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Kommentar: Apples Sieg und Samsungs Untergang?

TT.Kreischwurst

Grahams Jubiläumsapfel
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Nichts anderes hat Apple aber mit diversen, auf Touch-Bedienung bezogenen Patenten, gemacht: dass man durch Auseinanderziehen von zwei Fingern ein Bild o.ä. zoomt ist unter der Bedingung, dass ein Touchscreen-Device mit nur einer Hand bedient werden soll, die naheliegendste Lösung für das Problem, dass man eine stufenlose Zoomfunktion für Content auf besagtem Gerät anbieten muss.

Da muss ich widersprechen. Ich stimme zwar grundsätzlich zu das man keine offensichtlichen technischen Lösungen patentieren lassen sollte, aber ich finde beim zoom liegt die nicht vor. Was hätte den Samsung bzw. Google (Android) davon abgehalten den zoom als sagen wir Kreisbewegung des Daumens ins System zu integrieren. Also quasi eine Art Clickwheel-Bewegung mit dem Daumen auf dem Screen. Rechts rum reinzoomen und linksrum rauszoomen (am Besten noch invertierbar im Menü). Ich sehe nicht wie das einen großen Nachteil dargestellt hätte. Ist genauso mit einer Hand zu bedienen und dürfte einigen Konsumenten durch iPods sehr vertraut sein.

Ich glaube dass man aus heutiger Sicht viel zu viele Aspekte als selbstverständlich ansieht. Bitte überlegt euch wie Smartphones vor dem iPhone aussahen und funktioniert haben. Wie einer meiner Vorredner berreits geschrieben hat, hat Apple ziemlich viel Geld in ein Gerät investiert das vom etablierten Markt kaum unterschiedlicher hätte sein können. Das war ein großes Risiko und da das Killer-Feature des Gerätes schlicht und ergreifend die Bedienung war wollten sie sich diese absichern. Ja das pinchen zum zoomen gab es schon zuvor, genause wie es touchscreens schon zuvor gab und...und...und. Man muss das im Gesamtzusammenhang sehen. Niemand hat diese Bestandteile so zusammen kombiniert in dieser Weise. Als es rauskam fanden es viele der Konkurrenten lachhaft weil sie glaubten das niemand ein Mobile kaufen würde dass diese Aspekte so kombiniert und es solche Bedienung aufweist.

Wie auch schon hier geschrieben wurde, die Verbraucher haben anders entschieden und die anderen Hersteller standen unter Druck. Da gab es Samsung und Konsorten die einfach kopiert haben bis zum geht nicht mehr und es gab andere Hersteller die etwas versucht haben und keinen Erfolg hatten. Zu letzterer Kategorie würde ich RIM zählen deren Versuch darin bestand alles beim alten zu belassen und dann gab es aber auch zum Beispiel das Palm Gerät (Pre?) das dann auch gefloppt ist. Der Unterschied ist, das man bei Palm zumindest probiert hat etwas eigentständiges zu machen anstatt wirklich nur zu versuchen das selbe billiger zu liefern (am Anfang).

Ich vermisse das einfach in der gesamten Diskussion. Man muss die ganze Geschichte im Rahmen des Jahres 2007 betrachten als das iPhone noch ganz neu war. Ist fast nicht zu glauben dass nur fünf Jahre später das iPhone mit seiner Konzeption und dem nachfolgenden Erfolg einfach als selbstverständlich gelten. Wenn all diese (patentierten) Aspekte so selbstverständlich sind, wieso hat sie niemand zuvor erfolgreich umgesetzt? Weil es eben nicht selbstverständlich ist.
 

Slartie

Macoun
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Da muss ich widersprechen. Ich stimme zwar grundsätzlich zu das man keine offensichtlichen technischen Lösungen patentieren lassen sollte, aber ich finde beim zoom liegt die nicht vor. Was hätte den Samsung bzw. Google (Android) davon abgehalten den zoom als sagen wir Kreisbewegung des Daumens ins System zu integrieren. Also quasi eine Art Clickwheel-Bewegung mit dem Daumen auf dem Screen. Rechts rum reinzoomen und linksrum rauszoomen (am Besten noch invertierbar im Menü). Ich sehe nicht wie das einen großen Nachteil dargestellt hätte. Ist genauso mit einer Hand zu bedienen und dürfte einigen Konsumenten durch iPods sehr vertraut sein.

Da muss ich ebenfalls widersprechen. Inwiefern wäre eine wie von dir beschriebene Bedienung intuitiv? Intuitiv heißt: ohne zusätzliche Erklärung verständlich. Das ist ein "auseinanderziehen" der Finger nun mal (man greift das was man vergrößern will quasi an den Ecken und zieht die auseinander -> das dazwischen wird "gedehnt", ergo größer), ein Herumkreisen auf dem Screen kriegt man selbst mit viel Fantasie nicht in einen Zoom übersetzt, höchstens in eine Drehung. Das ist EXAKT was ich mit "Behelfslösungen" meine, die man sich nur zusammenschustern muss, weil sich ein Unternehmen ein Patent auf eine völlig naheliegende Idee gesichert hat, wobei die Behelfslösungen halt nie an die Intuitivität der optimalen Idee rankommen.

