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Feature iPhone-Verkaufserfolg: Europa entgehen Milliarden an Steuern

Martin Wendel

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Die Zeit rechnet vor: Alleine in Europa soll Apple in den letzten fünf Jahren 34 Milliarden Euro Gewinn mit dem iPhone eingestrichen haben. Nach einem fiktiven Durchschnittssteuersatz von 27 Prozent wären dafür in Europa neun Milliarden Euro an Körperschaftssteuern fällig. Apple versteuert seine Gewinne in Europa jedoch im Steuerparadies Irland zu einem weitaus niedrigerem Satz – angeblich nur 2,8 Prozent. Statt neun soll Apple für die iPhone-Gewinne also nur eine Milliarde Euro an Steuern bezahlt haben.[prbreak][/prbreak]

Die animierten Infografiken der Zeit verdeutlichen damit einmal mehr, was uns bereits seit längerem bekannt ist: Apple nutzt Steuerschlupflöcher, um seine ausländischen Steuerbelastungen möglichst gering zu halten. Wie exakt die Daten der Zeit sind, lässt sich jedoch kaum feststellen. Bei vielen der zugrundeliegenden Informationen handelt es sich um Schätzungen von Banken und Analysten. So nennt Apple etwa weder Verkaufszahlen für den europäischen Raum, noch gibt der Konzern an in welchem Bereich sich die iPhone-Gewinnmargen bewegen.

Apple ist nicht der einzige US-Konzern, der sich solcher Steuerschlupflöchern bedient. Die unter der Bezeichnung "Double Irish" bekannte Strategie zur Steuervermeidung macht sich einen Widerspruch internationaler Gesetze zunutze: Laut US-Recht ist ein Tochterunternehmen in jenem Land steuerpflichtig, in dem es gegründet wurde. Laut irischem Recht unterliegt ein Tochterunternehmen hingegen in jenem Land dem Fiskus, in dem der Mutterkonzern sitzt. Die irische Regierung hat im letzten Jahr schließlich eingelenkt, nur noch bis 2020 kann die "Double Irish"-Strategie angewandt werden.

iphone-5s-6-6plus_flickr.jpg
Via Die Zeit
 

MacMac512

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Um es vorweg zu nehmen:

Ja, Apple ist nicht die einzige Firma, die das macht. Alle anderen genauso.

Aber: Nein, dadurch wird die Methode von Apple nicht einen Deut besser und ist damit genauso schlimm, wie die von allen anderen. Wobei Apple durch höhere Gewinne noch mehr Steuern spart und umso mehr profitiert, als die "Kleineren".
 

Sauron

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Ist es denn illegal, was die Firmen machen? Ich finde das auch nicht toll, aber wenn die Gesetzeslage das zulässt, kann man den Firmen eher nicht den Vorwurf machen.
 

RudolfGottfried

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Die Zeit rechnet nicht, sie spekuliert. Mit kolportierten Schätzungen, teilweise abtrusen Behauptungen und jeder Menge Zahlenvoodoo.
Darüber können auch keine animierten Infografiken hinwegtäuschen.
Hier versuchen mal wieder Journos, die schon ihre liebe Mühe haben, Umsatz von Gewinn zu unterscheiden, am ganz großen Empörungsrad zu drehen, welches sich dann bei näherem Hinsehen als alberner Clickbaitversuch entpuppt.

Übrigens Martin, dein Satz: „ Üblicherweise wären dafür nach einem fiktiven Durchschnittssteuersatz von 27 Prozent neun Milliarden Euro an Körperschaftssteuern fällig.“ ist ein Widerspruch in sich selbst. Etwas fiktives kann nicht „üblicherweise" fällig werden. ;)
Edit: @Martin Wendel Alles klar. :)
 
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MacMac512

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Tja... macht Apple die Gesetze an die man sich hält in dem man sie bestmöglich ausnutzt, oder sind unserer Politikversager die Ursache des Problems ?

