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Apple und die Vermarktung unserer Sterblichkeit: Ein kritischer Blick

AndaleR

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Hoffentlich kommt jetzt dann niemand, der jemand kennt, der mit einer Apple Watch gestorben ist.
 
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tkreutz

Roter Stettiner
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Ja, man kann Werbung mit Angst kritisch sehen. Aber möglicherweise hat man verschiedene Werbekonzepte vorher analysiert und festgestellt, dass hier eben ein besonders hoher emotionaler Faktor angesprochen wird und ein anderer Punkt, es bleibt etwas in "Erinnerung", was andere Hersteller aktuell so noch nicht im Programm- bzw. beworben haben. (Kenne auch von Garmin ein Sat Notgerät, aber das ist dann eher was für Extremsportler).

Sicher erreicht Apple mit seiner Werbung mittlerweile ein recht großes Publikum - wäre sonst nicht so erfolgreich. Der Markt Gesundheit ist auch ein Wachstumsmarkt.

Es gibt sicher auch Leute, die dann sagen, okay, dann besser nicht die Uhr und lieber ein schnelles Ende ohne Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende danach (s. Patienten wie Michael Schuhmacher, wo man auch darüber streiten kann, ob es noch so etwas wie Lebensqualität nach einer Rettung in einer Extremsituation gibt oder nicht). Das ist aber dann auch die generell moralische Frage, ab- oder bis welchem Punkt man eingreifen soll oder eben nicht. Natürlich kann man die Daten auch mißbrauchen. Wer kann schon seine Hand ins Feuer dafür legen, dass die nicht an irgend welche Versicherungen weiter verkauft werden.

Klar, auch die Frage, ob Apple als Hersteller wirklich die Möglichkeit überhaupt besitzt, um Bedingungen in Ländern ändern zu können mit den bekannten Problemen (Foxconn, Regime etc.).

Es gibt auch kritische Artikel, die besagen, das Cyber Crime einen nie gekannten Wachstumsboom erfahren haben, durch die heutigen technischen Möglichkeiten.

Man kann eben alles immer auch aus unterschiedlichen Blickwinkeln und auch kritisch betrachten. Die Kauf- oder Nicht Kaufentscheidung muss aber dann doch jeder für sich selbst treffen.

Ja, wie werten wir das Ganze denn jetzt aus moralischer Sicht ?

Vielleicht helfen künftige AW Daten auch bei der Bekämpfung von Crime. Scheint mir ein Henne- Ei Problem zu werden, über moralische Aspekte im Nachhinein nachzudenken.

Kennt jemand den Film „Flucht ins 23. Jahrhundert ?“ - Stichwort Lebensuhr, Angst und Kontrolle ?
 
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Bitnacht

Normande
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Ich erinnere mal an Aktionen, für Afrika zu spenden - da wird mit unterernährten Kindern „geworben“.
Die Spenden waren dazu da, den Menschen in Afrika zu helfen, oder? Der Verein war dann kein gewinnorientiertes Unternehmen. Das Geld ist vor allem denen zugekommen, die auch Thema der Reklame waren.

Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt und Rettungshubschrauber bezahlt man hingegen nicht, wenn man ein iPhone oder eine Watch kauft. Die Gesundheits- und Sicherheits-Features sind oft nicht einmal der Grund für den hohen Preis der Geräte, sondern Beiwerk.

Man sollte das bewerben, was man will, dass die Leute denken, wenn sie die Marke sehen.

Der Gedanke: „Hoffentlich lebe ich morgen noch“ ist sicher nicht, was ich mit Apple assoziieren möchte.
 

Macbeatnik

Golden Noble
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Wir werden alle geboren um zu sterben, wenn es dann Mittel und Wege gibt, das kurze Leben zu verlängern oder Geräte dieses Leben strecken können, dann sollte man damit auch werben dürfen, Sicherheitsgurte im Auto, oder die Airbag retten Leben und werden beworben, ebenso Medizin oder vermeintlich gesunde Ernährung usw. Ich sehe nicht ein Fitzelchen Problem darin, das Apple oder andere dafür werben und schon gar nicht ein ethisches Problem.
 

MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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Es können sich ja auch nur die melden, bei denen die Apple Watch funktioniert hat.
Wobei ich gerne mal das Verhältnis zwischen den Zuschriften
"Lieber Tim Cook, die Apple Watch hat mich gerettet"
und
"Hey Tim, ich trage eine Apple Watch und sie hat einen Scheiss erkannt" oder "ich hatte einen Autounfall, war bewusstlos und dein iPhone hat den Teufel getan einen Notruf abzusetzen"
wissen würde.
😇


Oder wie viele "Apple hat mein Leben gerettet" Fälle es wirklich gibt. Also Verhältnis zwischen "Vorstellung auf der Keynote" und wie viele dokumentierte Notsituationen in denen Watch/iPhone involviert waren.