Ich glaube dass man aus heutiger Sicht viel zu viele Aspekte als selbstverständlich ansieht. Bitte überlegt euch wie Smartphones vor dem iPhone aussahen und funktioniert haben. Wie einer meiner Vorredner berreits geschrieben hat, hat Apple ziemlich viel Geld in ein Gerät investiert das vom etablierten Markt kaum unterschiedlicher hätte sein können. Das war ein großes Risiko und da das Killer-Feature des Gerätes schlicht und ergreifend die Bedienung war wollten sie sich diese absichern. Ja das pinchen zum zoomen gab es schon zuvor, genause wie es touchscreens schon zuvor gab und...und...und. Man muss das im Gesamtzusammenhang sehen. Niemand hat diese Bestandteile so zusammen kombiniert in dieser Weise. Als es rauskam fanden es viele der Konkurrenten lachhaft weil sie glaubten das niemand ein Mobile kaufen würde dass diese Aspekte so kombiniert und es solche Bedienung aufweist.

Auch da muss ich widersprechen. Einige haben gespottet, aber nicht weil sie glaubten, dass das Konzept als solches schlecht sei, sondern weil sie glaubten, dass das Fehlen diverser Dinge die Leute abschrecken würde, weil sie glaubten dass ein Smartphone für diesen hohen Preis ohne die bei damaligen Smartphones üblichen Interfaces wie SD-Karten-Slots oder echten Hardware-Tastaturen nicht angenommen werden würde. Das Problem dürfte gewesen sein, dass die entsprechenden Leute damals primär auf die Zielgruppe geschielt haben, die Smartphones schon nutzten - Geschäftsleute nämlich. Dass plötzlich Horden von Privatmenschen auch Smartphones nutzen wollen würden ist ihnen nicht in den Sinn gekommen, an der Stelle hat Apple in der Tat weiter gedacht als die Konkurrenz.

Abgesehen davon: ich widerspreche ja gar nicht, wenn es drum geht, dass Apple in die Entwicklung des iPhone viel Geld investiert hat. Deswegen mögen sie sich von mir aus auch gern KONKRETE TECHNISCHE UMSETZUNGEN gegen 1:1-Kopien schützen lassen (sofern möglich; Softwarepatente haben ja glücklicherweise auch ihre ganz eigenen Tücken, so dass da auch nicht alles beliebig patentierbar ist), denn in genau die ist die Entwicklungszeit ja auch geflossen. Tun sie aber nicht. Stattdessen werden Patente über reine Ideen geschrieben. Es wird nicht ihre konkrete Implementierung von Pinch-to-Zoom geschützt, sondern die Idee, einen Zoom über das Auseinanderziehen der Finger zu bewerkstelligen. Und das ist Unsinn, denn in das Finden dieser Idee ist die Entwicklungszeit garantiert nicht geflossen, sondern darin, diese Grundidee so umzusetzen, dass es gut und flüssig aussieht und funktioniert. Käme jetzt einer daher und kopierte mal eben ihren Code dafür, könnte ich gut nachvollziehen, dass sie sich wehren. Aber auch das ist nicht der Fall. Es kommt lediglich jemand daher, implementiert die selbe Grundidee noch einmal komplett neu in einem ganz anderen System unter Erstellung von völlig neuem Programmcode, steckt also ebenfalls ähnliche Aufwände an Zeit und Geld in die Umsetzung, und Apple soll jetzt das Recht haben, das alles mal eben zunichte zu machen, weil sie ein bisschen schneller waren?


Wenn all diese (patentierten) Aspekte so selbstverständlich sind, wieso hat sie niemand zuvor erfolgreich umgesetzt? Weil es eben nicht selbstverständlich ist.

Das ist ein Fehlschluss aufgrund der Annahme, Smartphones würden von Handys abstammen. Tun sie nicht, sie sind Nachfahren der PDAs. Und einige PDAs hatten in der Tat schon eine ganze Reihe der Merkmale, die das iPhone angeblich so "besonders" machten: Touchscreen über die ganze Fläche z.B., Tastaturen auf den Touchscreens, mobile Internetverbindungen, auf Touch ausgerichtete Bedienkonzepte. Klar, das war alles noch nicht ganz so poliert, vor allem das Upgrade auf Multitouch-Technologie (die btw auch nicht von Apple erfunden wurde, sondern nur erstmalig in einem Consumer-Massenprodukt verwendet wurde) ermöglichte natürlich eine deutliche Verbesserung des Bedienkomforts durch den Verzicht auf den Stift als Eingabegerät. Aber für diejenigen, die in der Prä-iPhone-Ära schon mit damals modernen PDAs durchs Leben gingen war das iPhone mitnichten eine Revolution, mehr eine Evolution dieser ihnen schon bekannten Gerätekategorie, die ihr den entscheidenden Schubs gab, um wirklich für Jedermann nutzbar und nützlich zu werden. Ermöglicht wurde das durch eine Hand voll Kerntechnologien, die gerade zur Zeit des ersten iPhones so weit waren, in Massenproduktion eingesetzt zu werden, plus die fortschreitende Digitalisierung des täglichen Lebens, die den Bedarf für "Internet überall" geschaffen hat. Apples großer Verdienst war es, diese Situation früh erkannt und die Entwicklung von dem, was wir heute als Smartphone kennen, stark vorangetrieben zu haben. Aber die entsprechenden Lorbeeren dafür haben sie schon längst eingeheimst, auch den sogenannten "First Mover's Advantage" haben sie reichlich ausgekostet, schließlich hatten sie jahrelang die Vorherrschaft auf diesem schnell wachsenden Markt und konnten durch das iPhone ihren Aktienkurs vervielfachen. Damit muss es jetzt aber auch einfach mal gut sein - wenn Apple jetzt noch mit Verweis auf das, was vor fünf Jahren passiert ist, die Konkurrenz dabei behindern will, ebenfalls die weitere Evolution der etablierten Smartphone-Gerätekategorie voranzutreiben, dann ist das ganz einfach unsportlich, Punkt.
 

amb

Kaiser Wilhelm
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ich versteh überhaupt nicht wo das Problem ist.

