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Game of Thrones - Widerwärtiges Epos der grausamen Langeweile

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SilentCry

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Liebe Freunde guter SciFi und guter Fantasy - ich möchte mich hier mal über Game of Thrones äußern.

Vorweg: Ich bringe hier Beispiele und vielleicht auch Zitate - wer also Angst vor Spoilern hat: Nicht weiter lesen!
Vorweg II: Es geht um die erste Staffel.

Im Internet habe ich gelesen, dass das _das_ Fantasy-Epos der Gegenwart sein soll. Da ich die Sendung ja genießen wollte habe ich es vermieden, mir Berichte durchzulesen, die über die Ereignisse des Films handelten.

Das hätte ich aber besser mal getan bevor ich mir die komplette erste Staffel auf DVD besorgt habe.

Das ganze vergangene Wochenende haben meine Freundin und ich praktisch damit zugebracht, den Wechsel zwischen drei Darstellungsbereichen zu verfolgen:
a) Nackte Frauen, Softporno
b) Langweilige Trivial-Dialoge (oder Monologe)
c) Unsagbare Grausamkeiten in blutrünstigem Detail ausgeschlachtet

50 Euro und 2 Tage meines Lebens: Verschwendet. Und mehr als das: Monate werde ich brauchen, das Geschrei, das minutenlang zelebriert wurde, von Menschen aus dem Kopf zu kriegen, denen mit einem heißen Messer die Zunge herausgeschnitten wurde oder die bei lebendigem Leibe verbrannt wurden. Aufgespießte Köpfe oder die perverse Freude des Regisseurs, jemandem der an seinem eigenen Blut wegen eines Splitters im Hals erstickt, bis zum letzten Röcheln in Großaufnahme zu zeigen, gehörte in diesem Werk eines offensichtlich Geistesgestörten mit Gewaltphantasien noch zu den harmlosen Dingen.

Richtige Fantasy-Action (wie z.B. in Herr der Ringe oder dgl.) vermisst man praktisch völlig. Von epischen Schlachten wird immer nur gelabert. Wirklich: Gelabert! Nicht einmal spannend erzählt, nur gelabert. Aber _nach_ einer Schlacht darf sich der Zuschauer dann ergötzen, dass halbtote Feinde unter Zuckungen von Aasfressern ausgeweidet werden. Fast alle Dialoge/Monologe strotzen vor Einfalt, Banalität und Irrelevanz. Einziger Lichtblick war gelegentlich der Kleinwüchsige aus dem Hause Lannister, dessen Mischung aus Zynismus und Selbsthass zu dem einen oder anderen erfrischenden Moment führte, jedoch auch er musste platte Geschichten episch ausbreiten wie z.B. die, dass die erste Frau in die er verliebt war in Wahrheit eine von seinem Bruder angemietete Hure war - und alle, denen er davon im Zelt erzählt (Menschen, die schon jede Grausamkeit erlebt haben) sind ob dieser Pimpifax-Geschichte vor tiefer Betroffenheit ergriffen... Pathetischer Müll, unrealistische Reaktionen und für die ohnedies dünne Handlung auch vollkommen wertlos.

Es gibt auch keine wahren Helden, keine Identifikationsfiguren. In dieser Serie sind die wenigen nicht von Grunde auf Bösartigen grundsätzlich hilflos - und alle sind mehr oder weniger saudumm. Praktisch alle Hauptdarsteller aber sind Mörder, Folterer, Unmenschen. Wenn in dieser Serie jemand stirbt (was natürlich so gut wie immer unter Folter und Qualen sowie nie enden wollender Schreierei vonstatten geht) dann kann man ihn eigentlich nur dazu beglückwünschen aus dieser Welt von Perversionen und Menschenverachtung entlassen worden zu sein.

