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Sicherheits GAU: Der Spion der mit der Kälte kam.

devilstorm

James Grieve
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Die Frage ist, ob die "Täter" nicht grober vorgehen, wenn sie den Laptop erst einmal Tiefgefroren haben, z.B. durch aufsägen des Laptops.

Ich hätte da noch eine Idee. Wenn man nur einen Speicherriegel verbaut, gewinnt man Platz. In den frei gewordenen Raum baut man eine hoch ätzende Flüssigkeit in einer Kartusche ein, die bei rund -50 Grad zerplatzt. Resultat ist, dass man sein Laptop steht aufmachen kann und auch den RAM austauschen kann, etc. Wird er aber stark abgekühlt, so zerstört die Säure den RAM.
Und ja, das ist ein ernst gemeinter Vorschlag!

@SilentCry
Der Ram lässt sich sicher mit Stickstoff kühlen, jedoch wie weit? Das Material wird irgendwann spröde werden und beim versuch es in einen RAM-Schacht zu stecken bricht etwas ab. Wir reden hier ja nicht von Versuchbedingungen. Kann natürlich gut sein, dass er sich weit genug kühlen lässt um ihn lange genug vom Strom getrennt zu lassen.

[OT]
So, jetzt noch etwas OT. Ich bin ein Gegner davon, dass der Staat zuviel ausspioniert. Trotzdem denke ich, man sollte die Kirche im Dorf lassen. Meine Aussage, dass du (SilentCry) Paranoid bist, war nicht psychiatrisch begründet, sonder entspricht meiner Empfindung. Du kannst also wieder aufatmen ;)
Und noch viel wichtiger, ich wollte dich damit auch nicht beleidigen.

Ich bin jedoch der Meinung, dass es manche mit dem Datenschutz einfach übertreiben. Das Beispiel mit dem Soziologe finde ich interessant, gibt es dazu (seriöse) Quellen?

Und ganz nebenbei, ich schätze mal, das gut 3/4 der Leute die nach Datenschutz schreien, dies deshalb tun, weil sie Software, Filme und Musik auf dem Rechner oder sonst wo haben, die aus zweifelhaften Quellen stammt. Damit meine ich niemand spezielles!

Und eine Frage, stelle ich mir immer wieder. Könnten üble Verbrechen, wie Kinderpornographie, Entführungen, etc. wirklich vermieden werden, wenn wir mehr kontrolliert werden würden.
[/OT]
 

Moorcock

Becks Apfel (Emstaler Champagner)
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Die Möglichkeiten die ich sehe sind
  • Fixierung des RAM im Computer (SilentCrysKlebstoffvariante)
  • Isolation des RAM gegen das KälteSpray. Dabei ist das Problem, dass eine Isolation nach außen zugleich eine Isolation nach innen ist.
  • RAM überschreiben.

Wie sieht es eigentlich aus, wenn nicht die ganze Platte sondern nur einzelne images verschlüsselt werden und man diese unmounted? Bleiben die Passwörter dann im RAM?


Gruß
Moorcock
 

Ikezu Sennin

Schöner von Bath
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@devilstorm:
Die Idee mit der Kartusche hat den kleinen Haken, dass sich Flüssigkeiten bei Kälte komprimieren und man außerdem nicht an Säuren kommt, die bei -50°C flüssig bleiben und dann auch noch hoch reaktiv sind.

Wie sieht es eigentlich aus, wenn nicht die ganze Platte sondern nur einzelne images verschlüsselt werden und man diese unmounted? Bleiben die Passwörter dann im RAM?

Würde mich auch interessieren
 

SilentCry

deaktivierter Benutzer
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Festkleben ist mit Sicherheit eine gute Lösung, um den Zugriff stark zu erschweren bzw. zu unterbinden.
Das Problem, dass ein RAM-Schaden zu Totalverlust des Laptop führt, könnte sich mit Heißkleber umgehen lassen, der einen erträglichen Schmelzpunkt (80-140°C) hat und auch bei tieferen Temperaturen (-50°C) klebfest bleibt.
Um den RAM auszubauen, muss folglich der Riegel erwärmt werden, was die Kühlungsbemühungen zunichte macht. Da die Abbauzeit der Daten offenbar temperaturabhängig ist, würde das dazu führen, dass die Daten verschwunden sind, bevor der Riegel ausgebaut ist.
Das gefällt mir grundsätzlich gut. Jetzt muss man sich das praktisch bei einem MB vorstellen, bislang habe ich dort RAM nur getauscht indem ich den Akku und das Blech entfernt habe. Die RAM-Slots sind da nicht gut zugänglich. Zum "Ankleben" würde es reichen aber zum Entfernen des Klebers... müsste man direkter ran.

