Time Machine einzelne Backups löschen

rstle

Dithmarscher Paradiesapfel
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Hab zwar die Suche bemüht, aber eine klare Antwort nicht gefunden.

Time Machine ist mir ein Rätsel. Wenn ich richtig gelesen habe, speichert ein folgendes Backup nur die Veränderungen zum Vorherigen. Deshalb wird die Platte auch nur wenig voller - einfach ausgedrückt.

Wenn die Platte irgendwann nun aber wirklich voll wird, sollen ja alte Backups automatisch gelöscht werden. Bedeutet ja theoretisch, daß ich nicht mehr weit zurückgehen könnte, da ja irgendwann vor einem Backup das komplette Backup dann fehlt. Ich habe z.B. heute mit der OSX Setup CD das erste TM Backup wieder eingespielt. Also (wie mit Ghost oder Paragon unter Windows) den MAC wieder in den Urzustand versetzt. Wenn nun dieses erste "Ur-Backup" aber gelöscht würde, weil Platte irgendwann voll, würden ja bei den nachfolgenden Backups die Grundlage fehlen, da, so ich richtig verstanden, nur die Veränderungen gespeichert werden. Bedeutet also auch, das ich z.B. ein 5. Backup nicht mehr als komplette Systemaufsetzung verwenden kann, da ja die vorherigen Backups gelöscht sind.
Kann mir bitte jemand Licht ins Dunkel bringen. :)
 

Burndiver

Cripps Pink
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Es werden nur die älteren Versionen einer Datei gelöscht. Du kannst dann nicht mehr auf die älteste Version einer Datei zugreifen, sondern nur noch auf die fünft älteste.
Langt dir das als Erklärung?
 

rstle

Dithmarscher Paradiesapfel
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Wie ich schon vermutet habe, danke. Das bedeutet praktisch, will ich ein sauberes Komplettbackup z.B. vom Anfang haben, muß ich diese Backups anderweitig sichern. Ich hätte gerne einige zwischenzeitlich gemachte Backups gelöscht, das ist somit nicht möglich. Da ist Ghost oder Paragon unter XP weitaus komfortabler. Die reine Sicherungsarbeit von TM ist für mich nicht so wichtig, da ich es von Windows gewöhnt war, immer wichtige Dateien zu sichern und für das Gesamtsystem ein Image zu erstellen ( man installiert ja soviel Müll... ). Das war dann jeweils komplett, mit Name und Hausnummer versehen und ich konnte Zwischenbackups problemlos löschen. Aber für tägliche Sicherungen (wers braucht) ist TM gut.
 

gbyte

Gelbe Schleswiger Reinette
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Dann nimm am besten rsync, ccc, oder SuperDuper! Damit kannst Du sogar bootfähige Backups erstellen.

Gruß,

GByte
 

rstle

Dithmarscher Paradiesapfel
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Windowsgeschädigt, möchte ich jetzt eigentlich so wenig wie möglich Software installieren, wenn das System schon was bietet. Es funktioniert ja auch so. Ich schieb die OSX CD rein, dann ein TM Backup auswählen und Kaffee trinken. Mehr ist ja nicht zu tun. Und so häufig wie bei Windows will/muß ich hoffentlich nicht komplett aufsetzen.
 

gbyte

Gelbe Schleswiger Reinette
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Windowsgeschädigt, möchte ich jetzt eigentlich so wenig wie möglich Software installieren, wenn das System schon was bietet. Es funktioniert ja auch so. Ich schieb die OSX CD rein, dann ein TM Backup auswählen und Kaffee trinken. Mehr ist ja nicht zu tun. Und so häufig wie bei Windows will/muß ich hoffentlich nicht komplett aufsetzen.

Das hat mit Windowsgeschädigt nichts zu tun. Es gibt viele Computernutzer die TimeMachine nicht als vollwertiges Backup anerkennen, ich gehöre dazu. TM ist ein nettes Tool bezogen auf Versionsstände einzelner Dateien, aber als richtiges Backup würde ich es nicht bezeichnen.