Sind es die Politikversager, die die Ursache des Problems sind, oder ist es die einflussreiche und erfolgreiche "industrielle Mitarbeit am politischen System"? ;)
Wie man auf Zeit Online lesen kann, hatte Apple extreme Vergünstigungen in Irland.
Denn 0% Steuersatz, machen Politiker auch nicht einfach so. Da kann man erzählen was man will. ;)

Zeit.de schrieb:
In Irland bekam Apple bis zum Jahresbeginn erhebliche Erleichterungen bei der ohnehin niedrigen Unternehmenssteuer. Ein Untersuchungsbericht des US-Senats legte schon vor rund zwei Jahren offen, dass Apple Operations International – eine irische Tochtergesellschaft von Apple – zwischenzeitlich in Gänze von der Steuer befreit war. In den vergangenen Jahren blieben auf diese Weise mehr als 30 Milliarden Dollar an Gewinnen unversteuert.


Quelle: Weiterer Artikel von zeit.de zum gleichen Thema.

Edit:
Du meinst "kleinere" Unternehmen wie Google, Microsoft, IBM oder Facebook? :)

Von den Umsätzen in Europa, ja. ;)
Daher ja auch die Anführungszeichen.
 
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Ozelot

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@MacMac512

Exakt so ist es. Was Apple macht ist leider legal, Schuld daran hat aber die EU.
Apple ist zwar ein auf maximal gewinn-orientieres Börsenunternehmen, unmoralisch ist deren Handeln dennoch.

Apple ist ein unsympathischer Weltkonzern, auch wenn nicht so schlimm wie McDonalds, CocaCola und Exxon-Mobil.

Lediglich in Sachen Umweltverträglichkeit und Langzeitsupport der Produkte ist Apple Spitze. Immerhin.

Ich denke das ganze muss man sachlich sehen. Ich bin lediglich Nutzer von Apple-Produkten wegen der der guten Ergonomie, dem Zusammenspiel zwischen den Geräten und des hervorragenden Supports.

Fan der Marke? Sicherlich nicht. :confused:
 

Farafan

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So wie bei den Umweltaktivitäten?
Oh, glaub mir das auch dies nicht unumstritten bei den Großaktionären ist.
Es lässt sich sehr leicht ergoogeln in welch schmutzigen Dingen beispielsweise ein Herr Icahn seine Finger hat. Ganz ohne Skrupel und mit Dagobert-Duck-Blick.
 

RudolfGottfried

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Sind es die Politikversager, die die Ursache des Problems sind, oder ist es die einflussreiche und erfolgreiche "industrielle Mitarbeit am politischen System"? ;)
Wie man auf Zeit Online lesen kann, hatte Apple extreme Vergünstigungen in Irland.
Denn 0% Steuersatz, machen Politiker auch nicht einfach so. Da kann man erzählen was man will. ;)
Dann erzähl doch mal was über die angebliche „einflussreiche und erfolgreiche industrielle Mitarbeit am politischen System“ durch Apple in Europa. Du scheinst da ja mächtig viel zu wissen.

Und was das Geschreibsel der Zeit betrifft, da würde ich an deiner Stelle nicht viel drauf geben. Das besteht eh zum größten Teil aus Spekulation, Polemik und Kolportage.

Schau dir doch mal bespielsweise dein Zitat an:
„In Irland bekam Apple bis zum Jahresbeginn erhebliche Erleichterungen bei der ohnehin niedrigen Unternehmenssteuer.“
Bis zu welchem Jahresbeginn? 2014 oder 2015? Wie „erheblich“ waren diese angeblichen Erleichterungen der „ohnehin niedrigen Unternehmenssteuer“, die nochmal wie hoch ist?
Was hat das Ganze mit einem „Untersuchungsbericht des US-Senats“ zu tun, der „schon vor rund zwei Jahren offen(legte), dass Apple Operations International – eine irische Tochtergesellschaft von Apple – zwischenzeitlich in Gänze von der Steuer befreit war“?
Und wie kommt die Zeit eigentlich auf „30 Milliarden Dollar an Gewinnen“, die angeblich unversteuert blieben?
Fragen über Fragen...
 
