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Atomkraft

  • Ersteller Cortex85
  • Erstellt am

markus1301

Normande
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@Schomo:

Habe den Bericht bei wiki nur mal überflogen. Wollte ja auch nur aufklären das es nicht die gleichen Reaktortypen sind wie in Deutschland. Viele denken das ja, habe ich letztens im TV gesehen als eine Umweltpolitikerin sagte ... Tschernobyl soll nicht in Deutschland passieren.... meiner Auffassung nach nicht richtig weil es unterscheidliche Reaktortypen sind... aber nun gut!

Möchte ja so Leute wie die von Greenpeace nicht schlecht machen, ohne sie würde auch nie weitergeforscht werden nach weiteren Energiequellen. Ich hätte nur gerne ne bessere aufklärung innerhalb der deutschen Bevölkerung.

Bei Deiner anderen Seite, habe den namen vergessen, habe ich nur rechts die "Störfälle gelesen"... Es gibt deutsche Kohle Kraftwerke, da werden Rohrleitungen nicht geflickt weil mann nicht vom Netz gehen kann und erst in drei Tagen Wochenende ist, möchtest Du neben einem solchen wohnen? Denke auch dies ist unangenehm. Wobei der Vergleich gewagt ist. Ich möchte damit nur sagen das in einem KKW nahezu alles Meldepflichtig ist, sogar wenn der Wachmann die Sicherung rausfliegen lässt weil die Kaffemasch. einen kurzen hat. Ist ja auch richtig alles zu melden aber nicht alles führt zum GAU. Desweitern ist anzumerken das eine Abschaltung eines Blockes sehr viel früher geschieht als bei einem konventionellen Kraftwerkes. Ist ja ebenfallls richtig.

Anmerkung: In Frankreich werden eher KKW's gebaut als ein konventionelles und Es gibt Länder die aus der Kernkraft ausgestiegen sind und nun wieder zurück gehen!

Gruss Markus
 

sale53

deaktivierter Benutzer
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Also, lieber Markus; deinen Vergleich finde ich sehr gewagt.
Meinst du das wirklich ernst?
 

weebee

Gast
Wieviel AKWs können wir abschalten, wenn wir nicht stolz mit unserer OSX-Uptime rumprahlen würden? Und wieviel, wenn wir mit sparsamen Rechnern und schneller (!) Software arbeiten könnten? (In einem anderen Thread ging es um alte Mac-OS-Versionen. Können wir heute eigentlich unsere Diplomarbeiten besser, schneller oder schöner schreiben als vor zehn Jahren? Die (zehn Jahre alte) Hardware könnte man mit den heutigen Möglichkeiten im Zigarettenschachtel-Format mit 1 W Leistungsaufnahme bauen. Leider fressen die nichtoptimierten Programme die Rechenleistung wieder auf -- ausgenommen natürlich die, die wirklich Rechenleistung benötigen, wie Film- oder 3D-Rendering usw.)

Was ich sagen will? Der Kontext ist wichtig. Die Annahme "wir brauchen eben soundso viel Strom" ist schon falsch; damit wird die Diskussion über die Art der Stromerzeugung hinfällig. Dies nur am Beispiel "unserer" Interessen/Branche; ich möchte nicht wissen, wieviel Strom in anderen Bereichen unnötig verbraten wird.
 

ametzelchen

Rheinischer Bohnapfel
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Danke @weebee für Deinen Beitrag, den ich sehr gut finde, weil es nicht um die "Grossen Würfe" geht, nicht darum, nur Politik und "die Anderen" ,sondern auch jeden Einzelnen in die Verantwortung zu nehmen.
Wie oft erwische ich mich dabei, aus Bequemlichkeit unter der Dusche beim Einseifen einfach das heisse Wasser laufen zu lassen, statt es zu drosseln? Wie oft läuft im Hintergrund das Radio, während ich vor dem Rechner sitze und das Radio irgendwann gar nicht mehr wahrnehme. Es gibt sicher viele Beispiele mehr...
 

