@Paganethos
es ist einfach Wahnsinn, wie stark sich die CPUs entwickelt haben. Der große Schritt vor fast 10 Jahren von der Pentium-Generation zu den Core-Prozessoren hat einen immensen Schub an Leistung gebracht, und dann die Einführung der Core-i-CPUs noch einmal. Hinzu kommt die gestiegene Wirtschaftlichkeit in Sachen Power-Management, Abwärme etc.
Dass GHz als Zahl keine Bedeutung hat, hat uns Steve bereits vor 15 Jahren eingeimpft, aber auch im PC-Lager sollte es mittlerweile klar sein. Ich habe letztens für einen Bekannten einen PC zusammengebaut, den er sich (hauptsächlich aus Budgetgründen) zum Zocken zusammengestellt hat. Darin werkelt eine 45,-€-CPU von AMD (Ein Vierkerner der FX-Serie) und eine Radeon der 100,-€-Klasse.
Was soll ich sagen, das Teil ermöglicht ihm, alle aktuellen Spiele auf seinem 24-Zöller flüssig zu spielen. Natürlich kann ein Gamer-PC für den dreifachen Preis sichtbar mehr Leistung liefern, aber hier sind wie wieder beim Pareto Prinzip:
20% des Preises für 80% der Leistung, und dann nochmal 80% des Preises für die restlichen 20% Leistung...
Eine Sichtweise, die den meisten Konsumenten leider fehlt. Wenn sie vor der Wahl stehen, zukünftig ihre Urlaubsvideos in 23 Minuten rendern zu können, und dafür 1.000,-€ ausgeben müssen, oder aber für die Möglichkeit, nur 18 Minuten zu benötigen, 2.000,-€ ausgeben.
Oder beim Spielen statt 43 FPS für den doppelten Preis 48 FPS zu erhalten. Oder beim Auto für mehrere tausend Euro Aufpreis 116 PS statt 101 PS zu bekommen.
Es gab mal eine Aussage zum Konsum, die ich interessant fand (und leider die Quelle nicht mehr finde).
Demnach ist es bei Produkten, die es in verschiedensten Ausgestaltungen gibt (also ein Auto mit 12 verschiedenen Motoroptionen oder ein PC mit vier verschiedenen CPU-Optionen) nur sinnvoll, entweder (weil Power nötig) die
maximale Konfiguration zu nehmen, oder (aus Budgetgründen) die
minimale. Alles andere wäre ein Kompromiss, der weder in Sachen Power noch in Sachen Budget das Optimum herausholt. Das finde ich eine interessante Sichtweise - und ziemlich treffend.
Es gibt wenige Bereiche, in denen es absolut wichtig ist, das Maximum an Reserven zu haben. Das sind in der Regel beruflich genutzte Bereiche. Aber auch hier ist die Sache nicht so brisant wie vermutet. Im Dienstleistungs- und Kreativsektor herrscht zwar stellenweise eine enorme Arbeitsverdichtung, dennoch dürften sich Projekte, die kritisch von der Rechenleistung der IT abhängen, arg in Grenzen halten.
In der Regel ist es im Bereich der Content Creation doch der eingebende User, der die Dauer der Bearbeitung durch sein Tempo prägt. Kreative Prozesse spielen sich immer noch zum Großteil vor dem Monitor ab.
Und wenn ich will, dass meine Sekretärein schneller arbeitet, kann ich besser in einen 10-Finger-Tippkurs investieren als in einen neuen PC.