USV und induktive Last durch Laser Drucker

Slashwalker

Winterbanana
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Hallo zusammen,
ich habe kürzlich meinen Tintenstrahler gegen einen Laser Drucker ausgetauscht.
Nun habe ich folgendes Problem, obwohl der Drucker an einer separaten Steckdose betrieben wird, meldet sich beim Drucken die USV wegen Überlastung. Laut APC/Schneider liegt es an der induktiven Last die beim Druckvorgang entsteht.

Ich frage mich jetzt ob das 1. normal ist dass die sich über Steckdosen hinweg auswirkt und 2. ob ich irgendetwas dagegen tun kann?
Möchte nicht durch das Drucken irgendwann die USV schrotten.
 

Slashwalker

Winterbanana
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Wegen Überlastung? Bist Du sicher?

Es wäre eher denkbar, dass die USV eine Spannungsschwankung in der Versorgung ("Brownout") meldet. Genau dafür ist sie ja da.

Die Aussage mit der Überlastung habe ich vom Support erhalten. Die USV von APC/Schneider sind wohl nicht für induktive Last ausgelegt. Das habe ich auch schon mehrfach gelesen, dass eben dieser Anlaufstrom? problematisch ist.

Aber eine tatsächliche Lösung habe ich leider nicht gefunden. Die USV ist eine BE850G2-GR und während dem Druckvorgang piept diese und der Power-Button leuchtet orange.

Wenn das technisch unproblematisch ist, also die USV deshalb nicht irgendwann die Grätsche macht dann kann ich auch ganz pragmatisch die USV muten.
 

Slashwalker

Winterbanana
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Du hattest oben gesagt, der Drucker wäre an einer "separaten Steckdose" angeschlossen, also nicht an der USV.
Was stimmt denn nun?

Ja, das ist ja genau das was mich irritiert. Der Drucker hängt an einer separaten Steckdose und trotzdem fängt die USV jedes Mal zu piepen an sobald ich etwas drucke.
 

dtp

Geheimrat Dr. Oldenburg
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Scheint so, als messe die USV primärseitig den Cos(phi) zwischen Spannung und Strom. Eine induktive Last erzeugt eine hohe Blindleistung, was zu einer Phasenverschiebung und damit zu einem geringeren Cos(phi) führt. Du benötigst also eine entsprechende Schaltung zur Blindleistungskompensation. Im einfachsten Fall ist dies durch einen Kondensator zwischen L- und N-Leiter zu realisieren. Aber Vorsicht: Lebensgefahr.

Besser: Schließe den Drucker oder die USV mal an eine andere Phase an.
 
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Winterbanana
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Scheint so, als messe die USV primärseitig den Cos(phi) zwischen Spannung und Strom. Eine induktive Last erzeugt eine hohe Blindleistung, was zu einer Phasenverschiebung und damit zu einem geringeren Cos(phi) führt. Du benötigst also eine entsprechende Schaltung zur Blindleistungskompensation. Im einfachsten Fall ist dies durch einen Kondensator zwischen L- und N-Leiter zu realisieren. Aber Vorsicht: Lebensgefahr.

Besser: Schließe den Drucker oder die USV mal an eine andere Phase an.

Keine Sorge, ich werde mich hüten an der Steckdose rum zu basteln ;)
Allerdings wird es jetzt noch komplizierter. Im Büro befinden sich 3 Steckdosen, zwei unterm Schreibtisch und eine in der gegenüberliegenden Ecke. Selbst wenn ich den Drucker in der gegenüberliegenden Ecke einstecke, piept die USV sobald ich etwas drucke. Also hängen wohl alle drei Steckdosen an der selben Phase, richtig?

Würde sowas helfen?
 

dtp

Geheimrat Dr. Oldenburg
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Würde sowas helfen?

Ich befürchte nein, denn das Gerät reduziert nur Lastspitzen, ändert aber vermutlich nichts am Cos(phi). Allerdings käme es auf einen Versuch an. Es kann funktionieren.

Hast du die Möglichkeit, den Drucker mal an einer Steckdose in einem anderen Raum anzuschließen?

Ich habe übrigens auch eine USV im Hauswirtschaftsraum stehen, die glücklicherweise keinerlei Probleme bereitet, wenn wir mit unserem HP Multifunktionslaserdrucker etwas ausdrucken. Wäre auch recht nervig, weil meine Frau ziemlich viel mit dem Gerät drucken muss.
 