Samsung pokert doch nur noch ein wenig, in der Hoffnung ein anderes Gericht senkt den Preis, oder erkennt eigene Patente gegen Apple an und dann bekommen sie die Lizenzen vielleicht im Tausch gegen eigene ein wenig billiger von Apple als das bisher möglich war.

Samsung hört doch nicht auf Tabs und Telefone zu bauen nur weil es ein paar Apple Patente verletzt hat. Wer glaubt denn so einen Blödsinn? Dann kostet ein Tab eben 40 Euro mehr oder ein Zulieferer muss ein wenig sparen. Irgendwie bekommen die das hin.
 

Icro88

Erdapfel
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Samsung ist ne große Firma keine frage, aber APPLE ist halt einfach eine eigene Liga.

Die Smartphones von Samsung sahen vor dem iPhone alle aus wie alte Telefonzellen seit dem iPhone sehen fast alle gleich aus naja jeder soll sein Telefon oder sein Tablett finden.
 

robinsbegin

Apfel der Erkenntnis
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Samsung ist ne große Firma keine frage, aber APPLE ist halt einfach eine eigene Liga.

Die Smartphones von Samsung sahen vor dem iPhone alle aus wie alte Telefonzellen seit dem iPhone sehen fast alle gleich aus naja jeder soll sein Telefon oder sein Tablett finden.

Ueberlege mal woher die Technik ursprünglich kam/kommt. Hier von einer eigenen Liga zu spielen ist gewagt. Oder nimmt man einfach an, dass 100% unabhängig produziert wird? Es wurde oft schon angemerkt: Hier streiten sich eigentlich Partner.
 

hillepille

Melrose
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--> Will sagen, dem Betriebssystem sollte man jetzt nicht einfach so den Stempel "untauglich für Betriebe" aufdrücken, nur weil man einen Artikel gelesen hat, dass Unternehmen ihren Standardsatz bringen

hi, da haste natürlich auch nicht ganz unrecht, ich habe noch Kunden (Behörden) die haben XP und den IE6 am laufen. Mein eigener Eindruck allerdings ist wie schon beschrieben, dass das eher so 'ne Vistawiederholung gibt. Ich habe das Gefühl die haben sich in ihr eine OS für alles etwas verrannt wir werden sehen, ich bin gespannt!
 

TT.Kreischwurst

Grahams Jubiläumsapfel
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@Slartie: Also mir kann man vielleicht nicht mehr helfen, aber ich bin der Ansicht dass man das pinchen heute eben einfach als selbstverständlich sieht, es aber nicht ist. Mein Vorschlag mit der Kreisbewegung hab ich zwar vom iPod Clickwheel abgeleitet, aber meine Inspiration war mehr ein Kameraobjektiv. Die Drehbewegung ist ja auch für den Zoom verantwortlich. Bei meinem Vorschlag würde man quasi 'reinkurbeln' (?). Wie gesagt ich glaube es ist einfach schwer sich von unserer jetzigen Sicht zu lösen.

Zudem war das pinchen ein Beispiel das ich nur aufgegriffen hatte, es aber stellvertretend für so ziemlich alle Verstöße sehe. Es stimmt schon das Smartphones aus PDAs hervorgegangen (Newton anyone?) sind und das bringt mein Punkt eigentlich noch mehr heraus. Ein Freund von mir hatte so ein Drumm so um 2004 oder 2005 rum (ungefähr) das auf einer mobilen windows-version basierte. Das Ding hatte touch aber mit style und eine Menüführung die den Namen nicht verdient hatte weil man da nicht führen konnte sondern allenfalls der getriebene war. Es war halt im Prinzip ein abgestecktes Desktop Windows auf einem Telefon. Ich fand das Ding wahnsinnig cool mit Email, Kalender etc. aber einfach unmöglich.

Und hier ist das Ding das iPhone hat das halt einfach benutzbar gemacht. Und das wurde kopiert. Man braucht sich ja bloß mal die Menüführung anschauen. Die war fast 1 zu 1. Der Homescreen, Icons etc. etc. alles gleich. Und es geht weiter mit den Samsung Stores - ich find das fast peinlich. Samsung ist eine tolle Marke die in vielen Bereichen für Qualität steht, aber da versuchen sie bloß zu kopieren und hoffen dass sie damit durchkommen.

Und ich finde es ist kein Trugschluss zu sagen warum hat es niemand vorher gemacht? Die Theorie war da, wie man an oben genannten PDA sieht. Das Ding hatte Email, Internet, Kalender, Spiele liefen auch darauf meine ich mich zu erinnern. Aber es war einfach unmöglich das Ding zu bedienen. Selbst als jemand der mit Technik relativ intiuitiv umgehen kann war ich mit dem Ding überfordert, und besagter Freund sagte es ist nicht nur ein Fall von RTFM sondern man musste sich wirklich hinsetzen und das Ding 'erlernen'. Jeder hätte experimentieren können wie man es besser macht - aber keiner hats getan weil es zu viel Geld gekostet hätte und der Erfolg eines solchen Gerätes nicht gesichert war.

