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The Call? Neue christliche Werte?

Gunnar

Baldwins roter Pepping
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Hallo
Ich habe eben in der ARD eine Reportage über eine neue christliche fundamentalitische Vereinigung gesehen. "The Call". Es ist eine Art neue Jugendbewegung, die aber schon in den USA massiv politischen Einfluss gewonnen hat. Die Menschen dort sind sehr extatisch und bibeltreu. Der Bericht hat mir schon zu denken gegeben. Er hat mir teilweise Angst gemacht. Da auch Hitler ins Spiel gebracht wurde.

Ich kann das hier nicht so gut wiedergeben. Ich meine nur das Religion niemals fundamentalistisch werden sollte. Ich empfand es schon als sehr extrem. Besonders die verzückten und sehr von sich überzeugten Jugendlichen.

Vieleicht wißt ihr mehr. Vieleicht ergibt sich auch eine Diskussion über dieses Thema.

Hiermal ein Link zur ARD Seite

Gruss
Gunnar
 
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Bonobo

Nathusius Taubenapfel
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Von wegen "neu", nee nee, das ist so alt, das stinkt zum Himmel. Ich bin hier in der Heide auch teilweise von solchen Leuten umgeben, teilweise sogar im Feundeskreis, ob das nun Pfingstgemeinde-Leute sind oder "Wiedergeborene Christen", das ist alles dermassen grausam, mich gruselt's. Leute, die vormals durchaus vernuenftig waren, "switchen" auf einmal auf die ultrakonservative Richtung.

Ich habe die Sendung vorhin gesehen und ich ueberlege, ob ich nicht eventuell den aktiven Kontakt zu einigen Leuten abbreche, weil ich's echt nicht mehr ertrage, mit welcher Unverfrorenheit und Arroganz die mich immer wieder versuchen wollen, zu bekehren, weil sie nicht wollen, dass ich "in die Hoelle" komme. Ich bin da manchmal kurz davor, denen, egal ob Mann oder Frau, eins in die ueberhebliche Fresse zu hauen. Sie haben's gecheckt und ich bin der arme Ahnungslose und so, das geben die natuerlich nie zu, aber verhalten sich so.

Eine ehemals sehr liebe Freundin wird da als erste dran glauben. Mir ist meine immer kuerzer werdende Lebenszeit echt zu schade, um mir das Gesuelze anzuhoeren. Diskussion ist da ja sowieso nicht moeglich, da andere Meinungen nicht gelten, auch wenn ich als jemand, der durchaus bibelfest ist, inhaltlich widersprechen kann. Wenn sie mal kommt und was braucht, OK, ich bin immer da, aber von mir aus werde ich sie nicht mehr aufsuchen. Es ist echt zu erniedrigend, was ich da immer erlebe.


Natuerlich kommt das alles aus dem psychischen und seelischen Elend der Menschen, aus der Einsamkeit. Kann ich alles erklaeren und verstehen, aber die Konsequenz ist halt die falsche ... und solange die Leute nicht einsehen, dass sie eigentlich eine Psychotherapie brauchen, damit sie wieder Kontakt zur realen Welt bekommen, kann ihnen niemand helfen.

Nichts gegen echte Spiritualitaet, nicht einmal wenn sie christlich ist. Ich habe anderswo auch schon gesagt, dass ich auch "gute Christen" kenne (nicht wahr, Dave? ;)), aber diese intolerante Art ... ist unsaeglich.


Howgh.

Tom
 

LadeSchale

Gast
Das verrückte bei diesen Gruppen ist doch immer wieder diese offensichtlichen Widersprüche. Jesus für alle aber schwul sein ist böse.

Auch schön war der Spruch einer Anhängerin das die Gruppentrance viel besser als alle Drogen sind. Aha, klingt als macht da grad jemand Erfahrung mit Bedürfnissbefriedigung ... muss ma nur uffpassen das ma nich abhängig wird.

Das gefährliche fand ich ist die Naivität die dabei teilweise an den Tag gelegt wurde.

