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KFZ geschäftlich - was ist besser? kaufen, leasen, finanzieren?

implied

Rheinischer Bohnapfel
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Tja, da stehe ich nun ich armer Tor... surfe stundenlang und finde einfach nichts sinnvolles.
So, und jetzt nerv ich Euch mit vieeel Text.

:-D

Ich möchte als Selbständiger, Einzelunternehmen, einen Neuwagen kaufen. Kaufpreis 16.000,-
Das Fahrzeug wird überwiegend gesch. genutzt, also zwingend Betriebsvermögen.
Möchte gerne auf Fahrtenbuch endlich mal verzichten und würde die 1%-Regelung vorziehen, habe die letzten 3 Jahre Fahrtenbuch gemacht, es langt. Bedeutet, 160,- mtl. geldwerter Vorteil entspricht ca. 55,- Steuer eff. wenn das aufs brutto bezogen ist - oder wird das netto berechnet, nö, ne?

Was ist also dann für mich steuerlich besser? Nehmen wir mal an, es entsteht in der Zeit (6 Jahre Laufzeit für das Fahrzeug) ein kleiner jährlicher Umsatz von 32.000 - 40.000, Gewinn vor Steuer so um 20.000 - 25.000

Werden - egal ob Barkauf, Leasen oder Finanzierung - für die Privatnutzung auch Nachberechnung von Vorsteuer berechnet (wie bei Fahrtenbuch) oder ist das dann mit der 1%-Regelung abgedeckt?

Ich hoffe, jemand hat eine einigermaßen ordentlich Einschätzung oder besser noch eigene Erfahrungswerte, was besser wäre. Ich mutmaße mal so vor mich hin:

Kaufen:
16.000 Bar brutto = 13.445 netto, gibt das Geschäftskonto her.
Abschreibung über 6 Jahre ist ja dann wohl auf die netto-Kosten (187,- mtl.), oder? Alle laufenden Kosten werden ebenso gesch. verbucht (Versicherung, Sprit, ..) Nehme ich aktuell mal an mit etwa 150,- mtl. zzgl. mtl. ca. 50,- für Inspektionen und Reparaturen über die Laufzeit = 387,-
387*12*6 = 27.864


Leasen:
Nehmen wir mal an, ich lege 4.000 Leasing-Anzahlung hin, lege 10.000 zu aktuell 1,65% auf ein Tagesgeldkonto, sind ja gerade mal 165,- im Jahr, aber immerhin schon fast eine Leasingrate. Leasing dann mit 15.000km auf 3 Jahre ergibt zu den aktuell gängigen Konditionen von ca. 7% so etwa 190,- mtl.
Wie ist es mit den 4.000 Sonderzahlung. Werden die dann über die Laufzeit (3 Jahre) oder sofort abgeschrieben?

Ich nehme mal Abschreibung über 3 Jahre an: Also hätte ich mit lfd. Kosten incl. Leasing und Abschreibung 486,-

Wie ist es, wenn ich nach den 3 Jahren das Fahrzeug zum Restwert kaufe mit der Abschreibung? Das könnten dann nirgendwas um die 5.550,- sein, grob geschätzt.
Das wären im Vergleich kauf/leasen für die letzten 3 Jahre dann 150+50+Abschreibung Ablöse 153 = 353,-
(486*3*12) + (353*3*12) = 30.204 - 6 Jahre 1,65% Zins und Zinseszins auf die 10.000 = 990,-, GESAMT 29.214


Finanzieren:
Gibt es da andere Buchungs-/Absetzungsmöglichkeiten als beim Leasing?

So Mädels und Jungs. Ist das jetzt alles total hahnebüchen was ich hier schrieb? Ich steh mal total auf dem Schlauch und weiß nicht was besser ist.

