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Atomkraft

  • Ersteller Cortex85
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markus1301

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jesfro schrieb:
ich möchte hier festhalten dass ein ausstieg aus der kernenergie rein garnichts mit ideologie zu tun hat... es geht schlicht um die umwelt die gefährdet ist und von der wir und alle generationen in der zukunft abhängig sind...

wir sollten darüber nachdenken, wieso man den leichtsinn im umgang mit der atomenergie weiterhin begehen kann... das würde ich als leichtfertig bezeichnen...
Ist es nicht auch leichtfertig die Luft bzw. die Atmosphäre mit CO2 voll zu pumpen? Dann können wir schliesslich auch nicht mehr atmen und leben!

Ist halt nicht so einfach.... was nutzt das Kyoto Protokoll wenn die größten CO2 Sünder nicht unterschreiben?

Gruss Markus
 

Datschi

Reinette de Champagne
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@ Schomo.
Ich sagte ja schon, dass das keine unlösbaren Probleme sind, war nur nen Beispiel.

@Markus:
Gut. Ich wusste nicht, dass das tatsächlich die Vögel beeinflusst. Dachte es wär ein Scherz. Nichts für Ungut :-D
 

commander

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@tom: Mir tränen auch noch die Augen, wenn ich an die WAA Wackersdorf denke... gar nicht so weit weg von hier. Ohne das massive Engagement der aktiven 'Revoluzzer' wäre die nun Fakt. In einem aber hat die Anti-Atom-Bewegung, zu der ich mich auch gezählt habe, versagt: Eine gesellschaftliche Veränderung herbeizuführen, die den Umgang mit Energie wieder zurechtrückt.

Heute gibt es praktisch keine Anti-Atom Bewegung mehr, genauso, wie das Waldsterben kein öffentlicher Begriff mehr ist. Dafür gibts den Klimawandel usw. Nur sind wir alle so fett und behäbig geworden, dass keiner mehr den Arsch hochkriegt, von ein paar einsamen Streitern mal abgesehen. Die Medien als Opium fürs Volk - deshalb sitzen wir ja auch hier...

Ich habe keine Ahnung, wie alt Cortex ist, wenn er aber unter 25 ist, ist er ganz einfach ein Kind einer anderen Zeit - seiner Zeit - frag mal nen x-beliebigen 18jährigen, was er über Atomkraft weiß.... naja, ist eben kein Thema mehr.

Des weiteren ist die Entwicklung der Alternativen einfach nicht weit genung fortgeschritten, der 'Abstellungsbescheid' für AKWs war ja schon mal was, aber, ich wiederhole mich - ohne radikale Veränderungen im Gesamtenergiehaushalt der Welt ist das Augenwischerei - auch wenn der Ausstieg diese Veränderungen beförden würde.

k.A. was ich von der Kernfusion halten soll - klingt theoretisch gut, aber über die Gefahren weiß ich viel zu wenig...

Gruß,

.commander
 

jesfro

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markus1301 schrieb:
Ist es nicht auch leichtfertig die Luft bzw. die Atmosphäre mit CO2 voll zu pumpen? Dann können wir schliesslich auch nicht mehr atmen und leben!

Ist halt nicht so einfach.... was nutzt das Kyoto Protokoll wenn die größten CO2 Sünder nicht unterschreiben?

Gruss Markus

keine frage... so ist es... aber wieso zitierst zu mich? mein beitrag steht nicht im widerspruch zu deinem...
 

Cortex85

Gast
@Bonobo: Wenn dein ganzer Beitrag auf mich gemünzt war: *schluck*. Das is schon schwerer Tobak, das muss ich erst mal verdauen. Ich melde mich dann nochmal.
Aber ich habe in meinen letzten Posts darauf hingewiesen, das ich der Atom-Stromerzeugung unentschieden gegenüberstehe.

