Nach virtueller Krim-Annexion: Apple überdenkt umstrittene Grenzziehungen

Martin Wendel

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Martin Wendel
Kürzlich wurde bekannt, dass die Krim für russische Nutzerinnen und Nutzer von Apple Maps jetzt als Teil Russlands angezeigt wird. Die Aufregung war groß. Denn die 2014 erfolgte Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel wird international als völkerrechtswidrig angesehen – unter anderem auch von den USA und der EU. Nun hat sich Apple zu der umstrittenen Änderung geäußert. Gegenüber Reuters lässt Apple-Sprecherin Trudy Muller wissen, dass man genauer überprüfen werde, wie man in Apple Maps mit umstrittenen Grenzen umgehen wird.
Apple-Stellungnahme zu Grenzziehungen


Apple begründet die Änderung in Russland mit einem neuen Gesetz, das in Russland in Kraft getreten sei. "Wir beurteilen internationales, als auch relevantes US-Recht sowie andere heimische Gesetze, bevor wir eine Entscheidung bei der Beschriftung unserer Karten treffen und nehmen auch Änderungen vor, wenn dies gesetzlich notwendig ist", so Apple in seiner Stellungnahme. Offenbar möchte Apple nun trotzdem genauer überdenken, wie umstrittene Grenzen künftig in Apple Maps dargestellt werden sollen.

Via Reuters

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Butterfinger

Kaiser Alexander
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Vor allem hätte Apple die Stellungnahme auch einfach vorher veröffentlichen können. Mal sehen was als nächstes kommt, wahrscheinlich wird das Syrische Grenzgebiet zur Türkei hinzugefügt.
 
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stepseldinski

Salvatico di Campascio
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Warum erkennt keiner (das war ironisch und gleichermaßen aufdeckend) , dass es sich bei der Krim nicht um eine Annexion handelt? Erstens wurde abgestimmt im Volk (demokratisch), dass sich die Krim von der Ukraine trennt (Sezession genannt - was nebenbei keine völkerrechtliche Angelegenheit zwischen zwei, sonder eine innerstaatliche Angelegenheit ist - demzufolge auch nicht völkerrechtlich illegal sein kann) und danach wurde ein Antrag gestellt, dass die Krim mit in die russische Föderation aufgenommen wird, der von Russland akzeptiert wurde.

Also jedes Medium, dass hier von einer Annexion spricht, verbreitet nur eine negative Falschmeldung, um Russland schlecht zu machen und die Säbel rasseln zu lassen. Und Russland ist in dieser Hinsicht tatsächlich das einzige Land, dass sich souverän verhält und nicht die USA-Marschmusik nachträllert.

Demzufolge gibt es auch nichts an der Grenzziehung zu bemängeln. Nur weil es einem Trump nicht passt..
 

Martin Wendel

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Erstens wurde abgestimmt im Volk (demokratisch), dass sich die Krim von der Ukraine trennt (Sezession genannt - was nebenbei keine völkerrechtliche Angelegenheit zwischen zwei, sonder eine innerstaatliche Angelegenheit ist - demzufolge auch nicht völkerrechtlich illegal sein kann) (...)
Auszug aus Wikipedia:

Die Venedig-Kommission hatte die Vorgänge in einer Untersuchung in folgenden Punkten verurteilt:
  • Das Referendum stand im Widerspruch zur ukrainischen Verfassung;
  • die Fragestellung war mehrdeutig;
  • es gab Berichte über extensiven Wahlbetrug;
  • es ist keine neutrale, unabhängige Wahlwerbung vor dem Referendum in nur 10 Tagen zwischen Ankündigung und tatsächlicher Abhaltung möglich gewesen;
  • eine unabhängige Wahlbeobachtung ist nicht möglich gewesen.
  • das Referendum hat in einem nicht befriedeten Gebiet stattgefunden.

Ist das dein Verständnis einer demokratischen Wahl? Ja/nein als Antwort genügt.
 

