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[Studium] Fahrzeugtechnik vs. Kommunikationsdesign

duffman

Galloway Pepping
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Hallo,

so langsam aber sicher sollte ich mir Gedanken über ein anstehendes Studium machen.
Zwar habe ich noch ein Jahr, in dem ich die Schulbank drücken muss, aber ein Praktikum vor dem Studium ist schließlich auch nicht das Schlechteste, was man tun kann.

Ich habe mir zwei Studiengänge herausgesucht: Zum einen Fahrzeugtechnik, zum anderen Kommunikationsdesign.

Jetzt bin ich auf der Suche nach Leuten, die eines der beiden studieren und mir eventuell einfach ein wenig berichten können, was man dort lernt, macht, mitbringen muss und so weiter.

In meiner Freizeit beschäftige ich mich viel mit Photoshop und bastel an Webseiten, oder betreib sonst kleinere Designspielereien, auch Einrichtungsmäßig etc.
Und Apple spricht ja auch dafür.

Auf der anderen Seite lasse ich mich auch für gut aussehende Autos begeistern, schaue mir diverse Restaurierungsprojekte von Oldtimern an und steh auf Autosendungen im Fernsehen.
Von der Technik habe ich jedoch kaum bis keine Ahnung.
Natürlich ist mir klar, dass Fahrzeugtechnik nicht mit dem KFZ-Mechaniker gleichzusetzen ist, sondern es sich mehr um die Entwicklung neuartiger Antriebstechniken bei Auto und Schienenfahrzeugen, Nutzfahrzeugen etc. handelt. Aber auch Sicherheitsaspekte etc.

Nun ja, ich möchte nicht zu viel vorweggreifen und lieber eure unvoreingenommene Meinung hören, evtl. auch den ein oder anderen Tipp von Studierenden, oder Leuten, die bereits fertig sind und in der jeweiligen Branche arbeiten.

Liebe Grüße und schon mal jetzt vielen Dank,
duff
 

FCkaktus

Weigelts Zinszahler (Rotfranch)
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hi,

ich studiere zwar kein kommunikationsdesign, sondern kommunikationswissenschaft, jedoch arbeite ich in einer werbeagentur und erlebe da gut den arbeitsalltag von kommunikatiosdesignern mit.

wenn du kommunikationsdesign studierst und später in dem bereich tätig sein willst, wird wohl deine hauptaufgabe sein, verschiedenen marken leben einzuhauchen (durch das erstellen von corporate design). natürlich nur wenn du gut bist. wenn du nicht gut bist, wirst du deine zeit damit verbringen, als selbstständiger grafiker dem bäcker um die ecke ne website zu bauen.

überleg dir auf jeden fall gut, ob es für dich ok ist, den ganzen tag am rechner zu sitzen, denn dort findet deine arbeit statt. ich arbeite als texter und hab da schon mehr freiheiten, kann sowohl im büro, als auch im cafe oder auf der parkwiese arbeiten. als grafiker bist du ständig am rechner.

du solltest im photoshop und indesign richtig fit sein, denn das sind deine werkzeuge. und eine sache, die du können solltest: kritik, auch unangemessene und völlig blödsinnige, kritik abkönnen. das problem an design ist, dass JEDER eine meinung hat. du bist zwar derjenige, der alles nächtelang umsetzt, dennoch kann dein kunde nach einem kurzen blick auf den bildschirm sagen, dass er das blau zu hell findet oder den bogen zu weit oder die schrift zu weit rechts.

diese kritik ist meist keine fachliche und keine rational begründbare, es ist kritik, die aus prinzip kommt, weil man als kunde am prozess beteiligt sein will. mir fallen nur wenige fälle ein, wo der kunde zu 100% der agentur vertraut hat, ohne auch nur einen teil selber bestimmen zu wollen.

wenn du also schnell frustriert bist, wenn jemand kritik an deinem werk übt, kann ich dir nur abraten.


von fahrzeugzechnik habe ich absolut keine ahnung. ich bin eher der sozialwissenschaftler :)
 

duffman

Galloway Pepping
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Danke schon mal für deine Antwort!
Das hat mir einen kleinen Einblick gegeben und ich hoffe, dass noch mehr solcher Erfahrungsberichte kommen.