Ich hätte da noch eine Idee. Wenn man nur einen Speicherriegel verbaut, gewinnt man Platz. In den frei gewordenen Raum baut man eine hoch ätzende Flüssigkeit in einer Kartusche ein, die bei rund -50 Grad zerplatzt. Resultat ist, dass man sein Laptop steht aufmachen kann und auch den RAM austauschen kann, etc. Wird er aber stark abgekühlt, so zerstört die Säure den RAM.
Wenn sie clever sind dann ziehen sie das RAM im S3 Modus heraus, stecken es in ihr Zielsystem und kühlen es dann. Zeit genug ist dazu.


Und noch viel wichtiger, ich wollte dich damit auch nicht beleidigen.
ok.

Ich bin jedoch der Meinung, dass es manche mit dem Datenschutz einfach übertreiben. Das Beispiel mit dem Soziologe finde ich interessant, gibt es dazu (seriöse) Quellen?
http://www.heise.de/newsticker/meldung/94714
Die G8-Opfer suche ich Dir nicht raus. Und das ist sicher nur die Oberfläche die medial ans Licht kommt, ich möchte gar nicht wissen, wieviele Ü-Staatsübergriffe wegen Nichtigkeiten es andauernd gibt.

Und eine Frage, stelle ich mir immer wieder. Könnten üble Verbrechen, wie Kinderpornographie, Entführungen, etc. wirklich vermieden werden, wenn wir mehr kontrolliert werden würden
Das "Schicke" am Totalitarismus ist eben, dass er so effektiv ist. Meine Urgroßmutter pflegte zu sagen "beim Hitler konnte man als junges Mädel nachts noch alleine durch einen Park gehen". Verstehst Du, was ich meine?
Eine freie Gesellschaft muss ein gewisses Risiko zulassen, dass etwas Übles geschieht.
Sonst sind wir bei "Minority Report". Orwells 1984 haben wir ja schon.

Die Möglichkeiten die ich sehe sind
  • Fixierung des RAM im Computer (Deine Klebstoffvariante)
  • Isolation des RAM gegen das KälteSpray. Dabei ist das Problem, dass eine Isolation nach außen zugleich eine Isolation nach innen ist.
  • RAM überschreiben.
Mir erscheint langsam das Ankleben auch die Ultimo Ratio.
Isolation schliesse ich aus. Das wird eher zum Überhitzen führen.
RAM überschreiben funktioniert nicht, weil dem Rechner wird das RAM ja brutal entzogen also auch der Kontrolle beraubt.

Wie sieht es eigentlich aus, wenn nicht die ganze Platte sondern nur einzelne images verschlüsselt werden und man diese unmounted? Bleiben die Passwörter dann im RAM?
Abgesehen davon, dass das sehr fehleranfällig ist (*) und unpraktisch, weiss ich es nicht. Ansich sollten Programme wie Truecrypt das PWD löschen.

(*) Unpraktisch, weil viele Programme keinen wählbaren Speicherort haben, weil man im Homedir immer Spuren hinterlässt (mein Paradebeispiel .Spotlight-V100) und unsicher weil sich so ein Container u.U. nicht spontan dismounten lässt ("file in use"-Problem). Apple Mail kann man nicht verwenden mit ungemounteten Containern wenn dort die Mails liegen sollen bzw. das GPG- oder PGP-Keyfile, etc. Ein Dismounten aller wichtigen Daten kommt eigentlich einem Logoff gleich.
 

Ikezu Sennin

Schöner von Bath
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Das gefällt mir grundsätzlich gut. Jetzt muss man sich das praktisch bei einem MB vorstellen, bislang habe ich dort RAM nur getauscht indem ich den Akku und das Blech entfernt habe. Die RAM-Slots sind da nicht gut zugänglich. Zum "Ankleben" würde es reichen aber zum Entfernen des Klebers... müsste man direkter ran.