@commander: ich bin am 19. Juni 20 Jahre alt geworden :)
Was radioaktive Strahlung betrifft ist Kernfusion gegenüber Kernspaltung geradezu lächerlich und Kernfusionsreaktoren können allein wegen der Natur des Plasmas nicht durchbrennen. Es ist einfach zu dünn.
Bei der angepeilten Form der Kernfusion kommt jedenfalls Tritium zum Einsatz, ein radioaktives Wasserstoff-Isotop, dass eine Halbwertszeit von 12 Jahren hat, aber sehr flüchtig ist. Deswegen strebt man an, es vor Ort durch Neutronenbestrahlung von Lithium herzustellen.
 

treppenputz0r

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Ursprünglich hatte ich mir vorgenommen, mich bei diesem Thread zurückzuhalten, weil ich nicht allzu viel über dieses Thema weiß. Atomausstig finde ich darf weder Frage von Ideologie noch wirtschaftlicher Situation sein (obwohl das in der Wirklichkeit natürlich wieder anders aussieht). Wie der Ausstieg mangels voll ausgereifter Alternativen zu schaffen sein soll, kann ich mir aber kaum vorstellen. Und wenn ich über Energiepolitik nachdenke, bekomme ich ein beklemmendes Gefühl, wie wohl unsere Zukunft aussehen wird. o_O
Trotzdem hätte ich mal eine Frage, und zwar das hier betreffend:

Cortex85 schrieb:
Was radioaktive Strahlung betrifft ist Kernfusion gegenüber Kernspaltung geradezu lächerlich und Kernfusionsreaktoren können allein wegen der Natur des Plasmas nicht durchbrennen. Es ist einfach zu dünn.

An sich mag das richtig sein, aber ist das denn die einzige Gefahrenquelle, die von einem Fusionsreaktor ausgeht. Kann es nicht zu einer Art unkontrollierter Fusion kommen? Denn schließlich kann man mithilfe der selben Technik auch Wasserstoffbomben herstellen, die ja alles andere als harmlos sind. Kann mich da vielleicht einmal jemand erleuchten?
 

markus1301

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Mir ging es nur darum das Du meintest "leichtfertig"... Ich denke das der CO2 Austoss ebenfalls leichtfertig hingenommen wird.

Gruss Markus
 

Cortex85

Gast
treppenputz0r schrieb:
An sich mag das richtig sein, aber ist das denn die einzige Gefahrenquelle, die von einem Fusionsreaktor ausgeht. Kann es nicht zu einer Art unkontrollierter Fusion kommen? Denn schließlich kann man mithilfe der selben Technik auch Wasserstoffbomben herstellen, die ja alles andere als harmlos sind. Kann mich da vielleicht einmal jemand erleuchten?

Ich kann dich beruhigen: kann es nicht, da man für einen funktionierenden Fusionsprozess das Plasma immer eine Mindesttemperatur braucht. Dazu kommt, dass das Plasma sehr dünn ist, denn ein Gramm Fusionsplasma liefert dieselbe Energie wie 11 Tonnen Steinkohle. Und kommt nun dieses extrem dünne Plasma gegen die Wände des Reaktors, kühlt es sofort ab, und der Fusionsprozess kommt zum Erliegen.
Und um eine Kernfusionsbombe zu zünden brauchst du erst mal eine herkömmliche Atombombe, um in kürzester Zeit die notwendige Temperatur und den dazu notwendigen Druck herzustellen.
 

Datschi

Reinette de Champagne
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Nein, kann es nicht. Und zwar, weil dafür eine Masse notwendig ist, die lediglich in zum Beispiel unsere Sonne vorhanden ist.
Es ist notwendig, immer wieder Energie zuzuführen um einen Prozess von kurzer Dauer anzuregen. So jedenfalls hab ich das in Erinnerung. Kann mich irren, bin aber ziemlich sicher.

Gefunden:
Zweifellos ist die Kernfusion aber sicherer als die Kernspaltung da es nicht zu einer unkontrollierten Kettenreaktion kommen kann, selbst wenn die erzeugte Energie des Plasmas irgendwann ausreichen sollte das Wasserstoffbrennen aufrecht zu erhalten ist in der Brennkammer nur wenig Treibstoff vorhanden und es würde sofort abkühlen, wenn es unkontrolliert mit der Wand in Berührung kommt.
Das dazu.

Und zur Strahlung:
Ganz sauber ist diese Technologie allerdings nicht, es muss beachtet werden, dass auch Deuterium und Tritium die umgebenden Materialien verunreinigen, denn die bei der Fusion frei werdende Strahlung macht die umgebende Maschinerie radioaktiv, Eindämmung und Magneten werden somit nach und nach zu Radioaktivem Abfall. Der hat zwar Halbwertszeiten, die wesentlich unter denen der Kernfission liegen, trotzdem muss auch dieser Sondermüll sicher eingelagert werden. Es wird allerdings auch nach Möglichkeiten gesucht das Tritium in gewissem Umfang zum Beispiel aus kontaminiertem Kühlwasser zurückzugewinnen.