Der Oberste für Deutschland ist ehemaliger Kaufmann und sieht es jetzt als seine von Jesus gegebene Aufgabe die Anhängerschaft auf Veranstaltungen zu sammeln ... ;) .
Womit verdienen die Leute eigentlich ihre Brötchen?

Naja die Verbrechen der Kirche und des Christentums werden se auch nicht ungeschehen machen und vor allem mit den alten Ideologien der Bibel nur wieder forcieren.
 

Gunnar

Baldwins roter Pepping
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Was mich besonders erschreckt hat, das dieser "Gründer" sich mit Hitler intentifizieren konnte. Wie Hitler die Massen begeistern hat usw. Wenn so eine Gruppe damit kommt, egal welche Ansicht sie hat dann ist es aus.

PS: Die Kirche muss moderner werden, aber nicht auf diese pseudomodernistische Art.
 

AnAx

Tokyo Rose
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Ich finde die fundamentalistischen Überzeugungen und die gleichzeitige Naivität mancher davon sind eine gefährliche Mischung. Wie bei islamisch-fundamentalistischen Terroristen gibt es auch hier Demagogen, die Naive/leicht beeinflußbare/etc. für ihre Zwecke ausnutzen.
Wer weiß, irgendwann verspricht vielleicht auch jemand der naiven, fundamentalistisch-Christlich "gehirngewaschenen" Masse dieser Fanatiker eine besondere Stellung im Leben nach dem Tode, für besondere Taten im Namen des Herrn. Der Rest ist bekannt...

In meinen Augen nicht weniger bedrohlich als islamischer Fundamentalismus.
Im Gegenteil, die politische Einflußnahme erfolgt bei weitem offener als in der islamischen Welt.
 

cineflow

Tydemans Early Worcester
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Was mich daran immer völlig fertig macht ist Toleranz predigen und mir danach sagen, daß ich mein Leben völlig falsch führe?!? Hä? Hallo... kann ich das villeicht noch machen wie ich will, oder was?
Ich habe mich beim konsumieren dieser Reportge gefragt was Menschen veranlassen kann so sehr von sich selbst zurückzutreten und sich dermaßen in die Hände einer übernatürlichen Macht (oder Gruppendynamik) zu geben. Hat man da nicht jegliches "Selbstgefühl" und alle "Eigenwertschätzung" verlassen?

cine
 

Cyrics

Neuer Berner Rosenapfel
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ohje... dieser Beitrag lässt mich nicht los! :mad:
selbst hier wird er diskutiert?!...

also ich hab mich gestern tierisch über diesen Beitrag aufgeregt. Nicht das er unbedingt schlecht war, aber es war so beschämend und schrecklich diese Jugend anzuschauen, die ihre Jugend förmlich weggeworfen hat. Sie selbst würden das natürlich nie zu geben....

ansonsten kann ich mich da schon ein bissel reinfühlen, dass sie auf dieses "neue" Christentum abfahren. Denn wenn man sich die Leute angesehen hatte, dann sind das doch alle Menschen, die in ihrer Kindheit und Jugend sicher nur verspottet wurden und keine Freunde hatten. Sie bekamen keine Zuneigung und von Mama und Papa sind sie auch nicht geliebt. Ähnlich einem Nazi würde ich behaupten wollen.
Sie suchen Zuneigung und die finden sie in einer solchen Meditationsgruppe.

Meditieren ist schon ein Erlebnis, man fühlt sich danahc komplett anders, aber dies kommt immer auf die Gruppe an mit denen man meditiert. Ich denke diese "Christen" stehen förmlichen auf diese Droge Meditation. Die haben sich dieser förmlich hingegeben und da kommt für mich die Frage auf: predigt der Katholizismus nicht das stille Gebet in der Kirche?

Meine Meinung ist, dass sie sich durch die Meditation in die Gruppe reingefunden haben und sich dort pudelwohl fühlen, und dort Liebe erfahren, die sie früher nie bekommen hatten.