Das Erwärmen des gesamten Riegels mit einem guten Föhn auf kurze Distanz würde reichen, um den RAM ausbauen zu können und die Kleberreste im Gehäuse sind für ein erneutes Ankleben hilfreich.
 

Eventide

Ingrid Marie
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Für OS X gibt es das nicht. Und sicher ist das System auch nur dann, wenn die Hardware (also enteweder FDE-Drives die hardwareverschlüsselt arbeiten - nicht für Macs weil EFI, oder mit TPM wie BitLocker im advanced modus) den Schlüssel verwaltet. Softwarelösungen zur Fulldiskencryption halten den Schlüssel wiederum im RAM (wo sonst) und sind daher ebenso hilflos wie FileVault gegen diesen Angriff.
Wenn der Schlüssel im RAM gehalten wird sollte imo aber schon eine Modifikation der Software reichen. Diese muss dann dafür sorgen, dass die betroffenen Speicherbereiche z.B. mit Nullen überschrieben werden bevor sich der Rechner ausschaltet.
Der Schlüssel muss dann beim aufwachen halt wieder neu eingelesen werden.
 

WDZaphod

Prinzenapfel
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Man kann das ganze Thema eigentlich auf eine simple Tatsache herunterbrechen:

Sicherheit vs. usability + Preis

Sowohl das Macbook als auch OS X wurde - da eine Benutzbarkeit zu einem max. Preis sichergestellt sein muß - auf einen bestimmten Security-Level getrimmt. Mehr Sicherheit ist zweifelsohne möglich, hat aber zum einen seinen Preis (was in der deutschen GeizIstGeil-Mentalität keinen Platz hat), schränkt zum anderen die Freiheiten des Users ein. Es wird doch schon gemeckert, wenn man beim MB Air den Akku nicht wechseln kann. Was wäre, wenn man beim Macbook weder RAM, noch HDD selbst tauschen könnte? Geschrei, genau.
Auch muß ein Standby möglich sein. Klar, aber der kann Sicherheitslücken hervorrufen. Also: Auf Komfort (Standby) zugunsten der Sicherheit verzichten. Will aber keiner, beides geht einfach nicht. Nebenbei zweifle ich das Video an, ich glaube nicht an einen Datenerhalt über eine Minute. Nicht, daß es tiefgekühlt eine Minute hält, sondern daß es bei Laptop-Innentemperatur (40 Grad+) mehr als 10 Sekunden brauchbare Daten behält. Nicht umsonst liegt der Refresh-Zyklus bei DRAM bei gerade mal 32ms. Diese Sicherheitslücke ist absolut vermeidbar, da sie mit Absicht (durch Bequemlichkeit) künstlich erzeugt wurde.
Wenn eure Daten SO sensibel sind, dann passt entweder auf das Notebook auf, oder schafft die Daten auf eine HARDWARE-Verschlüsselte externe Festplatte, die beim verlassen des Raumes abgekabelt wird.
 

devilstorm

James Grieve
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Ich frage mich, wie ihr den RAM festkleben wollt. Also wenn ich der Dieb wäre, würde ich von Aussen das Teil brutal abkühlen, dann habe ich mehr Zeit beim Entfernen des RAMs. Du würdest wahrscheinlich mit einer Heißklebepistole "vorne drauf halten". Mit einem Skalpell lässt sich dieses Problem aber recht fix umgehen.

Wenn sie clever sind dann ziehen sie das RAM im S3 Modus heraus, stecken es in ihr Zielsystem und kühlen es dann. Zeit genug ist dazu.

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann haben die rund 1min dafür. Sprich vom Entriegeln des Akkus bis zum kühlen des Speichers. Das ist aber recht knapp.
Wenn das wirklich "der Weg" ist, denn die Diebe gehen, dann würde ich mir 3 Schrauben selber drehen lassen, die einen ganz bescheuerten Kopf haben (Dreizack oder so). Die Schrauben tust du dann noch mit einem guten aber lösbaren Schraubenkleber verkleben. Zudem klebst du noch den Kopf der Schraube zu, damit man den auch noch frei machen muss, bevor man die Schraube lösen kann. Das ganze dient dann einem Sinn, den Täter länger als eine Minute zu beschäftigen.
Ich tippe mal darauf, dass der Täter ein gut sortierten Werkzeugkasten dabei hat, er aber damit rechnet einen Mini-Kreuz zu verwenden. Ich denke damit müsstest du ihn ganz schön überraschen.

