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Falls ich mich in Sachen Design irre, vergiss was ich geschrieben habe
Ich denke, das ist schon richtig.
Apple war in den 80ern beruehmt fuer sein OS. Danach, bis Jobs Rueckkehr, fuer seine Fehlentscheidungen, obwohl natuerlich
Newton und
QuickTake schon wegweisend waren.
Jobs Idee des gesamtheitlichen Designs (bunte iMac-Kugeln mit Fehlgriffen wie die runde Maus) hat Apple wieder positiv zurueck in die Medien gebracht.
Der damals noch zoegerliche Umstieg zu OS X und die Veroeffentlichung der ersten iTunes-Ausgabe hat nicht absehen lassen, was hier am kochen war.
Als der erste iPod (unverschaemt teuer, dafuer mit FW) mit dem Ansatz eines Clickwheels auf den Markt kam, konnten wohl nur die echten Freaks erkennen, wohin das alles fuehren sollte.
Auch die Schreibtischlampe, der Cube und das Powerbook (besonders das 12") waren zwar interessante Ansaetze und sorgten fuer Aufsehen im Inner Circle, jedoch noch immer nicht rund im Design und Akzeptanz.
Das ging erst los, als mit den flachen weissen iMacs und iBooks, den coolen Pros samt Cinemadisplays zusammen mit der erweiterten iPod-Palette in Verbindung mit iTunes/Store so etwas wie der grosse Bogen gespannt wurde. Apple-Geraete wurden mehr, bezahlbarer (noch nicht wirklich), aber der Haken war die PPC-Generation, Apple-Geraete waren noch immer Inselloesungen, tres chic zwar, nur nicht wirklich brauchbar in der Windowsdominanten Welt.
Brauchbar wurde das Ganze mit dem Radikalumstieg auf Intel, meines Erachtens der genialste Schachzug von Jobs:
Apple hat klammheimlich auf seiner Systeminsel ein perfekt designtes(?) und bis dahin ungekannt rundes Computerpaket entwickelt, bestehend aus schoenen reduzierten Computern, simpel zu bedienender Peripherie und einem OS, das sich auf einmal real mit der Windowswelt messen konnte. Apple war so selbstsicher, dass sogar Bootcamp beigelegt wurde.
Der Hammer kam mit dem iPhone. Ein kleiner, perfekt simpel konstruierter Computer, mit dem man telefonieren konnte, der perfekt simpel in die Applewelt integriert war und den man perfekt simpel ueber iTunes/Store fuettern und verwalten konnte. Das iPad (samt iOS), obwohl angeblich der Vorgaenger des iPhones, ist nur die logische Konsequenz daraus.
Auch die neuen Books inklusive Air mit den reduzierten Schnittstellen gehoeren dazu: keine Buchse zuviel, keine LED zuviel, keine Schraube zuviel - wer mehr braucht, kauft sich halt den Adapter.
Warum dieser lange Text der nicht viel mit Design zu tun hat?
Weil es imo ein Fehler ist, Apple auf das HW-Design zu reduzieren. Und wenn man Apple auf das Design reduzieren muss oder will, sollte man dies im evolutionaeren Kontext tun:
Dieses schrittweise Anpassen von Soft- und Hardware zu einem funktionierendem, aber radikal reduziertem, Ganzen macht das Apple-Design aus. Das ist der Unterschied zu den anderen Herstellern, das sind alles eierlegende Wollmilchsaeue und genauso sehen sie aus. Irgendwann muessen auch die Mitbewerber diese radikalen Schnitte machen, das Problem ist sie haben nicht wirklich Zeit dafuer. Deswegen ist Apple mit seinem Design buchstaeblich Lichtjahre voraus - Apple hat diesen Schritt schon hinter sich.