The Call? Neue christliche Werte?

cineflow

Tydemans Early Worcester
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stk schrieb:
Ich denke schon das es Vorbild, Anleitung, Führung, Sozialisation, Erziehung, ... braucht um Glaube zu praktizieren. Aber nochmal: geglaubte Werte sind nett, aber gelebte Werte sind netter.

Klar, wie kann man an etwas glauben wovon man noch nie etwas gehört hat. Auch muss man schon ein paar Werte vermittelt bekommen um zu begreifen wovon die Religionsgemeinschaften überhaupt reden.
Auch die Bibel scheint für mich nur eine Art "mundgerechter" Geschichtensammlung zu sein, die genau diese Werte begreifbar machen will. (Was ja nicht mal den Begriff "Heilige Schrift" ausschließt.) Und ich bin überzeugt davon, daß sie ursprünglich auch als soches gedacht war.

Nur wer kam bloß auf die Idee das Ganze wörtlich zu nehmen. Für mich unbestreitbar die Machtgier einzelner Menschen, also nicht ein bisschen was göttliches!

Cine
 

eljokesch

Gast
ich habe diese doku auch gesehen, da ich leider Dirty Harry verpasst habe.
teilweise hatte ich auch etwas angst.
vor allem dieses camp in deutschland mit bei dem die "gläubigen" wirr gesprochen (bzw. gebetet) haben und dass sie sich nicht mehr erinnern könne was sie da überhaupt gesagt haben.
oder wie dann alle leute begonnen haben zu weinen.
aber auch die amis in ihrer kommune.

für mich ist das keine religion mehr, sondern eigentlich schon eine sekte!

die sind ja komplett irre.

zum glück hat es ja um 0015 csi auf vox gespielt.
wieder mal eine recht interessante folge.
 

DasSCHWITZENDEÖltier

Zabergäurenette
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Bonobo schrieb:
Naja, wenn man sich denn wirklich konsequent daran halten wuerde. Ich find's immer wieder laecherlich, wie das Toetungsverbot aus dem Alten Testament je nach Bedarf gedeutet wird:

Es steht doch ganz deutlich da: Du sollst nicht toeten! "Nicht toeten" -- das ist doch einfach zu verstehen, oder? Da gibt's doch nichts zu deuten.

Naja, dass ist dann eben doch nicht ganz so einfach wie es scheint. Was bleibt einem denn übrig als solche "Generalklauseln" im Einzelfall zu deuten.
Zum Beispiel das Tötungsverbot:
-wie verträgt sich das eigentlich allg. mit unserer Ernährung? (bisschen pampig, ich weiß: aber auch Pflanzen sind Lebewesen. Wo beginnt hier die Grenze oder gibt es keine Grenze, sondern ein Totalverbot?)
-wie siehts aus mit Abtreibungen? (noch härter bei Vergewaltigungsopfern?)
-Sterbehilfe

bla bla bla...

Will sagen: jede unserer Regeln besteht nicht um ihrer selbstwillen, sondern vielmehr damit sie uns das Zusammenleben erleichtern. Das ist aber so verdammt vielfältig, dass es eine Aneianderreihung von Einzelfällen ist. Auslegung unvermeidbar.

Worum ging es eigentlich nochmal? Ahja, Religion im weitesten Sinne. Um an das Gesagte anzuknüpfen: egal woraus man sein Regelwerk für das tägliche Leben zieht, das was andere unvernünftig einschränkt, kann nicht gut sein.
 

Cyrics

Neuer Berner Rosenapfel
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ja, Religion hatte sicher einmal die Aufgabe Werte zu vermitteln und das Zusammenleben zwischen den Menschen zu fördern.

