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Quartalszahlen: Apple-Umsatz erklimmt neue Höhen

Verlon

Wöbers Rambur
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Ich hätte das "einfach" in besagte Anführungszeichen stecken sollen. Einfach ja - wenn die Staaten es denn wollten. So war es gemeint.
aber warum sollten es Staaten, die massiv davon profitieren, ändern wollen? Das wollen logischerweise nur die anderen.

Und was dann ja schon wieder in Richtung Scheingeschäfte und illegal.
[...]
Ah und das macht Apple, Amazon, Google und Co? Und daher moralisch letzte Schublade?
ja, genau das macht das Steuervermeidungsmodell "double irish with a dutch sandwich", nämlich den Transfer von Gewinnen aus Europa über ein komplexes Geflecht von Tochterfirmen hin zu Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen, wie z.B. den Bermudas.

Hier geht es nicht um das unverwerfliche Nutzen von steuerfreundlichen Gesetzen, hier geht es um Missbrauch des komplexen globalen Steuersystems mit dem Ziel, Gewinne nicht dort zu versteuern, wo es versteuert werden müsste.

Bevor du antwortest, investiert 3-4 Minuten damit, mal nachzuschauen, was das double irish with a dutch sandwich wirklich ist.
 

YoshuaThree

Jakob Lebel
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nämlich den Transfer von Gewinnen aus Europa über ein komplexes Geflecht von Tochterfirmen hin zu Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen, wie z.B. den Bermudas.

Apple hat ein komplexes Geflecht aus Tochterfirmen samt Geldtransfer auf die Bermudas?
Schick mir mal einen Link, der das ansatzweise wenigstens beweist.
 

Verlon

Wöbers Rambur
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Apple hat ein komplexes Geflecht aus Tochterfirmen samt Geldtransfer auf die Bermudas?
Schick mir mal einen Link, der das ansatzweise wenigstens beweist.


schau einfach in dem Absatz Steuervermeidung, da sind genügend Quellen verlinkt. Ansonsten empfehle ich dir nochmal, einfach mal nachzulesen, wie das Double Irish and a Dutch Sandwich funktioniert.

Bei google ist es etwas transparenter, da die niederländischen Behörden Zahlen veröffentlicht haben. 2017 gingen 16 Mrd Dollar von Europa nach Bermuda, 2018 knapp 20 Mrd... und somit an einer Verteuerung vorbei.
 
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NorbertM

Hochzeitsapfel
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schau einfach in dem Absatz Steuervermeidung, da sind genügend Quellen verlinkt.
Da geht es um die in Irland geparkten Gewinne, die sich über die Jahre auf über 200 Milliarden angehäuft hatten. Inzwischen sind die nach Hause geholt und dort versteuert worden.

Von Briefkastenfirmen auf den Bermudas lese ich da im Zusammenhang mit Apple nichts.
 

YoshuaThree

Jakob Lebel
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Von Briefkastenfirmen auf den Bermudas lese ich da im Zusammenhang mit Apple nichts.

Ich auch nichts.... Danke.

schau einfach in dem Absatz Steuervermeidung, da sind genügend Quellen verlinkt. Ansonsten empfehle ich dir nochmal, einfach mal nachzulesen, wie das Double Irish and a Dutch Sandwich funktioniert.

Ich lese da aber immer noch nichts im Bezug auf Apple und zig Schein Tochterfirmen und Bermudas....

Bei google ist es etwas transparenter

Es geht in diesem Thread um Apple...
 

Mitglied 87291

Gast
@YoshuaThree

Ich hoffe du bist nicht enttöuscht wenn die Insel Jersey heißt und nicht Bermudas:

Um es kurz zu machen, Apple gründet Firmen über diese Gewinne aus hoch besteuerten Ländern in niedrig besteuerte Länder/Bereiche (Jersey = 0%) übertragen werden, z.B. durch variable Lizenzgebühren. In diesen Ländern muss der Gewinn dann nicht besteuert werden.

Ist das Illegal? Nein.
Ist das unmoralisch und fragwürdig? Aus meiner Perspektive ja!
Tut die Politik zu wenig gegen diese Möglichkeiten der Steuerflucht? Auf jeden Fall!

Apple aktive Suche nach einem möglichst günstigen Standort für weitere Niederlassungen zeigt aber, dass ein gehöriger Aufwand betrieben wird, um Gewinne zu verschieben und Steuern zu vermeiden. Ich möchte hier keiner kiminelle Energie unterstellen, die Tricks die sie anwenden sind ja legal, aber ich stelle definitiv die Moral in Frage. Apple mag auch in einige Standorte investieren, vor allem in den USA. Aber der gesamte Gewinn der in D erzielt wird, wird hier nicht versteuert. Und das find ich ganz schön mies.
 