slartibartfast

Schöner von Nordhausen
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Also, ich muss mullzk zustimmen, Respekt, was das hier für eine schöne Diskussion geworden ist... :)


Ich wollte nur nochmal hervorheben, was hier auch schon gesagt wurde:

Das Gerücht, das Unionspolitiker immer wieder als Argument für Atomenergie anführen, nur wenn wir weiter Reaktoren bauen, bliebe "unsere" Technik auf hohem Niveau, und "wir" könnten diese Technik weiterhin exportieren, ergo sei der Atomausstieg schlecht für unsere Wirtschaft, ist eine sehr einseitige Sichtweise. Die einzigen, denen ein forcieren dieser Technik zu Gute kommen würde, sind Großkonzerne wie Siemens.

Durch die Investitionen in die Entwicklung alternativer Energien konnten sich viele Mittelständische Unternehmen in diesem Bereich in Deutschland entwickeln. Die entstehenden Techniken sind weltweit gefragt, Deutschland hat hier eine Vorreiterrolle eingenommen. Ohne diese Investitionen wäre das nicht denkbar gewesen.

Wie wichtig diese Energieformen in Zukunft sein werden, sieht man etwa daran, dass auch führende Unternehmen wie Schott oder Sharp den Trend erkannt haben, und nun auf die Entwicklung von Solarenergie setzten...


Noch ein Wort zu den "Grünen":

Die waren die Einzigen, die die Zeichen erkannt haben, und frühzeitig vor den Gefahren der Atomenergie warnten. Heute glaubt niemand mehr an die Zukunftsfähigkeit dieser Energieform.
Diese Tatsache hat übrigens auch der Chefredakteur von "Technology Review", der nun wahrhaftig kein Grüner ist, erkannt, und sehr schön auf einen Nenner gebracht:
Was früher ökologische Avantgarde war, das ist heute die Speerspitze der technologischen Entwicklung
Früher wurden sie oft als "Technologieverderber" abgetan, heute sind sie die führende Partei überhaupt, wenn es um Technologiefragen geht. [Tja, hätte man ihnen damals schon geglaubt...] Was damals als "reaktionär" abgetan wurde, wird heute endlich allgemein als der richtige Umgang mit Technologie anerkannt. Da sieht die Union mit ihren Plänen zur Wiedereinführung der Atomkraft wirklich alt aus.


Viele Grüße
slartibartfast

Edit:
@weebee:
Das unterschreibe ich auch sofort!
Mit dem Energiesparen sollte wirklich jeder einzelne selbst anfangen!
Und kommt jetzt bitte nicht mit "Wenn das nur ich mache, bringt das doch nix" und "Ist mir doch egal, es kostet mich doch kaum was, einfach bequem zu leben", da werden wir nur über euch lachen, oder? :p
Leider denken aber viele so, und es hilft nix, die wegen ihrer geringen Verstandeskraft auszulachen. Ich hab's auch schon versucht... :-[
 
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yjnthaar

Schwabenkönig
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Moin, Moin,

markus1301 schrieb:
[..]Definition GAU, Größter Anzunehmender Unfall...Tschernobyl war ein solcher, was soll noch mehr passieren als die Kernschmelze?![..]

Ob's nun nen GAU ist oder nicht, lass ich mal dahingestelt. Wichtig: Es ist noch! Unter dem riesigen Betonpropf, der in Tschernobyl "draufgegossen" wurde, geht die nicht mehr kontrollierbare Kettenreaktion weiter und weiter und weiter……… :eek:

