• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Was gibt es Schöneres als den Mai draußen in der Natur mit allen Sinnen zu genießen? Lasst uns teilhaben an Euren Erlebnissen und macht mit beim Thema des Monats Da blüht uns was! ---> Klick

Stil oder Style? - Gut gewandet durch den Alltag

Gokoana

Bittenfelder Apfel
Registriert
25.12.07
Beiträge
8.088
… Und um mal auf den Eingangsteil deines Postings zu kommen: Ne, es ist nicht "gut" dass Leute sich Hemden für 10 Euro kaufen, genauso wie es nicht "gut" ist, dass Leute meinen sie müssten für 500 Gramm Hackfleisch unter 1,50 Euro zahlen. Ich kann dieses Verhalten gerade so tolerieren, muss es aber nicht auch noch beklatschen. …

Ich habe Dir das per PN beantwortet, um diesen Thread nicht noch mehr mit vermeintlichem Off Topic zu verwässern, denn von Beklatschen kann überhaupt keine Rede sein, einfach nur von Tolerieren. ;)

Zum Thema: Was mir an diesem Thread auffällt ist die Tatsache, dass Kopfbedeckungen im Allgemeinen und Hüte im Besonderen hier überhaupt keine Beachtung oder Erwähnung finden.

Ist das ganz allgemein nicht Euer Ding oder haben Hüte in einer Diskussion mit dem Thema „Stil“ oder neudeutsch „Style“ nichts zu suchen?

Ich bin gespannt.
 

AnGer

Angelner Borsdorfer
Registriert
19.06.09
Beiträge
623
Ich trag außer meiner Mütze im Winter kaum Kopfbedeckungen. Obwohl mich z.B. ein Panamahut durchaus ansprechen würde, aber dafür bin ich - glaube ich - noch ein wenig zu jung. ;)
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
Registriert
16.03.07
Beiträge
1.843
Proteus hat bereits einmal sein nicht unbeachtliches Hutrepertoire erwähnt. Ich selbst trage vorerst keine Hüte, bin zwar nicht abgeneigt aber auch nicht besonders von der Vorstellung angezogen, einen Hut zu tragen. Eine schmalkrempige Fedora sieht auf meinen Riesenschädel nichtmal schlecht aus, aber es muss auch nicht sein.

"Sie sitzen auf meinem Hut!!!" - "Oh, wollen Sie schon gehen?" :D
 

bauklo

Finkenwerder Herbstprinz
Registriert
07.05.07
Beiträge
461
Thema Hut:
Mein Vater trägt oft eine Schiebermütze die mir sehr gut gefällt, um bei kaltem Wetter seine Kopfhaut zu wärmen.
Vom Gefühl her: Ich assoziiere Hüte und Mützen mit älteren Personen und finde, außer bei etwas exzentrischeren Outfits passen sie nicht zu jüngeren Menschen, was ich total schade finde weil:

Ich kleide mich selbst ziemlich angepasst, jedoch mit viel Spaß und dem "Wollen" gut auszusehen (früher hätte man gesagt: ich bin mit zunehmendem Alter immer eitler geworden, heute ist das ja keine Schande mehr:)) und freue mich eigentlich über jedes schöne Kleidungsstück, welches ich zusätzlich anziehen darf.
Wenn Hüte und Mützen also wieder in Mode kommen sollten, wäre ich darüber sehr erfreut und würde mir gerne welche kaufen.

Ich habe übrigens grundsätzlich auch immer vor, Dinge die ich anschaffe ewig zu verwenden und lege deshalb sehr großen Wert auf Qualität und bin eher kein Impulskäufer, sondern jemand der selbst kleine Dinge abseits des Notwendigen monatelang recherchiert und abwägt.
Ziel ist immer, den "sweet spot" zu finden, möglichst immer etwas über (Sicherheitsreserve!) dem Punkt zu sein, wo ich für mein Geld den größten Gegenwert erhalte (im Sinne des Produktes aus Qualität und Quantität).
Das heißt ich ziehe aus dem Willen, ein Produkt möglichst lange zu verwenden, keinesfalls die Schlussfolgerung, das qualitativ allerbeste Produkt erwerben zu müssen.
Ein Beispiel dafür (welches in den Uhrenthread gehört und deshalb nicht auffordern soll darauf zu antworten, aber durchaus moderelevant) sind Uhren.
Es gibt Uhrwerke aus China, die stecken in Modeuhren und sind Schrott.
Und es gibt Seiko und Eta, die sind industriell gefertigt, qualitativ Weltspitze.
Daher gibt es verschiedene mehr oder weniger glanzlose Hersteller, die Seiko und Eta Werke verbauen und bezahlbare Uhren anbieten, sowie Hersteller mit äußerst klangvollen Luxus-Uhren-Markennamen, die vor allem Eta Werke verbauen aber die Uhren für ein vielfaches des Wertes verkaufen.
Und es gibt die kleinen Manufakturen, oft auch Teil von großen Konzernen, die nahezu unbezahlbar sind, aber nicht besser als Seiko und Eta.).

Ähnliches gilt meines Erachtens auch für Mode, ist dort aber anspruchsvoller zu erkennen: Billiger Schrott, vernünftige industriell gefertigte Ware mit je nach Markennamen für einen mittleren oder einen hohen bis sehr hohen Preis, sowie die handgeklöppelten Dinge für einen ebenso hohen Preis.
Ich denke, wirklich richtig gut industriell gefertigte aber dennoch günstige Ware kann qualitativ vergleichbar zu den Manufaktur-Produkten sein.
Das sind die Produkte, die ich immer versuche zu erjagen.
Der Preis, den ich meist zahlen muss ist, dass es Kleidungsstücke sind, die nicht haute couture sind, sondern konservative Sachen aber hey, für alles andere fehlt mir eh der Mut und im Zweifel auch das notwendige letzte Quentchen Feingefühl um top-modisch zu sein:)
 

proteus

Langelandapfel
Registriert
23.10.05
Beiträge
2.671
Mit Verlaub, du widersprichst dir irgendwie in einem Post drei bis neun mal selbst. Zum Ersten: Was schert es dich, was modisch ist? Mode sollte in erster Linie sein, was gefällt. Abgesehen davon, das Hüte wieder total in sind und mittlerweile wieder Trend. Qualität, gerade bei Herrenmode, zeichnet sich auch dadurch aus, das sie eben nicht den modischen Strömungen unterliegt, die man maximal eine Saison tragen kann. Damen haben es da ungleich schwerer. Die klassische Herrenmode existiert seit 1920 mit geringen Modifikationen durchgehend, hin und wieder kommt ein Teil - Basecaps, die Jeans oder Chinos, dazu, anderes - wie der Bowler oder der Frack - fallen weg. Mode orientiert sich immer an der Praxis. In den 70ern mit wallenden Haaren und täglichem Duschen hatte der Hut seine Daseinsberechtigung verloren, heute ist er als Assecsoire wieder in, eine Möglichkeit, eigene Noten zu setzen.

Deine Ansichten zu Uhrwerken zeugen entweder von totaler Unkenntnis oder einem völlig anderem Wertmaßstab. Wenn du dir einmal Werke von Audemars, Rolex,Glashütte oder speziell Pattek anschaust und diese mit ETA oder Seiko - die im übrigen überwiegend Quarzwerke bauen - vergleichst, wird dir selbst als Laie der eklatante Unterschied in Wertigkeit, Verarbeitung und Uhrmacherkunst auffallen. Das eine sind industriell gefertigte Billigteile, das andere handgefertigte Präzisionsinstrumente. Das eine Quarzuhr genauer geht als jedes mechanische Werk ist unbestritten. Wem es also nur auf die genaue Zeit ankommt, ist mit einem 30 Euro Wecker immer besser bedient. Hinzu kommen die kostbaren Materialien bei etablierten Marken. Eine Audemars aus Rotgold, handgefertigt mit einem Werk aus 30.000 Teilen ist naturgemäß teurer als eine maschinell gefertigte Stahluhr mit einem 15 Euro ETA Werk.

Das ist, genau wie maßgefertigte Schuhe für 2000 Euro, Ansichts- und Geschmacksache. Ich bin der Meinung, wenn ich 12 Stunden am Tag auf den Beinen bin, sind mir meine Füsse wichtiger als ein Ledersitz in einem 60" Auto. Genauso ist mir ein vernünftiges Steak aus guter Aufzucht wichtiger als ein lustiger Urlaub am Ballermann. Das ist aber immer auch eine Sache der persönlichen Prioritäten.

Wenn dir Hüte gefallen, trag sie. Mich hat noch nie einer schief angesehen, wenn ich mit Fedora oder Panama unterwegs bin. Und selbst wenn, so what?
Konservativ ist weder schlecht noch altmodisch, im Zweifel zeugt es von gutem Geschmack und Wertbeständigkeit. Du hast mich verlacht, weil ich viel Geld für gute Schuhe ausgebe, ich kann dir aus der Erfahrung von 20 Jahren und reichlich Lehrgeld sagen, es lohnt sich. Zeig mir einen Lloyd Schuh, der 10 Jahre hält.
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
Registriert
25.12.07
Beiträge
8.088
Falls sich nun doch der eine oder andere für einen Hut (oder mehrere Hüte) begeistern kann, hier ein paar Pflegetipps:

Haarfilz wird am besten gereinigt, indem man ihn mit einer weichen, sauberen Bürste entgegen dem Uhrzeigersinn vorsichtig bürstet.

Hartnäckige Flecken werden mit feinstem Schmirgelpapier mit kreisenden Bewegungen vorsichtig ausgerieben.

Ist der Filzhut nass geworden, stopft man ihn von innen mit Zeitungspapier oder Küchenpapier aus und hängt ihn an die Garderobe oder legt ihn auf dem Hutbrett oder einem Hutkopf ab. Niemals darf man einen Hut in direkten Kontakt zu Heizkörpern und Haartrocknern bringen!

Im Laufe der Zeit empfiehlt es sich, das Hutinnenband mit einem weichen Baumwolltuch und ein paar Tropfen Waschbenzin abzureiben.

Übrigens: Einen Hut legt man niemals für längere Zeit in die Sonne oder auf die Hutablage im Auto, denn das kann zur Schrumpfung und zum Ausbleichen führen.
 
Zuletzt bearbeitet:

bauklo

Finkenwerder Herbstprinz
Registriert
07.05.07
Beiträge
461
Mit Verlaub, du widersprichst dir irgendwie in einem Post drei bis neun mal selbst. Zum Ersten: Was schert es dich, was modisch ist? Mode sollte in erster Linie sein, was gefällt.

Ich empfinde es nicht so dass ich mir widerspreche. Es schert mich durchaus, was modisch ist. Um es anders auszudrücken: Mode ist kein absolutes, sonder ein relatives Konzept. Und das doppelt:
Einerseits: Man wirkt immer im Kontext der Anderen.
Andererseits:"Was gefällt" nicht absolut, sondern im Laufe der Zeit Änderungen unterworfen.

Abgesehen davon, das Hüte wieder total in sind und mittlerweile wieder Trend.
Ja, Hüte "gehen" wieder, sind aber eher ausgefallen. Wie ich sagte: ich bin gerne gut angezogen, möchte aber nicht auffallen.

Qualität, gerade bei Herrenmode, zeichnet sich auch dadurch aus, das sie eben nicht den modischen Strömungen unterliegt, die man maximal eine Saison tragen kann.
Dem widerspreche ich. Schnitte, Stoffe, Farben ändern sich. Die Qualität eines Kleidungsstückes ist nicht schlechter, weil im nächsten Jahr andere Kleidung getragen wird.

Damen haben es da ungleich schwerer. Die klassische Herrenmode existiert seit 1920 mit geringen Modifikationen durchgehend, hin und wieder kommt ein Teil - Basecaps, die Jeans oder Chinos, dazu, anderes - wie der Bowler oder der Frack - fallen weg. Mode orientiert sich immer an der Praxis. In den 70ern mit wallenden Haaren und täglichem Duschen hatte der Hut seine Daseinsberechtigung verloren, heute ist er als Assecsoire wieder in, eine Möglichkeit, eigene Noten zu setzen.
Völlig richtig.

Deine Ansichten zu Uhrwerken zeugen entweder von totaler Unkenntnis oder einem völlig anderem Wertmaßstab.
Wohl eher letzteres...

Wenn du dir einmal Werke von Audemars, Rolex,Glashütte oder speziell Pattek anschaust und diese mit ETA oder Seiko - die im übrigen überwiegend Quarzwerke bauen - vergleichst, wird dir selbst als Laie der eklatante Unterschied in Wertigkeit, Verarbeitung und Uhrmacherkunst auffallen. Das eine sind industriell gefertigte Billigteile, das andere handgefertigte Präzisionsinstrumente. Das eine Quarzuhr genauer geht als jedes mechanische Werk ist unbestritten. Wem es also nur auf die genaue Zeit ankommt, ist mit einem 30 Euro Wecker immer besser bedient. Hinzu kommen die kostbaren Materialien bei etablierten Marken. Eine Audemars aus Rotgold, handgefertigt mit einem Werk aus 30.000 Teilen ist naturgemäß teurer als eine maschinell gefertigte Stahluhr mit einem 15 Euro ETA Werk.
Hmmm...
Da bin ich mir nicht so sicher. Die mechanischen ETA- und Seiko-Werke stehen technischer Hinsicht, also z.B. in Langlebigkeit und Ganggenauigkeit anderen, aufwändiger gefertigten Werken in nichts nach.
Natürlich gibt es jede Menge handwerkliche Spielereien um gute Uhrmacherkunst zu demonstrieren die manchmal auch schick aussehen, wie z.B. eine Uhr mit Tourbillon. Es muss ein echter Mehrwert dabei herumkommen. Macht es eine Uhr besser, wenn sie innen Gold- und Silberbauteile hat?

Das ist, genau wie maßgefertigte Schuhe für 2000 Euro, Ansichts- und Geschmacksache. Ich bin der Meinung, wenn ich 12 Stunden am Tag auf den Beinen bin, sind mir meine Füsse wichtiger als ein Ledersitz in einem 60" Auto. Genauso ist mir ein vernünftiges Steak aus guter Aufzucht wichtiger als ein lustiger Urlaub am Ballermann. Das ist aber immer auch eine Sache der persönlichen Prioritäten.
Ja, richtig, immer eine Frage des Mehrwertes. Ich glaube, auch Schuhe für weniger als 2000€ können bereits einen maximalen Grad an Komfort bieten. Ein gut abgehangenes argentinisches Steak schmeckt mir jedoch besser als ein Hacksteak.

Wenn dir Hüte gefallen, trag sie. Mich hat noch nie einer schief angesehen, wenn ich mit Fedora oder Panama unterwegs bin. Und selbst wenn, so what?
Konservativ ist weder schlecht noch altmodisch, im Zweifel zeugt es von gutem Geschmack und Wertbeständigkeit. Du hast mich verlacht, weil ich viel Geld für gute Schuhe ausgebe, ich kann dir aus der Erfahrung von 20 Jahren und reichlich Lehrgeld sagen, es lohnt sich. Zeig mir einen Lloyd Schuh, der 10 Jahre hält.

Das hast Du falsch verstanden, ich habe Dich nicht verlacht, sei nicht so dünnhäutig;)

Jeder kann mit seinem Geld machen was er möchte. Im Zweifelsfalle ist es mir sogar lieber, wenn jemand sein Geld so ausgibt, dass nicht der Besitzer eines großen Konzernes immer noch reicher wird, sondern irgend ein kleiner Schuhmacher in Sizilien.

Ich persönlich versuche den Mittelweg zu gehen, d.h. weder auf die Segnungen der Industrialisierung zu verzichten, noch minderwertigen Schrott zu exorbitanten Preisen zu kaufen...
 

svaeni

Reinette Coulon
Registriert
09.06.10
Beiträge
949
Um mal zum Thema zu kommen:

Ich weiß, ich bin spät dran, aber kann jemand akzeptable Wildleder Winterschuhe/Stiefeletten empfehlen? ich dachte an maximal 150€, auf Marken wird kein Wert gelegt, Hauptsache ansehnlich und gut verarbeitet, wenn das für den Preis möglich ist.
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
Registriert
16.03.07
Beiträge
1.843
Was darf's denn sein? Mit Schnürung, ohne Schnürung? Ohne Schnürung gibt es z.B. die sog. Chelsey-Boots, die seitlich elastische Einsätze haben. Jodhpur-Stiefel haben Riemen und Schnalle, für den Winter würde ich sie aber jetzt nicht nehmen (genauso wie den Chukka Boot). Mit Schnürung gibt es den George Boot, der sich als halbhoher, eleganter Wildlederstiefel für den Winter eigentlich immer ganz gut macht. Bei den Konfektionsschuhgrößen ist es übrigens bei breiteren Füßen empfehlenswert, eine Halbgröße mehr zu wählen, da Halbgrößen eher in der Breite als in der Länge variieren. Also eine 43,5 nimmt von der 43 aus gesehen eher in der Breite als in der Länge zu. Winterstiefel sollte man dann auch mit den passenden Strümpfen anprobieren. Da Stiefel eine relativ kleine Einstiegsöffnung haben, ist ein Schuhanzieher dazu eigentlich Pflicht, um die Fersenkappe zu schonen.

Marken kann ich keine empfehlen, die verschiedenen Hersteller verwenden verschiedene Konfektionsleisten, da muss man einfach anprobieren bis man etwas gefunden hat, das passt.
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
Registriert
16.03.07
Beiträge
1.843
Was den "Mehrwert" von teuren Klamotten angeht, wollte ich noch einmal etwas einwerfen: Ich persönlich (und das spiegelt ausschliesslich meine rein persönliche Meinung wieder) betrachte ein Kleidungsstück eigentlich als "Verbrauchsgegenstand", Langlebigkeit hin oder her. Genauso wie es Leute gibt, die ohne ihr 50 Euro Olivenöl einen Salat nicht geniessbar finden, gefallen mir spontan Kleidungsstücke, bei denen ich vor dem Anprobieren lieber einmal auf's Preisschild geschaut hätte. Überragender Tragekomfort, passgenaue Schnitte und interessante Stoffe, das ist mir wichtig - und der irrationale "Gefallen" an den Sachen. Da ist das Beispiel mit den Uhren schon wunderbar: ich würde jetzt nicht sagen dass man eine Audemars Piguet oder Patek Phillipe wegen der Gangtreue trägt, also weil man einen präzisen Zeitmesser braucht, sondern aus Liebe zur Technik und zum Detail (und die Leute mit nicht so feinen Antennen natürlich zum Angeben). Ein Großcousin von mir stellt bei Jaeger-LeCoultre Uhren wie die Hybris Mechanica aus 1300 Einzelteilen her, eine Armbanduhr die so komplex ist dass alleine der Blick ins Uhrwerk die Sinne berauschen kann (und sie spielt wahlweise jede viertel- oder volle Stunde den kompletten Westminsterschlag, in einer ARMBANDUHR...). Da hat man (ganz davon abgesehen ob man sich das nun leisten kann, ich z.b. nicht) entweder Freude dran oder man trägt eine (stellvertretend für alle Quarzwecker) Seiko, die auch die Zeit anzeigt und die einfach "praktisch" ist, man kann sie nämlich auch mal zum Spülen oder bei der Gartenarbeit tragen.

Das Thema "Hüte" empfinde ich momentan als "Gegentrend". Es ist meiner Ansicht nach vollkommen aus der Mainstream-Mode, einen Hut zu tragen. Leute die es trotzdem tun, beweisen modischen Mut und wenn sie den Hut dann auch noch stilsicher tragen, ist das etwas Aussergewöhnliches, ein Blickfang. Das macht es so interessant sie trotzdem zu tragen. Ich rede nicht von diesen Dingern, die man bei Hennes & Mauritz für einen Zwanziger bekommt und die mehr als selbstironischer Gag getragen werden, sondern von eleganten Herrenhüten, nicht zu breitkrempige Stadthüte wie sie z.B. noch in den 60ern in London getragen wurden.

Herrenmode ändert sich eher im Kleinen, da stimme ich Proteus zu. Aber das liegt irgendwie auch darin begründet, dass das Thema die männliche Hälfte der Gesellschaft auch nicht wirklich durchdringt. Ein Verwandter trägt statt dem obersten aus einer aus Unkenntnis geborenen Angewohnheit stets den untersten Sakkoknopf seiner teilweise sehr teuren Anzüge geschlossen, was unmöglich aussieht, besonders im Sitzen (wobei er das Sakko auch stur zulässt). Belehren will ich ihn auch nicht, ein Einzelfall ist er sowieso nicht (und originell ist das nebenbei auch nicht, das sieht einfach kacke aus). Primär ist es aber so, dass sich Männer eher weniger um Ästhetik scheren, es soll praktisch und langlebig sein, als würde man sich für eine Expedition oder eine Safari kleiden. Und da geht auch immer die Argumentation hin. Klar, dass sich da Herrenmode wenig verändert, da Experimente auch viel seltener beim Kunden angenommen werden. "Das sieht einfach gut aus" zählt meiner Beobachtung zufolge häufig als Argument nicht.
 

svaeni

Reinette Coulon
Registriert
09.06.10
Beiträge
949
Mit Schnürung bitte, aber muss nicht zu lang sein. Diese elastischen Einsätze in den Seiten gefallen mir gar nicht.

http://resources.shopstyle.de/pim/14/08/14089897c21e061c27f5f13035cd03fd.jpg

Diese entsprechen ca. meinen Vorstellungen, allerdings bin ich mir nicht sicher, wie da die Qualität ist (ich hab mal n Bericht über LaCoste Schuhe gelesen, der war ziemlich vernichten, vielleicht ist das ja bei anderen "Trend-Marken" ähnlich) und mir scheint die Sohle ist irgendwie aus einer Art Schaumstoff.

Natürlich weiß ich auch nicht wie da die Fußform ist, aber ich dachte bevor ich völlig ziellos durch die Gegend irre, suche ich erstmal ein paar Modelle die mir gefallen.

Was den Mehrwert von guter (Fuß-)Bekleidung angeht, gebe ich dir völlig recht. Allein fehlt es manchmal am nötigen Kleingeld als armer Student …
 

ChrisGr89

Gloster
Registriert
26.05.11
Beiträge
61
@Svaeni:

Lege doch noch 50€ drauf und schau dich mal bei Loake um. Werde mir dort vermutlich den Pimlico zulegen.

Grüße
Chris
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
Registriert
16.03.07
Beiträge
1.843
Lacoste-Schuhe werden von der Pentland Group unter Lizenz hergestellt. Pentland stellen z.B. auch Boxfresh, KangaROOS und Kickers her, also von der Qualität sind sie weder sonderlich gut noch sonderlich schlecht - hergestellt wird in Fernost (Vietnam u.Ä.). Ich selbst würde Lacoste Schuhe nicht kaufen.

Der Loake Pimlico ist ein sog. "George Boot", klassisch mit Dreilochschnürung, liegt allerdings schon bei 250 Euro. Für 150 Euro sollte es auf jeden Fall vergleichbare Modelle geben, die normalen Ansprüchen genügen. Einfach heute mal zum Schuhhändler deines Vertrauens bewegen!
 

skiingjoe

Ribston Pepping
Registriert
21.06.08
Beiträge
301
Muss hier noch einmal eine Frage zu Hemden loswerden.

Bin mal wieder auf der Suche nach einem "Business-Hemd". Es muss aber sehr tailliert geschnitten sein, sonst passt es mir nicht. An der Schulter gibt es keine Probleme. An der Taille ist es aber fast immer viel zu viel Stoff. Bei welchen Firmen könnte ich schauen?
Tommy Hilfiger Slim Fit passt ganz gut. Finde da aber kein Hemd was mir gefällt.
Bei Hugo Boss muss der Schneider ran.
Ralph Lauren hatte ich bisher nur Custom Fit an. An den Schulter gut, aber an der Taille zu weit.
Olymp passt nicht.

Sollte Haifischkragen geben.

Vielen Dank!

Sonst ein sehr interessanter Thread, aber bitte beendet die Diskussionen, wie viel wer für seine Anzüge, etc. ausgibt.
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
Registriert
16.03.07
Beiträge
1.843
Hallo! Also TH slim fit passt gut? Dann versuch's mal mit Seidensticker "schwarze Rose", Einhorn "Slim Line" oder Olymp "Level Five"!

Bei Einhorn solltest du besonders aufmerken: da kommen nämlich die Tommy Hilfiger Hemden her, das ist der Lizenzpartner (gewesen?!)! Die Firma schifft gerade durch stürmische See, Anfang 2011 wurden alle Mitarbeiter entlassen. Ich weiss nicht ob es einen neuen Eigner gibt oder ob nur die Lager leer gemacht werden. Man bekommt die Hemden auf jeden Fall noch.
 
  • Like
Reaktionen: skiingjoe

XmaX182

Weißer Trierer Weinapfel
Registriert
09.06.10
Beiträge
1.502
Ich habe mir letzten Samstag ein Hemd gekauft. Zunächst war ich beim Karstadt weil dort nur Seidensticker bei uns geführt wird. Gewartet auf Beratung und die drückt mir drei Hemden in die Hand von verschiedenen Marken. Als ich die Frau auf Seidensticker angesprochen habe, dass die Hemden mir empfohlen wurden, kam nur, dass die Hemden wie "eine zweite Haut" seien. Bin dann die drei anderen Hemden anprobieren gegangen und sah aus wie ein Sack, hab mich geärgert und den Laden verlassen. Bin dann gegenüber zu P&C und habe mir dann ein Hemd gekauft mit guter Beratung.

Für mich unerklärlich warum so gehandelt wurde und kein Wert auf Beratung gesetzt wurde... Was hatte diese Aussage auf sich? Kenne zwar meine Konfektionsgröße aber wollte dennoch nicht blind kaufen. Aber die Frau hat mir das alles unschmackhaft gemacht. :(