Hinzu kommt, das es auf der Erde keine natürlichen Tritiumvorkommen gibt, es muss also Kerntechnisch erbrütet werden, indem man Wasser mit Neutronen beschießt, wobei ebenfalls Radioaktiver Abfall entsteht.

Hab das irgendwann schon mal ganz gelesen.
Guckst du hier
 

mullzk

Linsenhofener Sämling
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ahh, jetzt muss ich doch nochmals meine schnauze aufreissen
@schomo: klar sind die schwingungen nur ein technisches detail. das risiko der kernschmelze allerdings auch. genauso wie die kaliumprobleme beim schnellen brüter (ok, der hat noch andere nicklichkeiten) oder das transportrisiko bei der wiederaufbereitung. so wie ich markus, datschi und auch mich verstanden habe geht es nicht darum, dass windenergie scheisse sei, sondern dass auch sie nicht perfekt ist und man auch bei ihr noch lange nicht alles weiss.
in der technikeuphorie über neue lösungen übersieht man gerne details, das war auch zu beginn der atomtechnik nicht anders. was nicht heisst, dass ich nicht davon ausgehe würde, dass die atomkraft wesentlich schlechter ist als windkraft.

@cortex: du hast schon richtig gehört - atomstrom ist scheissbillig, und zwar für produzenten wie für den konsumenten. für die volkswirtschaft ist sie es allerdings nicht. in den ersten jahrzehnten der technologie waren die nicht abgedeckten externen kosten schlichtwegs gigantisch; und auch für heute geht man davon aus, dass eine internalisierung der externen kosten (insb. in der versicherungsfrage) den atomstrom massiv anheben würde.
während die kosten für die ersten jahrzehnte unter historikern relativ unumstritten sind, stellt sich bei den aktuellen berechnungen allerdings durchaus die frage nach der parteilichkeit der studien.

@commander: natürlich sind die BWLer alles schafsköpfe und wesentlich für den untergang der zivilisation verantwortlich, aber man sollte BWLer auf keinen fall mit ökonomen verwechseln. die volkswirtschaft geht in der klassischen (nich marxiistischen oder linken oder was auch immer, sondern wirklich auch bei den neoliberalen ****) wachstumstheorie eben genau davon aus, dass sich wachstum zwingend abschwächen muss und jede gesellschaft schlussendlich zum stillstand tendiert. die Neue Wachstumstheorie bringt zusätzlich noch die Ressource Technologie/Knowhow mit ins Spiel, was ein gewisses Wachstum über die Zeit ermöglicht, aber auch da prophezeien die wenigsten ökonomen für die nächsten jahre wesentliches wachstum für den westen.
das problem aber ist: wachstum, so problematisch und zaghaft es ist, ist wichtig. schlicht und einfach weil wirtschaftswachstum, welches unterhalb der produktivitätsgewinne liegt, zu arbeitslosigkeit führt, und diese IMHO das schlimmste was einer gesellschaft blühen kann. politisch, soziologisch, öknomisch und letzlich auch ökologisch. ok, aus ökologischer sicht gibt es auch noch schlimmeres, aber noch jede unterbeschäftigung hat die umweltgesetzgebungen wieder zurückgedrängt. deshalb ist wirtschaftswachstum für mich durchaus ein kriterium, auch in der atomfrage.
allerdings ist nicht so klar, wie stark atomenergie und wirtschaftswachstum zusammenhängen. klar ist nur, dass ein sofortiger ausstieg (und damit die preiserhöhungen für die produktion) kaum zu verkraften wäre, genauso wie versorgungssicherheit ein sehr wichtiger faktor für westliche wirtschaften ist.