Salve,
Simon
 

markus1301

Normande
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sale53 schrieb:
Also, lieber Markus; deinen Vergleich finde ich sehr gewagt.
Meinst du das wirklich ernst?
Habe ja selbst gesagt das der Vergleich gewagt ist. Möchte ja auch nur darauf hinweisen das in konventionellen Kraftwerken dinge kaputt gehen. Die interessieren aber nicht auch wenn sie sicherheitsrelevant sind.
Das natürlich ein KKW Unfall schmlimmer ist als einer von einem konventionellen Kraftwerk dürfte ja auf der Hand liegen.
Gruss Markus
 

markus1301

Normande
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yjnthaar schrieb:
Moin, Moin,



Ob's nun nen GAU ist oder nicht, lass ich mal dahingestelt. Wichtig: Es ist noch! Unter dem riesigen Betonpropf, der in Tschernobyl "draufgegossen" wurde, geht die nicht mehr kontrollierbare Kettenreaktion weiter und weiter und weiter……… :eek:

Salve,
Simon
Da liegst Du auf jeden Fall richtig mit. Habe keine Ahnung was die Geiger Müller Zähler dort jetzt anzeigen aber es wurden auch "neutronen fressende" Materialien drauf gegeben.
Bitte verstehe mich nicht falsch, ich möchte dies dort bestimmt nicht schön reden!

Gruss Markus
 

bunt99

Fießers Erstling
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MMn sollte Atomkraft nur solange eingesetzt werden bis alternative Energiequellen für den jeweiligen Staat erschwinglich sind.
Wenn man das Problem der Atomkraft auf die lange Bank schiebt wird es dadurch nicht gelöst. Strom aus Atomkraftwerken ist billlig da die wirtschaftlichen Vorteile überwiegen, aber die Nachteile sind leider auch so enorm das ein Ausstieg aus der Atomkraft als Energiequelle von jedem Land gerne anvisiert werden würde. Trotzdem sollte mMn versucht werden Atomkraft langfristig aus zu rangieren und gegen alternative Energiequellen ersetzt zu werden. (eben keine neuen AKWs mehr bauen, sondern zB. Strom aus Wasser, Wind, Sonnenkraftwerken... zu bekommen)
Wir haben in Österreich zB. auch kein AKW das Strom liefert. Dafür sind die Windräder auch nicht optimal (nicht nur für das Landschaftsbild) und die Donauauen (sensibles Naturgebiet) haben für den "NichtAKW-Luxus" für ein Wasserkraftwerk auch herhalten müssen. Wenn man solche Veränderungen aber mit grossem Aufwand ausführt und dabei versucht die ökologischen Schäden möglichst gegen Null zu bringen verpulvert man zwar viel Geld, hat dafür keine AKWs und eine CoExistenz von Natur und zB. Wasserkraftwerken wird möglicher.
Wenn man diese Wasserkraftwerke aber wieder ohne genauester ökologischer Planung irgendwo in die Gegend setzt dann kann das natürlich schlimme Folgen für die Umwelt haben.
Ich bin froh das ich in einem AKW-freien Land lebe, hoffe aber für unsere Nachbarn, das auch ihr den Ausstieg früher oder später schafft weil ein Supergau hätte im Endeffekt für alle verheerende Folgen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Datschi

Reinette de Champagne
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Zu allererst mal bin ich begeistert über diesen Thread. Aber warum fällt euch sowas immer dann ein, wenn ich gerade beim Training bin und nicht mitmachen kann? :-c :mad: :p Naja...

