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[preview]Testberichte sind im Kern nichts weiter als eine Bewertung eines (zumindest auf Apfeltalk) investigativem Journalisten zu einer bestimmten Sache. Das meine ich jedoch keinesfalls abwertend. Das ist reine, wertfreie Theorie. Doch was ich mir an dieser Stelle vorgenommen habe, ist definitiv mehr als das. Und ich warne bereits jetzt für übermäßigen Gebrauch des Wortes "Revolution" in all seinen Facetten - es sei mir verziehen! Denn das Paket, das mir vor wenigen Tagen von einer attraktiven DHL-Paketzustellerin überreicht wurde - es beinhaltete den Nachkommen eines revolutionären Gerätes. Doch mir widerstrebte es, dieses einfach nur zu Testen - ein Vergleich war nötig. Somit stand ich gleichermaßen vor einem Problem: Womit vergleicht man etwas revolutionäres? Die Antwort, die ich fand, hätte pragmatischer nicht sein können: Mit etwas anderem revolutionären. [/preview]
»Der GameBoy war es, der vor ziemlich genau 2 Jahrzehnten die Welt der mobilen Spiele grundlegend revolutionierte.«
Was seit seinerzeit Super Mario für Nintendo war, ist Steve Jobs für Apple. Und unser lieber Steve, der stelle vor fast genau 2 Jahren das iPhone vor - ein revolutionäres Mobiltelefon, das ja eigentlich viel mehr als ein simples Handy war. Historisch betrachtet ist es also das iPhone, respektive der iPod touch, welcher den GameBoy herausfordert. Denn 1989, da war Apple gerade mit anderen Revolutionen beschäftigt. Doch genug der Chronologie. Es treten an, in einem epischen Kampf in der Kategorie "Mobile Gaming Device": der brandneue Nintendo DSi versus das iPhone / iPod touch.
Für alle informationstechnisch-verhungernden Geeks, starte ich mit einigen Fakten: Der Nintendo DSi rechnet bei einem Haupt-Prozessortakt von 133 MHz und verfügt über 16 MB Arbeitsspeicher. Daneben gibt es noch einen Subprozessor mit 33 MHz. Der interne Flash-Speicher beträgt 256MB. Die Bildschirme sind jeweils 3,25 Zoll groß - konkret 66 x 49,5mm. Einer davon ist ein Touchscreen, der via SmartPen bedient wird. Zwei Kameras sind eingebaut, beide mit 0,3 Megapixel.
Nun erscheint der folgende Absatz fast schon protzig, weshalb ich mich kurz fasse: Das iPhone beherbergt in seinem Inneren einen 667 MHz starken Prozessor (getaktet mit 412 MHz, der iPod touch ist getaktet bei 532 MHz), hinzu kommt ein 120 MHz "PowerVR-MBX-Grafikprozessor". Die Kamera im neusten iPhone, dem 3GS, hat 3 Megapixel. Der interne Flash-Speicher variiert und ist bis zu 16 GB groß. 256 MB Arbeitsspeicher. 3,5 Zoll Touchscreen, bedienbar via Finger.
»Die Liste der technischen Überlegenheiten des iPhones ist lang.«
Doch wen interessieren all die Halbleiter und Mikrochips, wenn das Ergebnis nicht stimmt. Im Fokus des Nintendo DSi steht der Spielspass, das Entertainment. Und bereits in der Vergangenheit hat sich Nintendo erfolgreich gegen technisch überlegene Mitstreiter durchgesetzt, in dem es Konzepte angeboten hat, die einfach nachhaltiger in Punkto Spielspass waren. Man erinnere sich nur einmal an SEGA's GameGear, mit dem man bereits 1990 mobil Fernsehen schauen konnte - in Farbe. Zu dieser Zeit bot Ninteno einen großen, grauen "Backstein" an: den GameBoy - mit Monochrom-Display. Von Fernsehen vermochte da gar niemand träumen. Und dennoch wurde nicht der GameGear, sondern der GameBoy zur etablierten Marke in der mobilen Spielebranche. Daraus schließen wir, das eben nicht immer technologie ein Erfolgsgarant ist.
