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[10.6 Snow Leopard] Was sind .kext Dateien?

Darkspy

Bismarckapfel
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Hy alle zusammen,

ich war (mal wieder) auf Entdeckerreise durch OS X... das ganze ist so umfangreich, das es wohl noch dass ein oder andere mal vorkommen kann, das ich mit vielen "?" über den Kopf, da stehe.
Aber nun mal zum Thema:

Ich habe in einem Ordner (/Library/Extensions/) zwei Dateien, mit der Endung "KEXT" gefunden.
Google verriet mir nur soviel, das es wohl Erweiterungen sind... Leider kann ich diese aber nicht irgendwie zuweisen, bzw. sehe keine Verbindung zwischen den Dateien und meiner installierten Software.
Jetzt will ich natürlich wissen, was Kext Dateien überhaupt sind.
Darüber hinaus wäre es interessant zu wissen, ob diese irgendwie "in das System" eingreifen.

Ich meine: Erweiterungen, sowie Programme und dergleichen werden ja "neben" dem OS geladen.
Oder ich drück mich anders aus: Modifizieren diese KEXT Dateien mein OS X?
Finde einfach nichts genaueres bei Google.

Danke im voraus
 

Steinchen

Finkenwerder Herbstprinz
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HI,

schnell erklärt:

Ist gibt unter Unix (Mac OS X ist eins) den sog. Kernelspace und den sog. Userspace.

Alle Programme laufen im Userspace. Also deine grafische Oberfläche, dein Browser usw.

Der Kernelspace ist der Teil in dem dein Kernel läuft. Also das Stück Software das alles für dich verwaltet, die Verbindung zur Hardware herstellt und auch den Arbeitsspeicher sowie die Prozesse im Zaum hält.

Hast du nun ein Stück Hardware das entsprechend angesprochen werden muss, als Beispiel ein USB-Stick, und die Unterstützung dazu ist nicht enthalten dann nimmt man dafür ein sog. Kernel Modul. Diese Module tragen die Endung ".kext".

Sie können allerdings auch neben Treibern für Hardware diverse andere Funktionen enthalten die man dann entsprechend nachladen kann. Die Firewall ist z.B. so eine Funktion. Oder die Unterstützung fürs NTFS-Dateisystem.

cu
 

Rastafari

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Ich habe in einem Ordner (/Library/Extensions/) zwei Dateien, mit der Endung "KEXT" gefunden.
Genau genommen sind das Pakete, dh Ordner mit einer klar definierten Dateienstruktur darin.

Jetzt will ich natürlich wissen, was Kext Dateien überhaupt sind.
Darüber hinaus wäre es interessant zu wissen, ob diese irgendwie "in das System" eingreifen.
KEXT == "Kernel Extension"
Es gibt keine Form von Systemeingriff, der noch schwerwiegender wäre.
Sie werden als eine Art "Plug-In" entweder beim Systemstart oder auch später zur Laufzeit direkt in die Kernelumgebung, also das Herzstück des OS geladen und besitzen wie der Kernel selbst das exklusive Privileg, keinerlei Sicherheitssperren oder Zugriffsbeschränkungen unterworfen zu sein. Sie werden, solange sie nach Bedarf aktiv sind, zum integralen Teil des Kernels selbst. Umgangssprachlich stellen sie zumeist "Gerätetreiber" zur Verfügung.
Somit wäre die treffendste Beschreibung: Sie greifen nicht nur ins OS ein, sie SIND vielmehr "das System".
 

awk

Clairgeau
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Im Terminal:

Code:
kextstat | grep -v com.apple >  ~/Desktop/drittanbieter_kexts.txt

Erstellt eine Datei am Desktop, die nicht-Apple kernel extensions auflistet.
 

Darkspy

Bismarckapfel
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An alle: Vielen Dank!

Das waren exakt diese Beschreibungen die ich nirgends fand.
Google schmiss mir immer nur Ergebnisse vor die Füße, welche irgendwie mit diesen "Hackintosh" Kram zu tun hatten, aber jetzt versteh ich auch dieses.
Das werden dann wohl irgendwelche Treiber sein.

In Kurzform hieße das, man sollte solch Dateien lieber nicht anrühren, da sie einen wichtigen Bestandteil darstellen.
Kext-Dateien(Ordner, Pakete, wie man es sieht) sind aber nicht von "Haus aus" in diesem Ordner zu finden, kann das sein!?
Habe aus Neugier mein MacBook mal gestartet und nachgeschaut... Da existierten keine, nur hier beim iMac!
Gehe ich dann recht in der Annahme das die Kext-Dateien, welche sich auf meinem iMac in diesem Ordner befinden, nicht von der Snow Leopard Installation sind!?

Denn wenn diese Dateien so krass am OS "hängen", dann könnten diese doch auch meine Stabilität (u.U.) beeinflussen.
Gesetz dem Fall es sollte mal an meinem Mac mal etwas nich stimmen, und ich schicke das Teil zu Apple und diese sehen die Kext-Dateien, könnte es dann sein, das diese sagen "Eigenverschulden... Wir helfen nicht!" ??

