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Radikales Projekt in den Niederlanden: Unterricht nur mit dem iPad

Lorin

Auralia
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Ein interessantes Projekt, dass mich eher ob seiner Größe verwundert. In diesem Umfang würde sowas bei uns wohl eher nicht stattfinden.
Sowas kann man aber wirklich nur bei den kleinen Kindern machen. Bei älteren Schülern hätte ich bedenken wegen der Diebstahlquote/Schadensquote der Pads.

Und die Lehrer die jetzt hier aufbegehren aufgrund Devilstorms Aussage:
Wer bitte (auch Lehrer) würde eine solch drastische Kürzung/Veränderung seiner Urlaubs-/Arbeitszeiten akzeptieren? Insbesondere wenn er unkündbar ist (sofern Beamtenstatus) und gut organisiert. Einzelpersonen nicken sowas vielleicht ab, aber die Masse (in anderen Worten Gewerkschaft, Vertretung, Verband) würde das Bildungsministerium des jeweiligen Bundeslandes abbrennen. Sowas kann man doch nicht verleugnen, da muss man kein Hellseher sein.
 

Yakoraso

Fuji
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@Lorin: Evtl. kann mit dem gesparten Druckkosten auf Dauer auch mehr Lehrpersonal eingestellt werden, so dass ein Teil arbeitet und der andere Teil frei hat.
Aber dafür müsste man mehr über die finanzielle Lage wissen.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Ich kann mit dieser "Lernen lassen, wenn ihnen danach ist"-Einstellung einfach nichts anfangen. Ein Kind in dem Alter hat weder die Weit-, noch die Einsicht, was Lernen eigentlich bedeutet.
Jedes Kind ist von Natur aus wissbegierig. Das liegt in unseren Genen. Was nicht in der Natur des Menschen liegt, ist still auf einer Schulbank zu sitzen und sich stundenlang berieseln zu lassen.
 
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mad8811

Weißer Winterglockenapfel
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Ich habe zwar noch keine Kinder, aber so eine Art von Unterricht würde ich auf keinen Fall für mein Kind wollen.

Ich halte den Einsatz von Tablets in Schulen nicht für falsch, aber auf so eine radikale Art finde ich es sehr extrem. Auch das mit den Schulzeiten und dem "spielenden" Lernen finde ich eine Schnapsidee.

Extra ein Fach zum Umgang mit iPad und Co., bzw. eine teilweise Integration in den Unterricht finde ich ok, alles andere ist meiner Meinung nach zu viel des Guten.

Staatliche Schulen müssten zudem die iPads zur Verfügung stellen, um keinen zu benachteiligen.
 

rockfred

Ribston Pepping
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Jedes Kind ist von Natur aus wissbegierig. Das liegt in unseren Genen. Was nicht in der Natur des Menschen liegt, ist still auf einer Schulbank zu sitzen und sich stundenlang berieseln zu lassen.

So sieht es aus.

Ich finde es kommt voll und ganz darauf an wie es eingesetzt wird. Als Buchersatz mit interaktiven Elementen eignen sich Tablets doch hervorragend. Sicher darf das Schulen der Fein- und Grobmotorik nicht vernachlässigt werden. Sieht auf dem Bild aber auch nicht danach aus, da steht im Hintergrund mehr Bastelkram als in einem deutschen Klassenzimmer der 1. oder 2. Klassen an staatlichen Schulen. Das Wiedergeben das gerade vermittelten, zum Beispiel durch das malen eines Bilds oder basteln einer Collage steigert den Lerneffekt mit Sicherheit.
Im Endeffekt macht es die Mischung. Auch mal ein Buch, keine Frage. Aber viele Inhalte lassen sich Multimedial besser vermitteln, allein schon weil man die Kinder auf sämtlichen physiologischen wegen ansprechen kann.

Ich denke nicht das dort Kinder mit dem iPad allein gelassen werden und man Ihnen alle anderen Medien wegnimmt.
 