Gruß,

GByte
 

rstle

Dithmarscher Paradiesapfel
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Ist wohl eine Definitionsfrage. ;)

Aber solange ich damit auch ein vollwertiges/komplettes Backup ausführen kann reichts mir - und das funktioniert ja.
Mir gings nur um die Speicherlogik von TM. Die ist natürlich nur dann hierfür sinnvoll, wenn man relativ wenig/selten Backups macht und diese alle archiviert.
 

MacApple

Schöner von Bath
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Windowsgeschädigt, möchte ich jetzt eigentlich so wenig wie möglich Software installieren, wenn das System schon was bietet.
Das System bietet auch das Festplatten-Dienstprogramm, mit dem man auch manuell Backups machen kann. Auch bootfähig.

MacApple
 

MacApple

Schöner von Bath
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TM ist ein nettes Tool bezogen auf Versionsstände einzelner Dateien,
Time Machine ist kein Versionierungstool, sondern ein Backup-Tool. Das hat mit Versionierung also gar nichts zu tun.

aber als richtiges Backup würde ich es nicht bezeichnen.
Ein Backup ist eine Kopie von Daten. Das macht Time Machine unbestritten, also ist es auch ein richtiges Backup. Es hat halt einfach nur eine andere Backup-Strategie oder Ansatz oder wie man das nennen möchte, als andere Tools.

Das erinnert mich schon ein bisschen an die Multitasking-Bezeichnungen im Bezug auf das alte Mac OS. Das hat ja kooperatives Multitasking gemacht und wurde deshalb von vielen nicht als echtes Multitasking bezeichnet. Nur preemtives Multitasking war „echt”, obwohl auch preemtives Multitasking auf Einprozessormaschienen genauso gefaket ist, wie kooperatives Multitasking. Interessanterweise hat dieses „falsche” kooperative Multitasking teilweise besser funktioniert als gewisse preemtive Multitasking Systeme. :)

MacApple
 

rstle

Dithmarscher Paradiesapfel
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Also nochmal das Ganze: ;)


Ich habe vom Auslieferungszustand nach jeder größeren Veränderung/Softwareinstallation mit TM ein Backup gemacht. Dadurch sind jetzt einige Backups entstanden, die ich - da alles soweit läuft, nicht mehr brauche. Da mir als Umsteiger noch nicht alle Macken des Mac bekannt sind, inklusive der Speicherpfade bei Programminstallationen etc., bin ich daran interessiert, den Mac "sauber" zu halten und Dateileichen zu vermeiden. Unter Windows war dies kein Problem, Registry editieren bzw. nachsehen und dann löschen - und ich habe immer Leichen gefunden, die trotz Deinstallationsroutinen den PC zugemüllt haben. Zeitaufwendig aber sehr nützlich. Beim Mac fehlen mir noch die tieferen Einsichten. Also ist der schnellste Weg, die Platte mit Hilfe der OSX Setup CD und dem Festplattendienstprogramm zu löschen und dann mit einem der früheren TM Backups in einen sauberen, vorherigen Zustand zu versetzen. Und nun steht die Frage:
Da die Backups ja angeblich nur Veränderungen speichern, sind die Backups aufeinander aufbauend. Ich habe eine externe HD 130 GB und darauf ca. 10 Backups. Währen dies 10 vollständige Versionen a 17 GB, wäre die Platte längst voll - ist sie aber nicht, nur 60 GB obwohl jedes einzelne Backup mit 17 GB Größe angezeigt wird. Was mich besonders wundert, lasse ich mir die Größe eines Backups anzeigen, muß das erst ewig berechnet werden, in XP dauert das wenige Sekunden, hier mehrere Minuten, die HD muß richtig arbeiten. Ich möchte nun Folgendes:

das 1. 5. und 10. Backup aufheben, so habe ich immer definierte "Ausbaustufen" zur Verfügung. Der Rest kostet nur Speicherplatz. Sind die Backups jedoch aufeinander aufbauend, müßte ich alle 10 und zukünftig noch mehr behalten. Deshalb meine Frage, wie TM sichert. Ich könnte dies zwar austesten, indem ich diverse Varianten installiere, nur möchte ich mir nicht mehrere "Neuinstallationen" antun, falls hier schon jemand Erfahrungen gesammelt hat. Ich vermute eher, daß die Backups doch jeweils komplett sind, jedoch hochkomprimiert und deshalb auch die Größenberechnung so lange dauert. Natürlich könnte ich mir noch zusätzliche Software installieren, die komplette Sicherungen übernimmt. Da dies TM aber genauso kann, warum den Mac vollstopfen. Es war einer der Gründe,warum ich von Windows auf MAC umgestiegen bin, nicht Hundert Programme zu installieren, wenn das System schon Möglichkeiten bietet , auch wenn das vom Hersteller mit TM vielleicht gar nicht so angedacht war. :)
 

Burndiver

Cripps Pink
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Vergleichst du nicht Äpfel mit Birnen? Auf dem Mac werden weit weniger "versteckte Dateien" abgelegt wie unter Windows.

Time Machine ist eigentlich ideal für unterschiedliche Versionsständen von Daten-Dateien (Texte, Tabellen, etc.). Wenn ich die richtig verstehe geht es dir um die Installationen von Programmen. Hierfür sind andere Programme (CCC, Super Duper) die bessere Wahl. Einfache alle X-Tage ein Image von der Partition ziehen und bei Bedarf die alten Stände löschen.

Gruß Maik
 

rstle

Dithmarscher Paradiesapfel
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Vergleichst du nicht Äpfel mit Birnen?
1. nö, eigentlich nicht ;)
Auf dem Mac werden weit weniger "versteckte Dateien" abgelegt wie unter Windows.
2. Sehr schön, nur dieser Erkenntnisstand ist bei mir noch nicht so ausgebaut.... deshalb der "Aufwand", der keiner ist.
Time Machine ist eigentlich ideal für unterschiedliche Versionsständen von Daten-Dateien (Texte, Tabellen, etc.). Wenn ich die richtig verstehe geht es dir um die Installationen von Programmen. Hierfür sind andere Programme (CCC, Super Duper) die bessere Wahl. Einfache alle X-Tage ein Image von der Partition ziehen und bei Bedarf die alten Stände löschen.
3. Ja aber genau das mach ich doch, nur warum dazu noch Zusatzprogramme installieren wenn es auch so ganz einfach geht. Sonst siehe Punkt 2.

Es ist so schon sehr erfreulich, :( immer überkreuz denken zu müssen, da ich zwingend mit Windows weiterarbeiten muß. Also so wenig Zusatzsoftware wie möglich. Wobei das ja auch gar nicht das Thema ist. Mir gehts nur um die Sicherungsmodalitäten von TM.
 

bezierkurve

Halberstädter Jungfernapfel
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[…] Ich vermute eher, daß die Backups doch jeweils komplett sind, jedoch hochkomprimiert und deshalb auch die Größenberechnung so lange dauert. […]

Nein. Komprimiert wird nichts.

Time Machine arbeitet inkrementell, trotzdem ist jedes Backup für sich ein eigenständiges, komplettes. Und das funktioniert vereinfacht gesagt folgendermaßen: Bei einem Backup wird geprüft welche Dateien/Ordner sich geändert haben und nur diese werden kopiert. Für die nicht geänderten Daten werden auf dem Backup-Medium so genannte Hard Links [1] erstellt; diese zeigen in Form eines zusätzlichen Verzeichniseintrags im Dateisystem auf die schon auf dem Backup-Medium vorhandenen Daten.