NorbertM

Hochzeitsapfel
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Aber der gesamte Gewinn der in D erzielt wird, wird hier nicht versteuert. Und das find ich ganz schön mies.
Dann sollen also deutsche Konzerne, die ihr Geld vorwiegend im Ausland verdienen, Gewinne auch dort versteuern? Für ein Land mit extremen Exportüberschüssen ein denkbar schlechtes Geschäft.
 

saw

Sondergleichen von Welford Park
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Weil deutsche Firmen, ja die Systeme nicht nutzen und alle fleißig in Deutschland ihre Steuern zahlen?
Malta, Niederland, Puerto Rico und die Schweiz liegen in Deutschland?
 
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Mitglied 87291

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@NorbertM

Das witzige ist, dass auch deutsche Großunternehmen dies nicht tun. Volkswagen zum Beispiel, hat einen netten kleinen Unternehmenssitz in Luxemburg.

Und ja, eigentlich sollte dies so sein. Zumindest würden Steuern dort erzielt werden, wo der Gewinn erwirtschaftet wird. Laut der folgenden verlinkten Quelle kommt Apple durch diese ganzen Tricks in der EU auf einen Steuernbetrag von unter 9%. In den USA liegt die Steuerquote unter 14%, höher aber nicht wesentlich.
 

Verlon

Wöbers Rambur
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Da geht es um die in Irland geparkten Gewinne, die sich über die Jahre auf über 200 Milliarden angehäuft hatten. Inzwischen sind die nach Hause geholt und dort versteuert worden.
Die waren nicht in Irland, sondern in Steueroasen, wie bsp. den Bermudas. In Irland wären 12,5% fällig gewesen. Bei allem Respekt, ist es wirklich so schwer, das Double Irish and a Dutch sandwich zu verstehen?

Ich auch nichts.... Danke.
Mit Briefkastenfirmen sind umgangssprachlich Unternehmen gemeint ohne operatives Geschäft.

Ich lese da aber immer noch nichts im Bezug auf Apple und zig Schein Tochterfirmen und Bermudas....
na dann ist doch alles gut. Dann gab es nie die Anhörung im Senat, das Ermittlungen der EU-Kommission, die Luxenburg-Leaks, die Paradise Papers, die unrealistisch niedrigen Steuerquoten von Apples Auslandsgeschäft. Alles Blödsinn.
 

NorbertM

Hochzeitsapfel
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Das witzige ist, dass auch deutsche Großunternehmen dies nicht tun.
Es geht um die Forderung, dass Gewinne da besteuert werden sollen, wo sie erwirtschaftet werden. Das wäre für Deutschland ein schlechter Deal. Dass unsere Konzerne auch "optimieren", steht nicht in Frage.

Die waren nicht in Irland, sondern in Steueroasen, wie bsp. den Bermudas. In Irland wären 12,5% fällig gewesen.
Die Gewinne lagen in Irland, mussten dort aber nicht versteuert werden, weil sie Apple Amerika gehörten.
In USA mussten sie (noch) nicht versteuert werden, weil sie in Irland lagen.
Apple hat über die Jahre 100 Milliarden Dollar an Krediten aufgenommen, weil sie das Geld so nicht verwenden durften.
 

Mitglied 87291

Gast
Es geht um die Forderung, dass Gewinne da besteuert werden sollen, wo sie erwirtschaftet werden. Das wäre für Deutschland ein schlechter Deal. Dass unsere Konzerne auch "optimieren", steht nicht in Frage.
Vieleicht wäre es ein guter Deal, wenn dann überhaupt mal etwas versteuert wird? Da sich Konzerne wie Apple, Amazon usw. auch immer brav aus der Schlinge ziehen, könnte es zu durchaus positiven Folgen führen. Müsste man mal nachrechnen.
 

Verlon

Wöbers Rambur
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Die Gewinne lagen in Irland, mussten dort aber nicht versteuert werden, weil sie Apple Amerika gehörten.
Wenn die Gewinne zu Apple Amerika gehören würden, wären sie auch mit dem US-Satz versteuert worden. Deine Aussage ist im Kern falsch, die Gewinne gehören eben nicht zu Apple Amerika, denn sonst bräuchten sie auch keine Anleihe ausgeben, um an Geld zu kommen.