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iMerkopf

Holsteiner Cox
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Jedes Kind ist von Natur aus wissbegierig. Das liegt in unseren Genen. Was nicht in der Natur des Menschen liegt, ist still auf einer Schulbank zu sitzen und sich stundenlang berieseln zu lassen.

Du sprichst mir aus der Seele!

Und wer eine weitere Verkürzung der Gymnasienzeit fordert, sollte sich mal die Auswirkungen der Jungstudenten an den Unis anschauen: Dort gibt es jetzt teilweise schon Elternbeiräte! Freie Wissenschaft wird irgendwo gelehrt, aber ganz sicher nicht während des Studiums Bachelor of Science.

Und was das Schreiben auf Papier und das Basteln angeht: Es geht nicht darum, ob man mit dem Stift schreiben können muss; auch in Zukunft nicht. Es geht darum, dass in der Schule mehr denn je auch Feinmotorik und soziale Kompetenz trainiert werden muss. Solche Dinge bleiben ein Leben lang wichtig - ganz im Gegensatz zu den Dingen, die man am Abend vor der Klausur bulimielernt und dann nie wieder wissen wird...

Also ich stehe dem Ganzen skeptisch gegenüber. Insbesondere die Geldersparnis sehe ich nicht. Schulbücher sind teuer; ja. Aber nicht so teuer wie iPads; auch alle Bücher eines Schülers zusammen nicht. Bücher werden zudem oft bis zu zehn Jahre genutzt - kann man das von einem iPad denn erwarten?
 
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Retrax

Schweizer Orangenapfel
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Das Projekt versucht die neuesten Erkenntnisse und Forderungen der erziehungswissenschaftlichen Forschung umzusetzen.

Da scheinen ein paar Verantwortliche etwas verstanden und gut zugehört zu haben. Kann man nur beglückwünschen das ganze - unabhängig von den eingesetzten Apple-Produkten.
 

Bödefeld

Starking
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Schulbücher müssen aber immer neu gedruckt werden, beim digitalen Schrifttum kann man Änderungen manuell ohne großen Umstand ändern.
Das ist eine Position, die aufgrund von Umweltschutz und ,,Greenness'' überall natürlich ihre Berechtigung hat.
Die Aktualität könnte dadurch gewahrt werden, dass eben immer nur der Textinhalt einer App geändert/angepasst werden würde, nicht aber der Funktionsumfang, sodass das Device immer auf einem technischen Stand bleibt.

Gleichzeitig teile ich die Ansicht vieler hier, dass es viel zu weit geht, nur noch auf dem iPad zu lernen und zu schreiben, aus mehreren Gründen.
1) ICH PERSÖNLICH ( also jetzt stark subjektiv) finde es angehmener die Materialien in der Hand zu halten, was zu markieren, unterstreichen, hier und da am Rand ne Notiz hnzufügen.
2)Das mag ja alles mit dem iPad möglich sein, ich erachte das immer noch als umständlicher als die Kombi aus Stift und Papier.
Wenn ich bsplw. im Hörsaal sitze, kann ich das Layout der Folien des Dozenten an meine A4-Blatt anpassen, digital wäre das SO schnell und komfortabel nicht möglich.

Und zu der Idee, Abi mit Computer zu schreiben:
Ich habe letztes Jahr Abi in Deutsch, Geschichte und Englisch geschrieben. 5 Stunden lang.
NIE UND NIMMER hätte ich das auf einer Tastatur machen wollen. Ich kann zwar relativ schnell auf Tastatur schreiben, aber alleine die ständige Großbuchstaben zu generieren, ist viel umständlicher als es von Hand zu schreiben.
Natürlich tat mir nach bis zu 17 Seiten die Hand weh :D
Aber das war es in jedem Falle wert.
Ganz zu schwiegen davon, dass ich mich mit Tastatur öfter verschreibe alsvon Hand, Interpunktion, die viel intuitiver funktioniert etc.
Zudem stelle sich einer mal eine auf dem iPad geschriebene Klausur vor, bei der aus Versehen die Autokorrektur aktiviert war...:p
 

flash77

Dülmener Rosenapfel
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Klingt auf jeden Fall sehr interessant - auch wenn es mir ein wenig zu "radikal" erscheint!
 

