Komme gerade so ein bisschen ins Grübeln.
Verständlich, irgendwie wird ja auch ein Mordsgeschrei um das Thema gemacht.
Wenn man etwas über den Tellerrand schauem möcht, ist man mit einem Flugmodellbauforum am besten beraten.
Die Jungs testen die Akkus nun wirklich jenseits aller Grenzwerte.
Wenn eine Akkuzelle absolut tiefentladen ist und mechanisch und optisch einwandfrei ist, geht von ihr keine Gefahr aus.
Mann könnte die Zelle auch öffnen, da passiert nichts mehr.
Bei mehrzelligen Akkus sieht das anders aus. Auch wenn das BMS abschaltet, können einzelne Zellen durchaus noch geladen sein.
Einen Akku zu "entschärfen" ist relativ easy: ein paar Tage in Salzwasser legen und der Akku wird sanft komplett entladen.
Selbstverständlich sollte man das irgendwie unter freiem Himmel machen und den Respekt vor so einem Akku nicht verlieren.
Dann zur Sicherheit mit Tape die Kontakte des Akkupacks isolieren und entsorgen.
Grundsätzlich mögen alle Lithium Akkus keine Misshandlung mit hohen Strömen bei Ladung oder Entladung.
Mechanisch sind sie halt empfindlich, weil man auch im Inneren einen Kurzschluß auslösen kann, der zur Entzündung führen kann.
Man kann aber davon ausgehen, dass die Bestandteile eines Akkus chemisch stabil sind, und auch der Kontakt zur Luft kein Problem ist.
Es braucht für einen Brand eines Akkus primär eine Hitzquelle, also meist Stromfluss, sonst passiert da nichts.
Die geblähten Akkus sind so gesehen stabil. Bei alten Akkus bildet sich meist etwas Wasserstoff, das läßt sich kaum vermeiden.
Aber das geschieht normalerweise in kleinen Mengen über Monate. Wenn man so einen Akku vorsichtig mit einem Kunsstoffdorn anpiekt und wieder mit Klebeband verschließt, ist das Problem keins mehr, sofern man dabei keinen Kurzschluß in der Zelle produziert.
Bei der Herstellung werden solche Tütenakkus sogar durch Pressung bzw Walzen auf das erforderliche Maß gebracht.
Das alles gilt aber nur für eine Einzelzelle. Da ist alles easy messbar, einschätzbar. Im Verbund, als Zellenblock sieht das unter Umständen anders aus: wie gesagt, da können einige Zellen durchaus noch voll geladen sein und zum Problem werden!
Wird dieser Block im Wertstoffhof irgendwie mechanisch misshandelt, kann das ein Problem geben.
Mein Beitrag ist also bitte nicht als Anleitung zu verstehen, sondern soll lediglich dazu dienen, die Zusammenhänge zu verstehen um die "Gefahrenlage" besser einzuschätzen zu können.
Wenn so ein Akkublock erst mal brennt, ist alles zu spät. Dann sofort raus mit dem Teil...
Wer es sich zutraut, kann so einen Akku also mit dem notwendigen Respekt aus dem Notebook ausbauen und getrennt entsorgen.
Explodieren können diese "Tütenakkus" jedenfalls nicht. Dazu braucht es die Bauform mit Metallgehäuse. Die "explodiert" halt unter Umständen durch Gasbildung in einem geschlossenen Behälter wie eine Rohrbombe.