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Wer Deutsch nicht schützt, schadet Einwanderern.

thrillseeker

Weißer Winterkalvill
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Es geht nicht um das Übertragen von Intoleranz sondern darum, dass man als Zugewanderter sich den lokalen Gegebenheiten anpassen und sich in die fremde Gesellschaft integrieren muss.

Meinetwegen kann man den Satz ruhig ins Grundgesetz schreiben - ich gehöre zu den Leuten, die kein Problem damit haben. Aber glaubst Du wirklich daran, oder glaubt irgendjemand hier, dass sich dadurch der Integrationserfolg von Einwanderern ändert?? Das ist doch absurd!

Aus meinen Gesprächen mit ausländischen Gaststudenten (die nicht in unser Land einwandern, sondern nur 6 Monate hier studieren wollen) weiß ich übrigens, mit was für einem gigantischen Berg an Bürokratie jeder Ausländer zu kämpfen hat, wenn er in die Bundesrepublik kommt. Für Einwanderungswillige kommen lange Wartezeiten auf Sprachkurse und in den ersten Monaten häufig ein katastrophaler sozialer Status dazu. Immigranten werden hier von Anbeginn mit einem typisch deutschen, unüberschaubaren Papier- und Behördenkrieg konfrontiert und suchen die Hilfe, die sie auf den Ämtern oder von ihren deutschen Nachbarn nicht bekommen, natürlich bei bei ihren hier lebenden Landsleuten - DAS bremst die Integration, nicht der "fehlende" Satz im Grundgesetz.

Wie schon gesagt: solange man die kurzsichtige, seit Jahrzehnten fehlgeschlagene Integrationspolitik unseres Landes nicht ändert, bleibt ein Zusatzartikel im GG völlig effektlos.

Und um es nochmal zu unterstreichen: Unser Grundgesetz zu ändern, obwohl dies durch die Lage unseres Landes in keiner Weise erforderlich (und zudem auch nicht erfolgversprechend) ist, schadet vielleicht niemandem - es ist und bleibt aber plumper Wählerstimmenfang. Das Grundgesetz ist aber nicht da, um der CDU über die nächste Wahl zu helfen, sondern um grundsätzliche Fragen des Lebens in unserem Land zu regeln. Dass so viele das anders sehen, macht mich sprachlos*.

*) Wenn sich ein Wolfgang Schäuble am GG vergehen will, um leichter Abstimmungen zu gewinnen oder um alle Bürger unter Generalverdacht stellen zu können, macht mich das übrigens genauso sprachlos. Es fehlt scheinbar an jeglichem Respekt vor dem höchsten Gesetz unseres Landes.
 

Tommy*

Angelner Borsdorfer
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Ich studiere Sprachen (Deutsch und Englisch) und kann nur darauf hinweisen, dass diese Diskussion an der Fakultät für Philologie keine Rolle spielt. Sprache wird ihren Wege gehen, egal ob im Grundgesetz dazu etwas "vermerkt" wird oder nicht.

Auf den öffentlichen Diskurs wird das keine Auswirkung haben, bis auf die hiesigen Diskussionen natürlich. Andere Vorschläge, wie Verbesserung des Bildungssystems sind da schon fruchtbarer, man sollte aber auch da versuchen, nicht pauschale Vorschläge zu machen, wenn man selbst nicht in der Materie steckt. Das ist ungefähr so effizient, wie wenn ich als Philologe über Wirtschaftspläne von General Motors diskutiere. Da habe ich nicht so wirklich Ahnung von und kenne die Dimensionen nicht.

Die Stichworte zu Bildung, die in der Politik und in den Medien fallen, sind natülich alles gute Ansatzpunkte, bringen in der Realität aber wenig. Die Lehrerbildung z.B. ist komplett dezentralisiert, da hilft örtliche bessere Ausbildung einfach nicht. Auch ist z.B. die Ausbildung für Literaturunterricht gegenüber dem Grammatikunterricht viel intensiver, das sollte allerdings gleichwertig behandelt werden. Das sind alles so Ansätze, die von didaktischer Natur (und politischer Wurzel) sind und mit finanziellen Mitteln allein nicht gelöst werden können.