MacAlzenau

Golden Noble
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dass es sich bei der Krim nicht um eine Annexion handelt? Erstens wurde abgestimmt im Volk (demokratisch),
Schwachsinn.
Es wurde nicht nur Druck ausgeübt, es wurden auch viele Bewohner einfach ausgeschlossen von der Abstimmung, anscheinend "vorbeugend" vor allem aus ethnischen Gründen.
Und selbst wenn eine Mehrheit für die Sezession gewesen wäre (den Punkt mit der Verfassung ignoriere ich mal, dagegen steht meines Erachtens das Selbstbestimmungsrecht der Menschen, auch wenn das natürlich eine ungemein komplizierte Abwägung ist - die britische Verfassung, auch wenn sie nie geschrieben wurde, hat sicher die Sezession der dreizehn Kolonien auch nicht erlaubt) - der Weg dahin diskreditiert den Vorgang.
Demzufolge gibt es auch nichts an der Grenzziehung zu bemängeln. Nur weil es einem Trump nicht passt..
Mag sein, daß du das übersehen hast, aber es ist nicht nur der Irre im Oval Office, der das kritisiert.
Sagen dir Begriffe wie UN und EU was?
Oder mal die Liste der Staaten, die die Okkupation anerkannt haben und die, die das nicht taten?
Wobei da, gebe ich zu, natürlich auch Politik eine Rolle spielt.
Trump würde den Anschluß sofort anerkennen, wenn Putin ihm Material liefern würde für den nächsten Wahlkampf.
Die Venedig-Kommission hatte die Vorgänge in einer Untersuchung in folgenden Punkten verurteilt:
  • Das Referendum stand im Widerspruch zur ukrainischen Verfassung;
  • die Fragestellung war mehrdeutig;
  • es gab Berichte über extensiven Wahlbetrug;
  • es ist keine neutrale, unabhängige Wahlwerbung vor dem Referendum in nur 10 Tagen zwischen Ankündigung und tatsächlicher Abhaltung möglich gewesen;
  • eine unabhängige Wahlbeobachtung ist nicht möglich gewesen.
  • das Referendum hat in einem nicht befriedeten Gebiet stattgefunden.
Nichts davon traf übrigens 1938 auf eine Abstimmung in Österreich zu. Außer der unabhängigen Wahlbeobachtung, aber die gab es damals nirgends, das ist eine erfreuliche Erfindung späterer Jahre.
Trotzdem wurde das Ergebnis später ignoriert.

Österreich, also das Rumpf-Österreich nach der Auflösung des Habsburgerreiches, nannte sich völlig verständlich erstmal Deutsch-Österreich und hatte einen Passus in der Verfassung "Deutsch-Österreich ist ein Teil des Deutschen Reiches" Der musste gestrichen werden auf Druck der Siegermächte, also der Staaten, die den Krieg geführt hatten wegen des Selbstbstimmungsrechts der Völker…
Nur als Anmerkung, wenn man so Vergleiche sucht zur früher russischen Krim, zum Abstimmungsverhalten und so weiter.
 
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Butterfinger

Kaiser Alexander
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Ich kenne ein paar Leute, deren Verwandtschaft und Eltern leben genau in dem Gebiet. Wenn man sie so erzählen hört, dann ist alles besser also vorher. Russland schafft Arbeit und es ist Geld vorhanden.

Klar ist es strategisch wichtig, siehe Schwarzmeerflotte....aber es ist immer gut, wenn man auch von Leuten, die vor Ort leben ebenfalls Informationen bekommt, da die westlichen Medien das Bild manchmal etwas verfälscht darstellen.

Was die Amis mit Syrien, Irak und Afghanistan treiben oder die Türkei....ist dann auf einmal zweitrangig.
 
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stepseldinski

Salvatico di Campascio
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Auszug aus Wikipedia:

Ist das dein Verständnis einer demokratischen Wahl? Ja/nein als Antwort genügt.

Wäre eine einfache Diskussion zu einem komplizierten Thema, von dem viele Menschen reden, aber kaum einer da war, wenn man es immer schön mit ja und nein beantworten könnte.

Da muss ich leider einhaken. Wikipedia ist keine gute, da gesteuerte "Wissensquelle". Dort werden auch gern mal Menschen denunziert, die regierungskritisch sind. Ein gutes Beispiel ist, was über Ken Jebsen dort geschrieben steht - Antisemitismus ist immerhin eine Headline wert und schon verbindet man den Namen damit. - Ein Journalist, der ehemals für den ÖR gearbeitet hat, bis man seine Beiträge ohne sein Wissen vor der Veröffentlichung abgeändert hat, weil sie zu systemkritisch waren.

Mag sein, daß du das übersehen hast, aber es ist nicht nur der Irre im Oval Office, der das kritisiert.
Sagen dir Begriffe wie UN und EU was?

Oder mal die Liste der Staaten, die die Okkupation anerkannt haben und die, die das nicht taten?
Wobei da, gebe ich zu, natürlich auch Politik eine Rolle spielt.
Trump würde den Anschluß sofort anerkennen, wenn Putin ihm Material liefern würde für den nächsten Wahlkampf.