Wäre da mal dankbar für Input ;)
 

das_micha

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Ja das ist die frage die sich wohl jeder Unternehmer mal stellt;)
Hat alles seine vor und Nachteile. Der Barkauf ist vergleichbar mit der Finanzierung was die steuerlichen Vorteile angeht.
Leasing ist von daher interessant das du bei jeder rate die Vorsteuer ziehen kannst. Beim kauf nur 1x
Nachteil du bist kilometergebunden und die Kiste gehört dir am ende nicht. Weiterer Vorteil des Leasings jede rate ist voll gewinnmindernd einzusetzen. Sprich du bist nicht auf die Abschreibung angewiesen.

Von der 1% Regelung würde ich tunlichst abraten. Fahrtenbuch nervt zwar ,aber nun rechne mal. Fahrzeug kostet 16000 bedeutet 160 privatnutzung/Monat
Macht aufs Jahr 1920 und auf 6 Jahre knapp 12000e
Wo bleibt denn da dein steuerlicher Vorteil. Denn gewinnmindernd kannst du nur den Nettopreis also die knappen 13500. Macht unterm strich 1500 auf 6 Jahre zzgl versicherung, Sprit usw.

Ich weiß ja nicht was es für ein Auto werden soll, aber für 200e / Monat und 4 Kilo Anzahlung bekommst du aber was besseres als nen 16000 kleinwagen im Leasing. Grade bei der Laufzeit. Wobei ich mir ein Auto nie über den Zeitraum leasen würde. Hast doch kein bock Inspektion usw für ein Auto zu zahlen das garnicht dir gehört.

Ich würde die Karre finanzieren und brav Fahrtenbuch führen. Wieso finanzieren ,ganz einfach, wieso Geld binden wenn du es nicht komplett auf einen schlag steuerlich geltend machen kannst. Die Zinsen sind im erträglichen Rahmen und ausserdem ebenfalls gewinnmindernd.

Noch ein Tip: wieso ein Neuwagen? In meinen augen Schwachsinn. Kauf dir einen mit ausweisbarer Mehrwertsteuer.
Ich habe mir letztes jahr als geschäftswagen nen kleinen sportwagen gegönnt der ursprünglich knapp 60000 gekostet hat. Nach nichtmal 3 jahren und 30tkm hab ich ihn für 17brutto geschossen.

Schau dich lieber nach nem leasingrückläufer um. Da ist neben der werksgarantie auch noch die 2 Jahre händlergarantie drauf und du bekommst viel mehr Auto fürs gleiche Geld und die Umsatzsteuer kannste dir auch ziehen.
 

wami

Oberösterreichischer Brünerling
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Tja, da stehe ich nun ich armer Tor... surfe stundenlang und finde einfach nichts sinnvolles.
So, und jetzt nerv ich Euch mit vieeel Text.

:-D

Ich möchte als Selbständiger, Einzelunternehmen, einen Neuwagen kaufen. Kaufpreis 16.000,-
Das Fahrzeug wird überwiegend gesch. genutzt, also zwingend Betriebsvermögen.
Möchte gerne auf Fahrtenbuch endlich mal verzichten und würde die 1%-Regelung vorziehen, habe die letzten 3 Jahre Fahrtenbuch gemacht, es langt. Bedeutet, 160,- mtl. geldwerter Vorteil entspricht ca. 55,- Steuer eff. wenn das aufs brutto bezogen ist - oder wird das netto berechnet, nö, ne?

Was ist also dann für mich steuerlich besser? Nehmen wir mal an, es entsteht in der Zeit (6 Jahre Laufzeit für das Fahrzeug) ein kleiner jährlicher Umsatz von 32.000 - 40.000, Gewinn vor Steuer so um 20.000 - 25.000

Werden - egal ob Barkauf, Leasen oder Finanzierung - für die Privatnutzung auch Nachberechnung von Vorsteuer berechnet (wie bei Fahrtenbuch) oder ist das dann mit der 1%-Regelung abgedeckt?