Um auf die Stores zurückzukommen - ich finde die symptomatisch für die ganze Geschichte - Das Prinzip von hochqualitativen retail stores um seine Produkte zu vertreiben und ein Netzwerk für maintenance zu schaffen ist auch nicht neu. Ich sag nur Bang and Olufson. Apple hat das halt dann für Computer gemacht (und später dann iPhones und iPads) und haben dabei zwar bestimmt auch auf deren Stores geschaut aber ihr eigenes Ding gedreht. Dann schaut man sich den Samsung store an und vermisst einfach nur das Apfellogo. Ich kann verstehen das Samsung stores eröffnen will, das Konzept hat sich über Apple hinaus bewährt, aber dann halt wieder genau das selbe in blau. Da fehlt der Wille etwas zu probieren.

Und natürlich muss Apple mit Verweis auf was vor 5 Jahren passiert ist handeln. Die Mühlen der Justiz mahlen langsam und so einen Fall muss man vorbereiten. Das wäre ja schön wenn sich solche Delikte praktisch sofort verjähren würden. Und im Prinzip wird jetzt verhandelt was damals passiert ist und deswegen betrifft es Samsung auch jetzt. Die gute Richterin kann sich ja nicht in ihren DeLorean schwingen und Samsung mal sagen geht so nicht. Ein Diebstahl, Betrug oder was auch immer wird ja auch erst später verurteilt. Den Punkt verstehe ich nicht. Es gibt ein Rechtssystem und es wurde festgestellt das Samsung gegen geltendes Recht verstoßen hat.

 

dergute

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Ich habe mir wirklich die Mühe gemacht und alle Kommentare hier durchgelesen. Und eigentlich kann ich nichts finden, was nicht sowieso schon seit Jahren, immer wieder gesagt wurde, für und gegen Apple.
Ich glaube, nur der Streit ob Coke oder Pepsi die wahre Cola ist, ist älter. Was für mich nur neu ist, dass sich hier die Schar der Apple-Gegner anscheinend aus den Apple-Usern rekrutiert. Sind es sonst Windows gegen OS X Verwender oder iPhone User gegen Android Fans scheinen hier gerade enttäuchte Apple User auf Apple einzudreschen.

Was mich echt nervt, ist diese Gleichmachung von Menschen, die Apple-Produkte gern verwenden zu "Fanboys". Das ist so ungefähr das Unsachlichste was man in einer Diskussion machen kann. Wenn einem der Standpunkt des anderen nicht passt, spreche ich ihm gleich seinen Intellekt, seine Wahrnehmungsfähigkeit und was weiß ich nicht noch alles ab. Das kennt man auch aus anderen Diskussionen. Hier wird man also Fanboy.

Ok, dann äußere ich mich mal und stelle gleich zu Beginn fest: Ja, ich mag Apple-Produkte, ja ich mag das proprietäre System und ja, ich bin ein eigenständig denkender Mensch, der das alles aus einem Grund sagt: Für mich überwiegen die Vorteile.

Ich fang mal mit der Stabilität der Apple-Rechner an. Ich hatte wirklich lange lange Zeit auch einen Windowsrechner und habe an diesen Dingern bis zum Erbrechen rumgeschraubt, rumkonfiguriert und Work-Arounds noch und nöcher gemacht. Was habe ich irgendwann festgestellt? Der Rechner war irgendwann ein Selbstzweck. So viel Zeit den auf dem Laufenden zu halten, zu verbessern, wiederherzustellen, Treiber zu suchen, musste ich einfach mit meinem Mac noch nie verbringen. Das ist einfach mal Fakt. Ja, Macs stürzen auch ab, ja, sie frieren ein und machen andere Zicken. Trotzdem erlebe ich sowohl bei uns im Arbeitsumfeld, wo einfach mal locker 100 verschiedene Mac-Rechner unterschiedlichster Bauart ihren Dienst verrichten als auch privat, dass es sehr viel seltener passiert und vor allem die Auswirkungen nicht so gravierend sind.
Die Erklärung liegt auf der Hand: Es ist der Vorteil des proprietären Systems. Ja, diesen Vorteil erkaufe ich mir mit der eingeschränkten Konfigurationsmöglichkeit des Rechners, aber wenn ich als stinknormaler User ohne Tech-Kenntnisse dafür meine Ruhe habe, ist mir das Recht und ich behaupte mal das gilt sowohl für Privat-User als auch für Pro-User.
Ein Beispiel: Weil mein Laserdrucker seinen Geist aufgab und meine Freundin dringend drucken musste haben wir unseren uralten HP Desket ans Netzwerk gehängt. Ich klicke bei Mac auf Drucker hinzufügen, der Drucker wird im Netzwerk sofort gefunden, dann wird der Treiber heruntergeladen, nach zwei Minuten drucke ich los.
Soooo, jetzt kommt Windows 7. Der Drucker wird erst mal gar nicht gefunden. Bitte IP Adresse des Druckers angeben. Die erst mal heraus bekommen. Dann Treiber installieren. Shit, der Drcuker ist so alt, da gibts keinen Treiber mehr für. Also einen ähnlichen nehmen. Kann nur per USB installiert werden. Also Rechner mit Drucker verbinden. Treiber installieren. Rechner steht in der Küche. Es kann nciht gedruckt werden weil der Netzwerktreiber nicht installiert wurde... Nee sorry, da muss man kein Fanboy für sein um da nen Schreikrampf zu kriegen.
Und selbst wenn ein Mac mal komplett abkackt, weil die Festplatte zerschossen ist, ein Knopfdruck Leute, EIN Knopfdruck und ich stelle ihn per Time-Machine wieder her. Nein, so etwas gibt es nicht für Windows. Dass das Betriebssystem so etwas implementiert hat schon gar nicht und die Drittanbieter bieten Lösungen an, von denen keine so sehr simplifiziert ist wie Time Machine.
Also. Meinetwegen höre ich mich wie ein Apple-Jünger an. Aber: Ich stehe dazu dass ich Apple verwende, weil für moch kein anderer Anbieter so nah an echtes und wirkliches Plug'N'Play rankommt wie die. Und wenn jemand konfigurieren und basteln will, dann lasse ich ihm seine Meinung. Aber mir hängt es echt zum Hals raus als Laie oder Fanboy verlacht zu werden, nur weil ich es gerne möglichst einfach haben will.
Es gibt auch bei Autos die Möglichkeit sie gleich schön und gut ausgerüstet von Werk aus geliefert zu bekommen mit viel Schnick Schnack und Power unter der Haube oder sich den Wagen selbst zu tunen. Nur dass bei diesem Thema eher die Tuner diejenigen sind, über die sich lustig gemacht wird.

