Meiner Meinung nach hat sich Apple spätestens seit Cook zu sehr in die Idee verrannt, DER Global Player Nummer 1 im Bereich der Mobile Devices zu sein und diese Vormachtstellung durch immer höhere Gewinne abzusichern. Wenn ich mir die Produktentwicklung der letzten zwei, drei Jahre ansehe, glaube ich nicht, dass sich das noch einmal groß ändern wird.
An sich ist an dieser Entwicklung nichts falsches, weil die Zeiten von Desktop Computern schon länger vorbei sind, auch Jobs hat dies ja entscheidend angestoßen, aber mich stört die starke Hinwendung zum Consumer Bereich und die qualitative Mangelware enorm. Das meiste wurde hier ja bereits alles aufgezählt, deshalb ein kurzer subjektiver Eindruck zu meinem kleinen "Apple-Universum" und meinen Problemen damit:
Nachdem ich früher meinem Onkel oft bei seinem 80er Macintosh über die Schulter schauen durfte, wurde ich (wieder) zum Apple Käufer durch den iPod und ein iBook G4, welches später durch ein MBP 2006 ersetzt wurde. Parallel dazu lief ein Windows Desktop-PC, welcher dann 2009 durch einen Mac mini ersetzt wurde.
Aktuell arbeite ich mit einem Mac mini Mid 2012, einem Macbook 2015 und einem iPhone SE. Ich würde nicht sagen, dass ich ein absoluter Pro-Anwender bin, benutze aber intensiv Logic und Final Cut. So weit so gut.
Die Schwierigkeiten fingen 2014 an, als ich mir ein Macbook Pro Mid 2012 neu kaufte (damals ein guter Deal), welches dann nach Ablauf eines Jahres trotz pfleglicher Benutzung mit einem lauten Knacken beim Auf- und Zumachen des Bildschirms begann. Gravis und Co
konnten nicht helfen, der Display- und Gewindetausch brachte nichts außer weitere Kosten.
Als das neue kleine Macbook heraus kam, verkaufte ich das Pro durch das extreme Knacken - obwohl der sonstige Zustand
wie neu war - für einen lächerlichen Preis und holte mir das neue MB 2015, das für mich eine Alternative zum Nicht-Retina Macbook Air darstellte. Dachte ich jedenfalls.
Dass das MB 2015 schwachbrüstig ist und nicht mit einem Pro mithalten kann, war mir absolut klar. Final Cut usw. wollte ich darauf auch nie verwenden, ich kaufte es natürlich wegen seiner unfassbar tollen Mobilität. Dass das Teil, das immerhin mit Adaptern an die 1600.- gekostet hat, aber bereits ab der 4. Spur in Garageband (!!) in die Knie geht, das hatte ich tatsächlich nicht erwartet.
4 Spuren! In 2015! Selbst mein alter Sony Vaio aus 2002 schaffte mit Cubase mehr.
Wie gesagt, ich wusste, dass der M-Prozessor nicht viel verkraftet, aber mit so etwas habe ich niemals gerechnet, schließlich steht Macbook auf dem Teil. Anscheinend war die Beilage von Garageband als Witz gedacht, mehr als ein teures "Ich schau mir youtube und ein paar Bildchen an" für Hipster und Yuppies ist das Teil nicht.
Dass ich meine alten Audio Interfaces an den neuen MacBooks nur noch mit umständlichen Adaptern verwenden kann, ist dabei schon wieder geschenkt, weil ich das ja vorher wusste. Trotzdem gerade aus Sicht der Musik Produktion interessant, was aus den vor wenigen Jahren noch gehypten FireWire Interfaces geworden ist - nämlich nichts. Dass ich heute anscheinend nur noch die Wahl habe, unzählige Interface-Adapter mit mir herum zu schleppen oder neue Interfaces mit USB-C für viel Geld zu kaufen (die es noch gar nicht gibt...) wesentlich ärgerlicher als die Tatsache, dass mein iPhone ohne Adapter nicht mehr ans Macbook passt. Jeder Nicht-Apple-Jünger fasst sich einfach nur fassungslos ans Hirn.
Danach ging es los, dass der Bildschirm des MB klackerte (siehe MB-Thread), was nicht so schlimm ist, und die Tastatur begann sich zu verhaken, was wiederum gar nicht hinnehmbar ist und mit einem teuren Tastatur-Tausch endete. Wieder war ein Jahr seit dem Kauf vergangen. Das neue MBP 2017 kommt deshalb für mich nicht in Frage, weil sich der Butterfly Mechanismus meines Erachtens nicht sonderlich weiter entwickelt hat. So viel Geld und Nerven hab ich dann einfach nicht für Apple. Meine alten MBs aus den 00ern hatten all diese Probleme nicht. Da war der Preis schlichtweg gerechtfertigt.
Anscheinend muss man "Apple Care" tatsächlich als Pflicht zum Kauf hinzufügen, weil sonst nach einem Jahr Schicht ist. Welche Firma, die in diesen Preisregionen spielt, verhält sich eigentlich sonst dermaßen unverschämt? Von alten Zeiten (jaja..), wo man auf seinen Grundig-Verstärker für 3000 DM lebenslange Garantie hatte, will ich erst gar nicht anfangen...
Weiter geht es mit dem Mac mini, der immer mein Lieblingsprodukt von Apple war, weil ich mit den spiegelnden Bildschirmen vom iMac einfach nichts anfangen kann und seine Aufrüstbarkeit trotz (erschwinglichem) kompaktem Design sehr schätzte. Mein 32 Zoll Samsung gefällt mir daran trotz fehlendem Apfel aufgrund seines Schwenkarmes ohnehin besser. Seit 2012 (über dieses "Update" will ich kein Wort verlieren) ist auch damit Essig, dabei wäre ich ganz vorne dabei, einen mini mit neuster Technik zu kaufen.
Absehen vom SE, das ich wirklich uneingeschränkt empfehlen kann, sehe ich bei Apple nicht mehr viel Licht. Außer dem OS gibt es für mich keinen, wirklich keinen Grund mehr, bei Apple zu bleiben. Schade, wirklich schade.