Für den Finder sehen diese Hard Links so aus wie ganz normale Dateien/Ordner, was du auch daran erkennst, dass für jedes einzelne Backup im Informationsfenster des Finders die volle Größe angezeigt wird. Addierst du nun den Speicherplatz der einzelnen Backups kann also es durchaus sein, dass diese in Summe viel mehr Platz „belegen“, als dein Backup-Medium zur Verfügung stellt.

Beim Löschen von alten Backups werden alte Daten erst dann gelöscht, wenn keine Hard Links mehr auf sie verweisen. So gesehen ist also jedes Backup für sich autark, auch wenn untereinander gemeinsame Daten geteilt werden. Du kannst somit ohne weiters alte Backup-Stände löschen ohne damit andere Zwischenstände zu zerstören. Wie das über das Time Machine-Interface geht, ist in [2] erklärt.

Wenn du dich für die Technik, die dahinter steckt, interessierst, sei dir der Artikel [3] von ars technika empfohlen.

[1] Wikipedia: Harter Link
[2] How to Delete Individual Backups from Apple Time Machine
[3] Mac OS X 10.5 Leopard: the Ars Technica review
 
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rstle

Dithmarscher Paradiesapfel
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Genau diese Erklärung habe ich gesucht, danke. :)
Damit kann ich bei meinem Sicherheitskonzept bleiben, wie ich es bisher angewendet habe und das find ich gar nicht so schlecht ......
 

rstle

Dithmarscher Paradiesapfel
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Also machst Du doch ausschließlich mit Time Machine Backups. Mit dem Festplatten-Dienstprogramm kannst Du aber auch Backups machen (Wiederherstellen-Funktion).
MacApple

Richtig,
nur, TM Backups mache ich ja sowieso, warum dann extra nochmal den Mac rödeln lassen um mit FDP ein weiteres Backup zu erstellen? Erspart mir Zeit und dem Rechner Arbeit.
 

bezierkurve

Halberstädter Jungfernapfel
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Richtig,
nur TM Backups mache ich ja sowieso, warum dann extra nochmal den Mac rödeln lassen um mit FDP ein Backup zu erstellen? Erspart mir Zeit und dem Rechner Arbeit.

Weil solche Backups (aka. Clones) auch bootfähig sind. Du hast also im Falle eines Falles ein vollwertiges, sofort startbares System, ohne zuerst das Time-Machine-Backup wiederherstellen zu müssen.

Statt zum Festplatten-Dienstprogramm (welches es meiner Erfahrung nach mit diversen Metadaten wie Erstellungs-/Änderungsdatum beim Sichern nicht so ganz genau nimmt) würde ich aber eher zu SuperDuper! raten.

Ich mache zusätzlich zu meiner permanenten Time-Machine-Sicherung wöchentlich einen Clone.
 

rstle

Dithmarscher Paradiesapfel
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Weil solche Backups (aka. Clones) auch bootfähig sind. Du hast also im Falle eines Falles ein vollwertiges, sofort startbares System, ohne zuerst das Time-Machine-Backup wiederherstellen zu müssen.
Gut, das ist ein Argument. :) Aber bootfähig, von wo aus? Und wie erstellst Du das aus einem laufendem System? Da streikt FDP bei mir mit "belegter Ressource" Also muß ich doch von CD Booten und dann verwende ich sowieso FDP für die Wiederherstellung mit einem TM Backup. Oder reden wir jetzt aneinander vorbei.?

Auf einer ext. HD habe ich ein bootbares Image. Falls die interne Platte mal unlustig wird, boote ich von dort und kann reparieren oder sonstwas.


zum Festplatten-Dienstprogramm (welches es meiner Erfahrung nach mit diversen Metadaten wie Erstellungs-/Änderungsdatum beim Sichern nicht so ganz genau nimmt) würde ich aber eher zu SuperDuper! raten.
Diese Erfahrung habe ich noch nicht gemacht, aber gut zu wissen, danke.


mache zusätzlich zu meiner permanenten Time-Machine-Sicherung wöchentlich einen Clone.
ja und da nutze ich nun die TM Backups für beides.