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Nach der Schelte der EU-Kommission – es wurde festgestellt, dass Irland Apple unerlaubte Staatsbeihilfen bei der Berechnung der Steuerschuld zukommen ließ – will Irland nun angeblich ein von internationalen Konzernen genutztes Steuerschlupfloch schließen. Die unter der Bezeichnung „Double Irish“ bekannte Strategie zur Steuervermeidung macht sich einen Widerspruch internationaler Steuergesetzte zunutze: Laut US-Recht sind Tochterunternehmen in jenem Land steuerpflichtig, in dem sie gegründet wurden. Laut irischem Recht muss sich ein Tochterunternehmen hingegen in jenem Land beim Fiskus melden, in dem der Mutterkonzern sitzt.[prbreak][/prbreak]
Durch diesen Widerspruch kann die Steuerschuld stark gedrückt werden. So soll Apple mit seinen beiden irischen Tochterunternehmen – Apple Sales International und Apple Operations Europe – weniger als zwei Prozent Körperschaftssteuer zahlen. Der eigentliche Steuersatz in Irland liegt bei 12,5 Prozent. Google, Microsoft, Facebook und viele weitere US-Konzerne machen ebenfalls von dieser Strategie Gebrauch und wickeln ihre auswärtigen Geschäfte über Tochterunternehmen in Irland ab.
Wann Irland die Änderung seiner Steuergesetze durchführen wird, ist unbekannt. Man geht jedoch davon aus, das bereits in Irland ansässigen Unternehmen eine Frist gesetzt wird, bis die neuen Regelungen für sie gelten. Aufgrund der günstigen Steuergesetze haben insgesamt mehr als 1.000 ausländische Unternehmen Niederlassungen in Irland gegründet. „Für Irland stehen 160.000 Jobs am Spiel – einer aus zehn Arbeitnehmern des Landes“, so Reuters.
UPDATE (15. Oktober 2014, 14:47 Uhr):
Die Regierung in Irland hat nun bestätigt, dass der „Double Irish“-Strategie im Jahr 2015 ein Riegel vorgeschoben wird. Bereits in dem Land ansässigen Unternehmen wird bis ins Jahr 2020 Zeit gegeben, die neuen Regelungen umzusetzen – bzw. sich nach einem neuen Steuerparadies umzusehen. Experten gehen davon aus, dass ausländische Unternehmen durch das Schlupfloch insgesamt mehrere Milliarden Euro an Steuergeldern gespart haben.
Via Reuters
Durch diesen Widerspruch kann die Steuerschuld stark gedrückt werden. So soll Apple mit seinen beiden irischen Tochterunternehmen – Apple Sales International und Apple Operations Europe – weniger als zwei Prozent Körperschaftssteuer zahlen. Der eigentliche Steuersatz in Irland liegt bei 12,5 Prozent. Google, Microsoft, Facebook und viele weitere US-Konzerne machen ebenfalls von dieser Strategie Gebrauch und wickeln ihre auswärtigen Geschäfte über Tochterunternehmen in Irland ab.
Wann Irland die Änderung seiner Steuergesetze durchführen wird, ist unbekannt. Man geht jedoch davon aus, das bereits in Irland ansässigen Unternehmen eine Frist gesetzt wird, bis die neuen Regelungen für sie gelten. Aufgrund der günstigen Steuergesetze haben insgesamt mehr als 1.000 ausländische Unternehmen Niederlassungen in Irland gegründet. „Für Irland stehen 160.000 Jobs am Spiel – einer aus zehn Arbeitnehmern des Landes“, so Reuters.
UPDATE (15. Oktober 2014, 14:47 Uhr):
Die Regierung in Irland hat nun bestätigt, dass der „Double Irish“-Strategie im Jahr 2015 ein Riegel vorgeschoben wird. Bereits in dem Land ansässigen Unternehmen wird bis ins Jahr 2020 Zeit gegeben, die neuen Regelungen umzusetzen – bzw. sich nach einem neuen Steuerparadies umzusehen. Experten gehen davon aus, dass ausländische Unternehmen durch das Schlupfloch insgesamt mehrere Milliarden Euro an Steuergeldern gespart haben.
Die Apple-Zentrale in Cork, Irland. (Bild von Anthony Sigalas [flickr], bestimmte Rechte vorbehalten)
Via Reuters