Ich hoffe, jemand hat eine einigermaßen ordentlich Einschätzung oder besser noch eigene Erfahrungswerte, was besser wäre. Ich mutmaße mal so vor mich hin:

Kaufen:
16.000 Bar brutto = 13.445 netto, gibt das Geschäftskonto her.
Abschreibung über 6 Jahre ist ja dann wohl auf die netto-Kosten (187,- mtl.), oder? Alle laufenden Kosten werden ebenso gesch. verbucht (Versicherung, Sprit, ..) Nehme ich aktuell mal an mit etwa 150,- mtl. zzgl. mtl. ca. 50,- für Inspektionen und Reparaturen über die Laufzeit = 387,-
387*12*6 = 27.864


Leasen:
Nehmen wir mal an, ich lege 4.000 Leasing-Anzahlung hin, lege 10.000 zu aktuell 1,65% auf ein Tagesgeldkonto, sind ja gerade mal 165,- im Jahr, aber immerhin schon fast eine Leasingrate. Leasing dann mit 15.000km auf 3 Jahre ergibt zu den aktuell gängigen Konditionen von ca. 7% so etwa 190,- mtl.
Wie ist es mit den 4.000 Sonderzahlung. Werden die dann über die Laufzeit (3 Jahre) oder sofort abgeschrieben? Ich nehme mal Abschreibung über 3 Jahre an: Also hätte ich mit lfd. Kosten incl. Leasing und Abschreibung 486,- Wie ist es, wenn ich nach den 3 Jahren das Fahrzeug zum Restwert kaufe mit der Abschreibung? Das könnten dann nirgendwas um die 5.550,- sein, grob geschätzt.
Das wären im Vergleich kauf/leasen für die letzten 3 Jahre dann 150+50+Abschreibung Ablöse 153 = 353,-
(486*3*12) + (353*3*12) = 30.204 - 6 Jahre 1,65% Zins und Zinseszins auf die 10.000 = 990,-, GESAMT 29.214

Bilanzierst du oder EÜR? Bis 5 Jahre hast du ein Wahlrecht hinsichtlich der Sonderzahlung bei Rechnern (EÜR), bei Bilanzierern nicht (periodengerechte Gewinnermittlung...).

Auch sieht man hier nicht wie hoch deine Leasingrate ist, diese ist aber wichtig hinsichtlich der Zurechnung der Mobilie, also ob du sie abschreibst oder der Leasinggeber. Wenn du faktisch den Wagen nur kaufst und nicht mietest, dann wird dir auch das Auto zugerechnet und du schreibst ab, als Betriebsausgabe bleiben dir dann nur die Zinsen. Bei 3 Jahren bist du zwar erstmal Safe weil >40% der gewöhnlichen Nutzungsdauer, verbleibt aber bspw. nur ein symbolischer Betrag und du hast ne Kaufoption drin, dann nimmt dir das Finanzamt nicht ab, dass du nur geleast hast. Ferner verschenkt kein Leaser dir das Auto, der Zinssatz ist immer teuerer als der Kauf eines Wagens oder die Finanzierung, der muss ja auch von was leben ;) Sollte dir ja schon der gesunde Menschenverstand sagen...

Google mal nach Leasingerlass...

Zur Abschreibung, das kommt darauf an, ob du Vorsteuerberechtigt bist oder nicht? Wenn ja, dann auf den Nettobetrag, die Vorsteuer verrechnest du mit deiner leistenden Umsatzsteuer aus deiner wie auch immer gearteten Geschäftstätigkeit. Beim Finanzieren sind die Zinsen erstmal Betriebsausgaben, fälliges Disagio wird über die Laufzeit abgeschrieben näherungsweise mit dem guten alten Gaus (also entsprechend der Tilgungslast über die Jahre. Letzteres entfällt wenn du direkt beim Autohaus finanzierst.

Trotzdem gibt es bei der Gewerbesteuer Hinzu-/Abrechnungen, sowohl was Leasing als auch Zinsen betrifft, da wir dein Einkommen nicht kennen (du sagst uns hier nur dein Einkommen aus Gewerbe), kann man das nicht sagen.

