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[10.6 Snow Leopard] Software RAID 1 degraded

KayHH

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Moin Moin,

zum (Wieder- :) )Einstieg gleich mal eine etwas kompliziertere Frage bezüglich Software RAID. Da scheint es ja immer mal wieder Probleme zu geben und Lösungsansätze sind (auch hier im Forum) rar.

In der Nacht von Vorgestern auf Gestern hat sich mein Software RAID 1 (Mirror) verabschiedet (degraded). Warum auch immer, ich habe keine Ahnung. In den Logs konnte ich keine Hinweise dazu finden, evtl. habe ich auch in die falschen geschaut?!

Nach einem Neustart (Ausschalten/Einschalten) der externen Platten hat OS X (so wie ich es beim Anlegen des RAIDs auch eingestellt hatte) begonnen das RAID neu aufzubauen. Zuerst sah das auch ganz gut aus, aber nun kann ich zuschauen wie die vom FDP prognostizierte Reparaturzeit stetig ansteigt. Gestern Abend lag sie bei (noch) 3 Tagen, inzwischen liegt sie bei fast 7 Tagen und es sind laut sudo diskutil checkRAID erst 14% wiederhergestellt. Das sieht also nicht gut aus.

Auf dem RAID befindet sich nur „eine“ einzige Datei, nämlich ein verschlüsseltes, mitwachsendes Bundle-Image von gerade mal 325 GB (ca. 39.000 bands à 8 MB). Das Befüllen des Bundle-Images mit Daten hat gerade mal gut einen Tag gedauert, da macht es natürlich wenig Sinn wenn ein schlichtes Kopieren der bands 7 Tage oder länger (danach sieht es aus) dauert, oder ist der Restore-Algorithmus wirklich so dämlich? Selbst ein komplettes Entschlüsseln und Verschlüsseln sowie Kopieren via Schnecken USB 2.0 dürfte niemals so lang dauern.

Konfiguration:
OS X 10.6
Zwei externe Platten à 2 TB direkt angebunden via USB 2.0 (kein Hub)
Platte 1: WD20EADS
Platte 2: HD203WI​

Hat jemand einen Tipp? Was die Platten angeht, verwendet eine von denen, insbesondere die Samsung bereits die größeren Sektoren? Evtl. hat OS X damit Probleme. Kann jemand was dazu sagen?



KayHH
 

markthenerd

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Hierzu fällt mir nur ein:
Wikibooks schrieb:
Die einfachste RAID-Lösung ist „RAID-1“, die auch unter der Bezeichnung „Spiegelung“ bekannt ist. Es werden zwei identische Festplatten benutzt. Server-Betriebssysteme beherrschen das Verfahren, jedes Byte gleichzeitig auf beide Festplatten zu schreiben. Wenn Ihr PC kein Server-Betriebssystem hat und Sie trotzdem RAID-1 benutzen wollen, brauchen Sie Hardware-Unterstützung. Viele moderne Hauptplatinen mit S-ATA-Festplattenanschluss unterstützen die Spiegelung.
Wikibooks schrieb:
Ein RAID-System schützt nur vor dem Ausfall einer Festplatte und der damit zusammenhängenden Betriebsunterbrechung. Die meisten Daten gehen durch andere Ursachen verloren, weniger als 10% aller Datenverluste werden durch einen Festplattenausfall verschuldet. Insoweit ist ein RAID-System kein Ersatz für eine Datensicherung. Eine regelmäßige Sicherung auf Band oder ein anderes Medium ist unbedingt notwendig!
Von USB-Platten habe ich noch nirgends was gelesen.
 

KayHH

Cripps Pink
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@markthenerd: Irgendwann ist immer das erste mal. Starte mal das Festplatten-Dienstprogramm und gib in der dortigen Hilfe „RAID“ ein, oder kopiere die folgende URL in das URL-Feld deines Browsers help:topic_list=aldskutl10839%20bookID='com.apple.DiskUtility.help'%20template=sty/genlist.xquery%20stylesheet=sty/genlist_style.css%20Other=RAID die OS X Hilfe öffnet dann hoffentlich automatisch das Thema RAID.

Hab' mir, wie angedeutet schon gedacht, dass mir niemand helfen kann. Die Wiederherstellung ist jetzt bei 19% angekommen und die prognostizierte Restlaufzeit wird inzwischen mit 9 Tagen und 8 Stunden angegeben.

Zur allgemeinen Information:
Ich habe das Software RAID im Finder umountet. Das klappt trotz laufendem Rebuild einwandfrei, womit ich nicht unbedingt gerechnet hatte. Mit dem Ausschalten der unmounteten Platten schmeißt der Mac dann aber eine Kernelpanic. Tja, sieht so aus als müsse Apple da noch was nachbessern.
Als nächstes habe ich die Platten einzeln, also nicht im RAID-Verbund gemountet. Der Speicherverbrauch sowohl der Volumes als auch der Bundle-Images ist extakt gleich groß. Interessant, da frage ich mich schon wozu OS X da einen Rebuild macht. Beide Bundle-Images lassen sich problemlos mounten und der Zugriff auf darin enthaltene Dateien funktioniert zumindest bei den von mir durchgeführten Stichproben einwandfrei, die Entschlüsselung macht also auch keinerlei Probleme. Um zu checken ob die Daten auf beiden Platten wirklich identisch sind, werde ich wenn mal etwas Zeit vorhanden ist einen md5-Hash beider Bundle-Images erzeugen, puh, 325 GB, das kann dauern. Das Problem dabei ist, das ein Bundle-Image ein Directory und keine Datei ist. Da muss ich mich dann wohl durch die 39.000 bands hangeln. Na ja, das Wochenende steht vor der Tür und ich hab' ja sonst nichts zu tun.

Was nun?
Ich habe mich erst einmal entschlossen die Schuld den superbilligen China-USB-Gehäusen zuzuschreiben. Für nicht mal 20 EUR kann man halt auch nichts erwarten. Sind die Gehäuse angeschlossen gab es von Anfang an Probleme mit dem harman kardon Soundsystem. Fast ständiges Brummen lässt auf eine schlampige elektrische Implementation schließen. Der nächste Versuch wird daher wohl mit hochwertigeren FireWire 800 Gehäusen laufen.
Mein nächster Verdacht Spotlight. Das würde erklären, warum der Rebuild immer länger dauert. Vielleicht läuft Spotlight intern nicht auf dem RAID sondern auf den einzelnen Platten und die spielen jetzt Ping-Pong. Das wäre natürlich ein echt krasser Fehler.

Wenn ich mehr heraus gefunden habe wird es eine Fortsetzung dieses Threads geben, könnte ja auch für andere interessant sein.



KayHH
 

markthenerd

Cellini
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Meine Meinung zu dem Thema ist, es ist fahrlässig von Apple ein RAID an USB überhaupt zu ermöglichen. Ich habe hier schon Sachen gelesen - wenn ich mir nur schon vorstelle wie viele Daten da ins Nirvana katapultiert worden sein müssen. Au weh!

Es ist auch schon vorgekommen, dass über RAID mit USB-Sticks oder -Platten an Hubs "philosophiert" wurde. Was möchte ein User mit einer solchen, ich sag jetzt mal, "Krücke" denn erreichen? Geschwindigkeit? Am USB-Bus? Ha ha! Oder Datensicherheit? Man braucht dann ja kein Backup mehr, oder so. Wo das hinführt spielt sich ja vor deinen eigenen Augen ab.

Von RAID sollten Privatanwender ohnehin, nach meiner Überzeugung, die Finger lassen. Das gehört ins professionelle Umfeld für Web- Mail- FTP- oder was auch immer Server, die rund um die Uhr von versierten Spezialisten permanent überwacht werden. Aber auch in solchen Umgebungen werden Backups gemacht.
 

KayHH

Cripps Pink
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@markthenerd: Zuerst einmal kann ich Dich beruhigen, bei mir sind keinerlei Daten verschwunden, selbst dann nicht, wenn die beiden RAID-Platten jetzt sofort abrauchen würden. Es führt also zu exakt KEINEM Problem, wenn man es richtig macht.

Das RAIDs im privaten Umfeld nichts zu suchen haben halte ich für vollkommenen Unsinn, oder sind Deine Daten nichts wert? Was ist mehr wert, Dein digitales Leben, angefangen bei der digitalen Geburtsurkunde, über sämtliche Urlaubsfotos Deines Lebens oder die langweiligen Zahlen von der letzten Bilanzpressekonferenz? Allerdings würde ich Dir zustimmen, wenn Du geschrieben hättest, das Hardware-RAIDs nicht das Mittel der Wahl für Privatleute sind, insofern halte ich auch wenig von den gern verkauften Pseudo-RAIDs aka JBODs. Der Betrieb dieser Geräte hat ohne eine weitere Sicherung immer ein wenig was von russisch Roulette, aber zurück zu richtigen RAIDs. Der Unterschied zwischen Software- und Hardware-RAIDs ist, das bei einem Ausfall eines Hardware-RAIDs (RAID-Controller) die Chancen darauf, das das nun nur noch (wenn überhaupt) erhältliche Nachfolgemodell ein Problem mit dem „alten“ RAID (Platten) hat nicht schlecht stehen. Bei einem Software-RAID sieht das aber ganz anders aus, das funktioniert immer.

Was Apple angeht, daran RAIDs zu ermöglichen ist gar nichts fahrlässig. Ein RAID ist z.B. eine prima Möglichkeit zwei vollkommen identische Kopien der selben Daten anzulegen. Das ist im übrigen auch meine Intention. Ich kopiere Daten von diversen alten Platten auf einer neuen Platte zusammen. Wenn ich damit fertig bin zerlege ich das RAID in seine Bestandteile (2 Platten) und lagere eine davon schön mit Krypto drauf an einem anderen Ort. Das hat bisher auch immer gut funktioniert, nur jetzt ist es erst einmal, warum auch immer (Billiggehäuse?) schief gegangen. Das ändert aber nichts daran, das dies ein sehr schöner gangbarer Weg für Archive ist, die man sicher weglegen möchte. Eine andere Möglichkeit wäre es die selben Daten manuell auf zwei Platten zu verteilen. Das mache ich momentan bei meinen Filmen so. Das Problem, trotz aller Vorsicht, gelingt es mir ab und an, das die beiden Platten nicht exakt den gleichen Inhalt haben. Der dritte Weg, wäre es, die Daten auf eine Platte zu kopieren und dann per CCC immer Kopien zu machen. Je nach dem, wie man das zeitlich organisiert gibt es dann aber immer wieder mal Momente wo ich ohne doppelten Boden unterwegs bin und das ist nicht schön.

Bei all dem geht es natürlich nicht um Geschwindigkeit, auch wenn diese beim Lesen von einem Software-RAID 1 selbst über USB durchaus größer (ideal bei zwei Platten wäre 2 mal) sein kann. Das ist nur eine Frage der RAID-Software. Das ein RAID nicht per se sicher ist, sollte jedem klar sein. In der Regel stehen die Platten eines Verbundes nebeneinander und wenn die Hütte abbrennt sind halt alle weg.

Ob ein RAID aus Platten, Sticks oder was auch immer besteht spielt dabei keine Rolle. Viel größer ist das Problem das HFS+ nicht in der Lage ist, die Konsistenz der Daten zu gewähren. Ich hab' hier auch noch einige Dateien die ich nicht mehr öffnen kann rumliegen. Die wurden mal auf eine HFS-Platte geschrieben und später als ich sie wieder laden wollte waren sie kaputt. Da hilft halt nur ein gescheites Dateisystem, wie z.B. zfs. Man kann nur hoffen das Apple das dann doch noch irgendwann mal implementiert, denn HFS(+) stinkt ganz gewaltig. Okay es geht noch schlimmer, Stichwort FATxx.



KayHH
 

markthenerd

Cellini
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Du sprichst ja von einem RAID 1. Und dieses soll an USB schneller sein (können)? Schneller als was? Und selbst ein RAID 0 würde vom USB-Controller gebremst, egal unter welchem OS oder welcher Software.

Aus Wikipedia:
Ein Nachteil ist, dass bei Software-RAID als Cache nur der Arbeitsspeicher genutzt werden kann. Es besteht daher keine Möglichkeit eine Pufferbatterie nur für den Cache und den Controller zu installieren, wie es bei hochwertigen RAID-Controllern oder Disk Arrays mit integriertem Cache üblich ist. Dies hat zur Folge, dass Daten, die bei einem Systemabsturz im Cache liegen, verloren gehen können.
Und dann ist ja das allergrösste Problem der User. Dem kann es passieren versehentlich Daten zu löschen, Malware zu erwischen oder bei einem erforderlichen Plattentausch die falsche zu wechseln. Da hilft ein RAID überhaupt nichts.

Dass in deinem Fall kein Totalverlust entstanden war, hattest du im ersten Post zwar nicht geschrieben, es stand aber überdeutlich zwischen den Zeilen.

Dennoch halte ich RAID für den Durchschnitt-User als Harakiri. Selbst in den externen Gehäusen / Platten die RAID ermöglichen, ist es für die Mehrzahl der User lediglich eine Art Prestige darauf hinzuweisen, dass RAID drin ist. Wirklich damit umgehen und es effizient einsetzen kann (fast) niemand.
 

KayHH

Cripps Pink
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„Schneller als was?“ > als eine einzelne Platte. Ist ja auch logisch, bei einem gescheiten Software-RAID hole ich mir einen Teil der Daten von der ersten Platte des Verbundes, und den anderen Teil zeitgleich von der zweiten Platte des Verbundes. Im Idealfall ist das doppelt so schnell (das es nicht über den gleichen USB-Bus gehen darf versteht sich von selbst), aber das ist wie gesagt überhaupt gar nicht meine Intention.

Wikipedia-Zitat > Genau das ist das Problem, deswegen habe ich auch noch mal kurz zfs angesprochen, da klappt es dann ganz ohne Cache und Pufferbatterie. Üblich Dateisysteme sind nur leider zu dumm und brauchen deswegen aufwendige technische Lösungen, die aber auch nicht immer helfen.

Dumme User > Dagegen hilft KEINE Technik!

Prestige > Das finde ich schon eine dreiste Unterstellung. Diese User machen sich wenigstens Gedanken zur Datensicherheit, ob sie dabei auf Marketinggequatsche reingefallen sind das ist noch mal eine andere Geschichte. Im übrigen ist das Software-RAID das RAID des kleinen Mannes, und in meinen Augen für Privatuser auch das bessere, damit zu posen macht daher überhaupt keinen Sinn, es sei den man hat Null Ahnung und hält das für rocket science.



KayHH