Ich denke, dass wir auf jeden Fall aus der Atomkraft aussteigen sollten. Und nicht nur wir. Natürlich ist das nicht von heute auf morgen möglich, aber es ist machbar.
Die Erneuerbaren Energien von denen viel gesprochen wird, sind, wie ja auch schon erwähnt, zum Teil bereits entwickelt. Kleinstes Beispiel: Brennstoffzelle für's Auto.
Wird nur (noch) nicht eingesetzt, weil einfach nicht genug Druck auf die Industrie ausgeübt wird!
Auf der anderen Seite muss man auch mit den erneuerbaren Energien vorsichtig sein. Denn selbst Windkrafträder haben einen gravierenden Nachteil, von dem kaum jemand weiß; sie erzeugen im Betrieb Schwingungen, die zwar nicht hörbar sind, dafür aber umso mehr die Gesundheit beeinflussen. Hab ich mal nen Bericht im TV gesehen und ärger mich gerade, nicht besser aufgepasst zu haben. Das ganze äußert sich in Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit. Wenn jemand mehr weiß, bitte ich um Aufklärung.
Das zweite ist die Kernfusion. Klar, noch (lange) in der Entwicklung, aber erste Experimente lassen vermuten, dass auch bei der Kernverschmelzung des Wasserstoffs zu Helium eine ganze Menge an Strahlung frei wird (außer Hitze und Licht), die alles andere als gesund für den Menschlichen Körper ist.
Dennoch beführworte ich die Entwicklung solcher Energien, die in Zukunft, wie schon erwähnt, sicherlich ein großer Exportschlager werden können, woran sich Deutschland als zur Zeit größter Exporteur der Welte sicher halten sollte.

Meine Meinung,

Der Datschi
 

markus1301

Normande
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Datschi schrieb:
Auf der anderen Seite muss man auch mit den erneuerbaren Energien vorsichtig sein. Denn selbst Windkrafträder haben einen gravierenden Nachteil, von dem kaum jemand weiß; sie erzeugen im Betrieb Schwingungen, die zwar nicht hörbar sind, dafür aber umso mehr die Gesundheit beeinflussen. Hab ich mal nen Bericht im TV gesehen und ärger mich gerade, nicht besser aufgepasst zu haben. Das ganze äußert sich in Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit.

Besonders für Zugvögel ist dies sehr schlecht, dann funktioniert nämlich das eingebaute GPS nicht mehr!
 

Datschi

Reinette de Champagne
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Mag ja sein, dass das nur nen kleines zu lösendes Problem ist. Ich wollte ja auch nur aufzeigen, dass alles seine Probleme oder Problemchen mitbringt.
Solltest du das allerdings ernst gemeint haben, dann hat sichs ja erledigt. Doch irgendwie meine ich einen gewissen Sarkasmus aus deinem Post herauslesen zu können o_O :-D
 

Cortex85

Gast
Hmm, eine sehr interessante Diskussion, die da aus meinem bescheidenen Posting entstanden ist ;) ...

Grundsätzlich gehe ich mit markus Argumentation mit, nämlich das in dieser ganzen Atomdebatte der Unterschied im Bautyp der Reaktoren in Tschernobyl und der Bundesrepublik gerne unterschlagen wird oder aus sonst mir unbekannten Gründen nicht zur Sprache kommt, was mich immer wieder ärgert.
Und schade finde ich es dann, wenn die Forschung auf dem Bereich der Kernenrgie mehr oder weniger trockengelegt wird, was dann zum Beispiel dazu führt, das die Chinesen kurzerhand den Kugelaufenreaktor ( http://de.wikipedia.org/wiki/Kugelhaufenreaktor ) bei uns einkaufen und bei sich realisieren. Der Transrapid ist auch ein Technologieopfer der rot-grünen Regierung, den sie kurzerhand ebenfalls an China verscherbelt haben, ohne darüber nachzudenken, das der für uns auch nützlich wäre. Aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls sollten meiner Meinung nach mindestens die Forschungsreaktoren weiter betrieben werden.

Richtig ist allerdings das Problem mit dem Atommüll, das man auch mit der Wiederaufbereitung nicht hundertprozentig wegkriegt. Das wäre dann ein Aspekt, mit dem zum Beispiel ebenfalls die Forschung sich befassen könnte. Nur die Richtung ist wichtig. Anstatt verstärkt über Endlagerstätten nachzudenken, wäre es doch nicht falsch, das Problem auf dem Gebiet der Grundlagenforschung anzugehen. Vielleicht findet man ja einen Weg, durch meinetwegen Neutronen- oder Alphateilchenbeschuss, unter bestimmten Bedingungen die Kerne radioaktiver Stoffe so zu transformieren, das sie instabiler werden, also sich ihre Halbzeit schlagartig reduziert.