Aber die Zeit ist schon laaaange nun vorbei! Ich glaube nicht, dass Religion uns jemals so weit bringen kann, dass wir alle einander akzeptieren, respektieren und gegenseitig schützen!
Ich denke das geht nur durch Kommunikation untereinander (siehe dieses Forum...) reisen durch fremde Länder. Kontaktaufnahme mit anderen Völkern, Vereinen, Menschen. Das alles fördert das Zusammenleben, verhinderte Kriege, und was weiss ich nicht alles.

Religion ist mehr als out! Menschen die sich aus ihrer Realität und damit vor der Aufgabe fliehen das Zusammenleben weiterhin zu fördern, fliehen zur Religion und entfliehen damit der Verantwortung ein großartiges Miteinander aufzubauen!

@eljokesch
das nennt sich Meditieren... ist zwar eine etwas ziemlich krasse Form... und ich würde das wohl auch nie mitmachen. Aber eine interessante Erfahrung. Solltest du mal probieren *g* das ist gut für das Verständnis und Toleranzausübung ;)
 

Macdeburger

Welscher Taubenapfel
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Ich habe das auch gesehen,und habe diesen Thread nicht von vorne bis hinten durchgelesen. Aber ich kann es als Atheist nicht gutheißen. Rechtsradikale sind für mich aber wesentlich schlimmer.
Die reden wenigstens von Nächstenliebe und so. Also wenn die auch gegen meine Weltanschauung quer laufen, kann ich sie nicht verurteilen. Leben und leben lassen, das ist mein Motto. :cool:
 

dekular

Apfel der Erkenntnis
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Einige meinen hier, Religion soll Menschen Werte und Harmonie vermitteln - von Anfang an.
Das kann ich nur dementieren, denn die Religion an sich (nicht die Kirche) diente dazu, Menschen in ungewissen Lebenslagen zu unterstützen. Wo sitzt euer Gott? Unwissende sagen er sei im Himmel. Andere behaupten er ist überall. Ich aber sage (und ich gelte unter meinen Bekannten als scharfer Kritiker von Religion und Kirche), dass Gott in uns ist. Es ist unser Wille, unsere Liebe, unser Hass und unsere Emotionen. Dort kann es einen Gott geben, und nur dort.

Ich verstehe unter dem Wort 'Gott' keinen alten Mann im Himmel, sondern vielmehr die Erweiterung unseres Selbst, die innere Kraft in uns...
Und zu diesen Sekten kann ich nur sagen, dass multinationale bzw. globale Konzerne wie auch die Werbeindustrie sehr viel gefährlicher sind! Diese komischen Vögel mögen ja mal hier und dort auftauchen, sind aber eher vorrübergehender Natur. Multinationals mit der Werbeindustrie unterm Arm sind dagegen richtige Killermaschinen.
Sie formen die Gesellschaft, entscheiden über unsere Hobbies und Angewohnheiten, finanzieren das Fernsehen, erschließen neue Möglichkeiten des Konsums, behandeln uns wie Mastvieh - Pawlowsche Hunde. Viele denken, sie wären frei in ihrer Wahl; aber in Wirklichkeit sind wir alle Sklaven eines Systems das wir selbst am Leben erhalten und lieben. Wer kennt den Unterschied zwischen 'konsumieren' und 'liquidieren'? Es gibt keinen! Alles beruht auf Gegenseitigkeit.

Kleine Sekten gleichen eher einem Ameisenhaufen im Vergleich zu dem, was vor unseren Augen vorgeht. Also denkt nächstes mal an die sterbenden Menschen in armen Ländern wenn ihr ein Joghurt der Marke XY kauft. Und nein, ich bin nicht bescheuert, noch bin ich seelisch divergent, noch habe ich Wahnvorstellungen oder war ich in Behandlung. Ich sehe die Dinge einfach aus einem Blickwinkel den die wenigsten wahrnehmen.

Alles Gute und happy posting,
dekular

PS: Zum Thema Kirche: Ich bin orthodox getauft und stehe dazu, denn die othodoxe Kirche ist genau das Gegenteil der katholischen.Wie gesagt, Gott ist in uns. Nicht drumherum.