@Ikezu Sennin
Okay, damit kenn ich mich nicht aus. War nur eine Idee. Könnte man dann etwas bauen, dass einen Kurzschluss erzeugt und somit den RAM zerstört?
 

WDZaphod

Prinzenapfel
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Das größere Problem ist ja, die Kiste schnell aus - und wieder einzuschalten. Dann muß "nurnoch" der Ram-Check verhindert werden, und von einer CD gestartet werden, die möglichst wenig RMA nutzt. Dadurch ist das RAM nur wenige Sekunden stromlos, was durchaus gefährlich sein kann...

Ergo: Abschalten oder verschlüsselte externe Platte...
 

Ikezu Sennin

Schöner von Bath
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@ devilstorm:

Wie willst du mit nem Skalpell unter den RAM kommen? is in meinen Augen fast unmöglich, da die Klinge dazu um 90° gebogen werden müsste, was aber nicht klappt, da sie schon bei ca 60° bricht und man auch mit gebogener Klinge extrem schwer rankommt.

Der Kurzschluss ließe sich nur mit einem Kondensator realisieren, da zum RAM Ausbau der AKKU entfernt werden muss, aber einer in der benötigten Stärke lässt sich kaum unterbringen.


Bislang erscheint mir eine Fixierung des Riegels die einzige Möglichkeit zu sein, dem ColdFreeze zu entrinnen, ohne sein Userverhalten umzustellen.
 

devilstorm

James Grieve
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Stimmt, das mit dem Winkel habe ich nicht bedacht. Jedoch hast du den ganzen Akkuschacht platz.
Je nach verwendeten Kleber würde es auch reichen, mit einem Schraubenzieher darunter zu fahren und leicht zu hebeln. Gerade der angesprochene Heißkleber wäre hierfür anfällig.

Die Kurzschluss-Variante wäre nur für den Fall, dass der Riegel schon im Macbook gekühlt würde.

Wie sieht es eigentlich aus, hat der Notebook RAM auch so Einbuchtungen um ihn zu fixieren? Wenn du nun bei deinem Book die Kunststoffhülle weg machst und eine Schraube zur Fixierung in Blech schraubst (soweit dort nichts "im Weg" ist), dann wäre das doch auch eine Möglichkeit. Der Täter würde den Akkur rausmachen, die Abdeckung abschrauben, den Hebel betätigen und nicht würde sich rühren. Bis er die Schraube entdeckt und gelöst hat, ist der Speicher leer. Mit zu großer Gewalt kann er nicht ran gehen, da er sonst den RAM beschädigen würde.
 

Hans-Ulrich

Jamba
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.............

PS: Meine TAN-Liste beispielsweise liegt selbstverständlich verschlüsselt auf der Platte.

........
Was hat die TAN-Liste auf dem Computer zu suchen auch wenn sie verschlüsselt ist ???
Das halte ich schon für sehr gewagt.
Und dann fragst Du nach solchen schwierigen Aufgaben mit RAM einfrieren ?
aber Hallo,
 

Choppie

Granny Smith
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Sollte mich die NSA oder der Mossad oder die Alkaida eines Tages als Person proaktiv für eine Bedrohung halten, sollen sie mich töten (lassen). Meinetwegen, davor fürchte ich mich nicht. Aber meine Daten bekommen sie nicht. Auch können gerne im Jahre 43002 Quantencomputer meine Cryptocontainer decodieren, da bin ich längst zu Staub zerfallen, auch da brauche ich keine "absolute Sicherheit".
Ich glaube, Ihr erkennt die Dramatik und die Brisanz nicht. Im Überwachungseuropa, unter dem Paradigma des Präventivstaates, ist JEDER ein potentielles Ziel unverhältnismäßiger Begehrlichkeit eines reaktiven Beschlagnahmeprozesses. Es gilt den 99.99999% der möglichen Fällen der Wegnahme von Computerhardware so zu begegnen, dass der Angreifer keinen Zugriff auf die Daten erlangt. Dieses Prinzip hilft bei staatlichen wie nichtstaatlichen Verbrechern, die sich Zugang zum m.E. notwendigen rechtsfreien Raum (nämlich Gedanken und Daten) verschaffen wollen.