Aber die Förderung der regenerativen Energiequellen ist mit Sicherheit ohne die Grünen nicht so gewachsen wie das momentan der Fall ist. Das wiederum kann man ihnen gutschreiben. Sicherlich ist es sinnvoll in Forschung für solche Energiequellen zu investieren, aus den bekannten Gründen.

Interessant finde ich, das es anscheinend doch eine Diskrepanz unter den Diskussionsteilnehmern hier im Bezug auf die Wirtschaftlichkeit der Kernenergie gibt. Ich dachte immer, Atomstrom sei so gnadenlos billig. :p

Ich bin da also ein Stück weit unentschieden, was die Stromerzeugung mit Atomkraftwerken betrifft. Jedenfalls solange bis die Kernfusion einsatzbereit ist. Dann wäre ich auch für den Atomausstieg, weil es dann ja eine viel bessere Energiequelle gibt (in alles Aspekten). Nur in Sachen Forschung bin ich hundertprozentig für Erhalt, denn wozu sollten wir auf Wissen, das wir in Forschungsreaktoren über Kernphysik erworben haben, verzichten?
 

commander

Baldwins roter Pepping
Unvergessen
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Ich fasse mal einfach all das zusammen, was mir beim Lesen des bisherigen Threads so durch den Kopf gegangen ist, ohne mir jetzt überall die Zitate zu holen.

Schlechte Wirtschaftsdaten? Was bedeuted das eigentlich? Ein Wachstum unterhalb von 2 % wird schon als kleinere Katastrophe angesehen.... na dann wollen wir das mal hochrechnen:

2%: Nach ca. 35 Jahren wäre damit 'die Wirtschaft' auf 200% angewachsen... (bevor die BWLer das heulen anfangen: mir ist klar, daß das natürlich ein rein theoretischer, alle sonstigen wirtschaftlichen Faktoren völlig ausser acht lassender, rein mathematischer Ansatz ist -> mir gehts nur um Verhältnisse)

4%: Nach nur 18 Jahren haben wir ebenfalls 200% erreicht. Nach 35 Jahren aber hätten wir ein Gesamtwirtschaftswachstum auf 394% erreicht.

Wenn man ein bisschen weiterprojezieren kann, ist klar, auf was das rausläuft, und die letzten 55 Jahre hier in Deutschland bestätigen das auch.Von null auf z.B. Exportweltmeister usw. - da gewöhnt man sich an 4% Wachstum - klar, aber so gehts nicht weiter, kann es nicht.

Wachstum
(Quelle: Wikipedia mit Verweis auf die OECD)

Fällt jemanden was auf? Mich erinnerts irgendwie an einen logarhitmischen Graphen....

Das Wachstum wird sich also bei vielleicht 2% einpendeln, wenn überhaupt. Da aber unsere gesamte Wirtschaftspolitik auf dem irrigen Wachstumsdogma fußt, werden wir alle noch in so manchen bitteren Apfel beissen müssen -> Hallo, aufwachen! Das meine ich in beide Richtungen, 'oben' und 'unten'. Das ganze System hängt schief, und Deutschland als Wachstumsweltmeister bekommsts als erster zu spüren! Aber jetzt nur nicht nervös werden und Geld (und Macht) in den Rachen der 'Wachstumsmaschine' schmeissen, das bringt eh nix, oder nur kurzfristig. Die Tendenz ist klar, und daran kann niemand etwas ändern.

Ergo: Die gesamte Art des Wirtschaftens muss sich auf andere Strukturen einstellen, auch im Energiesektor. Aber selbst für 2% Wachstum muss Energie her, keine Frage.

Beim Erdöl erreichen wir bald den Punkt, an dem die größten Ölvorkommen am Fördermaximum angekommen sind, d.h. nicht, daß es danach kein Erdöl mehr geben wird, nein, es wird nur immer schwieriger, es zu fördern.