Nächstes Thema: Patente. Ehrlich. Ich kann nicht fassen, was hier einige von sich geben. Eine Idee an sich darf nicht patentiert werden. Wo lebt ihr eigentlich? Mal abgesehen davon, dass ihr gerade so tut, als ob erst Apple auf die freche und verwerfliche Idee gekommen wäre, Gesten patentieren lassen zu wollen (da verweise ich gerne mal auf Microsoft, die sich den Doppelklick und viele andere schöne Dinge haben patentieren lassen http://www.golem.de/0404/31033.html), ist es auch einfach mal so, dass Apple schlicht und ergreifend Pionierarbeit geleistet hat. Keiner hier wird leugnen können, dass es vor dem iPhone einfach mal kein Gerät gab, dass so sehr das Internet mobil gemacht und das Interface so vereinfacht hat wie Apple. Ja, mobilesd INternet gab es, aber da erinnere ich mich mit Grausen dran, an mein Samsung mit Touchscreen, das anscheinend noch mit Druck aufs Display funktioniert hat oder so tolle Lösungen wo man einen Stift aus dem Gerätegehäuse ziehen musste. Wenn es so offensichtlich war, dass man mit dem Auseinanderziehen der Finger zoomen und mit zwei Fingern scrollen (Trackpad) kann, warum hat es dann keiner gemacht??? Was hier keiner von euch bedacht hat: Weil es keiner konnte. Denn die eigentliche Innovation von Apple war es, ein Eingabegerät zu entwickeln, das überhaupt die Anzahl der Finger unterscheiden kann. Was nützt mit die Zweifinger-Geste, wenn das Display gar nicht zwei Finger (oder drei oder vier) registrieren kann.
Und auch die Zoom-Geste an sich war mitnichten bereits verbreitet. Allenfalls scrollen mit dem Finger und in einigen Science-Fiction Filmen vielleicht noch Dateien anfassen und verschieben war bis dahin gang und gebe. Mir ist es sch**egal, welcher Entwickler dahinter steckt, in meinen Augen verdient er das Patent. Denn wie immer in der Welt ist es so: Hinterher sagen alle: Das ist ja einfach. Es muss halt nur mal jemand zum ersten Mal machen. Und der darf dann die Lorbeeren ernten. Und ob da Apple oder wer auch immer drauf steht ist völlig egal. Jemanden ein Patent nicht zuzugestehen, nur weil seine Lösung die naheliegendste ist, ist so ziemlich das Ignoranteste, was ich seit langem gehört habe.

Zum Schluss noch zur Sache, worum es hier im Artikel eigentlich ging: Samsungs Kopier-Wut. Und während hier im Forums-Elfenbeinturm noch diskutiert wird, macht die Konsumentenschaft da draußen eh was sie will. Losgelöst von der Meinung irgendwelcher Analysten, experten, Foristen oder Fanboys. Und wie genau das aussieht, dazu muss man nur mal in einen Handy-Laden gehen. Und mein Bruder hat zum Beispiele einen. Da stehen die Leute reihenweise vor dem Samsung-Teil und sagen: Ach, ich dachte das iPhone 3GS gibts gar nicht mehr. Oder sie stehen vor der Tablet-Vitrine uns sagen: Ach, sie verkaufen auch iPads? – und schauen dabei auf das Galaxy Tab. So sieht die Realität aus, das gemeine Volk sieht Geräte, die den Apple-Geräten nahezu gleichen und verwechseln sie. Weil sie eben keine Fanboys oder Experten sind, die den Unterschied gleich sehen. Und genau das war die Absicht von Samsung. Aber genau diese Käuferschaft nimmt die Geräte dann in die Hand und sagt: Nee, das fühlt sich aber billig an. Das ist ja Plastik.
Samsung hat kopiert. Und zwar so frech, dass einige Geräte teilweise nicht mehr ausgestellt werden, weil man sich die Diskussionen im Laden ersparen will. Man kann auch iPhone Konkurenten bauen, die den ehrlichen Contest wagen und nicht auf die ähnliche Optik schielen: HTC und Sony zeigen, wie man das macht.

