer nötig, sich jeden Tag zu treffen oder zu unterhalten. Wir konnten einfach jederzeit da weitermachen, wo wir Tage zuvor aufgehört hatten. Musste mal eine Sendung ausfallen, weil einer vor uns nicht konnte oder krank war, war der Freitag im Grunde erledigt. Ein Freitag ohne Apfeltalk ist kein echter Freitag. Das haben wir im Übrigen auch immer von den Freunden der Sendung gehört.

Jesper war ein absoluter Familienmensch. Das Wochenende gehörte immer seiner Frau und seinen drei Jungs. Da ich das iCloud-Foto-Album „Kinderchen“ von ihm abonniert habe, war ich aber auch am Wochenende immer irgendwie mit dabei. Natürlich haben wir uns auch mal am Wochenende getroffen und zum Beispiel – wie Nerds das halt so machen – mit unseren Drohnen beschäftigt. Oder wir haben mit den Kids gespielt, oder wir sind eben im Rahmen der Tournee mal eben quer durch die Republik gejettet.

Als Jesper im September eine Sendung aussetzen musste, habe ich mir nichts dabei gedacht. Eine „Magenverstimmung“ war der Grund. Also kein Problem. Fällt die Show halt mal aus. Keine große Sache. Zwei Wochen später war Jespi wieder auf dem Sofa dabei. Kein Anzeichen, dass er eventuell eine schwere Krankheit haben könnte. Erst als dann die ersten Diagnosen kamen war klar: Es ist was Ernstes. In einem Telefonat hat er mir ein paar Tage später die ganze Wahrheit berichtet. Das hat mich aus den Socken gehauen. Das kann nicht sein, war die ganze Zeit mein Gefühl. Das ist doch Jesper. Der kann gar nicht krank werden. So was ist gar nicht im Universum vorgesehen. Er selber wollte noch mal in unsere gemeinsame Show kommen und wir beide waren uns einig, dass das ja auch therapeutische Wirkung haben kann. Bei dem Gedanken haben wir dann auch sehr gelacht.

Der weitere Kontakt zum ihm blieb über Chat und seine Frau natürlich erhalten. Da ich eine lange geplante Reise in die USA nicht mehr kurzfristig absagen konnte, haben wir halt per iMessage und Facebook Kontakt gehalten. Die zwischenzeitlich aufkommende Hoffnung auf Heilung, die er ja sogar selber gepostet hat, hat er nach meiner Rückkehr bei einem Besuch im Krankenhaus selber relativiert.

Es würden ihm nur noch Wochen bleiben, war seine Aussage. Eine Endgültigkeit, die mir auch jetzt noch den Schauer über den Rücken treibt, wo ich diese Zeilen an seinem Todestag schreibe. Dass es dann nur noch zwei Wochen waren, ist eine Tatsache, die ich nie verstehen werde. Warum Jesper, warum jetzt, warum so jung?

Trost finde ich nicht. Nur etwas Ruhe in der Tatsache, dass Félice, seine Frau, in seiner letzten Stunde bei ihm sein konnte.

Jesper: Du bist und warst in vielen Dingen ein Vorbild für mich. Du warst einerseits der kreativste Mensch, denn ich je kannte. Andererseits der verlässlichste Partner und Freund, den ich je hatte. Du warst aber viel mehr als Das. Meine Worte können es nicht beschreiben. Auch jetzt nicht. Du bist ein toller Vater gewesen, ein toller Gastgeber. Du bist immer für mich da gewesen und Du hast mich in schweren Zeiten geleitet. Das ich nun derjenige bin, der diese Zeilen über Dich schreiben muss und nicht Du über mich, macht mich fertig.

Ich werde Dich nie vergessen. Ich werde Dich immer im Herzen behalten und ich werde Deine Familie immer unterstützen mit allem was ich kann. Mein Freund. Da wo Du jetzt bist ist es sicher besser als hier. Vielleicht triffst Du Deinen Kater Micoud, von dem Du immer erzählt hast. Vielleicht auch Ingi, meinen Kater, der Dich auch geliebt hat.

Jesper Frommherz, mein Freund, Geschäftspartner und Mentor. Rest in peace.

Zum virtuellen Kondolenzbuch geht es hier lang.

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El Cord

Pomme Etrangle
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Gerade bin ich schockiert auf diese Nachricht aufmerksam geworden. Ich wünsche seiner Familie und seinem Freundeskreis viel Kraft und nehme seinen Tod auch als Mahnung, dass Leben jeden Tag zu leben, weil man nie weiß, wie viele Tage einem noch bleiben.
 

Andreas Vogel

Redakteur
AT Redaktion
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Oh man Michi, das hast du schön und schmerzhaft geschrieben! Das tut vorallem dir brutal weh einen engen, lieben Freund zu verlieren, der so schnell aus den Leben gefällt wird. Die Trauer, die Erinnerungen sind so real, als ob der Freund noch da sei....
Sind wir dankbar für die Zeit, die Empathie, den Witz die Jesper ins Leben von dir und der community gebracht hat.... und sind wir uns jeden Tages bewußt, den wir leben, bewußt, dass auch uns ein Ende inne wohnt, das wir nicht kennen...
 

Papa_Baer

Jakob Lebel
Registriert
06.01.15
Beiträge
4.869
Danke @Michael Reimann für diesen Nachruf der mir beim lesen aufgrund dieser schockierenden Nachricht den Atem nimmt und mich lähmt. Ich kannte zwar Jesper nicht persönlich aber ich mochte ihn aufgrund seiner authentischen aufgeschlossenen Art.