Beste Beispiel: Mit jedem Regierunswechsel (auf Landes- und Bezirksebene) wird der Lehrplan, nicht zuletzt aus Walkampfgründen (haha, geiler Tippfehler), geändert. Das ist also, wie in fast allen täglichen Bereichen, eine Zweckentfremdung politischer Instrumente aus willkürlichen, kurzsichtigen Gründen. Darunter leidet natürlich eine sprachliche individuelle Förderung auf stets gleichem Niveau.
 

Mure77

Golden Noble
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Fakt ist nunmal, egal wo es steht oder wer sich dafür einsetzt das Leute sich integrieren oder deutsch lernen - es muss von den Leuten, die es lernen sollten, kommen und das ist die Basis. Nichts anderes.

Ich kann meinem Kind einen Tennisschläger, Basketball, Fussball, Volleyball etc. kaufen wenn es nur Bücher lesen will.....
 

Mure77

Golden Noble
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Wobei ich finde, dass beide Möglichkeiten traumhaft sind: Die Ballspiele und das Lesen! :)

Wenn ich an meine Kindheit und Jugend denke dann gab es bei mir nichts anderes. Mein Eltern mussten mich abends einfangen, bei jedem Wetter und dann habe ich abends gelesen.....

Und heute müssen viele ihre Kinder aus dem Kinderzimmer bomben wenn es essen gibt oder was anderes ansteht weil die Geräte laufen :-D
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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… heute müssen viele ihre Kinder aus dem Kinderzimmer bomben wenn es essen gibt oder was anderes ansteht weil die Geräte laufen :-D

Falls es denn überhaupt so etwas wie ein „Kinderzimmer“ gibt und nicht die ganze Familie in ein und demselben Raum lebt und schläft.

Warum das so ist, wäre einen weiteren Thread wert! ;)

Falls das erwähnte Kinderzimmer tatsächlich existiert, unterstreiche ich Deine Aussage voll und ganz. Möglicherweise ist es zusätzlich noch so, dass die Kinder sich, falls sie das Zimmer mal verlassen, pausenlos den Kopf mit Musik aus dem MP3-Player volldröhnen und sowieso nicht ansprechbar sind.

Aber ich schweife in Klischees ab …

;)
 

Mure77

Golden Noble
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Sicherung rausdrehen?

Habe ich bei mir schon mal gemacht als unsere Große meinte sich nicht an die Regel zu halten das sie sofort runter kommt wenn wir zum Dinner rufen. Danach gab es auch keine Probleme mehr :-D

Man muss manche Dinge einfach nur im Keim ersticken, dann hat man Ruhe :p
 

siaccarino

Johannes Böttner
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Habe ich bei mir schon mal gemacht als unsere Große meinte sich nicht an die Regel zu halten das sie sofort runter kommt wenn wir zum Dinner rufen. Danach gab es auch keine Probleme mehr :-D...
Ich würd's anders versuchen: wer nicht kommt, kriegt nix zu futtern - auch nicht so zwischendurch und wer sich permanent ausklinkt, darf sich komplett selbst versorgen.
Naja mal sehen, meine sind noch nicht pubertär...

Ontopic:
Sprache ist neben einigen Bräuchen das wichtigste Bindeglied einer Nation. Wer hier seßhaft sein will, muß mindestens an der Sprache teilhaben. Es besteht sicher kaum einer auf totale Assimilation - im Gegenteil - Kultur lebt und kann bereichert werden, aber dazu muß sich derjenige auch einbringen.
 

Mure77

Golden Noble
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Ich würd's anders versuchen: wer nicht kommt, kriegt nix zu futtern - auch nicht so zwischendurch und wer sich permanent ausklinkt, darf sich komplett selbst versorgen.
Naja mal sehen, meine sind noch nicht pubertär...

Ontopic:
Sprache ist neben einigen Bräuchen das wichtigste Bindeglied einer Nation. Wer hier seßhaft sein will, muß mindestens an der Sprache teilhaben. Es besteht sicher kaum einer auf totale Assimilation - im Gegenteil - Kultur lebt und kann bereichert werden, aber dazu muß sich derjenige auch einbringen.

Die Leute sollten einfach dahin gehen wo ohr Herz wirklich ist und sich hier nicht aufhalten weil es einem hier besser geht.
 