Ob es dann in Summe günstiger/teurer ist, geht aus der reinen monatlichen Belastung nicht hervor, diese hat immer Auszahlungswirksame Bestandteile (in deinem Fall halt Zinsen die wirklich Geld darstellen) und nicht wirksame Bestandteile (Abschreibungen) die aber trotzdem Ausgaben sind und deinen Gewinn schmälern. Je nach den von dir erzielten Einkünften kann es vorteilhaft sein hohe Betriebsausgaben zu haben oder nicht..... Ferner kostet dir dein Auto sofern du es Privat nutzt darüber hinaus noch Zurechnung der Umsatzsteuer und Betriebseinnahmen, entweder pauschal oder per Fahrtenbuch.....

Um es kurz zu sagen, die wahre Steuerbelastung und die wahren Kosten für deinen Einzelfall kann dir nur dein Steuerberater verraten oder du selbst wenn du einen Belastungsvergleich mit all deinen Ausgaben und Einnahmen machst und nicht nur die Mobilie selbst betrachtest :)

Ach so zum Schluss noch, ich kaufe immer bar auf Tatze aus Prinzip ...

Vg

Michael
 

das_micha

Leipziger Reinette
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Ach so zum Schluss noch, ich kaufe immer bar auf Tatze aus Prinzip ...

Vg

Michael

ich auch, ist einfach ein besseres Gefühl, ob es wirtschaftlich sinnvoll ist soviel bares zu binden ist eine andere Sache.
Aber die Sache mit der absetzbarkeit beim Leasing versteh ich nicht. Du sprichst dort von zwei verschiedenen modellen wobei das eine, nämlich das privatleasing doch garnicht gewerblich genutzt werden darf oder? Bin bislang davon ausgegangen das gewerblich nur das klassische Leasing also die miete genutzt werden kann. Hatte mich letztes jahr erkundigt ob es nicht gehen würde das ich eine Karre lease mit fest vereinbarter abschlusskaufsumme also dämm klassischen Lesezirkels den der Te ja auch ngesprochen hat.
Dabei sagte mein steuermensch das würde theoretisch gehen, praktisch aber nicht da es über den gesamtzeitrum buchhalterisch betrachtet wie eine Finanzierung ist. Einziger weg wäre gewesen das wer anderes den wagen übernimmt und dann an mich weiterverkauft. Wobei ich mir ca allerdings nicht sicher wäre wie das einer buchprüfung standhalten würde;)
 

culcha

Jonagold
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huhu...hab den langen text mal zügig überflogen...als firmeninhaber würde ich schon zur 1% regelung greifen! die 160€ wird dann nämlich nur als dein gewinn zur umsatzsteuer gegengerechnet. bei angestellten hingegen, wird es vom nettogehalt abgezogen :(
 

implied

Rheinischer Bohnapfel
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Aua, Ihr sagt es. Leasing mit der Absicht zu kaufen wird ja vom FA wohl als Finanzierung betrachtet. Da hatte ich gar nicht dran gedacht.
Natürlich mache ich schön vierteljährlich meine Vorsteuer, dachte das wäre klar, schon mal aufgrund der angesagten Umsatzwerte.
Sonst einfache (Hihi, EINFACH!) Gewinn-Überschußrechnung, keine Bilanz. Einzelunternehmen mit nicht mehr als 499.999 Euro Umsatz ;) Im übrigen NUR Einkommen aus Gewerbe.

Schmuh möchte ich nicht machen, mein Geschäft ist und bleibt sauber. Dennoch gibt es nun mal 1.000 Wege und am Ende nimmt das FA es so wie man es macht und rechnet im Nachhinein nicht, was besser für mich ist oder gewesen wäre.

Nun, Leasing und Finanzierung ist vom Zins her eigentlich mittlerweile ähnlich, beides um grobe 7%.