Und dann noch was zu den Unkenrufen, dass Apple bald seine Vormachtsstellung verliert. Das iPhone wurde bei jedem neuen Release zu Grabe getragen. Kein Bluetooth, zu geringe Kamera-Auflösung, kein Speicher-Slot, zu wenig Unterschied zum Vorgänger, was wurde nicht alles als Grund genannt.
Und was ist passiert? Jede Generation hat sich besser als die vorige verkauft. Also wir können hier diskutieren und prohezeihen so viel wie wir wollen. Die Leute da draußen werden kaufen was sie wollen und was für sie das richtige ist. Und das ist für die einen ein iPhone und für die anderen ein Android. Und das sit auch gut so.
 

Kojak19

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Wo verkauft dein Bruder denn?

Meine Kunden können das ohne Probleme auseinander halten o_O
 

Snoopy181

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Die Leute da draußen werden kaufen was sie wollen und was für sie das richtige ist. Und das ist für die einen ein iPhone und für die anderen ein Android. Und das sit auch gut so.
Ja klar :D Ich glaube ja eher, dass die Leute sich kaufen, was sie denken, was für sie das Beste ist. Und das lässt sich der Homo Sapiens auch gerne mal einreden.
 

dergute

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Wo verkauft dein Bruder denn?

Meine Kunden können das ohne Probleme auseinander halten o_O

Mein Bruder verkauft mitten in Hamburg und es ist einfach Fakt, dass dieses eine Samsung (dessen genaue Bezeichnung ich nicht mal kenne) fast aufs Haar dem 3G/3GS gleicht. Da könnt ihr auch noch so ironische Scherze machen, das ist so.

Warum gehe ich als Hersteller denn überhaupt das Risiko einer Verwechslung ein? Wenn ich davon überzeugt bin, unter der Haube das bessere Gerät zu haben, dann kann ich ihm doch auch ein komplett eigenes Design verpassen. HTC ist hier das beste Beispiel. Die haben Geräte, die optisch schön azusehen sind, dem iPhone nicht im Geringsten ähnlich sehen und viele Spezifikationen haben, die besser als die des iPhones sind.
 

dergute

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Ja klar :D Ich glaube ja eher, dass die Leute sich kaufen, was sie denken, was für sie das Beste ist. Und das lässt sich der Homo Sapiens auch gerne mal einreden.

Und da ist es wieder: Jemand trifft eine eigene Entscheidung. Warum lässt du sie ihm nicht sondern unterstellst ihm, es sei ihm eingeredet worden?
 

Snoopy181

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Weil jeder die eigene Entscheidung aufgrund ihm vorhandener Fakten und Meinungen trifft. Oder er trifft gerade wegen dieser Informationen eine Entscheidung nicht.
 

Monti`

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Die Industrie lebt doch vom Kopieren. Diese herunterziehbare Statusleiste gabs zu erst in Android und bei Apple ist es dann neu und cool? Die Maus und GUI war keine Erfindung von Apple, sondern von Xerox. Jeder sucht sich seine Lücke um mit Tücke an den Erfolg zu kommen. Der eine kann das besser, als der andere. Aber eine reine Weste hat keiner und das sollte man nicht außer Acht lassen. Jobs hat doch selbst mal gesagt, "ein guter Künstler kopiert nicht, sonder klaut". Die Leute sollten mal runterkommen und Produkte Produkte sein lassen. Jeder kauft das was ihm am besten gefällt oder für den Preis am besten passt.

Aber ich werfe jetzt mal etwas in den Raum... wenn jetzt tatsächlich ein iPad Mini kommt... tut sich Apple da nicht auch der Konkurrenz bedienen? Die eben kapiert haben, dass die Leute "touchen" wollen, aber nicht so viel wie für ein Notebook hinlegen wollen und auch keine 10" in der Hand halten wollen. Die Kunden profitieren doch von Konkurrenzkampf. Denn wenn Apple irgendwann zu einem Monopol werden würde und überall die Hand drüber hat und Lizenzgebühren bekommt, werden die Apple Geräte sicher nicht billiger ;)

Und nicht zu vergessen, dass solche Patentanträge hier in Deutschland zum Glück nicht einfach so möglich sind. Deswegen hat Apple hier ja auch verloren. Und jetzt auch in Japan. In den USA war es einfach ein Heimspiel, repräsentativ finde ich das nicht.

Ich freue mich jedenfalls auf das iPhone 5, da es den Smartphonemarkt sicher wieder aufmischen wird und neue Konkurrenzprodukte herausbringen wird. Und mir ist es da völlig egal, wer da wo klaut, hauptsache das Produkt stellt mich zu frieden.


Und mal zum Thema Stabilität der Macs... die hat definitiv nachgelassen genauso wie die Qualität. Man muss sich nur mal die Reviews der aktuellen Geräte angucken. Die Displays beim 13" MBP sind schlechter geworden.. die Geräte throttlen weil sie zu heiß werden... und für den Preis? Ich finde das eine Frechheit. Und mein Windows 7 PC läuft seit Jahren absolut problemlos. Dieses "Windows stürzte immer ab und Mac ist jetzt super"-Gerede ist doch höchst subjektiv. Es gibt genauso gut Meinungen die das Gegenteil behaupten und das sind nicht wenige. Natürlich werden sich hier in einem Apple Forum sicher nicht so viele finden. Man sollte immer alles krtitisch betrachten, egal ob Apple, Samsung oder den Bäcker um die Ecke.
 