@ach tom, mein tom
ich will dir wirklich nicht zunahe treten, aber irgendwie scheint mir, als ob du den faden verpasst hast. ich habe in diesem thread kein post gelesen, welches die kernenergie prinzipell verteidigt. die diskussion ist heute nicht mehr jene, die ihr in den 70ern und 80ern geführt habt, als die gegenseite stur behauptete atomkraft sei gut und ungefährlich. diese leute gibt noch, aber es ist still geworden um sie, und sie schwirren nur äusserst selten in apple-boards umher :D

die technologiekritik der 80er-bewegung ist etwas vom wichtigsten in der zweiten hälfte des letzten jahrhunderts (ging übrigens hand in hand und war inhaltlich aufs engste verknüpft mit der aufweichung jeglicher institutioneller autoritäten), und ich bin deiner generation wirklich und ohne jegliche häme zutiefst dankbar, dass wir nicht mehr alles fressen, wie wir es gehört bekommen, sei es nun von der atomlobby, vom arzt, von den medien oder auch nur dem dorfpolizist.
das heisst aber nicht, dass diese art von kritik weiterhin die bedeutung früherer tage hat. diskussionen über die probleme einer technik werden heute in aller öffentlichkeit geführt. an den unis. in sehr vielen medien. in der politik (yup, ganz besonders dank den grünen, aber auch wir sozis haben da ein wenig dazugelernt). und auch im internet. heute ist es nicht mehr so, dass die grosse mehrheit etwas nicht weiss, weil sie es nicht wissen wollte, sondern weil sie zu viel widersprüchliches eingetrichert bekam. und da helfen, so meine ich, polemiken schlicht nicht weiter, sondern schaden tendeziell nur.
ich weiss, das tönt jetzt überheblich im sinne von - geh weg alter, vertreter einer obsoleten bewegung und vergangenen tradition - aber ich bin sicher, dass du weisst, wie ich es meine...
 
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treppenputz0r

Ribston Pepping
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Cortex85 schrieb:
Und um eine Kernfusionsbombe zu zünden brauchst du erst mal eine herkömmliche Atombombe, um in kürzester Zeit die notwendige Temperatur und den dazu notwendigen Druck herzustellen.
Aha, das ist doch mal eine Aussage, Danke. Aber noch etwas: Die Fusion produziert doch auch Abfallprodukte, und gerade der Atommüll ist es ja, der künftig zum Problem werden wird bzw. es heute schon ist. Ich meine, irgendwo mal gelesen zu haben, dass die Endprodukte der Kernfusion noch weit mehr Strahlung abgeben als die der Kernspaltung. Und das wäre dann ja wiederum ein großer Nachteil.
 

Cortex85

Gast
Nun gut. Über Tritium weißt du ja Bescheid, aber du hast recht, das Fusionsplasma strahlt im gewaltigen Ausmaße Neutronen aus. Die Problematik liegt meines Wissens darin, Materialien zu finden, die sich radioaktiv nur schwer aktivieren lassen, und so dem Neutronenbeschuss lange standhalten und zusätzlich als Isotope möglichst geringe Halbwertszeiten haben. Doch kann man mit Sicherheit durchaus Reaktoren konstruieren, die einen Teil dieser Neutonenstrahlung nutzen, um Lithium in Tritium aufzuspalten um das dan der Fusionsreaktion hinzufügen. Beim ITER wird die Neutronenstrahlung zusätzlich genutzt, um Wasser aufzuheizen, dass dann ähnlich wie in heutigen Atomkraftwerken über zwei Kühlkreisläufe einer Turbine zugeführt wird, die an einen Generator angeschlossen ist.

edit: Der meiste Atommüll, der aus den Fusionsforschungsanlagen gekommen ist, hatte meines Wissens weit geringere Halbwertszeiten, als der Müll aus den Atomkraftwerken und Wiederaufbereitungsanlagen kommt.
 
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daveinitiv

Wilstedter Apfel
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commander schrieb:
Schlechte Wirtschaftsdaten? Was bedeuted das eigentlich? Ein Wachstum unterhalb von 2 % wird schon als kleinere Katastrophe angesehen.... na dann wollen wir das mal hochrechnen:

2%: Nach ca. 35 Jahren wäre damit 'die Wirtschaft' auf 200% angewachsen... (bevor die BWLer das heulen anfangen: mir ist klar, daß das natürlich ein rein theoretischer, alle sonstigen wirtschaftlichen Faktoren völlig ausser acht lassender, rein mathematischer Ansatz ist -> mir gehts nur um Verhältnisse)

4%: Nach nur 18 Jahren haben wir ebenfalls 200% erreicht. Nach 35 Jahren aber hätten wir ein Gesamtwirtschaftswachstum auf 394% erreicht.

Wenn man ein bisschen weiterprojezieren kann, ist klar, auf was das rausläuft, und die letzten 55 Jahre hier in Deutschland bestätigen das auch.Von null auf z.B. Exportweltmeister usw. - da gewöhnt man sich an 4% Wachstum - klar, aber so gehts nicht weiter, kann es nicht.