Aber dass Ihr beide sagt: Bar auf Kralle und Schluß ist mir sehr sympatisch ;) Sehe ich nämlich, wie ja schon gesagt, auch so.
Geld hinlegen, Kiste gehört mir und nicht der Leasinggesellschaft oder der Bank und fertig.

Dennoch: Worauf ich bis heute nicht gekommen bin. Die 1%-Regelung. Die bringt mir wahrscheinlich dann viel, wenn ich viel Privat fahre, richtig?
Mein Fahrprofil: 50% beruflich, 40% Wohn/Arbeit, 10% privat.
Ich hasse mittlerweile das blöde Buch. Bringt mir die 1% was bei diesem Profil?

@wami: Was ist das im ersten Satz von Dir angesprochene Wahlrecht? Auf was bezieht sich das?

Verdammtes Steuerrecht, Deutschland macht es den Selbständigen echt schwer.

@culcha: Habs grad nach dem editieren gelesen: die 160,- werden ja als geldwerter Vorteil meinem zum versteuernden Einkommen dazugerechnet, was am Ende für mich netto um 55,- je Monat entspricht (je nach Progressionsstufe natürlich)
Doch die noch unbeantwortete Frage dazu: Mache ich die 1%, muß ich dann wie jetzt mit Fahrtenbuch folgendes machen:
Am Jahresende Vorsteuerberichtigung für den Anteil an Privatnutzung und wohn/arbeit, ansetzen der Fahrten wohn/arbeit in der EKSt.-Erklärung mit Pauschal 0,30
Oder ist mit den 1% dann Ruh?
 

wami

Oberösterreichischer Brünerling
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@wami: Was ist das im ersten Satz von Dir angesprochene Wahlrecht? Auf was bezieht sich das?

Verdammtes Steuerrecht, Deutschland macht es den Selbständigen echt schwer.

@culcha: Habs grad nach dem editieren gelesen: die 160,- werden ja als geldwerter Vorteil meinem zum versteuernden Einkommen dazugerechnet, was am Ende für mich netto um 55,- je Monat entspricht (je nach Progressionsstufe natürlich)
Doch die noch unbeantwortete Frage dazu: Mache ich die 1%, muß ich dann wie jetzt mit Fahrtenbuch folgendes machen:
Am Jahresende Vorsteuerberichtigung für den Anteil an Privatnutzung und wohn/arbeit, ansetzen der Fahrten wohn/arbeit in der EKSt.-Erklärung mit Pauschal 0,30
Oder ist mit den 1% dann Ruh?

Das Wahlrecht bezieht sich auf die Sonderzahlung, in deinem Fall kannst du die über die Laufzeit abschreiben, aber musst es nicht, sondern kannst die gleich im ersten Jahr geltend machen.

Mit dem Prozent ist nicht Ruhe, sondern die Vorsteuerkorrektur kommt oben drauf, bei ersterem geht es ja ums nicht gewerblich genutzte AV und bei letzterem um die Vorsteuerkorrektur.

Im übrigen kann man sich gerade bei kleineren Gewerbebetrieb mit so einem Autoleasing zumindest aus Bankensicht komplett überschulden, ein wenig Anlagevermögen tut hier jedem Gut, sehe dass im Bekanntenkreis gerade im Reisendengewerbe (Versicherungsvertreter, Makler etc...) also ohne grosses Betriebsvermögen immer wieder dass das nicht gut ankommt, da werden zwei, drei Autos in den Fuhrpark gestellt, aber alles auf Leasing, dass kann schon mal das Gespräch mit dem Bankberater in Richtungen gehen lassen, die einem nicht lieb sind. Gerade dann, wenn dann vielleicht wirklich mal, dass eigene Geschäftsgebäude oder ähnliches zur Finanzierung ansteht. Von der Problematik dass diese häufig nicht mal als selbstständige Gewerbe anerkennt (zumindest steuerrechtlich) werden...