Ich habe bisher schmunzelnd den thread lesend verfolgt, aber jetzt muss ich doch auch einmal meinen Senf dazu geben: Zunächst mal, wie kann Dich jemand "proaktiv" für eine Bedrohung halten? Oder was ist das Gegenteil von proaktiv? Contrapassiv?

Dann schließlich Dein Passus mit der Dramatik und Brisanz: Wir leben nicht etwa in einem Überwachungsstaat, sondern in einem Überwachungseuropa? Klingt da nicht ein klein wenig George Orwell durch...? Und was ist eigentlich ein "reaktiver" Beschlagnahmeprozess? Gibt es auch proaktive Beschlagnahmungsprozesse? Oder gar nur aktive....?

Und zum Thema "Festplatte = rechtsfreier Raum" - Du meinst also tatsächlich, Du kannst auf Deiner Festplatte speichern, was Du willst, ganz unabhängig von Recht und Gesetz? Und all den armen, armen Menschen, die ihre Festplatte mit Kinderpornos beladen haben, ist ein ganz schlimmes Unrecht widerfahren, als dies vom bösen Überwachungsstaat aufgedeckt wurde, also von den staatlichen Verbrechern?

Tut mir leid, ich kann Dich und Dein Posting hier nicht ernst nehmen. Aus jeder Zeile von Dir und den gesamten "wording" spricht eine verquere Ideologie. Ich als Jurist hoffe inständig, dass es - außer natürlich unseren Gedanken - keinen rechtsfreien Raum geben wird. Das Recht an sich ist nicht böse und Exekutive und Jurikative sind es ebenso wenig. Vor diesem Hintergrund denke ich schon, dass jemand, der eine "weisse Weste" hat, überhaupt gar keine Probleme damit hat, dass jemand unter hohem technischen Aufwand an die files von seinem Computer kommt. Schließlich liegen meine Steuerbescheide auch in Ordnern in meinem Aktenschrank - auch darauf könnte jemand Zugriff bekommen, was mir nun keine schlaflosen Nächte beschert....

Nochmals: wir leben NICHT in der DDR, es gibt hier KEINE Stasi, wir haben KEINE Diktatur und gleiches gilt für Rest-Europa. Und ich bitte zu berücksichtigen, dass ich den Begriff "Paranoia" geflissentlich ignoriert habe.... ;)
 

Walli

Blutapfel
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Nochmals: wir leben NICHT in der DDR, es gibt hier KEINE Stasi, wir haben KEINE Diktatur und gleiches gilt für Rest-Europa. Und ich bitte zu berücksichtigen, dass ich den Begriff "Paranoia" geflissentlich ignoriert habe.... ;)
Na ja, da ignorierst Du wohl die Entwicklungen in jüngster Zeit. Die prinzipielle Überwachung der Kommunikation nimmt schon immer bedrohlichere Ausmaße an und ich denke nicht, daß das schon alles war.
Es ist in meinen Augen Quatsch die RAM-Riegel festzukleben, aber ich kann schon verstehen, dass jemand seinen Rechner dicht macht, Verschlüsselungen einsetzt wo nötig und möglichst versucht Spuren zu verwischen, bzw. dieser nicht erst zu hinterlassen. Ich möchte nur nicht, dass die Usability meines Systems unverhältnismäßig dadurch eingeschränkt wird. So lange ich mir nichts zu schulden kommen lassen befürchte ich keinen Zugriff auf meine Hardware durch Ermittler, aber das bedeutet nicht, dass mich jeder per Trojaner oder Datensammlung durchleuchten kann, wie es ihm passt. Deswegen sichere ich mich gegen so etwas ab so gut es nur geht.
 