Und fragt nicht nach Sonnenschein, wenn die globale Fördermenge nach _unten_ geht... ich denke, das kann sich jeder selbst ausmalen....

Alternativen müssen her, und das dringend. Dringenst! Um die Atomkraft wird man nicht rumkommen, zumindest nicht mittelfristig....

aber zu behaupten, es gebe eine 100% sichere technische Anlage ist Nonsens, da spricht schon einfach das statistische Restrisiko dagegen, das kann man einfach nicht auf 0% bringen. Sicher sind unsere Reaktoren sehr, sehr sicher, aber man kann nichts ausschliessen: alles, was einmal schief gehen kann, und sei es noch so unwahrscheinlich, geht irgendwann mal schief - und niemand weiß das besser, als die armen Schweine, die 'sichere' Software entwickeln müssen ;)

Neben den gängigen Alternativen gibt es aber noch einen absolut nicht zu verachtenden Reaktor, genaugenommen, den größten Reaktor hier auf Erden selbst: Der Bioreaktor, die Biossphäre... Pflanzen haben einen ziemlich guten Wirkungsgrad, was die Ausbeute der Sonnenstrahlung angeht.

Und aus Pflanzen lässt sich z.B. Biogas, Öl usw gewinnen.

Zusammengenommen können aber alle alternativen Energieformen (ohne fossile, ohne Atom) niemals die momentane, irrsinnige Energieverschwendung tragen, das muss aufhören. Mit einem ordentlichen technischen Schub bei den alternativen Energieformen und der gleichzeitigen Reduktion des Energiebedarfes sollte das aber schon machbar sein - nur, klingt das nicht irgendwie utopisch? Reduktion vom Energiebedarf? Man merkt schon an sich selbst, wie tief man in der Mühle drinsteckt....

Der Punkt wird definitiv kommen, an dem es, falls es keine Fusionsreaktoren geben wird, zum Energiekollaps kommt - wir sind schon mitten drin. Alle Resourcen neigen sich dem Ende zu und der Bedarf steigt, übrigens zeigt uns ja auch die Natur bereits die lange Nase. (Ich habe mir zu Kollaps-Zeitpunkt übrigens sicher bereits ein 10ha großes Waldstück - für Holz und 6ha Ackerland gekauft - für Rapsöl. Schomo hat es bereits erwähnt, ich fahre heute schon mein Auto mit 50% - 70% Rapsöl statt Diesel (Achtung: das ist kein Biodiesel - Biodiesel ist Rapsöl-Esther).)

Ob man die Energiekrise allein mit der schmutzigen Atomenergie in den Griff bekommt, weiß ich nicht - es kann aber sein, daß wir einfach gar keine andere Wahl haben, als es zu probieren, zumindest nicht, wenn sich nicht auf praktisch allen gesellschaftlichen Gebieten radiklale Änderungen vollziehen.

Wieder mal ein Laberfaden vom commander.

Gute Nacht und schaltet Eure Rechner brav aus, das hat Euch schon der Peter Lustig beigebracht!

Gruß!
 

Cortex85

Gast
Gute Zusammenfassung, commander :)

Immerhin ist Deutschland dank der Öko-Bewegung zumindest theoretisch auf dem Weg von Energieverschwendug hin zu Energieeffizienz. Und das sich das irgendwann rentiert, steht wohl außer Frage.

Es läuft wohl darauf hinaus, den von dir angesprochenen Energiekollaps so lange hinauszuschieben, bis die Kernfusion einsatzbereit ist und/oder wir unsere Energiebasis von Erdöl auf Wasserstoff umgestellt haben ... o_O
 

Bonobo

Nathusius Taubenapfel
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5.475
OK, dann will ich (mal wieder) meinen Teil zur Verunsachlichung der Diskussion beitragen ;)


Ich war noch ein Kind, ca. 6 oder so, als mir meine Eltern von Hiroshima und Nagasaki erzaehlten. Kurze Zeit spaeter fiel mir aus dem elterlichen Buecherregal ein Buch in die Haende, "Die Blumen von Hiroshima" ... das Thema war seitdem fuer mich aktuell, egal ob "zivile" oder "militaerische" Nutzung.