Slashwalker

Winterbanana
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Ich befürchte nein, denn das Gerät reduziert nur Lastspitzen, ändert aber vermutlich nichts am Cos(phi). Allerdings käme es auf einen Versuch an. Es kann funktionieren.

Hast du die Möglichkeit, den Drucker mal an einer Steckdose in einem anderen Raum anzuschließen?

Ich habe übrigens auch eine USV im Hauswirtschaftsraum stehen, die glücklicherweise keinerlei Probleme bereitet, wenn wir mit unserem HP Multifunktionslaserdrucker etwas ausdrucken. Wäre auch recht nervig, weil meine Frau ziemlich viel mit dem Gerät drucken muss.
Okay, ich bestell mir mal so ein Teil, wenn es nichts bringt geht es eben zurück. Das "nerven" wäre ja nicht das Problem, die USV hat einen Mute Knopf. Ich habe eher die Sorge dass sie irgendwann den Geist aufgibt.
 

Scotch

Bittenfelder Apfel
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Das ganze deutet auf ein Problem mit der E-Installation hin. Elektriker rufen, Problem schildern, durchmessen lassen. Freu' dich, dass die USV dich auf die Baustelle hingewiesen hat...! Die hier gegebenen Tips bitte ignorieren.
 

Balkenende

Manks Küchenapfel
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Schließe mich an. Das Problem ist tiefergehend.

Wenn Dir jetzt aus irgendeinem Grund ein Schaden entsteht, wäre jeder Versicherer leistungsfrei. Sei es, Hausrat, Gebäude oder was auch immer.

Um es als Wortspiel zu treiben:

Phasenweise blöd, was sich da abspielt.
 

Slashwalker

Winterbanana
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Ich bin kein Elektriker und möchte eure Aussagen auch nicht in Frage stellen, aber habt ihr eine Begründung für die Annahme dass es sich hier um ein Problem bei der Installation handelt? Möchte meinem Vermieter gerne etwas mehr liefern als nur "Da stimmt etwas nicht". Danke schon mal.
 

dtp

Geheimrat Dr. Oldenburg
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Wenn Dir jetzt aus irgendeinem Grund ein Schaden entsteht

Welcher Schaden sollte denn da entstehen, den der TO zu verantworten hätte?

Wie alt ist denn die Elektroinstallation? Ist ein FI vorhanden? Bei etwaigen Schlüssen und Fehlerströmen hätte der ja ggf. auslösen müssen. Außer natürlich, es besteht ein Problem zwischen den Phasen. Aber dass da ausgerechnet die USV anschlägt, wenn der Drucker eingeschaltet wird, klingt schon irgendwie komisch. Eventuell liegt das Problem auch bei der USV oder dem Drucker selbst.

@TO: Was hat denn das Anschließen des Druckers in einem anderen Raum ergeben? Vielleicht auch einfach mal einen anderen Drucker ausprobieren, falls verfügbar. Normalerweise sollte ein intakter Laserdrucker gar nicht zu solchen Effekten führen.
 
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Slashwalker

Winterbanana
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Welcher Schaden sollte denn da entstehen, den der TO zu verantworten hätte?

Wie alt ist denn die Elektroinstallation? Ist ein FI vorhanden? Bei etwaigen Schlüssen und Fehlerströmen hätte der ja ggf. auslösen müssen. Außer natürlich, es beteht ein Problem zwischen den Phasen. Aber dass da ausgerechnet die USV anschlägt, wenn der Drucker eingeschaltet wird, klingt schon irgendwie komisch. Eventuell liegt das Problem auch bei der USV oder dem Drucker selbst.

@TO: Was hat denn das Anschließen des Druckers in einem anderen Raum ergeben? Vielleicht auch einfach mal einen anderen Drucker ausprobieren, falls verfügbar.

Das Haus ist Baujahr 2017. Bin noch nicht dazugekommen, denn Drucker abzubauen. Der Drucker ist ein HP Color Laser MFP 178nwg. Den habe ich erst dieses Jahr gekauft. Ich habe noch einen alten "Tintenpisser", aber der erzeugt ja keinen solchen Anlaufstrom.
 

dtp

Geheimrat Dr. Oldenburg
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Also wenn das Haus so jung ist und entsprechend abgenommen wurde, dann glaube ich eher nicht an einen Fehler in der Elektroinstallation. Zudem müsste ja mindestens ein FI verbaut sein. Aber man steckt nicht drin.