Das Christentum ist ansich eine schreckliche Religion, wie eigentlich fast jede Religion, ich verachte Religionen und bin diesen gegenüber sehr sehr negativ eingestellt. Eine Religion die intelligente Menschen, die über ide Masse hinaus hervorstechen umbringt, verfolgt und andere Religionen versucht auszulöschen ist einfach nur verachtenswert. Sich dann noch tolerant und für alle offen zu bezeichnen, spottet diesem nur noch und ist der heilige Faustschlag ins Gesicht! Das Christentum ist nichts anderes als die alte Art und Weise wie man durch eine gute Position viel Geld und viele kleine Kinder kriegen kann. Mit ein von beiden vergnügt sich ja ab und zu einer von ihnen, diesen toleranten Menschen, die für alle offen sind...

ich kenne vernünftige gläubige Menschen, aber irgendwie kräuselt sich mir alles, wenn ich das nur höre. Der Glauben ist nichts anderes als die Flucht aus der Realität, um die Dinge, die sich um einen herum nicht verstehen zu müssen, sondern Ausreden zu suchen!

"Gott hat einen genialen Plan mit mir"...


ooooh man!

PS: und Meditation ist eine böse Droge ;)
 

angelone

Dülmener Rosenapfel
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Gunnar schrieb:
Ich meine nur das Religion niemals fundamentalistisch werden sollte.
richtig.
das ist das grösste problem bei religion.
bald gibts dann christliche selbstmordattentäter

in anbetracht solcher leute, fragt man sich, was die hölle doch fürn schöner ort sein muss.

erinnert mich ans letzte gespräch mit den zeugen jehovas:
*klingel*
"hallo, wir sind von den zeugen jehovas und möchten zu ihnen"
"zu mir?"
"wir wollen zu allen menschen"
"die wohnen ein haus weiter"
*türzu*

...so ähnlich
 

stk

Grünapfel
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Moin,
Gunnar schrieb:
Die Kirche muss moderner werden, …
Muß sie?
Ich fände es sehr nett, wenn sich Kathölen, Evangölen, Muselmanen, Buddies, Hindus, Fundis und Atheisten einfach nur drauf verständigen könnten, das die Wurzeln menschlichen Zusammenlebens in »Mensch«, »zusammen« und »leben« (unn leve losse, um mal wieder die rheinische Prägung einzubringen) bestehen.

Sämtliche Weltreligionen und selbst die, die solchen nix abgewinnen können, aber dennoch versuchen ein für sich rundes Weltbild zu finden, nehmen für sich Nächstenliebe, Solidarität, Frieden in Anspruch. Und wie immer gibt's dann die Obervereinsmeier, Apparatschiks und Funktionäre die meinen eigene Ambitionen über Flügelausprägungen und Definitionsspitzfindigkeiten befriedigen zu müssen. Bis hin zu völlig kruden, fanatisierten und extremistischen Positionen. Wer denen den Spiegel der o.g. Werte vorhält, hat einen simplen Filter um diese Leute in die Schranken zu weisen.

Natürlich sind diese Werte ist im doppelten Sinne nicht gerade modern. Unmodern im Sinne von "das wissen wir alle schon seit ein paar tausend Jahren" und unmodern im Sinne von "wird gerade nicht praktiziert".

Ich finde es erbärmlich das Sozialkaufhäuser und Tafeln der letzte Hort von gelebter Solidarität sein sollen. Diese Form ist offenbar anonym genug um seinen Wohlstandsmüll an die Zweite-Wahl-Gesellschaft weiterzugeben ohne mit deren Elend direkt konfrontiert zu werden.

Wenn Kirche (gleich welcher Couleur) und Gesellschaft (im Sinne von Gemeinde, Schule, Freunde und gerne auch Apfeltalk über solche Diskussionen) es schaffen die ursprünglichen, unmodernen Werte wieder etwas zu vermitteln, wäre viel gekonnt.

Amen

Gruß Stefan
*getaufter Katholik, in evangelischer Disaspora lebend, mit Amtskirche nix am Hut habend, aber ständig in dem Bemühen meinen Kindern praktische, christliche (und anderer) Werte zu vermitteln*
 

wAxen

Kronprinz Rudolf von Österreich
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Die Kirche muss moderner werden, ..

