John Gruber, ein bekannter Apple-Experte, hat in der Technikwelt für Aufsehen gesorgt. Grund ist die Absage eines langjährig geplanten Interviews durch Apple. Diese Entscheidung folgte nach Grubers Kritik an der Firma. Jedes Jahr zwischen 2015 und 2024 hatte zumindest ein hochrangiger Apple-Manager einem Interview auf Grubers Podcast „The Talk Show“ zugestimmt. Ein Highlight war 2024, als Führungskräfte Craig Federighi, Greg Joswiak und John Giannandrea Gruber live auf der Bühne im kalifornischen San Jose trafen. Dabei sprachen sie über Themen wie Apple Intelligence.
Kritik an Apple und dessen Reaktion
Einige Monate vor der Absage veröffentlichte Gruber einen stark kritischen Blogbeitrag über Apple. In diesem Beitrag beklagte er, dass Apple während der WWDC 2024 eine nicht wahrheitsgemäße Geschichte präsentierte. Ein versprochenes personalisiertes Siri war damals nicht fertig und nun auf unbestimmte Zeit verschoben. Diese Aussagen, so Gruber, schadeten Apples Glaubwürdigkeit und könnten auf größere interne Probleme hindeuten. Apples Reaktion ließ nicht lange auf sich warten – das Unternehmen war unzufrieden mit Grubers Kritik.
Grubers Sicht auf die Absage
In einem Gespräch mit Peter Kafka im „Channels“ Podcast äußerte sich Gruber zu der Situation. Er erklärte, dass Apples Reaktion für ihn eher positiv sei. Ohne mangelnde Bescheidenheit, so Gruber, sei Apples Entscheidung, das Interview abzusagen, ein Gewinn für ihn und ein Verlust für Apple. Gruber argumentierte, dass diese Absage seine Unabhängigkeit unterstreicht und Apple in einem schlechten Licht erscheinen lässt.
Grubers Alternative für WWDC 2025
Anstatt auf das Interview mit Apple zu setzen, lud Gruber für seine WWDC 2025 Episode prominente Journalist:innen ein. Er sprach mit Joanna Stern vom Wall Street Journal und Nilay Patel von The Verge. Gruber hat somit einen Weg gefunden, weiterhin relevante Gespräche zu führen und wertvolle Inhalte anzubieten, auch ohne Apples direkte Beteiligung.
Diese Ereignisse werfen ein kritisches Licht auf die Beziehung zwischen Medien und großen Technikfirmen. Apples Reaktion zeigt, wie Unternehmen mit kritischem Feedback umgehen. Für Gruber scheint diese Situation seine Glaubwürdigkeit und journalistische Unabhängigkeit gestärkt zu haben.