Kojak19

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@ dergute: Da war null Ironie in meinem Satz.
Ich verkaufe genau so Smartphones in meinem Geschäft wie dein Bruder auch, in einer Region die so weit nicht entfernt ist, und es ist noch nicht einmal passiert das ein Kunde ein Samsung-Gerät mit einem von Apple verwechselt hat. Nicht ein einziges Mal, und ich mache das nicht erst ein paar Tage.

Und da ist es wieder: Jemand trifft eine eigene Entscheidung. Warum lässt du sie ihm nicht sondern unterstellst ihm, es sei ihm eingeredet worden?

Weil Verkaufen genau so funktioniert.
 

Moriarty

Pommerscher Krummstiel
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Welche Bedeutung hat das "Image" des Herstellers eines Smartphones für den Kunden? Jetzt mal auf die wirkliche Welt bezogen, nicht den 100%-Applefan-Apfeltalk-Mikrokosmos.

Saß gestern Abend noch mit Studienfreunden zusammen, wir waren zu viert, und alle hatten ihre Smartphones dabei. Es waren drei Samsung-Modelle und mein iPhone. Wir haben gefeixt, dass alle drei Samsungs zusammen in etwa soviel gekostet haben wie mein iPhone...

Man muss nicht "arm" sein oder Apple-Hasser, um einfach nicht einzusehen, für ein Alltagsgerät zum Surfen und Telefonieren einen unnötig hohen Preis zu zahlen.

Und ein klitzekleines Desinteresse für US-IT-Konzerne reicht schon aus, um den Faktor Marke oder Image völlig zu misachten, ein Galaxy zu kaufen, zwei Jahre zu nutzen und einfach zufrieden zu sein.
Dieses Desinteresse für Apple, Samsung und Co haben sicherlich sehr viele Menschen - aus allen Bildungs- und Einkommensschichten.

Ich meine - schaut man mal außerhalb Apfeltalks oder anderer Mac-Bastionen, dann findet das ganze schon statt, aber viel relativierter und objektiver.

Ich wünsche mir jedenfalls eines für die Zukunft: dass ich - wenn ich mal finanziell knapper sein sollte - auch für 159,-€ ein Smartphone kaufen kann, welches moderne Funktionen und Bedienung bietet. Ob das dann Windows 8, Android oder sonstwas drauf hat, ist erstmal zweitrangig.

Meine Frau teilt meine Technikaffinität nur bedingt, und nutzt seit Jahren eines der ersten Samsung-Android-Modelle (Galaxy S Plus). Stellt man sich mal die Frage, was wäre, wenn ich heute mein iPhone gegen ihr Telefon tauschen würde.
Würde ich in zwei Jahren das Gefühl haben, mein Leben sei dadurch anders verlaufen?
Natürlich nicht...

...aber die Inbrunst, die einige bei der Diskussion "Apple vs. Rest" an den Tag legen, könnte vermuten lassen, es würde irgendetwas davon abhängen, welche Firma ein Telefon hergestellt hat.
 
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Moriarty

Pommerscher Krummstiel
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Ich habe mir wirklich die Mühe gemacht und alle Kommentare hier durchgelesen. Und eigentlich kann ich nichts finden, was nicht sowieso schon seit Jahren, immer wieder gesagt wurde, für und gegen Apple.
Ich glaube, nur der Streit ob Coke oder Pepsi die wahre Cola ist, ist älter. Was für mich nur neu ist, dass sich hier die Schar der Apple-Gegner anscheinend aus den Apple-Usern rekrutiert. Sind es sonst Windows gegen OS X Verwender oder iPhone User gegen Android Fans scheinen hier gerade enttäuchte Apple User auf Apple einzudreschen.

Man muss einfach akzeptieren, dass selbst hier mittlerweile einige enttäuscht von Apple sind.

Ich fang mal mit der Stabilität der Apple-Rechner an. Ich hatte wirklich lange lange Zeit auch einen Windowsrechner und habe an diesen Dingern bis zum Erbrechen rumgeschraubt, rumkonfiguriert und Work-Arounds noch und nöcher gemacht. Was habe ich irgendwann festgestellt? Der Rechner war irgendwann ein Selbstzweck. So viel Zeit den auf dem Laufenden zu halten, zu verbessern, wiederherzustellen, Treiber zu suchen, musste ich einfach mit meinem Mac noch nie verbringen. Das ist einfach mal Fakt.

Ich selbst habe seit knapp 25 Jahren eine sehr enge Bindung zur Computerwelt, seit dem ersten C64 über diverse Homecomputer, PCs und Macs... ein Vierteljahrhundert Technik und die Freude daran.
Würde ich die schönen Momente damit auf die Nutzung von Apple-Produkten reduzieren, würde ich lügen.
Die Bastler- und Casemodder-Zeit Ende der Neunziger - damals hatte ich neben Schule und später Zivildienst noch die Zeit - gehört genauso dazu wie staunende Augen eines 15 Jährigen, der zum ersten Mal "Rebel Assault" auf einem 486er laufen sieht.
Nachmittage mit Freunden vor dem Amiga zum spielen, später vor dem PC um mit Turbo Pascal selbst Spiele zu programmieren...