Erst, wenn die Gewinne zur Mutter transferiert werden würden, fallen die Steuern an. Genau diese wollen die Konzerne vermeiden, und parken ihren Gewinn in Steueroasen, bis mal wieder ein Präsident Sonderkonditionen anbietet. Bleibt nur noch die Frage, bei welcher Tochter die Gewinne liegen.
Fangen wir einfach von vorne an:
Apple hat mehrere Optionen, sie könnten ihre Gewinne einfach dort versteuern, wo die Niederlassungen sie erwirtschaften. Günstiger ist es natürlich, sie in Länder zu transferieren, die günstiger Steuersätze haben. So geschieht es in Europa, Apple transferiert die Gewinne nach Irland (12,5% Steuer), um die hohe Steuern in Deutschland und Co zu umgehen (30%). Das geschieht mittels Lizenzzahlungen. Apple Deutschland muss für den Verkauf sehr hohe Lizenzzahlungen an Apple Irland zahlen, so dass unterm Strich kein großer Gewinn übrig bleibt. Somit ist der Gewinn in Irland und würde mit 12,5% versteuert werden. Das ist Apple aber immer noch zuviel, deswegen zahlt die irische Tochter Tantiemen an ein niederländische Tochter, somit wird der Gewinn in Irland ebenfalls gesenkt. Die niederländische Tochter wiederum zahlt den Gewinn an eine zweite irische Tochter. Und diese zweite irische Tochter hat ihren Stammsitz in einem Steuerparadies, bsp. Bermudas und somit nur eine Niederlassung in Irland, die aufgrund der irischen Gesetzeslage keinen Steuersitz in Irland benötigt.

Also, das Geld liegt/lag bei der irischen Tochter mit Sitz in einem Steuerparadies. Diese Steuerpraxis ist hinlänglich bekannt und wird seit 10 Jahren heiß diskutiert, in der Politik und sogar vor Gericht. Nur hier im Forum gibt es einige, die diese Wahrheit, warum auch immer, nicht sehen wollen.
 

NorbertM

Hochzeitsapfel
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Vieleicht wäre es ein guter Deal, wenn dann überhaupt mal etwas versteuert wird?
Scheint so, als würdest du die realen Zahlen überhaupt nicht kennen.

Wenn die Gewinne zu Apple Amerika gehören würden, wären sie auch mit dem US-Satz versteuert worden.
Sie müssen eben erst versteuert werden, wenn sie in die USA "überwiesen" werden, das ist aber inzwischen erfolgt.
 
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Mitglied 87291

Gast
Scheint so, als würdest du die realen Zahlen überhaupt nicht kennen.

Da habe ich doch glatt deine Ausführungen zu dem Thema überlesen.

Wenn so gut wie jedes größere Unternehmen, auch die deutschen, insgesamt kaum etwas versteuert, würde eine Versteuerung von in den einzelnen Ländern generierten Gewinnen sich insgesamt positiv auswirken.

Denn: einen Anteil des Gesamtgewinns zu versteuern ist besser als quasi den gesamten Gewinn in ein anderes Land zu verschieben und dort zu einem niedrigen Satz (oder gar keinem) zu versteuern.
 

NorbertM

Hochzeitsapfel
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Wenn so gut wie jedes größere Unternehmen, auch die deutschen, insgesamt kaum etwas versteuert
Du solltest dir vielleicht "einfach" mal die Bilanzen ansehen, anstatt irgendwelche Politiker und Medienberichte zu zitieren. Da sind die Steuer-Milliarden ausgewiesen. Die Steurquote im letzten Quartal lag übrigens bei 14%.

Und da wären z.B. noch Dividenden in Höhe von 14 Milliarden Dollar. Darauf fallen in den USA 15% und soweit sie an deutsche Aktionäre gehen, weitere 10% Quellensteuer an. So kommt eine Milliarde zu Anderen.
 
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Verlon

Wöbers Rambur
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Sie müssen eben erst versteuert werden, wenn sie in die USA "überwiesen" werden

Du meinst die Versteuerung von im Ausland erwirtschafteten Gewinnen, wenn diese in die USA transferiert werden. Ja, das stimmt. Diese Abgabe ist jedoch unabhängig von der Steuer, die das Tochterunternehmen im Land des Sitzes zu entrichten hat. Und diese vermeidet Apple mit dem double irish and a dutch sandwich.
 

Mitglied 87291

Gast
@NorbertM

Eine gesamte Steuerquote von 14% ist für ein Unternehmen, welches seine Hauptumsätze in Ländern macht, in denen die Steuerquote überall höher ist, schon bemerkenswert niedrig.