Und dämlich sind die Figuren, dass es körperlich weh tut. Lord Stark glaubt, wenn er den Verrat (den er nicht begangen hat) an dem König gesteht, dann würde er begnadigt und seine Töchter dürften heim kehren - natürlich wird er geköpft (eine vergleichsweise harmlose Szene, tatsächlich wird mal einer nicht gefoltert) und seine jüngere Tochter muss fliehen, seine ältere Tochter wird vom neuen König (eine Inzestkreatur, Abkömmling der Königin und ihres eigenen Bruders) geschlagen und gequält.
Lady Stark findet einen einzigartigen Dolch bei einem gedungenen Mörder und glaubt sofort, dass der ehemalige Besitzer des Dolches natürlich der Auftraggeber sein müsse; die angeblich so kluge letzte Prinzessin der Targaryen verdingt eine Hexe, deren Dorf ihr Kriegervolk gerade niederbrannt hat und alle vergewaltigt und getötet hat, um ihren verwundeten König zu heilen (natürlich tut sie das nicht sondern macht aus ihm einen Komapatienten), etc.
Praktisch alle verhalten sich in der Serie also wie Vollidioten. Die dünne "Handlung" muss durch dieses Verfahren weiter getrieben werden, ein einziger intelligenter, nicht von Mordgier und Perversion getriebener Mensch könnte den Schwachsinn sofort beenden indem er sich nur einfach wie ein denkender Mensch verhalten müsste.

Einziges Fantasyselement in 10 Folgen (aka 10 Stunden) (!) ist die Geburt von drei Babydrachen. Wirklich. Der ganze Rest ist hohles Geblubber, nackte Frauen und perverse Blutrünstigkeiten, Folter, Mord, Tod und Verzweiflung.

Diese Serie ist eine Ausgeburt an Widerlichkeit, Edit: Mein Posting wird an dem Punkt aufgehängt- ich ziehe das zurück: wer das produziert hat sollte dringend in Therapie und wer das mit Vergnügen anschaut sollte sich wirklich überlegen, was ihm daran gefällt, sich die Schmerzensschreie eines Menschen anzuhören dem die Zunge rausgeschnitten wird.

Ich habe die ganzen 10 Folgen durchgehalten um fundiert darüber urteilen zu können. Es wird Wochen dauern, bis ich dieses Gewalttrauma verarbeitet habe. Es war eine Lebenszeitverschwendung, ein Abscheulichkeit und ich kann nur jedem raten, der nicht Spaß daran hat, seine Katze lebend in einem Gasherd zu verbrennen, diesen Dreck zu meiden.
 
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Dannyboy

Querina
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Ich kann hier nur jedem empfehlen die Beurteilung des Threaderstellers bloß nicht komplett ernst zu nehmen. Ich habe selten eine derart sinnfreie Kritik gelesen.

Schaut Euch die Serie auf jeden Fall selber an bzw. lest die Bücher (ich kenne nur die erste Staffel auf Blu-ray) und bildet Euch dann ein Urteil. Ich bin schlichtweg begeistert von der Serie. Ich kann es kaum erwarten mir die anderen Staffeln anzuschauen.

In Game of Thrones geht es um Macht, Intrigen, Verrat und äußerst komplexen Charakteren (die mit Sicherheit in den folgenden Staffeln noch weiter beleuchtet werden). Alleine schon die mitunter recht langen Dialoge mitzuverfolgen ist spannend; dazu sind die Schauspieler perfekt für Ihre jeweiligen Rollen besetzt. Die Kulissen sind auch über jeden Zweifel erhaben und vermitteln eine packende Atmosphäre.

Okay, in einem mag der Threadersteller "objektiv gesehen" Recht haben, es gibt keinen klassischen Bezug zum Stichwort Fantasy im Sinne von irgendwelchen Fabelwesen (mit Ausnahme der letzten Folge); Game of Thrones kann man also definitiv nicht mit Herr der Ringe vergleichen was aber auch gut ist (!). Mehr möchte ich an dieser Stelle aber nicht verraten.

Da ich nicht weiß wie sich die weiteren Staffeln entwickeln, kann ich auch nicht mit Gewissheit sagen ob der Punkt zukünftig besser wird aber selbst wenn dem nicht so wäre würde es mich wohl nicht stören.
 

Scotch

Bittenfelder Apfel
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SilentCry, deine moralische Entruestung klingt in Anbetracht der Tatsache, dass du dir den Kram 10h lang angeschaut hast ein wenig hohl.
 

Dannyboy

Querina
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Eventuell ist er mit völlig falschen Erwartungen (Serie wie Herr der Ringe) an die Sache rangegangen!?

Klar, Geschmäcker sind verschieden aber zu behaupten das derjenige der Game of Thrones produziert hat in Therapie gehen sollte kann man nicht für voll nehmen. Zumal die Bücher so viel ich weiß bei der breiten Masse richtig gut ankommt. Und die HBO Umsetzung wirklich sehr aufwändig und kinoreif inszeniert wurde.