Natürlich sollte man auch im Hinterkopf haben, wie es später mit den Berufen aussieht.

Fahrzeugtechnik ist da glaube ich im Vorteil. Deutschland hat genug Autohersteller, bzw. Autozulieferer und Autos wird es immer geben, vor allem in der heutigen Zeit, wo es um alternative Antriebstechniken gibt.
Wie das im Bereich des Kommunikationsdesigns aussieht kann ich nicht beurteilen. Kannst du da vielleicht noch etwas zu sagen, wie das bei eurer Agentur aussieht?
 

FCkaktus

Weigelts Zinszahler (Rotfranch)
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Naja, ist schwer jetzt ne Prognose aufzustellen, aber der Marketing-Trend geht ganz eindeutig hin zum digitalen Zeitalter. Wenn du eine Nische findest, in der du richtig gut bist, wirst du als Designer in den nächsten Jahrzehnten ordentlich Geld machen. Wenn du allerdings einer von vielen bist, gehst du in der breiten Masse unter.

Vielleicht wäre es klug, sich ganz schnell festzulegen und zu spezialisieren, egal in welcher Richtung. Wenn man der Beste ist im Programmieren von iOS-Apps, kann man gutes Geld machen. Wenn man der beste ist in HTML5, dann auch. Wenn man alles so ein bisschen kann, dann nicht... Finde den Bereich, in dem du die Zukunft des Marktes siehst und werde gut!

Andererseits befinden wir uns auch in einem großen Wandel bzgl. Autos, Öl, erneuerbare Energien, Stromautos etc. Das ist auch ein Markt der enormes Potential hat. Schwierige Frage.

Allerdings könnten die zwei Richtungen nicht unterschiedlicher sein.
 

martin81

Rheinischer Bohnapfel
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Mein Tipp zum Praktikum : Mach auf jeden Fall eins in beiden Bereichen und lieber zu lange als zu kurz. Du hast dich für zwei Studiengänge entschieden, die nicht viel gemeinsam haben. Daher mach lieber ein ausführliches Praktikum anstatt im dritten Semester festzustellen, dass der gewählte Studiengang nun doch nicht der richtige ist. Wenn du dann wechselst wird dir wohl kaum ein Fach anerkannt, so dass du wieder bei Null anfängst.
Bei dem Ansatz ''Hobby zum Beruf machen'' kann es oft vorkommen, dass man viele Dinge positiv verklärt. Ich denke, so etwas kann man nur bei einem längerem Praktikum mitbekommen.
Ich hab nach Abi und BW auch ein Praktikum gemacht, dass eigentlich nur fürs Studium gedacht war. Letztlich ist es dann zu einer Ausbildung geworden. Hat mich zwar 3,5 Jahre Zeit gekostet, dafür hat es mir auch 3,5 Jahre Erfahrung in dem Fach gebracht, dass ich studiere. Ich denke (und hoffe), dass Erfahrung im weiteren Berufsleben mehr zählen als das Lebensalter.
 

duffman

Galloway Pepping
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Allerdings könnten die zwei Richtungen nicht unterschiedlicher sein.

Du sagst es.
Mein Problem ist halt, dass ich auch nicht weiß, in wie weit man Kreativität an den Tag legen muss, wenn ich mich für Kommunikationsdesign entscheide. Bei Fahrzeugtechnik hat man seine festen Vorgaben und sucht die bestmögliche Lösung für ein Problem.
Ich betreibe Webdesign momentan nur als Hobby, habe da also immer eine Menge Zeit Ideen zu sammeln. Meine Sorge ist nun also, dass ich nicht kreativ genug dafür bin, ebenso weiß ich nicht, in wie weit man Vorgaben vom Kunden bekommt...
 