belgica

Schöner von Nordhausen
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Ipad kann ein Hilfsmittel sein, mehr auch nicht. Pauken müssen Kinder letzendlich immer noch selbst.
Zum lesen, schreiben oder mathe lernen, selbst nachdenken uä bringt ein Ipad gar nix. Da braucht man Hirn, Stift und Papier
 

konn_y

Angelner Borsdorfer
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Wenn es so ein lockerer Job ist - mach ihn doch du, du weisst ja anscheinend alles besser.

Lieber gaol,

offenbar hast du meinen Beitrag nicht verstanden. Ich wollte ironisch auf devilstorm anspielen, der sich in meinen Augen negativ über Lehrer äußerte (die wollen ja auf keinen Fall auf ständige Ferien verzichten). Das finde ich nämlich falsch. Und dass ich das beurteilen zu können glaube hat einen einfachen Grund: Ich bin tatsächlich Lehrer!

Viele Grüße
konn_y
 
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MaxTrax

Himbeerapfel von Holowaus
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Mit solchen Experimenten kann man meiner Meinung nach in Deutschland auch nicht mehr viel falsch machen, bei dem eh schon verkorksten Bildungssystem.
 

MacbookPro@Olli

London Pepping
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Jedes Kind ist von Natur aus wissbegierig. Das liegt in unseren Genen. Was nicht in der Natur des Menschen liegt, ist still auf einer Schulbank zu sitzen und sich stundenlang berieseln zu lassen.

So sieht es aus, die Schule geht grundsätzlich falsch beim Lernen ran, deshalb rasseln auch extremst begabte Menschen völlig durch das Schulsystem durch.
 

colacastell

Pomme Etrangle
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die idee finde ich gut, jedenfalls die massive intergration des ipads. jedoch frage ich mich, ob wir genug und vor allem gute materialien in digitaler form haben. wenn man sich das angebot an schulbüchern im ibook store ansieht, findet man eigentlich nur sowas wie kleine und gut aussehende projekte von studenten, nicht aber etwas von seriösen verlagen, die sich an bildungsplänen orientieren. deshalb frage ich mich, ob dieser pure- ipad unterricht überhaupt umzusetzten ist heutzutage.
 

winphobiker

Klarapfel
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Was ich ja am spannendsten finde, ist die Frage, wie später Erfolge und Misserfolge den einzelnen der vielen Parametern zugeordnet werden sollen, die da am System verändert wurden. Ganztag, komplett offene Konzeption, mediale Reduktion, Ausblenden der motorischen Entwicklung, etc...
Bildungsexperimente und Bildungsforschung haben mehr mit Ideologie und Dogmatik zu tun als mit Wissenschaftlichkeit. Das Kindeswohl wird da schnell zur Nebensächlichkeit.
 

konn_y

Angelner Borsdorfer
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So sieht es aus, die Schule geht grundsätzlich falsch beim Lernen ran, deshalb rasseln auch extremst begabte Menschen völlig durch das Schulsystem durch.

Da frage ich mich nun wirklich, was dich dazu qualifiziert, das objektiv beurteilen zu können. Vieles ist im Bildungssystem nicht optimal. Aber zu sagen, die Schule ginge beim Lernen grundsätzlich falsch ran, dann stimmt das nicht. Noch immer ist vorgegeben, was gelernt wird. Das wird auch später, wenn es ins Berufsleben geht, in vielen Bereichen so gefordert.