Chezar

Galloway Pepping
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Fakt ist nunmal, egal wo es steht oder wer sich dafür einsetzt das Leute sich integrieren oder deutsch lernen - es muss von den Leuten, die es lernen sollten, kommen und das ist die Basis. Nichts anderes.

Da ist was Wahres dran. Wenn der Wille dazu da ist, kann auch ein jeder von uns dazu beitragen. Wir z.B. haben Kosovaren als Mieter, deren Kinder jetzt schulpflichtig geworden sind und es somit wichtig ist, dass sie gut Deutsch können. Deshalb stehen wir immer für sie bereit, um ihnen bei Fragen und Hausaufgaben helfend zur Seite zu stehen bzw. die Eltern bei Behördengängen usw. zu begleiten und zu unterstützen.

Das funktioniert soweit recht gut, aber eben auch nur dann, wenn eine Integrationsbereitschaft vorhanden ist. Optimal wäre es, wenn eine Lernbereitschaft bekundet wird, da man so wahrscheinlich viel eher Hilfe findet. Ich denke, wenn man eine freundschaftliche Basis mit dem Umfeld (Nachbarschaft, usw.) geschaffen hat und dort fragt, ob einem jemand beim Lernen bzw. Verbessern der sprachlichen Fähigkeiten hilft, werden die wenigsten nein sagen.
 

Mure77

Golden Noble
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Da ist was Wahres dran. Wenn der Wille dazu da ist, kann auch ein jeder von uns dazu beitragen. Wir z.B. haben Kosovaren als Mieter, deren Kinder jetzt schulpflichtig geworden sind und es somit wichtig ist, dass sie gut Deutsch können. Deshalb stehen wir immer für sie bereit, um ihnen bei Fragen und Hausaufgaben helfend zur Seite zu stehen bzw. die Eltern bei Behördengängen usw. zu begleiten und zu unterstützen.

Das funktioniert soweit recht gut, aber eben auch nur dann, wenn eine Integrationsbereitschaft vorhanden ist. Optimal wäre es, wenn eine Lernbereitschaft bekundet wird, da man so wahrscheinlich viel eher Hilfe findet. Ich denke, wenn man eine freundschaftliche Basis mit dem Umfeld (Nachbarschaft, usw.) geschaffen hat und dort fragt, ob einem jemand beim Lernen bzw. Verbessern der sprachlichen Fähigkeiten hilft, werden die wenigsten nein sagen.

Klar aber man kann da auch vieles zerstören wenn man das anspricht. Ich denke auch das Bekommen von allzu vielen Kindern, wie es in südlichen Ländern bzw. den Imigranten aus diesen Ländern der Fall ist macht die ganze Sache noch viel schwerer.

Wir haben das schon bei uns gesehen. Wir hatten schon eine Große und haben dann noch 2 Kinder kurzfristig hintereinandern bekommen. Da kommt immer ein Kind zu kurz und wenn man dann hier noch Imigranten hat die selber nicht sehr gut deutsch können dann potenziert sich das Problem, so denke ich. Korrigiert mich wenn ich falsch liegen sollte.
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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So wie es aussieht, geht die allgemeine Meinung in die Richtung, dass die Deutsche Sprache nicht im Gesetz verankert werden muss, um ihren „Fortbestand“ zu sichern, sondern eher ein Umdenken der Menschen erfolgen sollte.

Habe ich das richtig verstanden?

Prinzipiell finde ich das auch völlig in Ordnung, aber wie bringt man eine Nation, die in der „Null Bock auf Nichts“-Zeit stehen geblieben zu sein scheint, die eigene Sprache insoweit näher, dass sich die Menschen ein wenig mehr Mühe geben?

Vielleicht ist dieser Vorstoß, die Sprache im Gesetz zu verankern ja auch ein Versuch, die Menschen aus ihrer „Sprach-Lethargie“ herauszuholen?
 

Mure77

Golden Noble
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Vielleicht sollte man hier auch finanzielle Anreize schaffen das Eltern deren Kinder in der Schule mindestens einen Notendurchschnitt von 2,5, und dann natürlich nach oben weiter, vorweisen mehr Kindergeld zukommen lässt, sozusagen als Bonus. Dann für alle.

Pro Kind halt einen Bonus von 20-40 Euro im Monat. Je nach Durchschnitt.