Nun sitze ich also vor diesem zweifelsohne schicken Nintendo DSi. Das Gerät selbst wirkt solide und robust. Die Audiowiedergabe in Stereo fällt sofort positiv auf - hier kann das iPhone oder der iPod touch nicht mithalten. Und trotz meiner "Patsche-Finger": Ich kann durch das Menü des DSi durchaus auch ohne den Pen navigieren, ähnlich wie bei Apple's touch-Devices. Letztere wirken dahingehend dennoch überlegen, da subjektiv in erster Linie präziser.
Der neue DSi verfügt über WLAN, und so logge ich mich direkt in den Nintendo Store ein und lade einige Spiele herunter. Das Handling bereitet viel Freude, die kreativen Spielideen sind breit gefächert. Die Grafik ist spürbar schlechter. Doch das tut dem Spaß keinen Abbruch. Ein großer Vorteil des DSi ist vorallem, das neben dem TouchScreen auch Knöpfe vorhanden sind - für alle Freunde des Haptischen unter uns eine wahre Bereicherung. So behält man seine Spielfiguren o.ä. meist besser im Griff - zum Beispiel bei einem Fußballspiel, das ich testete. Hier schnitt der DSi einfach besser ab in Sachen Unterhaltung - und genau das habe ich erwartet: Entertainment.
»Die Preise im Nintendo Store sind ähnlich human wie die des AppStores. «
Bezahlt wird jedoch nicht direkt mit Euro, sondern mit "Nintendo Points" - das sind Guthabenkarten, die man vorher kauft. Gerade für die wohl jüngere Zielgruppe gut, da hier ein gewisser finanzieller Rahmen nicht eigenständig überschritten werden kann. Beim AppStore hingegen genügt ein gültiges iTunes-Account-Passwort, und der Downloadspass kennt keine Grenzen - zu Lasten der Girokontos, oder ggf. der Kreditkarte.
Die im DSi integrierten Kameras, eine auf jeder Seite (vorn/hinten), sind technisch zwar nicht sehr hochauflösend, jedoch sind die Effekte (ähnlich wie bei PhotoBooth auf dem Mac) sehr unterhaltsam und sorgen für viele Lacher. Auch eine Art Voice Recorder, mit dem man Aufnahmen auch Bearbeiten kann, sorgen für ein kurzweiliges Abtauchen aus dem Alltag.
Letztlich ist sind es die Mario Bros, die mich komplett faszinieren. Wohlwissend, vermutlich gar nicht zur Zielgruppe zu gehören - denn die ist sicher jünger, was deutlich wird anhand der durchweg kindlich-versüßenden Grafik. Dennoch ein Heidenspass, auch aus Sicht eines Erwachsenen. Und gewiss, ich bin da kein Einzelfall: Freunde spielten genauso begeistert mit dem DSi, wie bspw. meine kleine Nichte, gerade 6 Jahre alt. Letztlich ist es das Konzept, das eben nur Spiel und Spass fokussiert, welches vorne liegt. Und wehe dem, der hier nun sagt, ich würde Äpfel mit Birnen vergleichen: Natürlich, das iPhone oder der iPod touch sind beides keine reinen Spielegadgets, aber nennen dahingehend doch einen ausgesprochen großen Markt ihr Eigen - ein Blick unter "Spiele" im AppStore bestätigt dies jederzeit.