FCkaktus

Weigelts Zinszahler (Rotfranch)
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kreativität ist natürlich die grundlage, auf der jeder strich basiert. Du musst dir vorher überlegen, welches design zum produkt oder dem unternehmen passt. Wenn du für senf wirbst, kannst du denen nicht mit metallischen schriftzügen kommen. Wenn du eine anwaltskanzlei betreust, ist die farbkombination gelb-grün-lila vermutlich auch nicht die beste. kreativität und die fähigkeit, neues zu erfinden, ist unerlässlich, im speziellem beim design, "wo es alles ja schonmal gab".

der kunde wird dir sagen, "mach was schlichtes. es soll seriös wirken". aber er wird dir garantiert nicht sagen, wo er welchen strich will und du bist nur der typ, der das umsetzt. die ideen müssen von dir kommen. und meist sind 90% deiner entwürfe für die tonne. :)
 

obermuh

Stina Lohmann
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Studiere zwar selber nicht Fahrzeugtechnik aber war kurz davor an der TUM Fahrzeug- und Motorentechnik zu studieren und hab ein paar Freunde die es tatsächlich auch machen bzw. gemacht haben. Es war bei mir ähnlich wie bei dir, ich steh total auf Autos/Motorräder und sonst alles mit einem Motor, hab aber bis auf die Komplettrestauration einer alten Vespa V50 Spezial kaum Erfahrung oder Wissen Technikbereich. Das war auch mit ein Grund nicht FMT zu studieren und hat sich als gute Entscheidung erwiesen. Viele Studienanfänger unterschätzen das Ausmaß an nötigem technischen Verständnis und der überpräsenten Mathe, daher auch relativ hohe Studienabbrecherquoten im Maschinenbau.
Grundsätzlich ist es schon ein sehr spannendes Studium wobei das Grundstudium und die dort behandelten Grundlagen ziemlich langweilig und mathe-lastig sein sollen. Richtig spannend wird es aber in späteren Semestern wenns auch etwas praktischer/angewandter wird.

Ich weiß jetzt nicht wie es Deutschlandweit ist, denke aber es wird ähnlich sein wie hier in Bayern: Du brauchst um Fahrzeugtechnik (allgemein in den meisten Ingenieurstudiengängen) ein Vorpraktikum von mindestens 6 Wochen vor Studienantritt. In diesen 6 Wochen lernst du dann Grundlagen der Metallbearbeitung (Feilen, Schleifen, Drehen, Fräsen, Schweißen, Gewinde schneiden usw.) und verbringst je nach Betrieb noch ein paar Tage in z.B. der Montage. Ich habe das Praktikum damals auch gemacht und fand es ab der 2 Woche erst richtig interessant. Die erste Woche habe ich damit verbracht mit einer Feile einen Metallblock in eine U-Form zu feilen und diese dann mit rechten Winkeln und planen Flächen zu versehen.... am ersten und zweiten Tag mag das noch spaß machen... aber spätestens am dritten Tag kannst du die Feile nicht mehr sehen ;) Wenns dann an die maschinelle Bearbeitung und der Konstruktion von Maschinen geht ist es echt interessant.

Da du selbst sagst dass du schon etwas Erfahrung im Medienbereich hast, würde ich dir ein Maschinenbaupraktikum empfehlen. Du kannst so mal ein wenig Einblick in deinen möglichen Berufszweig werfen und bei Gelegenheit gleich das geforderte Vorpraktikum erledigen.

Gruß
obermuh
 

landplage

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Bei Fahrzeugtechnik hat man seine festen Vorgaben und sucht die bestmögliche Lösung für ein Problem.
Ein richtig guter Ingenieur ist auch immer kreativ. Einfach fertige technische Komponenten zusammenstellen kann auch ein technischer Zeichner. Aber ein technische/technologische Fragestellung richtig zu erfassen und dann die genau passende Lösung zu finden, das macht einen guten Ingenieur aus.

Und Mathe, Verfahrenstechnik, Werkstofftechnik usw. sollte Dir zumindest etwas Spaß machen.
 

duffman

Galloway Pepping
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Ein richtig guter Ingenieur ist auch immer kreativ. Einfach fertige technische Komponenten zusammenstellen kann auch ein technischer Zeichner. Aber ein technische/technologische Fragestellung richtig zu erfassen und dann die genau passende Lösung zu finden, das macht einen guten Ingenieur aus.