VG

Michael
 
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das_micha

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Moinsen!

Meiner Meinung nach, wie ja auch oben schon grob überschlagen rechnet sich die 1%-Regelung nicht.
Zwar hast du damit bedeutend weniger arbeit aber:
Ich gehe weiterhin von dem Neupreis des Fahrzeugs von 16000 Brutto aus also ca 13500 Netto bei 6 Jahren Nutzungsdauer und 15000km/pa
Spritkosten veranschlag ich mal mit 7L/100km (1,35€/L) = 1420€/jahr brutto / 1200€ Netto
Versicherung sagen wir mal 500€/Jahr
Inspektionen 250€/jahr Brutto = 220€/Jahr Netto
Macht eine Jahresbelastung von grob 2000€ Netto
Unterhalt 2000 + Abschreibung 2666 = 4666,-€ jährliche Gewinnminderung bei voller gewerblicher nutzung
bei deinem 90/10er Profil kommst du dann auf
466€ Privat
4200€ Geschäftlich
bei Verwendung eines Fahrtenbuchs / Jahr
2800€ privat
25200€ geschäftlich
bei Verwendung eines Fahrtenbuchs auf die Laufzeit von 6 Jahren


nimmst du jetzt die 1% Regelung siehts etwas anders aus
Die anfallenden Kosten sind die gleichen also 4666€/jahr
1% Priv = 160€/m = 1920€/jahr

1920€ Privat
2746€ geschäftlich
Bei Anwendung der 1% Regelung / Jahr
11520€ privat
16476€ geschäftlich
Bei Anwendung der 1%Regelung auf die Laufzeit von 6 Jahren


Alleine die Differenz aufs Jahr von 1500€ weniger Gewinnminderungg finde ich schon ziemlich unsexy.
Wenn ich das mal auf nen Stundensatz von 50€ rechne reden wir hier von 30 Mannstunden und das wird bei deinen recht wenigen Kilometern
weit über dem liegen was du zum Fahrtenbuchkritzeln benötigst

An dieser Stelle ist aber noch Vorsicht geboten.
Bei der Auflistung deines Fahrprofils hast du 50gesch - 40arbeit/wohnung - 10privat geschrieben.
die alles entscheidene Frage ist jetzt was ist deine arbeit???
Ist das ein Kunde bei dem du freiberuflich bist oder ist das dein eigenes Büro das nicht bei dir zuhause ist.
Ist es ein Kunde, so vehält es sich wie in der oben geschilderten aufstellung und du liegst mit dem fahrtenbuch klar im vorteil.
Ist es dein eigenes Büro müsstest du dich nochmal erkundigen, bin mir nicht ganz sicher bin aber der meinung das es dabei wie eine privatfahrt gerechnet wird.
was ein neues 50/50profil ergeben würde. denn in dem speziellen fall wärst du mit der 1% regelung sogar besser dran.

zu deinen 7% zinsen bei Leasing & finanzierung: bei was für nem hökerer bist du denn? bei ford steht hier im mom 1,9% an der Tür und bmw liegt glaub ich auch nur bei 4,5%

Im übrigen kann man sich gerade bei kleineren Gewerbebetrieb mit so einem Autoleasing zumindest aus Bankensicht komplett überschulden, ein wenig Anlagevermögen tut hier jedem Gut, sehe dass im Bekanntenkreis gerade im Reisendengewerbe (Versicherungsvertreter, Makler etc...) also ohne grosses Betriebsvermögen immer wieder dass das nicht gut ankommt, da werden zwei, drei Autos in den Fuhrpark gestellt, aber alles auf Leasing, dass kann schon mal das Gespräch mit dem Bankberater in Richtungen gehen lassen, die einem nicht lieb sind. Gerade dann, wenn dann vielleicht wirklich mal, dass eigene Geschäftsgebäude oder ähnliches zur Finanzierung ansteht. Von der Problematik dass diese häufig nicht mal als selbstständige Gewerbe anerkennt (zumindest steuerrechtlich) werden...