Vielleicht schweißt das auch in der Schule mal zusammen wenn die Schüler sich helfen.
 

landplage

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Vielleicht sollte man hier auch finanzielle Anreize schaffen das Eltern deren Kinder in der Schule mindestens einen Notendurchschnitt von 2,5, und dann natürlich nach oben weiter, vorweisen mehr Kindergeld zukommen lässt, sozusagen als Bonus. Dann für alle.

Pro Kind halt einen Bonus von 20-40 Euro im Monat. Je nach Durchschnitt.

Vielleicht schweißt das auch in der Schule mal zusammen wenn die Schüler sich helfen.
Toll. Und die Kinder, denen es halt nicht möglich ist, besser zu sein, die vielleicht noch Nachhilfe brauchen oder behindert sind, werden dafür noch bestraft?
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Vielleicht sollte man hier auch finanzielle Anreize schaffen das Eltern deren Kinder in der Schule mindestens einen Notendurchschnitt von 2,5, und dann natürlich nach oben weiter, vorweisen mehr Kindergeld zukommen lässt, sozusagen als Bonus. Dann für alle.

Pro Kind halt einen Bonus von 20-40 Euro im Monat. Je nach Durchschnitt.

Hier würde ich behaupten, dass dieses System schief gehen würde. Die Eltern würden ihre Kinder einem Leistungsdruck aussetzen, dem wohl nur wenige standhalten würden.

Das Ergebnis wäre möglicherweise fatal.
 

gugucom

Spätblühender Taffetapfe
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Es ist ja ein Fakt, dass die Weltsprache nun einmal Englisch ist. Naturgemäß liegt das Niveau der literarischen und kulturellen Produktion aus angelsächsischen Ländern in den letzten 60 Jahren deutlich höher. Ich stelle dabei gar keine großen Ansprüche sondern möchte einfach nur gut unterhalten werden durch Bücher, Musik oder Filme. Wer da behauptet Deutschland wäre international auf einem Spitzenplatz und die deutschen Bestseller wirklich konkurrenzfähig für bilinguale Konsumenten der irrt. Ich kaufe und miete 90% meiner Bücher und Filme in Englisch.

Auch Frankreich befindet sich in einer langfristig nicht haltbaren Lage, ist aber noch krampfhafter bemüht sich gegen Englisch abzuschotten. Die Marketing Basis ist halt kleiner und damit dürfte Französisch noch stärker als internationale Sprache unter Druck geraten als Deutsch.

Was mir an dem lehrerhaften Gehumbse um die deutsche Sprache nicht gefällt ist der Fokus. Sprache ist meiner unmaßgeblichen Meinung nach vor allem für Kommunikation da und erst dann Statussymbol und Machtmittel. Viele Leute sehen das anders. Wir sollten uns zuerst um die Botschaft kümmern und erst in zweiter Linie Konformitätsdruck verbreiten. Vielleicht brauchen wir Konformität in manchen Situationen gar nicht wenn wir etwas mehr Wert auf Liberalität und Respekt vor anderen legen würden?
 

Mure77

Golden Noble
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Toll. Und die Kinder, denen es halt nicht möglich ist, besser zu sein, die vielleicht noch Nachhilfe brauchen oder behindert sind, werden dafür noch bestraft?

Wo fängt man an und wo hört man auf ? Irgendwo müsste man ja anfangen oder nicht ?
 

siaccarino

Johannes Böttner
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Wo fängt man an und wo hört man auf ? Irgendwo müsste man ja anfangen oder nicht ?
Ja, man sollte damit anfangen, die Schwachen zu fördern, statt die Starken zu belohnen.
Kein zusätzliches Geld für die Familien, sondern für die Schulen - um dort zB. Hausaufgabenbetreuung und Förderunterricht einzuführen.
 

landplage

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Wo fängt man an und wo hört man auf ? Irgendwo müsste man ja anfangen oder nicht ?
Bei der individuellen Förderung aller Schüler, bezahlt vom Staat?
Und nicht, wie jetzt beschlossen, 100 Euro Zuschuß für die Mindest-Schulausstattung von Kindern aus Harz IV-Familien nur bis zur 10 Klasse. Die sind in den Augen der Politiker wahrscheinlich eh so doof, daß ein Abitur gar nicht in Erwägung gezogen wird.