Ich hab eben ein wenig Angst, das mein Apple Care Protection Plan umsonst sein könnte! :)
Soweit ich weiß, darf man ja nicht an MacOS X herumbasteln, da dieses wohl irgendwie gegen die Lizenzbestimmungen verstoßen würde.
Und da diese Dateien, wie Steinchen schon sagte, so etwas wie die NTFS Unterstützung darstellen könnte, und dieses dann in meinen Augen schon ein Eingriff ins System wäre, dann würde ich ja, Theoretisch, gegen die Lizenzbestimmung von Apple verstoßen, was wiederum zur Folge hätte, das die Garantie nicht mehr greift.

Eieieiei... vllt. mach ich mir auch nur zu viele Gedanken! :)
Nichts desto trotz interessiert mich das Thema jetzt erst recht! :)
 

karolherbst

Danziger Kant
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Ist gibt unter Unix (Mac OS X ist eins) ...

Mac OS X baut auf Darwin auf. Darwin kommt von NextStep und das von FreeBSD.

Des Weiteren baut Darwin auf den XNU-Kernel auf (XNU = Xnu is Not Unix).

Quote wiki: XNU ist ein hybrider Kernel, bestehend aus Teilen des Mach-3.0-Mikrokernels und des monolithischen FreeBSD-Kernels in Version 5.x (Darwin 7.x).
Im BSD-Teil wird das Mehrbenutzersystem (Benutzer-IDs, Rechte), der TCP/IP-Stack (auch die Firewall), die Synchronisierung und die Prozessaufteilung gesteuert. Der Mach-Teil ist verantwortlich für Multitasking, Speicherverwaltung und Fehlerbehandlung. Das I/O-Kit verwaltet Plug and Play, Hotplugging, Energiemanagement und Extensionsverwaltung.

OT: was ich mich Frage. Kann man den neusten XNU-Kernel (der in SL verwendet wird) für PPCs kompilieren und in Leo verwenden? Ich glaube ich teste das mal.
 

Rastafari

deaktivierter Benutzer
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Kext-Dateien(Ordner, Pakete, wie man es sieht) sind aber nicht von "Haus aus" in diesem Ordner zu finden, kann das sein!?
Die mit dem System installierten kext finden sich allesamt unter /System/Library/Extensions/
Fremdsoftware installiert manchmal auch seine Komponenten dort hin, obwohl diese zusätzlichen Module ohne jede Ausnahme unter /Library/Extensions/ liegen sollten. (Nicht allen Entwicklern kann man echten Sachverstand unterstellen. Leider.)
Um einen schnellen Überblick über den Gesamtumfang der aktiven Module zu bekommen, benutze einfach das Dienstprogramm "System Profiler" (simpel erreichbar unter: Apfelmenü -> Über diesen Mac... -> weitere Informationen -> Software -> Erweiterungen)

Um Probleme durch Fremdkomponenten einzugrenzen, hilft der "Sichere Systemstart" (SafeBoot)
Dazu ist beim Einschalten (!) des Geräts die Shifttaste gedrückt zu halten, bis der rotierende Kreisel unterhalb dem Apfellogo erscheint.
Der sichere Systemstart (er dauert merklich länger als normal) beinhaltet dann u.a. einen intensiven Dateisystemcheck, und im Folgeverlauf werden nur die als sicher eingestuften Grundkomponenten von Apple geladen, andere Erweiterungen werden ignoriert. Dieser besondere Modus wird in roter Schrift im Anmeldefenster angezeigt und entspricht in etwa dem von Windows-Systemen her bekannten "abgesicherten Modus". Bringt das eine vorübergehende Besserung eines andauernden Problems, kann man sich systematisch näher herantasten oder aber als "Rosskur" versuchen, durch eine komplette Neuinstallation der Systemsoftware das Problem auszumerzen.
Dank eines vorbildlich gemachten Installationssystems braucht man dabei keinen Verlust persönlicher Daten zu befürchten.

Gesetz dem Fall es sollte mal an meinem Mac mal etwas nich stimmen, und ich schicke das Teil zu Apple und diese sehen die Kext-Dateien, könnte es dann sein, das diese sagen "Eigenverschulden... Wir helfen nicht!" ??
Vor der Hilfe sollte immer der sorgfältige Versuch der Selbsthilfe stehen. s.o.
Nähere Anweisungen zur korrekten Vorgehensweise hält dein Hilfesystem sowie das Gerätehandbuch parat.
(Grundsätzlich als PDF vorinstalliert unter /Library/Documentation/)

Soweit ich weiß, darf man ja nicht an MacOS X herumbasteln, da dieses wohl irgendwie gegen die Lizenzbestimmungen verstoßen würde.
Du kannst grundsätzlich an deinem System rumfrickeln bis die Sonne schwarz wird.
Sollten dadurch Probleme entstehen, musst du sie aber auch in Eigenverantwortung lösen.
Erst wenn sämtliche systematisch und gewissenhaft befolgten Ratschläge zur Problembehebung in der Dokumentation fehlschlagen, ist der Kundendienst am Zug.