Spaeter, so von 10 bis 13, das war meine "Perry Rhodan"-Zeit, da fand ich Atomkraft nur gut, sehr einfach stellte ich mir das damals vor. Danach hatte ich zwischendurch andere Probleme bzw. Interessen ... ab 16 erfuhr ich immer mehr ueber Unfaelle, Atommuell etc. ... Windscale kennt heute keiner mehr, ist ja auch abgerissen und nur noch unterirdisch vorhanden, genau daneben Sellafield mit neuen Leckageskandalen.


Aber ich will jetzt gar nicht so auf die Einzelheiten eingehen ... hab' ja gesagt, dass es unsachlich wird ... ich bin immer wieder erschuettert, ich koennte heulen, wnn ich solche Beitraege lese wie den von Dir, Cortex. Ich wuensche mir, Du wuerdest denselben nutzen, um Dich kundig zu machen und nicht einfach etwas nachzubeten (sic!). OK, ein Teil Deines Kundigmachens koennte schon dieser Thread sein, wenn Du ihn denn tatsaechlich ernstnimmst bzw. die Antworten.


Ich habe vor 30 und mehr Jahren so viel Traenengas und CS geschluckt, bin so oft vor schlagenden Polizeikordons davongelaufen, als ich friedlich aber lautstark gegen Atomkraftwerke (Brokdorf, Kalkar etc.), Ultrazentrifugen (Almelo) und aehnliches demonstriert habe. Unfaelle, die hier und da in AKWs und Versuchsanlagen wie bei der NUKEM geschahen, waren traurige Bestaetigungen unseres Entsetzens. Unsere Proteste waren nicht nur um unserer selbst willen. Sie waren um die noch ungeborenen Kinder rund um Tchernobyl, von welchem wir damals noch nicht wussten, sie waren fuer ... was hoffentlich nicht geschehen wird. Fuer Dich. Fuer die Kinder, die nach uns kamen und kommen werden.

Die DDR sagte halt, im Sozialismus seien AKWs sicher. Wir wissen, dass die deutschen AKWs zu den sichersten gehoeren, aber das macht sie nicht sicher. Hoechstens vielleicht soviel sicherer, wie Filterzigaretten im Vergleich zu Papyrossi "gesuender" sind.

Weisst Du, ich bin zum Schluss gekommen, dass, wer "es" wissen will, "es" wissen kann. Ein gewisses Quentchen Verstand und Grundbildung vorausgesetzt, OK?

Ich wusste von den Gefahren von BSE lange bevor die Massenmedien das Thema populaer machten, ebenso vom Formaldehyd in Pressholz und Klamotten, von -- ach, was soll ich das alles aufzaehlen, nach Tchernobyl gehoerte ich zu denen, die Deiner Mutter sagten, dass sie Dich nicht im Sandkasten spielenlassen solle und dass sie H-Milch horten solle wegen der Bequerel-Werte in frischer Milch. (Nein, ich kenne Deine Mutter natuerlich nicht. Hoechstwahrscheinlich)


Wer nur die FAZ liest und auf die konservativen Medien, Politiker, auf die, welche an diesen Dingen, die sie uns andrehen, verdienen, der wird das natuerlich nicht hoeren und nicht hoeren wollen, nicht sehen wollen. Ich weiss, dass ich nicht der Einzige bin und war, der diese Dinge gewusst hat, der nachgefragt hat, ich sehe um mich herum immer noch fortschrittliche Menschen, die den Planeten erhalten wollen als eine Umwelt, in welcher wir als Organismen ueberleben koennen.