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Farafan

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Gerade weil sie umstritten sind und trotzdem durchgeführt werden.
Was glaubst du denn was geschieht wenn Tim Cook sich vor die Aktionäre stellt und sagt

"Liebe Aktionäre,
wir hatten ein amaaaaaaaazing year. Rekordumsätze!
Nur leider müssen wir die Dividende zusammen streichen weil wir ab sofort artig in Europa den regulären Steuersatz zahlen obwohl wir dies legal umgehen könnten."

Dann fliegen erst die Kaffeetassen, anschließend Tim Cook.
 

staettler

Juwel aus Kirchwerder
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Doppelte Nichtbesteuerung ist einfach toll
Machen übrigens ganz viele Firmen. Und solange die Regierung so mies mit den Geldern umgeht, passt das schon!
 

Martin Wendel

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"Liebe Aktionäre,
wir hatten ein amaaaaaaaazing year. Rekordumsätze!
Nur leider müssen wir die Dividende zusammen streichen weil wir ab sofort artig in Europa den regulären Steuersatz zahlen obwohl wir dies legal umgehen könnten."
Aber zu sagen...

"Liebe Aktionäre! Leider müssen wir die Dividende zusammenstreichen, da wir die Rohstoffe für das iPhone künftig aus möglichst nachhaltigen und daher teureren Quellen beziehen und da wir unser Hauptquartier, unsere Apple Stores und unsere Serverfarmen ausschließlich mit Grünstrom betreiben, obwohl wir das legal natürlich auch anders machen könnten."

... lässt sich durchsetzen?
 
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MarcNRW

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Tja. Eine Gratwanderung... Vermeintliche Verfehlungen liegen hier aber ganz klar auf Seiten der Politik und nicht bei Apple.
 

MacMac512

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@RudolfGottfried

Natürlich hast du recht, dass es zum größten Teil Spekulation ist. Aber wenn man jetzt obiges Zitat nimmt:

zeit.de schrieb:
In Irland bekam Apple bis zum Jahresbeginn erhebliche Erleichterungen bei der ohnehin niedrigen Unternehmenssteuer. Ein Untersuchungsbericht des US-Senats legte schon vor rund zwei Jahren offen, dass Apple Operations International – eine irische Tochtergesellschaft von Apple – zwischenzeitlich in Gänze von der Steuer befreit war. In den vergangenen Jahren blieben auf diese Weise mehr als 30 Milliarden Dollar an Gewinnen unversteuert.

Die Unternehmenssteuer in Irland ist laut dem Bundesfinanzministerium bei 12,5 % im Vergleich zu anderen Nationen also durchaus "ohnehin niedrig".
Quelle:
Zahlen für 2013: Bundesfinanzministerium, Abbildung 3.
Zahlen für 2014: PDF Seite 16.
Für 2015 habe ich bisher noch nichts gefunden, wird sich aber wohl offenbar geändert haben.

"Erhebliche Erleichterungen" wird direkt erklärt, indem Apple "zwischenzeitlich in Gänze von der Steuer befreit war". Das ist zumindest in meinen Augen eine erhebliche Erleichterung. ;)

Der Untersuchungsbericht des US-Senats ist eine genannte Quelle, um den Satz "[…] Apple Operations International – eine irische Tochtergesellschaft von Apple – zwischenzeitlich in Gänze von der Steuer befreit war" nicht als Behauptung stehen zu lassen, sondern zu untermauern. Den Untersuchungsbericht jetzt auch noch rauszusuchen, spare ich mir an dieser Stelle.

Die 30 Milliarden bekommt man, wenn man die - zugegebenermaßen geschätzten - Gewinne in Europa aufsummiert, auf die in Irland keine Steuern erhoben wurden. Vielleicht findet man die auch in irgendwelchen Quartalsberichten o.Ä., davon habe ich keine Ahnung, da ich kein Aktionär bin, sorry. :)



Nichtsdestotrotz ist die Methode zwar legal und aus Aktionärsicht absolut nachvollziehbar, aber trotzdem moralisch verwerflich!