Von diesen Vorgaben zur Bildung kommen wir nur bedingt weg. Insofern bleibt Schule eine Pflichtveranstaltung. Und es gibt wohl nur wenige (vermute ich), die das ernsthaft anders wollten. Klar könnte man vieles verbessern. Dafür müsste aber auch viel mehr Geld investiert werden (mehr Lehrer, kleinere Klassen...).

Ich denke aber, dass bei weitem nicht alles schlecht ist und der optimale Lernweg für alle nicht gefunden werden kann.

Ich bin sicher auch kein Experte in dem Gebiet. Und ich sehe viel positives und negatives. Aber deine Äußerung finde ich doch sehr platt formuliert.
 

gaol

James Grieve
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Lieber gaol,

offenbar hast du meinen Beitrag nicht verstanden. Ich wollte ironisch auf devilstorm anspielen, der sich in meinen Augen negativ über Lehrer äußerte (die wollen ja auf keinen Fall auf ständige Ferien verzichten). Das finde ich nämlich falsch. Und dass ich das beurteilen zu können glaube hat einen einfachen Grund: Ich bin tatsächlich Lehrer!

Viele Grüße
konn_y

Ich hab mich noch gefragt ob du das ironisch meinst :). In diesem Fall entschuldige ich micht!
Ich will ja auch Mathe/Physik-Lehrer werden.
 

Hempelchen

Châtaigne du Léman
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Das ist schon heftig, mal davon abgesehen das die Kinder schon im frühen alter vor einem Bildschirm hängen lernen Sie vielleicht gar nicht mehr, oder nur bedingt wie es ist mit Papier, Schere, Buntstiften, Pappe usw. Sachen zu basteln. Die Kreativität etwas aus verschiedenen Materialien zu erschaffen bleibt doch völlig außen vor. Hört sich vielleicht Öko an, aber ich habe eine handwerkliche Ausbildung und aktuell Produktdesignstudent. Bin froh das ich als Kind keinen Rechner hatte, der kam erst mit 15 oder so.

Na das halte ich weniger für ein Problem.
Ich hab in der Schule ja auch nicht mehr mitm Kreide-Täfelchen gehockt, sondern mit Füller (später Kuli) und Papier.
Das ist der Fortschritt...
Ich finde es viel schlimmer, wenn ich Leute hier im Büro sehe, die mit einem Zeigefinger-Suchs-System tippen. Das ist heutzutage nicht mehr typisch.

Genauso wie man irgendwann von den besagten Täfelchen auf Papier umgestiegen ist, kommt irgendwann der nächste Schritt.
 

iMerkopf

Holsteiner Cox
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@Hempelchen: Den Anblick wirst du aber unter Umständen noch länger sehen. Als meine Schwester noch auf dem Gymnasium war, hatte sie ihren Informatik-Lehrer mal gefragt, warum sie denn nicht das zehn-Finger-System lernen. Dessen Antwort (originalzitat): "Wozu denn - nach der Schule habt ihr Leute, die für euch tippen."

Ganz davon abgesehen, dass die Aussage an Arroganz kaum zu überbieten und schlicht Unsinn ist (welcher Student hat denn einen Schreibdienst für die Bachelorarbeit?), zeigt sie ganz deutlich, wie viel die Leute in den Kultusministerien von der IT verstehen: In diesem Informatikkurs wurde ohne Erklärung notwendigen Vorwissens mit Java herumgewerkelt. Ich kann mir nicht vorstellen, auch nur ein inzwischen Erwachsener etwas davon behalten konnte. Dinge wie CMD-Befehle oder sogar der Taskmanager wurden komplett außen vor gelassen. Und eben auch das Zehnfinger-System.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Ich find das nicht arrogant. Das spiegelt die Realität wieder.

Noch nie habe ich erlebt, dass Zehn-Finger-Schreiben bei Hochschulabsolventen auch nur die kleinste Relevanz bei Bewerbungen gehabt hätte.