Natürlich enthält die Serie auch Sex und Gewalt aber machen wir uns doch nichts vor, es ist in erster Linie eine Serie für Erwachsene und das es im Mittelalter nicht gerade zimperlich zu ging sollte klar sein.

Und das in Staffel 1 mehr geredet bzw. überhaupt viel geredet wird finde ich besser als permanent hier Schwerter wetzen zu sehen. Man muss dem Zuschauer ja auch erst einmal in das Universum mit den jeweiligen Königshäusern und Charakteren einführen.
 

Snoopy181

Roter Astrachan
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SilentCry, deine moralische Entruestung klingt in Anbetracht der Tatsache, dass du dir den Kram 10h lang angeschaut hast ein wenig hohl.
Aber, das war doch ein Opfer, das er nur für uns erbracht hat. ;) Weil seine Meinung deswegen ja fundiert ist.
 

SilentCry

deaktivierter Benutzer
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Interessant. Hätte ich, wie ich eigentlich mehrmals dran war es zu tun, nach einer Folge abgedreht oder nach der zweiten, hätte ich hier sicher vernommen, ich könne nicht mitreden weil ich die Serie nur als Ganzes verstehen könnte. Zudem hat meine Freundin gesagt, sie will wissen, wie das ausgeht. Und ich _wollte_ es durchhalten.

Ist eure Kritik also, dass ich einen Film beschreibe, den ich _gesehen_ habe? Hätte ich mehr Recht, darüber zu schreiben, wenn ich ihn _nicht_ gesehen hätte? *kopfschüttel*

Ich scherze nicht und es ist auch nicht "hohl" wenn ich sage: Das ist der perverseste Dreck, den ich seit "Der Teufelskreis der Scheiße - die letzten 100 Tage von Sodom" in einem Alternativkino zu meiner Studentenzeit vor vielen, vielen Jahren jung und dumm weil ich "dabei sein wollte" gesehen habe. (Bilder von damals verfolgen mich immer noch; Menschen die ihren eigenen Kot essen müssen der mit Reißnägel vermischt wurde und dergleichen).

Klar, Geschmäcker sind verschieden aber zu behaupten das derjenige der Game of Thrones produziert hat in Therapie gehen sollte kann man sowas nicht für voll nehmen.
Ich möchte mir nicht vorstellen, was man für ein Mensch sein muss, um so eine perverse Gewaltorgie zu inszenieren.
Natural Born Killers, Sin City oder Pupl Fiction - das kann man alles zwar auch als sehr gewalttätig klassifizieren, sind aber Pillepalle gegen diese handlungsarme und uninspirierte Folterorgie von Game of Thrones.

Zumal die Bücher so viel ich weiß bei der breiten Masse richtig gut ankommt. Und die HBO Umsetzung wirklich sehr aufwändig und kinoreif inszeniert wurde.
Aufwändig?! Das Intro ist das optisch aufwändigste daran. Sonst ist es zu 90% Kerker, Wald und Schmutz. An Pfähle gefesselte Menschen und Nahaufnahmen von Grauslichkeiten.

Natürlich enthält die Serie auch Sex und Gewalt aber machen wir uns doch nichts vor, es ist in erster Linie eine Serie für Erwachsene und das es im Mittelalter nicht gerade zimperlich zu ging sollte klar sein.

Dieses Machwerk ist absurderweise "ab 16" eingestuft - wenn man es schon sehen muss sollte es ab 21 sein.

PS: "Sex und Gewalt" klingt so harmlos als wäre es ein "Die Hard"-Film aber das ist nicht "Gewalt" wie man sie aus Actionfilmen kennt. Das ist eine Kaskade von Grausamkeiten; das ist ein Zelebrieren von Folter. Selbst im Off hört man die Schmerzensschreie der Gequälten.
 
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Dannyboy

Querina
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Dann sag doch einfach das Du es für zu gewaltverherrlichend empfindest. Ja, es ist für eine 16er Freigabe starker Tobak, keine Frage aber es paßt doch zu dem Stil. Und es ist ja nicht so das es permanent nur Metzel-Szenen gibt oder? Das Gezeigte mag explizit sein aber es ist in meinen Augen ertragbar.

Aber ist mit Sicherheit auch Ansichtssache. Wenn man es fundiert und einigermaßen plausibel beschreiben kann kann ich Kritik im negativen Sinne nachvollziehen.
 