Die liebe PR-Agentur von Nintendo, ihr sei an dieser Stelle Dank gezollt, hat mir den DSi natürlich nur ausgeliehen. Was bleibt nun für ein Eindruck in mir zurück, wenn ich das gute Stück in den unscheinbaren Karton packe und Retour sende? Mein Gefühl ist: Ich hätte mir die Briefmarke lieber gespart und das gute Stück behalten. Und habe ich Eingangs das Wort "Revolution" vermutlich zu häufig genutzt, ist es jetzt das Wort "Spass", welches mir durchweg im Kopf vorschwebt: DSi, das steht für mich defenitiv für "Doller Spass isset"! Auch wenn er grafisch den Geräten Apples klar unterlegen ist, vergleichbare Spiele scheinen genauso gut, exklusive Titel spassiger. Nicht zu verachten auch die Familienkompetenz: Der DSi wird von 6 Jährigen geliebt, und auch von Erwachsenen gerne genutzt. Sofern es also der Geldbeutel zulässt: für circa 170 Euro ist der Nintendo DSi käuflich zu erwerben. Eine sinnvolle Ergänzung für spielfreudige Zeitgenossen.
»Der GameBoy war es, der vor ziemlich genau 2 Jahrzehnten die Welt der mobilen Spiele grundlegend revolutionierte.«
Was seit seinerzeit Super Mario für Nintendo war, ist Steve Jobs für Apple. Und unser lieber Steve, der stelle vor fast genau 2 Jahren das iPhone vor - ein revolutionäres Mobiltelefon, das ja eigentlich viel mehr als ein simples Handy war. Historisch betrachtet ist es also das iPhone, respektive der iPod touch, welcher den GameBoy herausfordert. Denn 1989, da war Apple gerade mit anderen Revolutionen beschäftigt. Doch genug der Chronologie. Es treten an, in einem epischen Kampf in der Kategorie "Mobile Gaming Device": der brandneue Nintendo DSi versus das iPhone / iPod touch.

Für alle informationstechnisch-verhungernden Geeks, starte ich mit einigen Fakten: Der Nintendo DSi rechnet bei einem Haupt-Prozessortakt von 133 MHz und verfügt über 16 MB Arbeitsspeicher. Daneben gibt es noch einen Subprozessor mit 33 MHz. Der interne Flash-Speicher beträgt 256MB. Die Bildschirme sind jeweils 3,25 Zoll groß - konkret 66 x 49,5mm. Einer davon ist ein Touchscreen, der via SmartPen bedient wird. Zwei Kameras sind eingebaut, beide mit 0,3 Megapixel.
Nun erscheint der folgende Absatz fast schon protzig, weshalb ich mich kurz fasse: Das iPhone beherbergt in seinem Inneren einen 667 MHz starken Prozessor (getaktet mit 412 MHz, der iPod touch ist getaktet bei 532 MHz), hinzu kommt ein 120 MHz "PowerVR-MBX-Grafikprozessor". Die Kamera im neusten iPhone, dem 3GS, hat 3 Megapixel. Der interne Flash-Speicher variiert und ist bis zu 16 GB groß. 256 MB Arbeitsspeicher. 3,5 Zoll Touchscreen, bedienbar via Finger.
»Die Liste der technischen Überlegenheiten des iPhones ist lang.«
Doch wen interessieren all die Halbleiter und Mikrochips, wenn das Ergebnis nicht stimmt. Im Fokus des Nintendo DSi steht der Spielspass, das Entertainment. Und bereits in der Vergangenheit hat sich Nintendo erfolgreich gegen technisch überlegene Mitstreiter durchgesetzt, in dem es Konzepte angeboten hat, die einfach nachhaltiger in Punkto Spielspass waren. Man erinnere sich nur einmal an SEGA's GameGear, mit dem man bereits 1990 mobil Fernsehen schauen konnte - in Farbe. Zu dieser Zeit bot Ninteno einen großen, grauen "Backstein" an: den GameBoy - mit Monochrom-Display. Von Fernsehen vermochte da gar niemand träumen. Und dennoch wurde nicht der GameGear, sondern der GameBoy zur etablierten Marke in der mobilen Spielebranche. Daraus schließen wir, das eben nicht immer technologie ein Erfolgsgarant ist.