Ach je, mir wird der Hals wieder eng und das Schlucken tut mir weh, ich hab' grad so sehr das Gefuehl, es ist alles umsonst, was ich hier so schreiben kann.


Also ist hier

Schluss.

Lieben Gruss, Tom


p.s.: Mir faellt ein Aphorismus ein, den ich sehr interessant finde ... und mir ist aber bange, dass ich Dich damit beleidige (ich weiss, dass ich sowas kann ;)) und das will ich nicht, nur zum Wagnis Denken anregen. Ich zitiere das also auch wagemutig weiter unten. Und ich sag' Dir vorher, dass ich Dich fuer jung und daher vielleicht abenteuerlustig genug halte, dass Du etwas anderes wirst als bigott, dass Du noch genug Chancen hast -- rein biologisch :p -- , Deinen Horizont zu erweitern, um nicht bigott zu werden. Meine Chancen sind da schon bedeutend geringer ...

The mind of the bigot is like the pupil of the eye;
the more light you pour unto it, the more it will contract.
-- Oliver Wendell Holmes, Jr.

Auf Deutsch: Der Verstand des Bigotten ist wie die Pupille des Auges; je mehr Licht Du hineingiesst, desto mehr wird sie/er sich zusammenziehen.

Das ist natuerlich auf eine Weise elitaer ... ich glaube, dass der Mensch das Licht durchaus vertraegt, dass wir vor der Weite des Horizonts nicht erschrecken muessen.

Licht, ich wuensche Dir viel Licht, in Dir und auf Deinem Weg.
 

markus1301

Normande
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Datschi schrieb:
Mag ja sein, dass das nur nen kleines zu lösendes Problem ist. Ich wollte ja auch nur aufzeigen, dass alles seine Probleme oder Problemchen mitbringt.
Solltest du das allerdings ernst gemeint haben, dann hat sichs ja erledigt. Doch irgendwie meine ich einen gewissen Sarkasmus aus deinem Post herauslesen zu können o_O :-D
Wollte Dir eigentlich nur Recht geben damit....

Gruss Markus
 

Schomo

Zehendlieber
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Nur kurz zu den Schwingungen von Markus: enn diese Schwingungen Schallwellen sein sollen, dann kannst mit einem phasenverschobenen Signal eine Phasenauslöschung erreichen. Problem behoben. Also das soll doch wohl nicht das Problem sein um Windräder abzulehnen. Das ist ein technisches Detail.

Gruß Schomo
 

jesfro

deaktivierter Benutzer
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Cortex85 schrieb:
Auch was die Forschung betrifft, finde ich, sollte man nicht leichtfertig aus ideologischen Gründen darauf verzichten,...

ich möchte hier festhalten dass ein ausstieg aus der kernenergie rein garnichts mit ideologie zu tun hat... es geht schlicht um die umwelt die gefährdet ist und von der wir und alle generationen in der zukunft abhängig sind...

wir sollten darüber nachdenken, wieso man den leichtsinn im umgang mit der atomenergie weiterhin begehen kann... das würde ich als leichtfertig bezeichnen...
 

markus1301

Normande
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571
Schomo schrieb:
Nur kurz zu den Schwingungen von Markus: enn diese Schwingungen Schallwellen sein sollen, dann kannst mit einem phasenverschobenen Signal eine Phasenauslöschung erreichen. Problem behoben. Also das soll doch wohl nicht das Problem sein um Windräder abzulehnen. Das ist ein technisches Detail.

Gruß Schomo
Ich wollte nur darauf hingewiesen haben das dieses Problem besteht. Ansonsten nichts!
Ob und wie das technisch zu lösen ist stand ja nicht zur Debatte!

Gruss Markus

p.s. obwohl man auch über die erneuerbaren Energiequellen diskutieren könnte. Was amchen wenn der Wind ausbleibt, es dunkel ist .... Dann brauchen wir auch wieder ein Kraftwerk, egal welches. Da müsste man Energie halt speichern müssen/können!