Was ist mit Artikel 3 Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland?
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
In welchem Bezug zitierst Du das? Wegen den Rechten von Gesunden oder Geimpften und nicht Geimpften? Wenn ja - das Argument der Gleichberechtigung höre ich in dem Zusammenhang immer wieder. Das ist aber etwas völlig Anderes.
Es gibt keinen einzigen Grund, wieso ein farbiger Mensch gegenüber einem weißen Menschen - als Beispiel - benachteiligt werden darf und/oder sollte. Ein anders farbiger Mensch ist nicht schlechter als alle Anderen. Er darf aufgrund einer Hautfarbe weder ausgegrenzt noch benachteiligt werden.
Wieder als Beispiel - Job - ein Pilot muss gewisse berufliche Kriterien, Bedingungen und Ausbildung erfüllen. Diese Kriterien dürfen die einzigen sein, die bestimmen ob Du Pilot oder nicht Pilot wirst. Wenn also ein farbiger Mensch oder eine Frau diese Bedingungen erfüllen - darf man sie nicht beteiligen und daran "hindern" Pilot zu werden.
Ein Behinderter Mensch kann u.U. nicht Pilot werden. Du kannst ihn je nach Behinderung von vornherein ausschließen. Obwohl man Behinderte nicht aufgrund ihrer Behinderung ausschließen darf - in diesem Fall dann aber doch exakt wegen der Behinderung - und es ist keine Diskreminierung. Ein Sehbehinderter kann eben nicht die beruflichen Voraussetzungen erfüllen. Ein Rollstuhlfahrer wahrscheinlich auch nicht, weil im Notfall und so weiter.
Man kann also nicht immer die Diskriminierungskeule in solchen Fällen raus holen. Es gibt eben nicht nur reines schwarz / weiß ... sondern im Leben immer auch ein grau. Leider hantieren gerade Populisten und Extremisten mit einem Schwarz ODER Weiß und machen der Bevölkerung komplexe Dinge gerne so einfach - wo sie gar nicht einfach sind.
Bleiben wir bei der Diskriminierung. Meine Nichte hat vor 2 Jahren als Zahnarzthelferin angefangen. Bevor sie in der Praxis anfangen durfte musste sie eine Reihe Impfungen machen - zum Schutze der Patienten. Impfungen als Zahnarzthelferin sind Pflicht! Jetzt hätte sie auch kommen können mit - ich erfülle die Kriterien diesen Beruf erfolgreich ausführen zu können, ich bin eine Frau und jetzt muss ich mich wegen Impfungen diskriminieren lassen?
Ja muss Sie. Sie hatte die Wahl. Impfen oder nicht Impfen. Keine Impfung, keine Zulassung in die Praxis mit Patienten zu arbeiten = keine Ausbildung.
Solche "Diskriminierungen" finden also bereits vor Corona seit Jahrzehnten im Sinne des Allgemeinwohles statt.
Ich werde zum Beispiel in meiner freien Bewegung "diskriminiert", weil ich in Stuttgart ohne "Nachweis" (Plakette) mit meinem Auto nicht rein fahren darf. Das hat das demokratische Volk in Stuttgart durch die Wahl und Legitimation des Bürgermeisters so entschieden - ich werde in meiner Freiheit eingeschränkt - aber die Mehrheit will das so.
Corona ist eine potentiell gefährliche Krankheit. Sie kann älteren Menschen, Menschen mit Vorerkrankungen schaden zufügen. Es gibt zudem heute noch umkalkulierbare Long-Covid Folgen. Die Gefährlichkeit und die Art und Härte der Maßnahmen muss daher - logisch - in einem gesunden Verhältnis stehen.
Aber dieses - ich will mich nicht in meinen Grundrechten beschränken lassen - auch auf das Risiko hin, dass ich andere anstecke. Und wenn ich Corona gut abkann, mir doch egal, wenn es Andere dann schlimm erwischt.
Dann macht es diesen so denkenden Personen sicher auch nichts aus, wenn Personen mit masern, Mumps, Windpocken und Co in Zukunft freien Eintritt ins Kino bekommen und sich direkt neben solchen Leuten setzen. Weil he - diese Krankheiten sind im allgemeinen nicht schlimm - und man darf die Menschen doch nicht einschränken.