Nun sitze ich also vor diesem zweifelsohne schicken Nintendo DSi. Das Gerät selbst wirkt solide und robust. Die Audiowiedergabe in Stereo fällt sofort positiv auf - hier kann das iPhone oder der iPod touch nicht mithalten. Und trotz meiner "Patsche-Finger": Ich kann durch das Menü des DSi durchaus auch ohne den Pen navigieren, ähnlich wie bei Apple's touch-Devices. Letztere wirken dahingehend dennoch überlegen, da subjektiv in erster Linie präziser.
Der neue DSi verfügt über WLAN, und so logge ich mich direkt in den Nintendo Store ein und lade einige Spiele herunter. Das Handling bereitet viel Freude, die kreativen Spielideen sind breit gefächert. Die Grafik ist spürbar schlechter. Doch das tut dem Spaß keinen Abbruch. Ein großer Vorteil des DSi ist vorallem, das neben dem TouchScreen auch Knöpfe vorhanden sind - für alle Freunde des Haptischen unter uns eine wahre Bereicherung. So behält man seine Spielfiguren o.ä. meist besser im Griff - zum Beispiel bei einem Fußballspiel, das ich testete. Hier schnitt der DSi einfach besser ab in Sachen Unterhaltung - und genau das habe ich erwartet: Entertainment.
»Die Preise im Nintendo Store sind ähnlich human wie die des AppStores. «
Bezahlt wird jedoch nicht direkt mit Euro, sondern mit "Nintendo Points" - das sind Guthabenkarten, die man vorher kauft. Gerade für die wohl jüngere Zielgruppe gut, da hier ein gewisser finanzieller Rahmen nicht eigenständig überschritten werden kann. Beim AppStore hingegen genügt ein gültiges iTunes-Account-Passwort, und der Downloadspass kennt keine Grenzen - zu Lasten der Girokontos, oder ggf. der Kreditkarte.
Die im DSi integrierten Kameras, eine auf jeder Seite (vorn/hinten), sind technisch zwar nicht sehr hochauflösend, jedoch sind die Effekte (ähnlich wie bei PhotoBooth auf dem Mac) sehr unterhaltsam und sorgen für viele Lacher. Auch eine Art Voice Recorder, mit dem man Aufnahmen auch Bearbeiten kann, sorgen für ein kurzweiliges Abtauchen aus dem Alltag.
Letztlich ist sind es die Mario Bros, die mich komplett faszinieren. Wohlwissend, vermutlich gar nicht zur Zielgruppe zu gehören - denn die ist sicher jünger, was deutlich wird anhand der durchweg kindlich-versüßenden Grafik. Dennoch ein Heidenspass, auch aus Sicht eines Erwachsenen. Und gewiss, ich bin da kein Einzelfall: Freunde spielten genauso begeistert mit dem DSi, wie bspw. meine kleine Nichte, gerade 6 Jahre alt. Letztlich ist es das Konzept, das eben nur Spiel und Spass fokussiert, welches vorne liegt. Und wehe dem, der hier nun sagt, ich würde Äpfel mit Birnen vergleichen: Natürlich, das iPhone oder der iPod touch sind beides keine reinen Spielegadgets, aber nennen dahingehend doch einen ausgesprochen großen Markt ihr Eigen - ein Blick unter "Spiele" im AppStore bestätigt dies jederzeit.
Die liebe PR-Agentur von Nintendo, ihr sei an dieser Stelle Dank gezollt, hat mir den DSi natürlich nur ausgeliehen. Was bleibt nun für ein Eindruck in mir zurück, wenn ich das gute Stück in den unscheinbaren Karton packe und Retour sende? Mein Gefühl ist: Ich hätte mir die Briefmarke lieber gespart und das gute Stück behalten. Und habe ich Eingangs das Wort "Revolution" vermutlich zu häufig genutzt, ist es jetzt das Wort "Spass", welches mir durchweg im Kopf vorschwebt: DSi, das steht für mich defenitiv für "Doller Spass isset"! Auch wenn er grafisch den Geräten Apples klar unterlegen ist, vergleichbare Spiele scheinen genauso gut, exklusive Titel spassiger. