also in Deutschland ist man durch seine Rechte geschützt, aber hat auch durch viele auferlegte Pflichten einen bestimmten Druck. Dies seh ich nicht als "frei" an.
In Japan erlag man eher dem gewaltigen gesellschaftlichen Druck, der auf einem lastete. Frei konnte man sich dort auf jeden Fall nicht fühlen, da alles in einem Stillstand auf sich selbst drückte, und ein jeder seinen Druck versuchte an andere abzuschieben.
In Frankreich bekam ich schon einen gewissen Wandel von "frei" zu spüren. Aber das liegt auch immer an der Tätigkeit die man ausführt.
In Schweden ist man so ungebunden frei, dass man machen konnte was man wollte. Das lag aber auch hauptsächlich an der Freundlichkeit der Schweden zu ihren ausländichen Gästen als auch an der Tatsache, dass man höchsten 3 Schweden am Tag getroffen hat bei einer längeren Wanderung durch die schwedischen Höhen.
In Kanada fühlte ich mich mehr als frei. Es war nicht wie in Schweden, wo man einfach durch das Einsiedler-Dasein und die damit verbundene Einsamkeit unter sich selbst war. In Kanada hatte ich einfach das Geld unbeschwert leben zu können. Ich lebte in einer Gegend wo nun ausgesprochen viele Menschen lebten für den sonstigen kanadischen Standard. Die Menschen waren mehr als zu vorkommend, man konnte bei ihnen ohne Probleme übernachten oder sie luden ein zum Essen ein etc., und trotz der dichten Menschenbevölkerung baute sich kein Druck auf, ich wurde nicht durch irgendwelche Bestimmungen und dergleichen eingeschränkt in meiner Handlung. Ich lebte 3 Wochen in einem Eco-Village, welches von sich selbst und von wiedererneuerbarer Energie lebte. Es war ein anderes Leben als in Deutschland.
Den ersten Druck, der meine Freiheit wieder einschränkte bekam ich bei der Überschreitung der Kanadischen-US-amerikanischen Grenze als ich auf die us-amerikanischen Polizisten traf.
Also frei ist man irgendwie nirgendwo. Wenn man das nötige Kleingeld hat, kann man sich einen bestimmten Freiraum erkaufen. Hier in Deutschland sind die Pflichten und Rechte wesentlich größer als in anderen Ländern. Das sind so die drei Sachen, die ich bisher beobachtet und erfahren habe.
Und auch hier in Deutschland... da wird eine Familie mit Kindern aus Berlin nicht zu Elternabenden in den münchener Kindergarten ihrer Kinder eingeladen. Diese Familie ist kein Einzelfall... ich kenne mindestens 3! Eine davon zieht jetzt nach Hamburg, weil sie das soziale Klima in München ihrem Kind nicht antun wollen. Allein durch solche Zustände wie Menschen unter einander zueinander sind, wird in meinen Augen das freie Handeln schon beschnitten...
Freiheit ist also sehr subjektiv. Ein Jeder definitiert sie doch ein bisschen anders. Und diese Feinheiten sind es, die die Einen sich frei fühlen lassen und die Anderen nicht.
Auch hier in Leipzig wird mein freies Leben eingeschränkt, weil ein bayerischer Investor versucht den kompletten Strassenzug aufzukaufen und durch dubiose Machenschaften komische Verträge mit unserer öffentlichen Wohnbaugesellschaft abschliesst. Dieser Mensch versucht alle Mieter aus seinen gekauften Häusern zu vertreiben, damit er sie günstig und ohne Umstände wie Modernierungsankündigung etc. umbauen kann um sie als Eigentumswohnung wiederverkaufen zu können, wo sie über Dritte dann gemietet werden zu einer dreifach hohen Miete wie meiner jetzigen. Allein die Tatsache, dass mir jede Woche hier jemand vor der Tür steht und mir 2000 Euro bietet, damit ich meine schicke große Wohnung ohne weitere Fragen von heute auf morgen verlasse, ist ein Unding... es gibt einfach Dinge, auch hier in Deutschland, die einem ein bisschen zweifeln lassen an dem Rechtsstaat und dessen Auffassungen. Die Anwälte, die mir ständig schreiben, haben auf jeden Fall eine merkwürdige Art und Weise das Recht auszulegen.
Soviel eigentlich nur dazu... das sind alles von mir persönlich gemachte Erfahrungen...