VG

Michael

da hast du vollkommen recht! und als "kleinunternehmer" ist es ja eh immer ein wackelspiel mit krediten. und kann schon sehr ärgerlich sein wenn man nix bekommt. Wobei die Entscheidungen darüber eh etwas fragwürdiger natur sind.
Ich möchte mal behaupten das mein Steuermensch ziemlich fit ist und daher mit 100%sauberen Büchern dennoch ein minimum an gewinn hinrechnen konnte. Zugegeben auch durch zeitige Überschlagsrechnungen die Ausgaben zur Folge hatte um die nächt niedrigere progressionsstufe zu erreichen.
Lange rede kurzer sinn: ich hatte aufgrund der kapitalbindung durch vollständige barzahlung eine kreditanfrage gestartet und eine prompte ablehnung von seiten easycredit erhalten da meine gewinne unter der kreditsumme liegen.
Meine Hausbank wiederum hatte einem Kredit ohne intensivere Prüfung zugesagt allerdings bei einem Kreditvolumen beim 3fachen der gewünschten Kreditsumme lag. ich wollte 10 haben und die unternehmerkredite fangen bei denen bei 30 an. also komplett unnütz für mein damaliges vorhaben. also hab ich bar gezahlt und bin damit auch gut gefahren.
Bei finanzierungen im Autohaus verhält sich so eine kreditzusage aber wieder ganz anders. die sind eigentlich etwas bedeutend entspannter, aber darum gehts hierbei ja nicht.
 
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Rheinischer Bohnapfel
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Hey, Ihr 2 seid ja echt fleißig.
Herzlichen Dank.

Tja, Wohn/Arbeit ist von daheim ins eigene Büro und zurück. Das zählt soweit fürs Geschäft, dass damit das Kfz über 50% (nämlich 90%) gesch. genutzt und damit zwingend Betreibsvermögen ist. Das ist das, was ich weiß.
Rein gesch. sind alle Fahrten zum/vom Kunden. Also z.Bsp. auch Büro-Kunde-Heim, da zählt dann sogar die Heimfahrt gesch., ebenso wenn ich 2 Mal am Tag ins Büro fahre, dann zählt es nur einmal als "Wohn/Arbeit".

Ob aber jedoch der Weg Wohn/Arbeit dann gesch. oder privat gerechnet wird, weiß ich nicht wirklich. Da muß ich mal meine Buchhaltung fragen, wie das verbucht wird.
Aber bei 1% - um mit den Beträgen der Rechnung von das-micha zu bleiben- ist es doch meiner Meinung nach so:
Es werden die vollen 4666,- jährlich gewinnmindernd verbucht.
In der Einkommensteuererklärung kommen die 1%, also 1920,- als Einnahme (geldwerter Vorteil) in der Steuerberechnung dazu, Vorsteuerkorrektur entfällt, da ich ja dafür eben die 1%-Regelung habe. Dafür kommen die Kilometer Wohn/Arbeit mit 0,30 wieder weg.
Bei der 1%-Regelung kommt aber noch, las ich gerade, folgendes dazu:
Die Besteuerung des geldwerten Vorteils für die private Nutzung eines Dienstwagens nach der 1%-Regelung beinhaltet, dass sich diese Pauschale um monatlich 0,03% des Listenpreises für jeden Kilometer der Entfernung zwischen Wohnung und Arbeitsstätte erhöht.
Bei 16 Kilometern sind das 0,48%

Aktuell ist es so, dass ich 100,- mtl. als geldwerten Vorteil mit verbuche, da ist dann die jährliche Vorsteuerkorrektur geringer. Das mit nem 20 Jahre alten 5er, den ich für 1.000,- kaufte.
Rechne ich bei einem Neuwagen jetzt 1920,- bei 1% gegenüber den aktuellen 1200 bei Fahrtenbuch ist der Unterschied am Ende ja nur noch 720,-, was dann in Mannstunden bei 50,- nur noch 14,4 Stunden entspricht. Die 14 Stunden gehen locker durch das blöde Buch flöten.