Zippi*

Erdapfel
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also ich habe alle Staffeln gesehen und bin ebenfalls begeistert von der Serie. Ständig passiert etwas womit man nicht rechnet und wo man sich denkt: "Wenn das passiert, ist die Staffel doch eig vorbei?!" und dann passiert es wirklich aber es geht als weiter und bleibt spannend.

Habe dadurch jede freie 3/4 Stunde genutzt um eine weitere Folge sehen zu können und würde noch weitere opfern :D
 

Ben78

Ingrid Marie
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Ich fand die 1. Staffel verdammt gut, habe es genossen. Ohne mich jetzt an einer seitenlangen Geschmacksdiskussion beteiligen zu wollen :)
 

Dannyboy

Querina
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Ich kenne wie bereits erwähnt nur die erste Staffel auf Blu-ray (muss wohl dem 1. und 2. Buch im Deutschen entsprechen) und kann es kaum erwarten bis am 5. April 2013 die 2. Staffel auf Blu-ray rauskommt. Leider wird es wohl noch sehr lange dauern bis man das ganze Serienepos herausgebracht hat. :-[

Ich möchte mir nicht vorstellen, was man für ein Mensch sein muss, um so eine perverse Gewaltorgie zu inszenieren.
Natural Born Killers, Sin City oder Pupl Fiction - das kann man alles zwar auch als sehr gewalttätig klassifizieren, sind aber Pillepalle gegen diese handlungsarme und uninspirierte Folterorgie von Game of Thrones.

Du übertreibst maßlos. Schau Dir doch mal auf Schnittberichte einige Filme an, da ist kranker Stoff dabei. Dagegen ist Game of Thrones Mickey Mouse!!!

Aufwändig?! Das Intro ist das optisch aufwändigste daran. Sonst ist es zu 90% Kerker, Wald und Schmutz. An Pfähle gefesselte Menschen und Nahaufnahmen von Grauslichkeiten.

Ich finde die Serie kann locker mit Kinofilmen mithalten, ja die Serie ist aufwändig produziert. Klasse Kulissen, detaillierte Kleidungsstücke (welche authentisch und nicht billig wirken) usw.!

Dieses Machwerk ist absurderweise "ab 16" eingestuft - wenn man es schon sehen muss sollte es ab 21 sein.

So ein Blödinn, dann müssten Filme wie Hostel und Saw wohl erst ab 30 freigegeben werden.
 

SilentCry

deaktivierter Benutzer
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Ich fand die 1. Staffel verdammt gut, habe es genossen. Ohne mich jetzt an einer seitenlangen Geschmacksdiskussion beteiligen zu wollen :)

Was genau fandest du besonders genussreich?
Als Lady Stark einem gefesselten Mann mit einem Stein die Fresse eingeschlagen hat?
Als die Hexe in Nahaufnahme ein Pferd geköpft hat, das man nachher noch im Todeskampf zusammenbrechen sah?
Den gefesselten nackten Mann, der an ein Pferd gebunden zu Tode geschleift wurde?
Die zelebrierte Nahaufnahme als dem Lord in Winterfell von einem Wolf zwei Finger abgebissen wurden?
Die herausquellenden Gedärme des Gegners bei einer der wenigen "Kampfszenen"?
Das minutenlange Flehen und Schreien des Barden, dem sie die Zunge raus schneiden?
Oder war der mit markerschütternden Schmerzensschreien begleitete Tod der an den Scheiterhaufen gebundenen Frau dein Highlight?

Sag mir bitte, was du so sehr _genossen_ hast?
 

Dannyboy

Querina
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Ich kanns Dir sagen was mich so gefesselt hat: Die ganzen Intrigen und Verrat, dieses Abgezockte. Manche Sachen waren so authentisch dargestellt das ich richtig mitfühlen konnte (mit den Schwächeren) und mir nur so gedacht habe "hoffentlich bekommt diese Person irgendwann auch seine gerechte Strafe". Ich habe mir die 1. Staffel sogar schon 2 mal angesehen und werde es bald mit meiner neuen 5.1 Anlage erneut tun. Wenn man weiß wie die Charaktere in Wahrheit sind (zumindest bis zu dem Punkt wo man die Serie geschaut hat) und man noch einmal auf die gesprochenen Wörter und Dialoge achtet dann erkennt man auch später noch Neues (klar dank dem Vorwissen wie diabolisch manche sind).