Ich stimme prinzipiell zu. Allerdings ist die EU für mich nur der verlängerte Arm der USA.
Bei den Vereinten Nationen sehe ich das ähnlich. Dort war es ja auch nicht absolut.

Was ich zum Thema Krim auch gern erwähne: Die Nato-Nahosterweiterung. Über die Jahre hat sich die Nato trotz des Warschauer Paktes immer weiter an Russland heranbewegt. Und nach diesen massiven Brüchen der Abmachung gönne ich es Russland, dass sie zumindest ihre wichtige Wasserroute ins Asowsche Meer nicht an die Nato verlieren. Irgendwie wird da mit zweierlei Maß gemessen. Aber hey.. auch hier ist es die Selbstbestimmung der Menschen, sich der EU und auch der Nato anzuschließen. Da kann man auch mal mit politischen Abmachungen brechen. Wobei es wohl weniger die Menschen als die Politiker sind, die solche Entscheidungen treffen.
 

Martin Wendel

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Da muss ich leider einhaken. Wikipedia ist keine gute, da gesteuerte "Wissensquelle".
Da gibt’s nichts zum Einhaken. Das Ergebnis der Untersuchung des Europarats kannst du auch in zig anderen Quellen nachlesen, nicht nur in der Wikipedia. Also: Ja oder nein? Oder traust du dich jetzt plötzlich nicht, klare Haltung zu beziehen?
 

stepseldinski

Salvatico di Campascio
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Da gibt’s nichts zum Einhaken. Das Ergebnis der Untersuchung des Europarats kannst du auch in zig anderen Quellen nachlesen, nicht nur in der Wikipedia. Also: Ja oder nein? Oder traust du dich jetzt plötzlich nicht, klare Haltung zu beziehen?

Meine Haltung ist klar. Ich gönne der russischen Föderation die Krim als geostrategisch wichtiges Gebiet. Allein zu dem Zweck, sie nicht an die Nato zu verlieren. Denn die Nato breitet sich trotz Abkommen stetig aus und niemand schreit auf. Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht, wie man da ein Fass aufmachen kann. Es passt eben einfach nur zur Anti-Russland-Bewegung, die man auch in den ÖR Medien und in bestimmten großen Zeitschriften/Verlägen permanent präsent sieht. (Aktuelles Beispiel: Putins 4h Interview zur Jahrespressekonferenz und wie die Tagesschau darüber schreibt. Wenn man sich die Dokumentation der Fragen-Antworten mal durchliest, merkt man schnell, dass Stimmung gemacht werden soll. Aber wer macht das schon.. schließlich bekommt man seine Zusammenfassung auf dem Silbertablett um 20.00 Uhr)

Wie es letzten Endes zu der Wahl gekommen ist.. wie gewählt wurde, wer wählen durfte und wer nicht.. was darüber alles erzählt wird, kann auch wahr oder falsch sein. Wie wurde denn Ursula v.d. Leyen gewählt? Die direkt einen harten Kurs gegen Russland angekündigt hat, obwohl Putin mehrmals versucht hat, auf die EU zuzugehen. Man sollte sich fragen, warum das so ist und nicht nur anschauen, wie viele gegen und wie viele für eine bestimmte Seite stehen.
 

Martin Wendel

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Wie wurde denn Ursula v.d. Leyen gewählt?
Du vergleichst jetzt ernsthaft das Referendum nach der Annexion der Krim mit der Wahl der EU-Kommissionspräsidentin? Das ist auf so vielen Ebenen verkehrt, da weiß man gar nicht wo man beginnen soll. Jedenfalls beantwortest du damit meine Frage von weiter oben sehr eindrucksvoll, wie es denn mit deinem Verständnis von demokratischen Wahlen steht. Für mich war‘s das damit auch. Ich sehe keinen Sinn darin, das noch tiefer mit dir zu erörtern.
 

Freddy K.

Jakob Fischer
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. . . Das Ergebnis der Untersuchung des Europarats . . .

Ist absolut wertlos und war reine Ressourcenverschwendung. Die Krim gehört jetzt Russland und solange keine Armee das ändert, wird das auch so bleiben. Land wird nun mal mit Gewalt erobert oder verteidigt. War so und wird immer so bleiben. Das mag gefallen oder auch nicht, Grenzen haben sich schon immer auf diese Weise verschoben. Dieses rumgejammere was auf der Karte steht ist doch echt lächerlich.
 

Ducatisti

Strauwalds neue Goldparmäne
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Die Abschaffung von Deutschland und der Deutschen Industrie betrifft uns da eher.....