Ebenso frech ist ja, dass man den Brutto-Listenpreis ansetzen muß, nicht den eff. Kaufpreis. Bei Fahrzeug 16.000 sind das als BLP schon mal 20.000, was aus Kaufpreis 16.000 dann eben 200,- mtl. geldwerter Vorteil macht und die bisherige Rechnung schon wieder anders aussieht.

Mann mann, könnt grad Knochen k*****.
Typisch deutsch das alles. Hab mal gehört, die weltweit meisten Bücher gibt es über das deutsche Steuerrecht.
Und da soll sich ein kleiner Selbständiger noch auskennen, wenn selbst Steuerberater differenter "Meinung" sind.
Bääääähhhhhh.

Nochmals herzlichen Dank.
Vielleicht stößt ja noch einer dazu, der auch mal vor so einer Entscheidung stand und effektive Vergleichswerte hat ;)
 

das_micha

Leipziger Reinette
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Ja so ist das! was meinste wie ich gekotzt habe bei genau dieser Überlegung! wie beschrieben hat mein Auto neu mal knapp 60000 gekostet, ich aber nur 17000 für bezahlt habe, was 600€ im monat sind und das macht dann garkein spaß mehr!
meine Lösung aus dem Dilema ist vieleicht etwas dekadent, spart mir aber sehr sehr viel arbeit und stress... ich habe ein 2. auto laufen für die privatfahrten und kann so alles zu 100% gewinnmindernd einsetzen. Da ich aber so gut wie nie privat unterwegs bin und im jahr 50-70tkm geschäftlich abreisse steht die privatkiste quasi nur zur deko rum. aber die paar hundert euro im jahr gegen den stress gerechnet den ich sonst wie du jetzt hätte sind mir da egal.

Was jetzt aber in deinem Fall mal interessant wäre, jetzt einfach mal rein hypothetisch gesponnen:
Wenn du deine Hauptbetriebsstätte zu dir nach hause verlagerst, also der Firmensitz deine Privatanschrift ist und dein Büro als zweit Betriebsstätte meldest wie es sich dann mit den Fahrten dahin verhält. Rein logisch müsste das dann ja, weil betriebliches Anliegen, als geschäftsfahrt zählen.
Wobei hinsichtlich des Steuerrechts ja eigentlich nix mit logik zu begründen ist;)
Ich denke da nur an gezahlte einkommenssteuer die wiederum gewinnmindernd fürs folgende Steuerjahr eingebracht wird;)
Oder Einkommenssteuervorauszahlungen die aufgrund der steuererklärung 2008 festgelegt wurden, aber erst ab 2010 quartalsweise eingezogen werden, dann aber nicht für die Einkommenssteuer 2009 gegengerechnet werden dürfen, und somit quasi ein zinsfreies darlehn darstellen. KOTZ
 

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Rheinischer Bohnapfel
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Nö, Büro bleibt Büro, außer meine Lebensgefährtin und ich finden dann doch einmal ein adäquates Miethaus. Da würde ich dann vllt. mit dem Büro umziehen.

Außerdem wäre das ja mal ganz nüchtern betrachtet nicht ganz sauber auf der einen Seite, andererseits kann ich in der Wohnung von der Bauart kein Büro absetzen. Da macht das FA eh nicht mit.

Und an die zinsfreien Darlehen an unseren Staat mag ich gar nicht denken.... Nix mit Förderung der Selbständigkeit für Minimierung der Arbeitslosen.

Da ich ein Motorrad ganzjährig angemeldet habe und meine LAG auch ein Auto hat, wäre ja mal zu überlegen, ob unter diesen Voraussetzungen nicht auch 100% drin sind. ;)
Hat mit solch einer Konstellation jemand Erfahrungen?