Und noch einmal für alle - im Chor: wehret den Anfängen!
(und jetzt kommt mir bitte keiner damit, dass ich vergessen habe, über die linksradikalen herzuziehen. Die sind genauso bescheuert, aber jetzt nicht Gegenstand meiner Nachricht
)
Das musst Du mir jetzt aber erklären - noch so ne Abhandlung, vielleicht...?!
Nee, Du, ich muss Dir da was entgegnen:
1. Wenn man sich politikwissenschaftlich mal ein wenig schlau macht, wird man feststellen, dass es zu jeder extremen Partei auch eine Gegenpartei braucht, um ein Gleichgewicht zu halten.
Wir leben in einer Demokratie, und die lebt nunmal von einem Konsens, und von der Mehrheit - um demnach in einem gemäßigten (liberal möchte ich es nicht nennen, da es immer nach FDP klingt...) Land zu leben, braucht es auch ein Gleichgewicht in der Parteienlandschaft. Das gilt sowohl für links, als auch für rechts.
Sollten wir also die NPD verbieten, ist zu befürchten, dass unsere Parteienlandschaft einen kräftigen Ruck nach links macht - besser wäre das wohl auch nicht wirklich. Auch nicht bedingt, denn,
2. Verstehe ich nicht, wie man in einer solchen Diskussion die PDS ausklammern kann. Klar, es geht hier um rechts, und nicht um links, aber es geht hier auch um "verfassungsgemäß" und um "undemokratisch".
Einige werden sich vielleicht noch an die DDR erinnern. Einige vielleicht auch noch daran, was aus ihr geworden ist, und was aus ihrer (diktatorischen und faschistischen) Regierungspartei geworden ist. Nur ganz kurz und knapp: die Partei hieß SED, und deren offizielle (sic!) Nachfolgepartei ist die PDS! Wie demokratisch, und vor allem: wie Menschenrechtskonform, die Politiker dieser Partei...
3. Denke ich, ist ein Verbot der NPD, und auch der vom Hotelmanager gezeigte Umgang der falsche Weg: zu unsubtil, und zu radikal - "Fighting fire with fire", ihr erinnert Euch...?!
Wer von uns war früher, als kleiner pubertierender Mensch nicht Punk? Ich jedenfalls war es, und die Meisten mit denen ich heute zu tun habe, waren es auch. Viele Ideale von früher habe ich mir bewahrt, andere aber wiederum nicht, und wisst ihr warum: weil ich "damals" in der Pubertät war, weil ich damals auffallen wollte, und deshalb die RAF "geil" fand, und das plündern von PennyMärkten auch - die Waren hätte ich auch kaufen können, aber so war es cooler, fand ich!
Ich wollte auffallen. Und wodurch bin ich aufgefallen? Doch nicht dadurch, dass ich nen Iro hatte, oder zerrissene Jeans, sondern dadurch, dass mich andere deshalb beachtet haben.
Zum "auffallen" gehören Zwei: derjenige, der auffällt, und derjenige, der den Anderen beachtet.
Heute ist es vollkommen normal, auf der Straße jemandem mit grünen Haaren, mit Tonsur, oder mit "weiß der Henker" was zu begegnen - es fällt nicht mehr auf! Was also macht denn dann die "Jugend von heute", wenn sie auffallen will? So "politisch korrekt" wie wir das getan haben, kann sie es ja nicht mehr, scheinbar. Also: was macht sie?!
Genau: sie schneidet sich ne Glatze, zieht sich ne Bomberjacke und nen "Consdaple"-Pullover an, und rennt mit nem Baseballschläger über die Straße - DAMIT fällt man heute noch auf! Sieht martialisch aus, die Leute tuscheln wenn sie einen sehen, und wenn man "Buh!" ruft, zucken 90% der Passanten zusammen...
Ähnlich verhält es sich auch bei den (vermeintlich) erwachsenen Rechten: ein Großteil BRAUCHT diesen Dissens, und verhält sich genau aus dem Grunde so. Ein Großteil WILL einfach anecken, will wahrgenommen werden - und mit Euren pauschalisierten Reaktionen gebt ihr den Deppen was sie wollen: ihr nehmt sie wahr! Ihr redet über sie, ich grenzt sie aus, und gebt ihnen dadurch neues Futter. Nicht sehr sinnvoll, wie ich finde...
Versucht es doch mal wie bei der Hundeerziehung: einfach links liegen lassen! Ruft er "Heil Hitler", sag einfach "Guten Tag" - wie oft wird er wohl noch "Heil Hitler" rufen, wenn es keinen Schwanz mehr interessiert...?!
"Wehret den Anfängen"? Stimmt, aber nicht, indem man Öl ins Feuer gießt - die Wahl der Waffen ist in der Regel die Entscheidenste im ganzen Krieg...