Also ich verstehe unter moderner sein, überzeugendere Jugendarbeit zu leisten. Warum nicht mal einen organisierten Kinoabend in der Kirche, oder vernünftige Flyer verteilen, dass sind einfach Dinge die die moderne Masse anspricht...Der Glaube an sich darf gerne so bleiben, die Werte und wofür die Kirche steht, aber bitteschön einfach mal ein bisschen mit der Zeit gehen, was die Jugendarbeit angeht! Ich fühle mich wesentlich wohler, wenn ich weiß die Kirche ist moderner geworden, hat sich gewandelt und mehr Jugendliche gewonnen, als dass irgendeine beschissene Sekte die modern ist, die Leute fesselt! Ich meine das beste Beispiel ist doch der Weltjugendtag! So eine Aktion meine ich mit moderner sein, denn sowas ist heutzutage einfach wichtig. Und wenn ich dann schon wieder höre, dass von Seiten der Kirche negative Äusserung gegenüber des Weltjugendtags geflossen sind, dann krieg ich das kalte Kotzen! Ist doch n gute Sache und das bringt doch auch mal was! Sturheit hat noch nie jemanden weitergebracht und wir leben eben nun mal in einer Zeit in der man sich weiterentwickeln muss!

Und wie immer gibt's dann die Obervereinsmeier, Apparatschiks und Funktionäre die meinen eigene Ambitionen über Flügelausprägungen und Definitionsspitzfindigkeiten befriedigen zu müssen.

Genau deswegen halte ich nicht sonderlich viel von Religion. Meiner Meinung nach ist Religion viel zu sehr Auslegungsache und das nervt doch total. Das beste Beispiel ist doch der Coran oder die Bibel. Lasst uns Anschläge verüben, häussliche Gewalt ausüben, Frauen schlagen, Männer dominieren, steht doch so im Coran, hab ich doch selber so gelesen. Oder Schwule kommen in die Hölle, ganz furchbar was sie machen, deswegen gibt es auch Aids, alles von Gott so gewollt, steht doch so in der Bibel! Kann ich doch nachlesen...


erinnert mich ans letzte gespräch mit den zeugen jehovas:
*klingel*
"hallo, wir sind von den zeugen jehovas und möchten zu ihnen"
"zu mir?"
"wir wollen zu allen menschen"
"die wohnen ein haus weiter"
*türzu*

Ja hammer! Meine Oma war überzeugende Christin und immer wenn die Zeugen Jehovas bei ihr geklingelt haben, hat sie die reingelassen und solange über die Bibel und das Christentum vollgelabert, bis die keinen Bock mehr hatte und von alleine gegangen sind!
 

stk

Grünapfel
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Moin,
wAxen schrieb:
Genau deswegen halte ich nicht sonderlich viel von Religion. Meiner Meinung nach ist Religion viel zu sehr Auslegungsache und das nervt doch total. Das beste Beispiel ist doch der Coran oder die Bibel. Lasst uns Anschläge verüben, häussliche Gewalt ausüben, Frauen schlagen, Männer dominieren, steht doch so im Coran, hab ich doch selber so gelesen. Oder Schwule kommen in die Hölle, ganz furchbar was sie machen, deswegen gibt es auch Aids, alles von Gott so gewollt, steht doch so in der Bibel! Kann ich doch nachlesen...
Nein, Religion als solche halte ich nicht für verwerflich, sondern - im Sinne einer moralischen Instanz die das Miteinander regelt - für höchst notwendig. Was Du an berechtigten Kritikpunkten anbringst ist auch nicht Religion sondern Kirche - das sind für mich zwei paar grundlegend unterschiedliche Stiefel!

Gruß Stefan
 

daveinitiv

Wilstedter Apfel
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stk schrieb:
Moin,

Nein, Religion als solche halte ich nicht für verwerflich, sondern - im Sinne einer moralischen Instanz die das Miteinander regelt - für höchst notwendig. Was Du an berechtigten Kritikpunkten anbringst ist auch nicht Religion sondern Kirche - das sind für mich zwei paar grundlegend unterschiedliche Stiefel!