Also wir haben einen MFP477 fnw und eine EATON Ellipse PRO 650 als USV. Damit läuft alles rund.
 

Slashwalker

Winterbanana
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Wie gesagt, ich bin kein Elektriker. Aber als ich beim Einzug die Lampen montiert habe, habe ich die Sicherung für den jeweiligen Raum raus, so dass auf der Leitung kein Strom floß. Und als ich im Wohnzimmer versehentlich mit zwei Adern aneinander geraten bin, war die ganze Wohnung dunkel. Es ist also eine Art Hauptsicherung rausgeknallt. Ich vermute das meint ihr mit FI?
 

Balkenende

Manks Küchenapfel
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FI ist der Fehlerschutzschalter, genau wie von Dir beschrieben - bei einem hohen Fehlerstrom sagt der „aus.“

Mich macht stutzig, Du nimmst die Sicherung raus, und dennoch löst der FI aus. Warum da dennoch so ein hoher Fehlerstrom trotz Sicherung raus war, würde mich erstmal überraschen - aber da gibt es technisch kundigere.

Ich vermute, wenn ich die Kontakte berühren lassen, gibt es eben eine Verbindung, so dass Sicherung an oder aus der FI auslöst. Soweit dann richtig.

Aber so oder so:

Das Thema würde ich dem Vermieter aber schon alles einmal anzeigen.

Zur Frage der Versicherung:

Der Threadersteller weiß von einem möglichen Problem. Egal ob sein Gerät, Steckdose, Leitung. Also ist das richtige zu tun, abhelfen, damit es nicht zum Schaden kommen kann.

Tut er das nicht, ist der Versicherer zur Kürzung berechtigt, ggf sogar auf null.

Ergibt sich aus Gesetz und allen Versicherungsbedingungen.

Es muss ja auch nicht fackeln. Aber warum darauf ankommen lassen?

Ob in der Leitung, am Drucker, an Steckdose - da ist irgendwo ein abnormaler Zustand, und der muss behoben werden, zumal sich eben aufdrängt, dass an der Installation was nicht richtig sein könnte. Das würde ich nun als erstes prüfen:

Wenn Fehler, wird er halt zu beheben sein.

Wenn kein Fehler, Sicherheit vor Weihnachten um so besser.

Dann eben nur noch Drucker oder Stromleiste.

Nichts tun wäre das einzig falsche.

Edit mal am Rande:

Neues Haus = kein Fehler in der E-Installation ist die völlig falsche Denke. Kommt sogar sehr häufig vor. Selbst erlebt.

Wenige Tage im Hause, wird es von null auf hundert dunkel. Dann wird eben durchgemessen, Fehler eingegrenzt und an irgendeiner Stelle der Putz, Boden oder was auch immer aufgerissen und Zack hat man die Stelle.

Hatten wir auch, gemütlich Abendessen bei Kerzenschein, Elektriker daneben, hämmert die frische Wand des vor wenigen Tagen frisch bezogenen Hauses auf, findet den Fehler.

Isst auch nen Teller, beseitigt Fehler und weg.

Woche danach Möbel raus, Wand freigelegt soweit nötig, nochmal putzen, tapezieren, streichen. Fertig.

Alles besser als ungeklärte Elektrik mit möglicherweise horrenden Folgen.
 
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dtp

Geheimrat Dr. Oldenburg
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Neues Haus = kein Fehler in der E-Installation ist die völlig falsche Denke

Habe ich das irgendwo behauptet?

Aber wozu mit Kanonen auf Spatzen schießen? Zunächst mal würde ich die beiden beteiligten Geräte überprüfen. Wenn man die als Fehlerursache ausschließen kann, ist die Hausinstallation dran.
 

Slashwalker

Winterbanana
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Ich habe parallel noch mal recherchiert. Dass eine USV in die Knie geht, wenn ein Laserdrucker den Druckvorgang startet ist offenbar völlig normal und liegt tatsächlich an dem hohen Anlaufstrom. Gibt einige Hinweise dazu im Netz von APC, Dell und anderen "namhaften" Herstellern. Kernaussage: "Keinen Laserdrucker an eine USV anschließen."

Soweit so gut. Bleibt nur die Frage, wieso sich das auch bei getrennten Steckdosen bemerkbar macht. Das werde ich zeitnah mit meinem Vermieter besprechen.