Choppie

Granny Smith
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D´accord, dagegen habe ich überhaupt nichts einzuwenden. Ich weiss, das ist gerade ziemlich off topic, aber mich hat halt nur die grundsätzliche Weltanschauung von SilentCry gestört. Wir leben in keinem Überwachungsstaat, auch wenn manche Äußerung von unserem Innenminister vermuten lässt, dass ihm das ganz recht wäre. Wir haben noch immer den Grundsatz - etwa auch beim sog. "Lauschangriff" - dass eine polizeiliche Maßnahme, die in die Privatsphäre des Bürgers eingreift - etwa auch Hausdurchsuchung - einer vorherigen richterlichen Anordnung bedarf. Das veranlasst mich nun nicht zu der Fragestellung, wie ich die Liebesbriefe meiner ersten Freundin (ja, wir haben damals noch Briefe geschrieben) vor neugierigen Augen schützen kann. Und natürlich will ich nicht, dass jemand anders als ich sie lese (schon gar nicht meine heutiger Frau...).

Ich denke, man muss unterscheiden zwischen den technischen Möglichkeiten der elektronischen Überwachung (da haben wir in der Tat schon fast Orwellsche Möglichkeiten) und der tatsächlichen Durchführung. Insgesamt die heutige Gesellschaft mit der von George Orwell zu vergleichen, wie SilentCry es getan hat, ist daher absolut abwegig und abstrus...
 

Ashura

Hildesheimer Goldrenette
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Na ja, da ignorierst Du wohl die Entwicklungen in jüngster Zeit. Die prinzipielle Überwachung der Kommunikation nimmt schon immer bedrohlichere Ausmaße an und ich denke nicht, daß das schon alles war.
Es ist in meinen Augen Quatsch die RAM-Riegel festzukleben, aber ich kann schon verstehen, dass jemand seinen Rechner dicht macht, Verschlüsselungen einsetzt wo nötig und möglichst versucht Spuren zu verwischen, bzw. dieser nicht erst zu hinterlassen.
Amen
 

iMac2

Boskoop
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Sorry aber für mich gibt es drei Möglichkeiten für dieses Thema!
Erstens: Der "Schriftsteller leidet an massiver Paranoia!
Zweitens: Der Schriftsteller hat Geld in Liechtenstein angelegt!
Drittens: Der Schriftsteller hat den ersten April vorgezogen!
 

klotzfisch

Jamba
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im grunde, um mal von der polemik wegzukommen, eine abwägung zwischen praktikabelität (sp?) und sicherheit.

dafür ist es vollkommen unerheblich, wer sie braucht.

aber musst du alle nutzdaten immer vorliegen haben? ein mini-linux verschlüsselt auf stick, davor+danach ram überschreiben?
 
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SilentCry

deaktivierter Benutzer
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03.01.08
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Wenn eure Daten SO sensibel sind, dann passt entweder auf das Notebook auf, oder schafft die Daten auf eine HARDWARE-Verschlüsselte externe Festplatte, die beim verlassen des Raumes abgekabelt wird.
Zeig mir eine, die mit OS X so funktioniert, dass ich von ihr booten kann. Die aktuelle Palette an FDE-Drives gehen nicht im Mac, wie ich schon schrieb.

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann haben die rund 1min dafür. Sprich vom Entriegeln des Akkus bis zum kühlen des Speichers. Das ist aber recht knapp.
Das würde so nicht passieren. Speziell beim Mac kann man den Akku entnehmen und der Rechner läuft am Kabel weiter. Dann hat man alle Zeit der Welt, also auch das RAM aus dem laufenden Rechner mit Föhn von seiner Verklebung zu lösen, zumindest den Kleber so aufweichen, dass das RAM rausgeht. Ich fürchte, die Klebung muss permanent sein. Wie gesagt, bei dem Entnahmeversuch kann der Rechner locker im S3 laufen.
Erst danach wird es zeitkritisch, das RAM liegt auf dem Tisch: Kühlen. Schergen haben sicher flüssigen Stickstoff bereit. Dann in die Lesestation einbauen, auslesen, ab dann ist kein Zeitdruck mehr da, der Memorydump ist auf der Platte des Angreifers und kann in Ruhe analysiert werden.