vllt. mach ich mir auch nur zu viele Gedanken!
Cogito ergo sum.
(Ich denke, also bin ich.)
[Descartes]

Computing ergo kawumm.
(Ich lasse denken, also dreht sich die Sanduhr.)
[Murphy]

Alles wird gut.
Man kann ja immer noch den Stecker ziehen (...noch!) :)
 

karolherbst

Danziger Kant
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achso, habe gedacht, dass da irgendwelche Dinger besser, sicherer, etc... sind, das aber wahrscheinlich nur für Intel, oder?
 

the_mike

Doppelter Prinzenapfel
Registriert
06.04.10
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445
Google schmiss mir immer nur Ergebnisse vor die Füße, welche irgendwie mit diesen "Hackintosh" Kram zu tun hatten, aber jetzt versteh ich auch dieses.
Das werden dann wohl irgendwelche Treiber sein.
Genau, die Kernel Extensions ermöglichen eben das Erweitern des Kernels um zusätzliche Treiber, was speziell für die Hackintosh-Szene interessant ist, da sie so zusätzliche Treiber nachladen (für Hardware die Apple nicht verwendet und somit auch keine Treiber dafür im Kernel sind).

Und da diese Dateien, wie Steinchen schon sagte, so etwas wie die NTFS Unterstützung darstellen könnte
NTFS Unterstützung bekommt man bspw auch mit NTFS-3G, der Treiber läuft im Userspace und nicht im Kernelspace. Hat natürlich den Nachteil von katastrophalen Geschwindigkeiten beim Kopieren von kleinen Dateien, da ständig zwischen Kernel- und Userspace gewechselt werden muss.

Denn wenn diese Dateien so krass am OS "hängen", dann könnten diese doch auch meine Stabilität (u.U.) beeinflussen.
Das ist eigentlich ein klassisches Layer8-Problem. Diese Kernelerweiterungen sind wichtig und sinnvoll nur darf man sich nicht jeden Müll installieren.
Die Trennung in User- und Kernelspace schafft für die Programme im Userspace einfach eine Abstraktion und sie können nebeneinander existieren ohne sich bei Angelegenheiten wie Speicherverwaltung in die Quere zu kommen und bei einem Fehler vom Kernel abgeschossen werden können.
 

Darkspy

Bismarckapfel
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Mensch... mit so vielen Infos hab ich jetzt nicht gerechnet, aber WOW!
Danke dafür, Jungs!

Ich bin mit Windows groß geworden, und habe aus purer Neugierde das komplette System auseinander genommen.
Letztlich will man ja irgendwann auch mal verstehen, wie etwas funktioniert.
Und so geht es mir jetzt mit MacOS.
Nutzen tue ich es schon sehr lang, aber beim verstehen hapert es ein wenig ;) !

So, dann noch mal Dankeschön für all die Mühe und Infos.. Jetzt bin ich definitiv um einiges schlauer! :)
 

ProUser

Süssreinette (Aargauer Herrenapfel)
Registriert
25.06.09
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406
Hab das zufällig hier gelesen..

Ist gibt unter Unix (Mac OS X ist eins)
Mac OS X baut auf Darwin auf. Darwin kommt von NextStep und das von FreeBSD.

Des Weiteren baut Darwin auf den XNU-Kernel auf (XNU = Xnu is Not Unix).

Mac OS X st seit 10.5 "Leopard" offiziell UNIX zertifiziert..

www.macwelt.de/news/Leopard-bekommt-Unix-Zertifikat-3036306.html

Oder ausführlicher..

www.macmark.de/osx_xnu.php#unix-standards
 

chironex

Dithmarscher Paradiesapfel
Registriert
07.09.08
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1.456
An alle: Vielen Dank!
Google schmiss mir immer nur Ergebnisse vor die Füße, welche irgendwie mit diesen "Hackintosh" Kram zu tun hatten, aber jetzt versteh ich auch dieses.
Die Hackintosh Gemeinde fummelt deshalb an .kext, da Apple sehr gerne bei updates diese veraendert/anpasst und dann z.B. ploetzlich kein Ton, Bild oder nicht einmal mehr der Systemstart funktioniert.
Wer ein Apple Computer besitzt muss sich um .kext nicht kuemmern.
Ich habe beides hier laufen :cool:
In Kurzform hieße das, man sollte solch Dateien lieber nicht anrühren, da sie einen wichtigen Bestandteil darstellen.
Davon ist genauso die Finger zu lassen wie z.B. beim Auto am Zahnriemen: Wer nicht weiss wie einzelne Komponenten zusammen arbeiten, wird mit ziemlicher Sicherheit ein unerwuenschtes Ergebnis erhalten ;)
Don't do it ...
 
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