Gibt's da Zahlen? Oder kriegt Apple vier eMails im Jahr und stellt drei davon auf der WWDC vor? ;)
 
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Jan Gruber

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Jans Text möchte ja nicht (bitte korrigieren wenn ich mit falschen Annahmen arbeite) zur Diskussion über die Funktionen an sich anregen (die sind sicherlich unstrittig sinnvoll und teilweise auch beeindruckend), auch nicht darüber, ob Apple diese Funktionen in der Werbung erwähnen bzw. als Produktvorteil hervorheben darf, sondern eben um die Art und Weise, "wie" Apple das tut.

Ganz genau. Dass sie nur noch damit werben konkret genommen sogar. Und wie ich auch schrieb eingangs: ich hatte Tränen in den Augen. Die Redaktionskollegen bekamen das auch live mit. Ich finde aber ein kritischer Blick darauf war mal angebracht darum der Artikel.

Die Funktionen im Bereich Gesundheit sind sehr wichtig und wünschenswert und haben mir oft geholfen. Als Diabetiker springe ich sofort auf, zolle Beifall und kaufe drei Uhren wenn sie das mit dem Blutzucker bringen.

Die Aussage „Apple sei dank noch ein Geburtstag“ ist aber bissi sehr am Rand. Es war noch am guten Rand für mich aber viel mehr Tränendrüse geht da nicht mehr. Darum wie ich am Ende schrieb

Apple hat zweifellos beeindruckende Sicherheitsfeatures in seine Produkte integriert. Aber ist es richtig, diese Funktionen mit einer so drastischen Botschaft zu vermarkten? Es ist ein schmaler Grat zwischen sinnvoller Aufklärung und Angstmache. Und es bleibt abzuwarten, ob Apple diesen Grat erfolgreich navigieren kann.
 

Verlon

Wöbers Rambur
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Der Beitrag geht aber in die Richtung, dass Apple gezielt mit der Angst vor dem Tod wirbt.

also ich habe den Spot nicht so empfunden, dass dort Angst gemacht werden soll, damit man sich ne Watch kauft. Aber das empfindet wohl jeder anders.

Apple wirbt oft sehr emotional. Und es wirkt (bei mir auch). Was ich eher hinterfragen würde: Wie gut ist die "Notfall"-Erkennung überhaupt? Können damit wirklich eine relevante Menge an Notfällen frühzeitig erkannt werden? Oder wird in dem Spot etwas suggeriert, was die Watch gar nicht leisten kann?
 
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tkreutz

Roter Stettiner
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Man muss sicher auch berücksichtigen, dass die Werbung einem ziemlich breitem Publikum gezeigt wird. Ich könnte mir vorstellen, dass es in unterschiedlichen Kulturen auch unterschiedlich aufgenommen wird.
 
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NorbertM

Laxtons Superb
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Dieser Spot war vollkommen legitim. Apple hat da viel Detailarbeit geleistet und dann kann man auch über die Ergebnisse berichten.

Daraus eine "Vermarktung unserer Sterblichkeit" zu machen, um mit einer reißerischen Überschrift Aufmerksamkeit zu erlangen, das ist bei diesem Thema unangebracht.
 
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dtp

Roter Winterstettiner
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Wie viele Produkte werden uns allabendlich in der Werbung gezeigt, weil sie angeblich die Gesundheit fördern und somit das Leben verlängern? Apple macht da halt eine Story draus. So what?

Ob deswegen so viele Menschen mehr Produkte von Apple kaufen? Wie viele haben denn das Rauchen aufgegeben, weil auf den Verpackungen mit zum Teil drastischen Bildern auf die gesundheitlichen Folgen hingewiesen wird? Wenn ich mich auf den Straßen so umsehe, dann habe ich nicht den Eindruck, dass das so viel bringt. Ob es also umgekehrt Apple so viel bringt, wenn sie darauf hinweisen, dass die Apple Watch Leben retten kann? Ich weiß nicht.

Ich jedenfalls kaufe mir eine Apple Watch aus anderen Gründen. Ich nehme die Lifeguard-Features gerne mit, aber sie sind für mich definitiv nicht der primäre Kaufgrund.
 
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