Gruß Stefan

This boots are made for walkin', this is … ;)
 

wAxen

Kronprinz Rudolf von Österreich
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Nein, Religion als solche halte ich nicht für verwerflich, sondern - im Sinne einer moralischen Instanz die das Miteinander regelt

Ja eben das ist genau das was ich meine! Religion regelt das Miteinander derer, die an die Religion glauben. Nur wenn jeder aus seiner Religion interpretiert was er will, dann funktioniert das meiner Meinung nacht nicht. Irgendjemand hat irgendwann mal n Geschichte geschrieben und die Leute heutzutage interpretieren daraus, dass es gut ist ihre Frauen zu schlagen und die Familienehre wiederherzustellen...Find ich einfach nicht gut ;)

Aber warscheinlich sind wir da einfach nur vollkommen anderer Meinung, denn ich bin ohne Religion aufgewachsen, und weiß sehr wohl wie ich mit meines Nachbarn zumzugehen habe...Ich werde später auch keine Religion benötigen um meinen Kindern zu vermitteln wie sie sich Anderen gegenüber zu verhalten haben und was richtig und was falsch ist!
 

DasSCHWITZENDEÖltier

Zabergäurenette
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wAxen schrieb:
...Nur wenn jeder aus seiner Religion interpretiert was er will, dann funktioniert das meiner Meinung nacht nicht. Irgendjemand hat irgendwann mal n Geschichte geschrieben und die Leute heutzutage interpretieren daraus, dass es gut ist ihre Frauen zu schlagen und die Familienehre wiederherzustellen...Find ich einfach nicht gut ...

Nun ja, sicher ist auf jeden Fall jeder moralische Kodex unterliegt dem Wandel der Zeit. Nur manche wandeln sich eben langsamer als andere (die katholische Kirche verteufelt bis heute die Homosexualität, der deutsche Gesetzgeber hat sich bereits vor einigen Jahrzehnten entschieden die Strafandrohung im StGB zu streichen).

Wichtig ist meiner Meinung nach vor allem: die Fortschritte, die die Menschheit im Laufe ihrer Geschichte gemacht hat und dazu zählen für mich insbesondere allgemeinverbindliche Grundrechte (ob das nun das Recht auf Leben aus dem Grundgesetz ist oder aber das Tötungsverbot aus der Bibel spielt keine Rolle) zu wahren.

Jedem steht es frei darüber hinaus (!) für sich (!) verbindliche Grundsätze festzulegen, von mir aus auch im Rahmen einer Religion. Nur unter diesen, über Jahrhunderte blutig bezahlten, Standard ist ein Abweichen nicht zu akzeptieren.
 

wAxen

Kronprinz Rudolf von Österreich
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Wichtig ist meiner Meinung nach vor allem: die Fortschritte, die die Menschheit im Laufe ihrer Geschichte gemacht hat und dazu zählen für mich insbesondere allgemeinverbindliche Grundrechte

Und sich an diese Forschritte im Namen der Religion nicht dzu halten ist doch bescheuert!
 

Gunnar

Baldwins roter Pepping
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Religion muss nicht unbedingt modern sein, aber Sie sollte nicht die Augen vor der Wirklichkeit und den heutigen Bedürfnissen der Menschen verschließen. Ich finde es gefährlich zb die Bibel 1:1 zu übernehmen und glauben alles ist so geschehen wie dort beschrieben. Es sind nur überlieferte Geschichten, die im Laufe der Zeit Inhalte hinzugefügt und weggelassen wurden.

Ich finde es auch gefährlich einem "Führer" bzw "Anführer", wie in dieser Reportage hinterherzurennen. Der Glaube kommt aus einem selber und muss nicht von oben übergestülpt werden. Und dazu brauch ich keine Anleitung.

Gruss
Gunnar
 

wAxen

Kronprinz Rudolf von Österreich
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Ich bin mit Gunnar vollkommen D`accord!
 

Bonobo

Nathusius Taubenapfel
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DasSCHWITZENDEÖltier schrieb:
[..] der deutsche Gesetzgeber hat sich bereits vor einigen Jahrzehnten entschieden die Strafandrohung im StGB zu streichen).
allerdings fuehren manche Behoerden und Aemter immer noch Buch, wo sie's koennen und notieren, wenn ihnen auffaellt, dass jemand schwul ist. Da frage ich mich doch, wofuer?