Ich habe zwölf Jahre meines Berufslebens mit der Nutzung von Windows-PCs verbracht. Für alle Zwecke, vom reinen Verwalten und Textschreiben bis hin zur Bildbearbeitung und Videoschnitt. Für ein Großunternehmen führt heute immer noch kein Weg an Microsoft vorbei, selbst wenn ein paar Endgeräte (iPhone für den Chef, Mac Pro in der Grafikabteilung) andere Plattformen haben.
Der derzeitige Abgesang auf den PC zugunsten Tablet und Co trifft wirklich nur bei absoluten Content-Konsumenten zu, die ihren Heim-PC gegen ein iPad tauschen...

Fast jeder der "Switcher" der letzten Jahre blickt auf eine langjährige Karriere mit Windows und dem PC zurück. Damals gab es auch schon Macs. Und ebenso Argumente dagegen. Keine Spiele, teuer... Apple hat - seien wir mal ehrlich - ohne Steve und auch später mit ihm jahrzentelang ziemlichen Nischenkram angeboten. Klar - es gab immer ein paar User, für die das passte - das sind heute übrigens zumeist die Kritiker Apples...

Ich will keineswegs schlecht über Apple schreiben. Nur objektiv bleiben. Ich war letztens noch beruflich in einer großen Web-Agentur in Düsseldorf. Die haben dort fast 200 Arbeitsplätze - alle - obwohl Kreativbereich - mit Dell-Rechnern ausgestattet. Warum auch nicht, die Adobe-Programme sehen eh auf allen Plattformen identisch aus.
Alle hatten aber auch iPhones und iPads...
Für mich ein perfektes Beispiel der heutigen Situation.

Durch den klugen Schachzug, den Wandel vom Lifestyle-Charakter der Technik auszunutzen ("Computerfreak" war in meiner Kindheit ein Schimpfwort, heute versuchen Modefreaks sogar, mit dicken Fensterglasbrillen deren damaliges Aussehen nachzuahmen...) - wurde Apple mit Endkundengeräten und Diensten zum Marktführer. Ich gönne ihnen das. Selbst nutze ich nur noch ein Smartphone und ein Tablet von Apple - und das sehr gern!

Aber unter Technik, IT, Computer und Co sehe ich - zu meiner Freude - viel viel mehr als Apple. Das würde ich einigen Leute auch empfehlen, denn das relativiert einige vorgefasste Meinungen...

Wenn es so offensichtlich war, dass man mit dem Auseinanderziehen der Finger zoomen und mit zwei Fingern scrollen (Trackpad) kann, warum hat es dann keiner gemacht??? Was hier keiner von euch bedacht hat: Weil es keiner konnte. Denn die eigentliche Innovation von Apple war es, ein Eingabegerät zu entwickeln, das überhaupt die Anzahl der Finger unterscheiden kann. Was nützt mit die Zweifinger-Geste, wenn das Display gar nicht zwei Finger (oder drei oder vier) registrieren kann.

Ideen gibt es viele, die Science Fiction und sicherlich auch die Archive aller Tech-Konzerne sind voll mit Ideen, Visionen, Machbarkeits-Studien, etc. Gestensteuerung war nicht erst seit "Minority Report" ein Traum, seit den 1990ern wurde schon in Richtung Multitouch geforscht.

Zitat Wikipedia:
"2006 wurde der Forscher Jeff Han von der New York University durch die Demonstration eines Multi-Touch-Prototypen auf der TED-Konferenz bekannt. (...) Ein Video der Präsentation Hans wurde einige Monate später ins Internet gestellt und fand dort große Verbreitung. Han war auch der erste, der FTIR-basierte Multi-Touch-Geräte vermarktete, wozu er selber die Firma Perceptive Pixel gründete, die Multi-Touch-Wände unter anderem an die CIA verkaufte.
Obwohl schon die im ersten Halbjahr 2007 marktüblichen Synaptics-Touchpads diese Eingabemethode unterstützten (beispielsweise dasLenovo-ThinkPad T61 unter GNU/Linux), wurde sie erst durch das Mitte 2007 auf den Markt gebrachte Apple iPhone einer größeren Öffentlichkeit bekannt.

Und jetzt die Conclusion: Die Idee konnte natürlich erst dann umgesetzt werden, als die Technik existierte. 2003 war Multitouch zwar als Prototyp längst erfunden, doch erst Lenovo baute es 2007 in seine Touchpads und Apple dann später in seine iPhones ein. Einfach, weil es erst dann möglich/marktreif/kostengünstig machbar war.

Die Leute da draußen werden kaufen was sie wollen und was für sie das richtige ist. Und das ist für die einen ein iPhone und für die anderen ein Android. Und das sit auch gut so.

Das sehe ich genauso! :)
 

-eiinzelton-

Damasonrenette
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Man muss einfach akzeptieren, dass selbst hier mittlerweile einige enttäuscht von Apple sind.

Denke mal, das ist Ansichtssache... Mir sind persönlich die Designs, die Stabilität und der Service wichtig und davon bin ich überzeugt, dass Apple darin keine Enttäuschung ist. Alles läuft flüssig, ich musste nie irgendwo rumschrauben (warum auch?!).

Mir ist egal, wen oder was Apple vors Gerichts schleift. Ich bIn mit allem zufrieden.
 
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