Das größere Problem ist ja, die Kiste schnell aus - und wieder einzuschalten. Dann muß "nurnoch" der Ram-Check verhindert werden, und von einer CD gestartet werden, die möglichst wenig RMA nutzt. Dadurch ist das RAM nur wenige Sekunden stromlos, was durchaus gefährlich sein kann...
Nein. Das muss eben nicht passieren, das ist in dem Video nur das einfache Beispiel. Profis würden niemals versuchen, die Zielmaschine zu booten, sie würden aus dem laufenden Rechner das RAM entfernen, kühlen und in einer ihrer Maschinen auslesen.[/QUOTE]

Bislang erscheint mir eine Fixierung des Riegels die einzige Möglichkeit zu sein, dem ColdFreeze zu entrinnen, ohne sein Userverhalten umzustellen.
Mir auch. Und zwar irreversibel fixieren, damit ein Entfernen einem Vernichten gleichkommt.

[...] Der Täter würde den Akkur rausmachen, die Abdeckung abschrauben, den Hebel betätigen und nicht würde sich rühren. Bis er die Schraube entdeckt und gelöst hat, ist der Speicher leer. Mit zu großer Gewalt kann er nicht ran gehen, da er sonst den RAM beschädigen würde.
Nein, leider nicht. Siehe oben. Das MB wäre im S3 und erst wenn der Speicher rauskommt läuft die Zeit.

Was hat die TAN-Liste auf dem Computer zu suchen auch wenn sie verschlüsselt ist ???
Sonst wie? Glaubst Du ein blöder Zettel ist sicher? Natürlich habe ich einen Computer um damit zu arbeiten, wenn ich auf dem Sch.ding eh nichts speichern darf weil das Ding sowieso nur Daten für die NeuGeStaSiPo und russische Spammer sammelt, wozu habe ich dann einen?

Dann schließlich Dein Passus mit der Dramatik und Brisanz: Wir leben nicht etwa in einem Überwachungsstaat, sondern in einem Überwachungseuropa? Klingt da nicht ein klein wenig George Orwell durch...?
Wo warst Du eigentlich die letzten paar Jahre? Auf einer intergalaktischen Reise des Friedens?
Hallo? Wir leben in einem durch und durch organisierten Überwachungseuropa. Internationale Gendatenbanken, Flugpassagierdatenerfassung und -weitergabe, verdachtsunabhängige Volldatenerfassung ALLER elektr. Kommunikation - bei Funktelephonen sogar der STANDORT, Einsatz von IMSI-Catchern und das auch noch ohne Richtervorbehalte, Hausdurchsuchungen aufgrund von Googleabfragen, polizeilich vernetzte Videokameras überall, Erprobung von autom. Gesichtserkennung durch Polizeivideoanlagen, MIssbrauch der Mautdatenerfassung zu Fahndungszwecken, etc.
Und Du stellst Dich hier hin und meinst ICH wäre dramatisch? Sorry, es ist unübersehbar dass wir in einem ganz schweren Überwachungseuropa leben, die Grenze zu 1984 ist lange überschritten.

Und was ist eigentlich ein "reaktiver" Beschlagnahmeprozess? Gibt es auch proaktive Beschlagnahmungsprozesse? Oder gar nur aktive....?
Machst Du Dich über mich lustig oder verstehst Du es wirklich nicht?
Reaktiv: Sie kommen und nehmen meinen Rechner mit in der Hoffnung, was zu finden weil sie einen Anfangsverdacht haben.
Proaktiv: Sie speichern mit wem ich telephoniere UND den Inhalt von SMS. Sie hören mit ISMI-Catchern meine Gespräche ab und finden so etwas, das mich kompromittiert.

Und zum Thema "Festplatte = rechtsfreier Raum" - Du meinst also tatsächlich, Du kannst auf Deiner Festplatte speichern, was Du willst, ganz unabhängig von Recht und Gesetz? Und all den armen, armen Menschen, die ihre Festplatte mit Kinderpornos beladen haben, ist ein ganz schlimmes Unrecht widerfahren, als dies vom bösen Überwachungsstaat aufgedeckt wurde, also von den staatlichen Verbrechern?
Die Kinderpornokeule MUSSTE kommen, das kommt immer. KP muss dort bekämpft werden wo KP ensteht. Ich bleibe dabei: Mein Rechner, MEIN RECHNER, ist WIE MEIN HIRN rechtsfreier Raum. Jeder Mensch darf alles denken. Und ein Computer ist nur eine Verlängerung dieser Freiheit.
Darüber kann man nicht diskutieren, entweder man empfindet das so oder nicht.