Zumal es beim ersten Mal sehen auch unerwartete Wendungen gibt. Ich finde das spannend und würde gerne wissen wie es weitergeht.

Du siehst imo jedoch in Deinem Tunnelblick nur die Gewalt und nimmst das Ganze drumherum nicht richtig wahr bzw. tust es als inhaltlich absolut schlecht ab.
 

hpsg

Westfälische Tiefblüte
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kurze Frage: Schaut ihr das auf Deutsch? Denn ich kenne es nur auf Englisch, und dachte nicht dass es auch in Deutschland gibt.
 

Dannyboy

Querina
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Ich habe es nur auf deutsch geschaut ja. Klar gibts das auch bei uns, die Synchronisation ist in meinen Augen auch gelungen (aber das ist auch immer Ansichtssache).

In Deutschland gibt es aber nur die erste Staffel auf Blu-ray und die 2. lief vor kurzem auf Sky Atlantic HD und kommt am 5. April 2013 auf Blu-ray raus. Da wird wahrscheinlich schon die 3. Staffel in Amerika angelaufen bzw. fertig sein!?
 

hpsg

Westfälische Tiefblüte
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Ich weiß es ehrlicherweise gar nicht genau. Habe auch gerade erst mit der ersten Staffel angefangen, da meine Freudin darauf gedrängt hat. Aber sie schaut es schon seit Ewigkeiten, und die dritte Staffel ist angefangen sehe ich gerade, ja :).

Ich wohne in der UK, man ist die Medien auf Englisch gewohnt, wenn dann ein Film auf Deutsch kommt, wirkt es immer sehr seltsam irgendwie, weil auch der Klang und die Effekte meist anders gemischt sind.
 

Didini

Gala
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Was genau fandest du besonders genussreich?
Als Lady Stark einem gefesselten Mann mit einem Stein die Fresse eingeschlagen hat?
Als die Hexe in Nahaufnahme ein Pferd geköpft hat, das man nachher noch im Todeskampf zusammenbrechen sah?
Den gefesselten nackten Mann, der an ein Pferd gebunden zu Tode geschleift wurde?
Die zelebrierte Nahaufnahme als dem Lord in Winterfell von einem Wolf zwei Finger abgebissen wurden?
Die herausquellenden Gedärme des Gegners bei einer der wenigen "Kampfszenen"?
Das minutenlange Flehen und Schreien des Barden, dem sie die Zunge raus schneiden?
Oder war der mit markerschütternden Schmerzensschreien begleitete Tod der an den Scheiterhaufen gebundenen Frau dein Highlight?

Sag mir bitte, was du so sehr _genossen_ hast?

Mir gefällt die Serie auch sehr gut & in deiner Kritik finde ich einen kleinen Widerspruch:
Einerseits vermisst du Schlachten, wie man sie aus HdR kennt, andererseits forderst du weniger Gewalt. Sinn?
Und wenn das, was bisher gezeigt worden ist, brutale Folterszenen darstellen, schau dir lieber nicht mehr die Tagesthemen an, dort sieht man jeden Tag mindestens genauso schlimme Bilder, die sogar der Wirklichkeit entstammen.
 
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Dannyboy

Querina
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Ich wohne in der UK, man ist die Medien auf Englisch gewohnt, wenn dann ein Film auf Deutsch kommt, wirkt es immer sehr seltsam irgendwie, weil auch der Klang und die Effekte meist anders gemischt sind.

Ja da hast Du natürlich Recht. :)
Ich selber kann mit Englisch nie was anfangen und schaue mir Filme immer auf Deutsch an.
 