Und Mathe, Verfahrenstechnik, Werkstofftechnik usw. sollte Dir zumindest etwas Spaß machen.
Mathe macht mir an und für sich Spaß, nur das, was man in der Schule macht kann man nicht mit dem Mathe aus dem Studium vergleichen, zumindest hört man das immer wieder.
Mit Physik als Leistungskurs (wenn auch nur im 3er-Bereich) sollte ich - hoffe ich zumindest - Gefallen an den anderen, von dir angesprochenen, Dingen finden.

Oh man, schwierige Entscheidung, vor allem, weil man sein Leben damit verbringen muss.
 

landplage

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Mathe macht mir an und für sich Spaß, nur das, was man in der Schule macht kann man nicht mit dem Mathe aus dem Studium vergleichen, zumindest hört man das immer wieder.
Kann man auch nicht. Wichtig ist gutes logisches Denkvermögen, die Möglichkeit, Probleme abstrahieren und auch mal um die Ecke denken zu können.
 

duffman

Galloway Pepping
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Machst du soetwas in die Richtung beruflich, oder woher beziehst du dein Wissen?
Wirklich interessant die Erfahrungen von euch zu hören, vielen Dank dafür! :)
 

landplage

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Ich habe Verfahrenstechnik studiert, mit einem ordentlichen Schuß Anlagenbau. Und da gehörte Mathe, technische Mechanik, Thermodynamik, Verfahrenstechnik,... zum Programm. Und gerade in Mathematik sind viele durchgefallen. Das ist nun mal mit das Werkzeug eines Ingenieurs, ohne dem geht es nicht.
 

duffman

Galloway Pepping
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In wie weit kommt dort schulisches Mathe zum Einsatz?
 

duffman

Galloway Pepping
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Kaum, am Anfang vielleicht, wenn auf die Integralrechnung, Stochastik usw. aufgebaut wird.

Das klingt schon mal gut.
Ich werd mir das alles mal überlegen und versuchen, ein Praktikum zu machen. Ich danke dir für deine Einblicke und Erfahrungen!
 

Phalanx1984

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Kann landplage nur zustimmen, das Grundstudium wird aller Vorraussicht nach voll mit Mathe, Physik, Technischer Mechanik (statik und dynamik), Werkstoffkunde, Thermodynamik, Konstruktionslehre etc. sein. Das war bei uns auch das Problem (bin auch Verfahrenstechniker mit Schwerpunkt Biotechnologie), dass viele das Grundstudium unterschätzt haben. Ich kann mir gut vorstellen dass es bei Fahrzeugtechnik auch so ist, dass die wirklich spannenden Sachen (die weshalb man das Fach studieren wollte) erst nach etwa 4 Semestern auftauchen.

Jetzt hat du ja dazu schonmal ein paar Begriffe die du googlen kannst :) hast du die Uni/FH an der du das studieren möchtest in der Nähe? dann geh da in den Schulferien mal für 1-2 Tage hin (am besten eben nicht am Tag der offenen Tür, die Hochglanzprospekte findest du ach im Internet). Rede mit ein paar Professoren, setz dich in die Vorlesung rein und frag die Studenten wie der Hase läuft usw. So hab ich das damals auch gemacht, durfte sogar 2 h im Praktikum "mitmachen". Das Vorpraktikum kann helfen ist aber sehr schwer zu bekommen, vor allem für die Zeit zwischen Abi und Semesterbeginn, da Urlaubszeit und du, da du ja noch nichts kannst, ersmal nicht so die große Hilfe sein wirst.

Ich hoffe dass dich das jetzt nicht abschreckt, ich will dir eigentlich Mut machen deine "aktive Informationsstrategie" wieterzuverfolgen!
Kreative Ingenieure braucht das Land!
 

Phalanx1984

Oberösterreichischer Brünerling
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Ich glaube das haben wir vor knapp 2 Jahren schonmal festgestellt... :D

Edit: Japp, PN vom 20.11.2008 :)
 

landplage

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Man freut sich immer wieder! Wo wir doch die Technologie mindestens des 23. Jahrhunderts sind!
Duffman, Du solltest Dir das mit den Autos nochmal überlegen.