Es gab hier mal eine Notiz o.ä., daß Rechner ab einem bestimmten Auslieferungsdatum kostenlos upgraden dürfen - ging darum, daß man dann innerhalb eines bestimmten Zeitraums das beantragen muß, und daß es etwas wirr formuliert war, ab wann dieser Zeitraum läuft (Rechnerkauf bzw.Erscheinen von 10.8). Ich denke, das bezog sich auf einen Hinweis dazu auf den Appleseiten.
Die Frage "clean install oder upgrade" wird immer wieder gerne heftig diskutiert, aber ich habe noch kein einziges sinnvolles Argument für einen Clean install gelesen, das in diesem Fall zu berücksichtigen wäre. Sinnvoll kann sowas nur sein, wenn man dabei mal ganz grundsätzlich aufräumen will, weil man im Laufe eines langen Rechnerlebens vieles individuell eingestellt hat und viele unterschiedliche Programme und vor allem Zubehör (Addons, Plugins, Systemerweiterungen etc.p.p.) installiert hat, die man vielleicht gar nicht alle mehr braucht, andererseits mit Inkompatibilitäten zum neuen System rechnet (was berechtigt sein kann, vor allem wenn diese Zusätze eventuell seit mehreren Systemversionen dabei sind) und man glaubt, ein glatter Schnitt sei besser als im Falle eines Problemes auf die Suche zu gehen.
Normalerweise meldet der Rechner aber solche Probleme oft selbst (Safari deaktiviert z.B. bei jedem Update nicht mehr funktionsfähige Erweiterungen von selbst und sagt einem das auch noch) oder die Programme starten einfach nicht, der Fehler lässt sich also meistens ganz flott beheben. Ich habe jedenfalls immer einfach drüberinstalliert und noch keine ernsthaften Probleme gehabt.
Da OS X Daten und System strikt trennt, sind die Benutzerdaten aber sowieso nicht betroffen, es sei denn, man will zusätzlich die Festplatte vor dem Installieren formatieren (in meinen Augen sinnlos).
Daß es seit 10.7 keine Installations-Medien mehr gibt (jedenfalls nicht als Standard), spricht in meinen Augen dafür, daß sich auch Apple ziemlich kompromißlos zu einem reinen Upgraden bekennt, denn der andere Weg ist doch kompliziert und nicht apple-like.
Wie Salome schon sagte, gehört ein aktuelles Backup natürlich immer vor eine gravierende Änderung am System, und dank der Versionssicherung von TimeMachine kann man eigentlich gar nicht zuviele Backups machen, da man im Zweifel auf eine frühere Version zugreifen kann. Eine Reparatur der Rechte vor der Installation wird oft empfohlen, ebenso auch eine Reparatur des Volumes (was die Dateistruktur korrigiert, falls da was schiefgelaufen sein sollte - was nicht gleich zu Problemen führen muß, es aber irgendwann kann).
Wenn man nicht zwingend auf ein nagelneue Systemversion angewiesen ist, andererseits aber auf einen vorhandenen "Workflow" angewiesen ist, würde ich bis zum ersten Updaten warten - mittlerweile klappt da auch bei Apple nicht mehr alles so reibungslos wie in den Neunzigern, es hakt immer mal wieder, und man erfährt dann auch oft in den Foren schnell, wie man unerwünschte Änderungen wieder rückgängig machen kann.
Ich lasse auch immer ein altes System auf einer zweiten Partition (kann auch eine externe Platte sein), denn leider funktionieren nicht alle Programme weiterhin unter dem neuen System, und manchmal dauert es, bis man Updates bekommt, manche kleinen Programme von hobbyprogrammieren werden gar nicht aktualisiert, man muß nach Alternativen schauen, manchmal hat man auch Programme aus Sonderangeboten o.ä., die man aus Kostengründen nicht aktualisieren mag, weil man sie selten benutzt… Wie das mit der Virtualisierung älterer Systeme unter 10.8 aussehen wird, muß man halt abwarten.
Upps, viel auf einmal - aber wenn du recht kurz nach dem Rechnerkauf auf 10.8 upgraden wirst, spielt das meiste sicher keine Rolle, du wirst nicht Unmengen von Programmen installiert haben oder sonst den Rechner individuell eingerichtet haben.
Und wenn du Mac-Neuling bist: ich finde das System sehr intuitiv (okay, gibt Gegenmeinungen). Mein Tipp ist, sich alles mal anzuschauen (vor allem alles was Richtung Einstellungen, Darstellung, Hilfe geht in den Menüs). Alt-Taste gedrückt halten in den Menüs erzeugt manchmal neue Einträge.
Und - ich weiß, es ist gewagt - einfach mal vieles ausprobieren. Wen der Kopf dabei eingeschaltet ist (und man trotzdem ein aktuelles Backup hat) und wenn man nicht irgendwelche Hilfs-Verbesserungs-Beschleunigungs-Tools benutzt, ist es nicht einfach, dabei was kaputtzumachen. Und: erstmal absolut nichts an den Dateirechten ändern, bis du da Bescheid weisst (muß man auch nicht, gibt aber Spezialisten, die da das System vom Starten ausschließen). Leg einen zweiten Benutzer an, entziehe dem die Admin-Rechte, und benutze den im Alltag (du kannst weiterhin fast alles, musst dann aber dein Admin-Paßwort eingeben, was Schadprogramme eine wenig ausbremst und dir Gelegenheit gibt zum Nachdenken).