proteus

Langelandapfel
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Die persönliche Ekelgrenze und die subjektive Einstellung zur Gewalt muss jeder für sich selbst definieren. Sicherlich muss man unterscheiden zwischen Mainstream und Nischenfilmen. Die genannten Pulp Fiction und Natural Born Killers waren reines Mainstreamkino. Die Gewaltdebatte bei NBK war bewusst in Kauf genommen, um Publicity zu bekommen. Nach 14 Jahren sieht man das entspannter. Was hat man sich 1951 über den ersten nackten Busen von der ollen Knef in "Die Sünderin" aufgeregt. Was wurden Demos organisiert gegen "Die Rote Flut" - mit dem Ergebnis, das jetzt ein Remake kommt, vor dem mir wesentlich mehr graust.
Auch der gescholtene 120 Days of Sodom ist sicherlich starker Tobak, vor allem weil die Gewalt von realen Menschen aus der Nachbarschaft ausgeht und das heute auch passieren kann. Allerdings handelt es sich Passolinis Werk um Kritik am Faschismus, das glaube ich ihm sogar. Also hat er das Geschehen derart grotesk überzeichnet, das es nur eine Satire sein kann. Etwas, das NBK für sich auch in Anspruch nimmt.
Ich verweise auf die endlose "Tanz der Teufel" Debatte. Oder wirklich kranke Filme wie "Bloodsucking Freaks", immerhin schon aus dem Jahr 1979.
Mich aber jetzt in die Schublade eines grenzdebilen, schizophrenen Psychopaten stecken zu lassen, weil mir bei Games of Thrones nicht schlecht geworden ist, das ist dann doch etwas viel. Mir schlafen bei Filmen wie HdR die Füße ein, da lese ich lieber die Bücher. Ausser reinem Schauwert haben diese pseudointellektuellen Machwerke auch wenig zu bieten. GoT will unterhalten, das schafft die Serie - zumindest bei einem Teil der Zuschauer. Serien wie Boardwalk Empire finde ich da wesentlich gewalttätiger. Die Gewalt ist nicht so plakativ, aber real in einem realen Umfeld, das es so wirklich gegeben hat. Games of Thrones ist sicherlich eher Sword & Socery als Fantasy, aber dafür funktioniert es recht gut.
 

SilentCry

deaktivierter Benutzer
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Mir gefällt die Serie auch sehr gut & in deiner Kritik finde ich einen kleinen Widerspruch:
Einerseits vermisst du Schlachten, wie man sie aus HdR kennt, andererseits forderst du weniger Gewalt. Sinn?
Ich habe vermutlich nicht genau genug getrennt. Gewalt hat viele unterschiedliche Ausprägungen. Jemanden zu erschießen ist natürlich Gewalt. Jemanden wie in guten Fantasyfilmen mit einem Schwerthieb zu töten ist auch Gewalt. Das fällt für mich unter "Action" und ist ein Element von Fantasy- und Abenteuerfilmen. Daneben steht noch "Zeichentrick-Gewalt", die meist eher komisch wirkt.
Was in Games of Thrones aber zelebriert wird ist nicht actionlastige Gewalt (der Schurke muss sterben oder es fällt eben ein Schuß) sondern eine Fokussierung auf Folter und Qual. In dem ganzen Film gibt es so gut wie keine Handlung (ich könnte das Ding in einer halben Seite erschöpfend zusammenfassen) aber jede Form der Blutrünstigkeit wird im Detail dargestellt. Wichtig ist dem Regisseur auch, dass die hoffnungslose Verzweiflung der Gewaltopfer in Schreien und Kreischen bis ins Mark des Zuschauers vordringen.

Games of Thrones ist kein Fantasy-Epos sondern mehr ein "SAW"-Horrorfilm mit Softpornoelementen (damit es die 16-Jährigen anschauen).

Und wenn das, was bisher gezeigt worden ist, brutale Folterszenen darstellen, schau dir lieber nicht mehr die Tagesthemen an, dort sieht man jeden Tag mindestens genauso schlimme Bilder, die sogar der Wirklichkeit entstammen.
Filme schaue ich mir an, um unterhalten zu werden. Nachrichten sollen mich informieren. Zudem wird die Tagesschau nicht inszeniert wie Friday 13.
 

proteus

Langelandapfel
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Na ja, wenn du mal erleben würdest, wie Nachrichten geschnitten werden und welche Nachbearbeitung da stattfindet, wärst du sicherlich anderer Meinung.

Bei Serien wie GoT oder Spartacus, im Übrigen alles Serien amerikanischer Pay TV Sender, ist die Gewalt sicher bis zu einem bestimmten Punkt Selbstzweck um Quote zu machen. Andererseits passt die Gewalt zum Handlungsbogen, weil der Zuschauer exakt das von der gezeigten Zeit erwartet. Rome war schon nicht arm an Sex and Gore, bei Spartacus wurde noch einer draufgelegt. Die Verrohtheit und Dekadenz des damaligen römischen Imperiums, soll nach heutigem Ermessen, dargestellt werden. Muss das sein? Sicher nicht. Macht es Spaß? Mir schon. GoT würde ich weniger als reine Fantasy sehen, eher als Germanenepos mit anderen Namen.
 
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