Genau das ist es. Man muss immer sehen von welchem Level/Plateau man ausgeht.
Bringen wir das Beispiel doch einfach mal auf die Geldebene.

Wenn ich ein Geldwachstum von jährlich 10% habe, dann sagt man: Wow, geile Steigerung/Dividende.
Und bei 1% sagt man, das ist aber müde ...
Man weiß aber nicht wie viel Geld ich habe. Sind es 10% 100 € habe ich nur 10 € Zuwachs im Jahr.
Habe ich 1.000.000 € habe ich 100.00 € Zuwachs. Also ne schöne Menge.

Habe ich jährlich 1% Geldwachstum sind das bei 100 €, 1 €. Nicht viel Zuwachs.
Bei 1.000.000 € sind es immerhin noch 10.000 €. Immer noch ne ziemliche Menge.


Und wirtschaftsmäßig bewegen wir uns in Deutschland eher so in einem Bereich von 1.000.000.000 oder mehr meinem Geldbeispiel folgend.
Also ein sehr hohe Plateau. Man muss immer die absolute Steigerung/Zuwachs sehen und nicht den nominellen Zuwachs. 2% Wirtschaftswachstum mit unserem Plateau ist viel. Da gibt es nichts zu rütteln. Und wer etwas anderes behauptet hat von Volkswirtschaft gar keine Ahnung.
 
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DerNik

Carola
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Aus mittelfristig wirtschaftlicher Betrachtung halte ich die Regierungsbeteiligung der Grünen und des damit verbundenen Atomausstiegs für eine durchweg positive Sache.

Man darf nicht vergessen dass die ganze Sache einen netten Nebeneffekt hatte. Deutschland ist marktführer für "Alternative Energien". Nirgendwo auf der ganzen Welt ist so viel Kompetenz zu diesem Thema vorhanden wie hier in Deutschland.

Das hat wiederum für ein starkes Wachstum im entsprechenden Wirtschaftssektor geführt. Zwar kann dieses Wachstum den Rückgang in anderen, z.T. veralteten Bereichen wie der Kohleindustrie nicht ausgleichen, sorgt aber für eine gute Grundlage für die Zukunft.
Andere Nationen werden früher oder später und aus unterschiedelichen Gründen nachziehen. Schon jetzt werden die Ölvorkommen knapp und die besten Lösungsansätze finden sich vor unserer Haustür.

Ich denke nicht, dass Rot/Grün mit dieser Entwicklung gerechnet hat als dieser Kurs eingeschlagen wurde. Im nachhinein halte ich es aber für eine gute Sache.
 

MacJack

Allington Pepping
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188
Mein Eindruck ist, dass die Diskussion bisher fast nur von der Energieerzeugung her gesehen und geführt wird. Ich glaube aber, dass uns der Energieverbrauch(er) (wir alle nämlich) sehr viel näher steht. Und da beginnt meistens doch schon der (faule?) Kompromiss. Ich persönlich bin auch für eine Energie aus erneuerbaren Rohstoffen. Doch ich bekenne: Der zurzeit dafür verlangte Preis ist mir zu hoch.

Wenn ich aber allein an die elektrischen Geräte in unserer Küche denke, bekomme ich rote Backen. So vieles läuft nur noch mit Strom. Wir sind Menschen geworden (Achtung - Pauschalurteil), die das "Manuelle" fast vollständig verlernt haben. Liegt da vielleicht eine Möglichkeit zum Umdenken?

Bei einem Besuch in den USA hatte ich die Gelegenheit (soweit das überhaupt möglich ist) ein wenig die Amish People kennenzulernen (vielleicht kennt ihr diese Leute aus dem bekannten Film mit Harrison Ford "Der einzige Zeuge"). Aufgrund Ihrer Glaubensüberzeugung hat der größte Teil dieser Gruppe die damalige Entwicklung, die durch die Nutzung des elektrischen Stroms ermöglicht wurde, abgelehnt. Die Folge ist ein Leben auf dem Stand des 18. Jahrhunderts. Mir ist die "Exzentrik" dieser Leute sicherlich nicht entgangen - dennoch nötigt sie mir einige Hochachtung ab. Ich weiß zwar, dass wir unser westliches Entwicklungsrad nicht so weit zurückdrehen können. Doch die einfachen Lebensweisheiten dieser Amish People haben mich beeindruckt. Bis heute frage ich mich, was ich (z.B. was den Umgang mit Energie/Strom angeht) von Ihnen lernen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:

Cortex85

Gast
Interessanter Aspekt, den du da ansprichst. Vielleicht kommt das ja von unserem Energiehunger, das wir uns nur über die Erzeugung möglichst viel Energie Gedanken machen, weil wir im Hinterkopf haben, da mehr reißen zu können, als beim Energiesparen. Aber egal. Vielleicht kann man ja ausgedehnterer Solarkraftwerke irgendwann auch im Weltall bauen, wo die Energieausbeute konstanter und höher als auf der Erde wäre. ;)
 

slartibartfast

Schöner von Nordhausen
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Ja, dieser Aspekt ist tatsächlich sehr interessant.
Wenn wir nämlich die verschiedenen Energien, die auf der Erde gebunden sind (Fossile Brennstoffe, Uran etc.) im Endeffekt wieder in thermische Energie umwandeln, erwärmen wir doch auch die Erde (abgesehen vom Treibhauseffekt) bestimmt nicht unerheblich...
Oder sehe ich da etwas falsch?
Weiß da vielleicht jemand etwas mehr darüber?

@bonobo, commander und mullzk:
Vielen Dank auch für euere schönen & passenden Beiträge!
Vor allem bonobo, ich glaube nicht, dass du hier den Faden verpasst hast... ;)

wieder einmal
Viele nachdenkliche Grüße
slartibartfast
 

commander

Baldwins roter Pepping
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mullzk schrieb:
@commander: natürlich sind die BWLer alles schafsköpfe und wesentlich für den untergang der zivilisation verantwortlich, aber man sollte BWLer auf keinen fall mit ökonomen verwechseln. die volkswirtschaft geht in der klassischen (nich marxiistischen oder linken oder was auch immer, sondern wirklich auch bei den neoliberalen ****) wachstumstheorie eben genau davon aus, dass sich wachstum zwingend abschwächen muss und jede gesellschaft schlussendlich zum stillstand tendiert. die Neue Wachstumstheorie bringt zusätzlich noch die Ressource Technologie/Knowhow mit ins Spiel, was ein gewisses Wachstum über die Zeit ermöglicht, aber auch da prophezeien die wenigsten ökonomen für die nächsten jahre wesentliches wachstum für den westen.
das problem aber ist: wachstum, so problematisch und zaghaft es ist, ist wichtig. schlicht und einfach weil wirtschaftswachstum, welches unterhalb der produktivitätsgewinne liegt, zu arbeitslosigkeit führt, und diese IMHO das schlimmste was einer gesellschaft blühen kann. politisch, soziologisch, öknomisch und letzlich auch ökologisch. ok, aus ökologischer sicht gibt es auch noch schlimmeres, aber noch jede unterbeschäftigung hat die umweltgesetzgebungen wieder zurückgedrängt. deshalb ist wirtschaftswachstum für mich durchaus ein kriterium, auch in der atomfrage.
allerdings ist nicht so klar, wie stark atomenergie und wirtschaftswachstum zusammenhängen. klar ist nur, dass ein sofortiger ausstieg (und damit die preiserhöhungen für die produktion) kaum zu verkraften wäre, genauso wie versorgungssicherheit ein sehr wichtiger faktor für westliche wirtschaften ist.

Danke für Deine wie immer sehr feinsinnige :)-D) und fachlich gute Aufklärung! Wenn das in den Wirtschaftswissenschaften ein unumstösslicher Fakt ist, dann frag ich mich ernsthaft, wie man dem auf politischer Ebene weiterhin auf Wachtum setzen kann - da müssten wohl, wie ich bereits meinte, dringenst andere Konzepte her - und bedeuted das nicht letztlich, daß wir irgendwann alle wieder von der Landwirtschaft leben werden ? Ich meine, _nach_ dem großen Kollaps, der auf Wachstumspolitik zwangsläufig folgen wird? Vielleicht können wir ja irgendwann einfach alle Kraftwerke ausschalten, weil eh keiner mehr etwas besitzt, das Strom braucht.... - ihr wisst, wie ichs meine ;).

Gibt es da überhaupt Alternativkonzepte? 'Leben im Nullwachstum' ....