PS: Kameras in jedem Haus würde Kindesmissbrauch auch effektiv aufdecken und auch meist verhindern. Am besten alle Erwachsenen wegsperren und nur in Handschellen zum Büro führen, man kann ALLES argumentieren, wenn man die KP-Keule schwingt.

Ich als Jurist hoffe inständig, dass es - außer natürlich unseren Gedanken - keinen rechtsfreien Raum geben wird.
Na, jetzt ist alles klar. Natürlich. Ein Jurist. Kein Wunder dass Du mich versuchst zu demontieren.
Das Recht an sich ist nicht böse und Exekutive und Jurikative sind es ebenso wenig.
1938-1945. Recht und Gesetz. Alles Juristen, Polizisten, Militär. Alles Leute, mit weisser Weste.
2001 bis ... : Guantanamo Bay. USA ein Rechtsstaat. Folter. Insassen ohne Verhandlung, ohne Rechte.
2008 bis ... : Verdachtsunabhängige Volldatenerfassung. Generalverdacht für alle Bürger.

Jaja, das Recht und Gesetz.

Nochmals: wir leben NICHT in der DDR, es gibt hier KEINE Stasi, wir haben KEINE Diktatur und gleiches gilt für Rest-Europa.
Die Widerholung macht es nicht wahrer. Wir haben eindeutig in .de und .at den aktiven Überwachungsstaat, hier und jetzt und dank der Mittel auch deutlich effektiver als die ehem. StaSi.
 

Choppie

Granny Smith
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Die Widerholung macht es nicht wahrer. Wir haben eindeutig in .de und .at den aktiven Überwachungsstaat, hier und jetzt und dank der Mittel auch deutlich effektiver als die ehem. StaSi.

Amen. Mach nen Haken dran. Ich werde diesen Thread jetzt nicht weiter aufwerten, indem ich mich "proaktiv" weiter dran beteilige. Dennoch:

Dein Rechner ist nicht Dein verlängertes Hirn. Du kannst mit Deinem Rechner Straftatbestände erfüllen. Ob Dir das nun passt oder nicht. Es ist so. Und das ist gut so. Rechtsfreie Räume mögen dem Individuum gefallen, schaden allerdings der Gesellschaft auf Dauer. Deine "Empfindungen" sind da völlig nebensächlich. "Oh, ich habe das jetzt aber gar nicht so empfunden, dass ich mit meinem Auto in der 30-er Zone 120 km/h gefahren bin" - hallo, fällt Dir was auf....??

Proaktive Überwachung: Du glaubst tatsächlich, unsere Staatsbeamten hätten nichts besseres zu tun, als Deine Gespräche oder die von Lieschen Müller zu überwachen, um "etwas kompromittierendes" zu finden....?? Träum weiter!!! Im Rahmen meiner Ausbildung war ich u. a. auch bei der Staatsanwaltschaft und weiss, welche Hebel in Bewegung gesetzt werden müssen, um SMS abzufangen und Gespräche aufzuzeichnen - aber offenbar gefällst Du Dir in der Opferrolle.... Seltsam, ich dachte immer, hinterwäldlerische Amis mit einer Schrotflinte im Arm wären empfänglich für solche Verschwörungstheorien....

Kinderpornos: Das war keine Keule. Es erfüllt nun einmal einen Straftatbestand, wenn man sich solche Bilder ansieht. Findest Du das schlecht....? Oder ansehen im TV / in Magazinen zwar erlaubt, nicht aber auf dem hochheiligen PC....? Ah, richtig, jeder Mensch darf ja alles denken, also darf er auch denken "oh ich will mal sehen wie ein kleines Kind vergewaltigt wird / habe gerade Bock auf ein Snuff-Video / breche mal eben in das System von xy ein etc., und dann darf er seine Gedanken natürlich auch umsetzen, denn das macht ja bekanntlich keinen Unterschied!!!!!

Deine Hinweise auf NS-Unrecht / Guantanamo sind nicht wirklich hilfreich. Unsere Rechtsordnung hier basiert auf dem Grundgesetz. Es ist sicher nicht alles gold, was glänzt, es gibt einige Baustellen, gar keine Frage. Aber wir haben wirklich drängendere Probleme zu bewältigen als die Frage, wie schütze ich mich vor dem Spion, der aus der Kälte kam...

In diesem Sinne - das war´s von meiner Seite.