Wichtig ist meiner Meinung nach vor allem: die Fortschritte, die die Menschheit im Laufe ihrer Geschichte gemacht hat und dazu zählen für mich insbesondere allgemeinverbindliche Grundrechte (ob das nun das Recht auf Leben aus dem Grundgesetz ist oder aber das Tötungsverbot aus der Bibel spielt keine Rolle) zu wahren.
Naja, wenn man sich denn wirklich konsequent daran halten wuerde. Ich find's immer wieder laecherlich, wie das Toetungsverbot aus dem Alten Testament je nach Bedarf gedeutet wird:

Es steht doch ganz deutlich da: Du sollst nicht toeten! "Nicht toeten" -- das ist doch einfach zu verstehen, oder? Da gibt's doch nichts zu deuten.

Aber was machen die Leute daraus? Du sollst keine Menschen toeten. Du sollst keine Weissen toeten. Du sollst keine Nato-Angehoerigen toeten. Du sollst keine Christen/Juden toeten.

Aber ich steig' jetzt lieber aus, bevor mir gleich wieder der Schaum vor dem Mund steht ;)

Gruss, Tom
 

Schomo

Zehendlieber
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Ich empfehle das Buch: Ursprung des Bewusstseins durch den Zusammenbruch der bikameralen Psyche von Julian Jaynes. Grässlicher Titel aber gut und einfach zu lesen. Dann versteht man mehr wie unser Gehirn zu einem Gottgedanken kam. Und diese Typen wie die Pfingstler gehen mir sowieso auf den Senkel. Zungenbeten und so ein Quatsch, dabei werden die nur ausgenommen wie ne Weihnachtsgans. Selber schuld sage ich nur. Ich habe vor ewigen Zeiten mal versucht einen Freund da rraus zu holen und war auf einigen Treffen dieser Nasen. Diskutieren ist nicht. Der Trick ist, die Leute mit ihren Ängsten an die Gruppe zu binden. Reine Gehirnwäsche.

Wie Einstein mal sagte: "Es gibt 2 Dinge die unendlich sind, das Universum und die menschliche Dummheit, bei ersterem bin ich mir aber nicht so sicher."

Gruß Schomo
 

stk

Grünapfel
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Moin,
Gunnar schrieb:
Ich finde es gefährlich zb die Bibel 1:1 zu übernehmen und glauben alles ist so geschehen wie dort beschrieben. Es sind nur überlieferte Geschichten, die im Laufe der Zeit Inhalte hinzugefügt und weggelassen wurden.
wie wahr, wie wahr! Und vorallem sind die Aufzeichnungen der Geschichten nicht mal von Zeitzeugen, sondern erst im Nachhinein passiert.

Gunnar schrieb:
Der Glaube kommt aus einem selber und muss nicht von oben übergestülpt werden. Und dazu brauch ich keine Anleitung.
Gottgegebener Glaube. Also Glaube gegeben von einem/jemanden/etwas an das man glauben muß. Interessanter Ansatz, der allerdings danach schreit von der Dialektischen Logik á la Platon auseinander genommen zu werden. ;)

Ich denke schon das es Vorbild, Anleitung, Führung, Sozialisation, Erziehung, ... braucht um Glaube zu praktizieren. Aber nochmal: geglaubte Werte sind nett, aber gelebte Werte sind netter. Und da habe ich dann auch mit Führung, Anleitung etc. kein Problem. Weil die Führung nicht qua Amtsauthorität (Pfarrer, Bischof, Kardinal, Papst, ...) - wie Du richtig sagst - übergestülpt wird und sich auch nicht fachlich-sachlich authorisiert (der hat das studiert, der wird das wissen) sondern vielmehr charismatisch legitimiert ist.

Nebenbei: den Anspruch das jemand diese drei Formen von Authorität sortiert bekommt hatte ich auch immer an meine Chefs. Deshalb bin ich jetzt selbständig :p.

Gruß Stefan