Fragt sich der Wirtschaftsdummi

.commander
 

commander

Baldwins roter Pepping
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3.206
slartibartfast schrieb:
Wenn wir nämlich die verschiedenen Energien, die auf der Erde gebunden sind (Fossile Brennstoffe, Uran etc.) im Endeffekt wieder in thermische Energie umwandeln, erwärmen wir doch auch die Erde (abgesehen vom Treibhauseffekt) bestimmt nicht unerheblich...

Keine Angst, allein die Wäremzufuhr bringt nichts aus dem Lot - im Vergleich zu dem, was die Sonne an ich-weiß-nicht-wieviel Quadriplo-Gigantillionen Watt jährlich an Wärmeleistung auf die Erde niederlässt, können wir bei aller ernsthafter Anstrengung zur Zeit nur im Unerheblichkeitsbereich bleiben.

Das Problem sind Effekte, die diese irrsinig große von der Sonne zugeführten Energiemengen in ihrer Aufenthaltsdauer auf der Erde beeinflussen, wie eben der Treibhauseffekt.

Gruß,

.commander
 

msx3000

Martini
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646
MacJack schrieb:
Mein Eindruck ist, dass die Diskussion bisher fast nur von der Energieerzeugung her gesehen und geführt wird. Ich glaube aber, dass uns der Energieverbrauch(er) (wir alle nämlich) sehr viel näher steht. Und da beginnt meistens doch schon der (faule?) Kompromiss.

Das sehe ich recht ähnlich.
Wir verlangen alle das unsere Computer, Fehrnseher, Mikrowellen und Autos laufen. Das aber bitte möglichst Umweltfreundlich und nach Möglichkeit für lau.
Wir die Verbraucher tragen einen riesen Teil des Energieverbrauchs bei. Unser Energiehunger ist einfach in Dimensionen vorgestoßen die einfach nicht mehr gesund sind. Wenn wir das Energie Niveau halten auf dem wir uns momentan befinden, werden wir, egal mit welchen Energiequellen wir hantieren, die Natur beeinträchtigen und schädigen.
  • Atomkraft, dazu muss ich wohl nichts sagen.
  • Talsperren überfluten Lebensräume und beinträchtigen das natürliche Fließen eines Gewässers.
  • Windkraftanlagen stören Vögel beim Brüten (Geräusche und Schatten)
  • Wasserstoff-Brennzellen können nicht wirtschaftlich arbeiten, da wir erst Wasserstoff erzeugen müssen und dort mehr Energie investieren als später rauskommt
Gezeitenkraftwerke nehmen wahrscheinlich auch Einfluß auf unsere schon arg geschundenen Meere. Das einzige das vielleicht irgendwann mal "sauber" funktioniert ist die Solarenergie.

Das soll jetzt nicht pessimistisch klingen,nach dem Motto "es hilft doch eh nichts".
Ich denke nur das wir alle versuchen sollte unseren Energieverbrauch zu senken und dann durch einen vernünftigen Energiemix so Umweltfreundlich wie möglich zu leben. Alle alternativen Energien haben ihre Vor- und Nachteile, wenn wir den Energiehunger senken ist es vielleicht möglich mit erneuerbaren Energien sinnvoll zu Haushalten und je nach örtlicher Gegebenheit mit der passenden Energiegewinnung zu arbeiten.

Unser verschwenderischer Umgang mit der Elektrizität, rührt wahrscheinlich noch von den 60ern her, als Atomkraft eine schier unerschöpfliche Energiequelle darstellte und noch nichts über die Gefahren (in der Öffentlichkeit) bekannt war.

Das Potenzial das in dem Energiesparen liegt, sieht man am besten im Computerbereich. Man muss nur mal den P IV mit einem Pentium M vergleichen:p, der Energieverbrauch steht in keiner Relation zur erbrachten Leistung beim P IV.
Was man leider auch an diesem Beispiel erkennt, ohne die Notwendigkeit etwas zu tun wird einfach auf den alten Konzepten "weitegebaut". Solange die Politik und Wirtschaft sich nicht bewusst wird das wir Energie sparen müssen wird wohl auch wenig geschehen.

Trotzdem können wir, jeder für sich, mit dem Sparen anfangen und zum Beispiel einfach mal auf diesen Stand-By Quatsch verzichten. Kommt auch dem eigenen Geldbeutel zu gute;).

schönen Gruß

msx
 
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