Als ebenfalls 3facher Familienvater (ebenso 3 Jungs) kann ich den Schmerz nur allzu gut nachvollziehen den der Verlust von Jesper erzeugt.

Ehrlicherweise würde ich mich auch grad heulend in eine Ecke verziehen auch wenn ich keinen persönlichen Bezug zu ihm hatte. Bohrende Fragen stellen sich zwangsläufig wie du beschreibst und sie schmerzen nur allzu sehr. Die Krankheit (falls es diese ist die ich vermute) ist echt heimtückisch und gemein…

Ich hab mir die Nachricht heute mehrmals durchgelesen und konnte es nicht begreifen, nicht fassen…dieses Gefühl der Machtlosigkeit,man weiß nicht wohin mit Trauer und Wut…ich hasse es mich mit dem Thema Tod zu beschäftigen auch wenn es zum Leben dazu gehört…

Ich möchte nochmal mein herzliches Beileid ausdrücken und denke an alle Hinterbliebenen in dieser schweren Stunde.
 
Zuletzt bearbeitet:

Benutzer 176034

Gast
Mensch @Micha, was kann ich nur hierauf kommentieren...?
In meinem Leben sind z.B Eltern UND Schwiegereltern allesamt vom Krebs geholt worden. Zuletzt ist mein Schwiegervater gegangen, der mir allen nur möglichen Respekt abgerungen hat. Ein geradliniger Mann, ehrlich, fürsorglich, bescheiden und extrem höflich - immer um Etikette bemüht... Ich mochte ihn so gerne...
Alle unsere Elternteile hatten eines gemeinsam: sie starben sehr schnell nach Bekanntwerden ihres Leidens.
Genau darin sehe ich eine große Gnade - die Leidenszeit ist jeweils denkbar kurz gewesen. Dürfte ich mein Ende wählen, würde ich für mich ebenfalls ein „schnelles Ende“ erbeten. Es ist würdevoller.
Vielleicht versuchst Du, Jespers Andenken so lange wie irgend möglich in Gedanken bei Dir zu haben.
Meine Vorstellung vom „wirklichen Tod“ findet sich im Vergessen. So lange an Jemanden gedacht wird, sich erinnert wird - auch viele Jahre später - so lange lebt dieser Jemand weiter - nur eben anders als vorher.
Diese Denkweise hat mir in vielen düsteren Stunden, Tagen und Wochen Trost gebracht.

Ich wollte, dass Du meine Version der Verarbeitung mal erfährst.
Mich hat sie so manches mal gestützt.

Alles Gute für Dich.
 

zaphodbeeblebro

Herrenhut
Registriert
28.10.07
Beiträge
2.263
Ich bin gerade schockiert. Ich mache nichts ahnend die Seite auf und dann lese ich Nachruf... ich muss es nochmal lesen und begreife erstmal was das bedeutet.
Mir war nicht bewusst, dass er so schwer erkrankt war.
Es tut mir für dich Michael und seine Familie und all seine Freunde unendlich leid.

Ich habe ihn nie kennenlernen dürfen, aber er hatte immer eine tolle Aura auf dem Sofa.

Ruhe in Frieden und all seinen Freunden und Familie viel viel Kraft.
 

.holger

Borowitzky
Registriert
13.09.04
Beiträge
8.970
Danke Michi für die Worte. Ich hab Jesper irgendwann im Laufe meines Studium kennengelernt. Ich kann nicht mehr sagen wann genau es war, aber die ältesten Fotos von ihm, wo wir zusammen, mit Felix, Kai und Joey die Apfelshow aufgenommen haben habe ich von 2008. Jesper habe ich, nicht nur dich den Spaß mit apfeltalk echt and Herz geschlossen. Die Zeit mit ihm, sei es in Witten bei Felix, in Bremen-Nord in seinem Büro oder bei ihm zu Hause mit seiner Frau und seinen Kindern, war vor allem von Lachen geprägt.
Als ich apfeltalk verlassen habe, weil ich nach Hamburg zog und neben dem Beruf wenig Zeit blieb, sind wir im sehr guten auseinander gegangen. Wir waren zwar nicht mehr viel in Kontakt, aber wenn, dann war es als hätten wir uns nie aus den Augen verloren. Jesper war für mich wie ein älterer Bruder den man zwar nur ab und zu sieht, der einen aber dann immer in den Arm nimmt und mit dem man lachen kann.

Als ich heute dann von der schrecklichen Nachricht erfuhr könnte ich nicht anders und saß weinend an meinem Schreibtisch im Büro. Auch jetzt beim Schreiben dieser Zeilen rollen mir die Tränen über die Wange. Dabei hatte ich die letzten Jahre, bis auf meine Besuche bei apfeltalk live, nicht mehr viel direkten Kontakt mit ihm, aber wenn wir uns gesehen haben war es aber so stark und herzlich, dass ich einfach nicht verstehen kann wie so eine Scheiße hier passieren kann (sorry für die Kraftausdrücke).

Ich werde Jesper als einen der liebsten und freundlichsten Menschen in Erinnerung behalten, den ich je kennenlernen durfte.
 

HankMoody

Erdapfel
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26.07.15
Beiträge
1
RIP Jesper,
habe immer gerne Apfeltalk live mit Dir gesehen.
Wünsche seiner Familie und seinen Freunden viel Kraft,gerade jetzt, in der Vorweihnachtszeit ist es besonders hart.
Alles Gute
 

IIIIIIIIII

Grahams Jubiläumsapfel
Registriert
13.05.16
Beiträge
106
Holy shit.... für mich völlig aus dem nichts. War er nichz sogar noch beim mac mini apfeltalk live dabei?

Kunge traurig
 
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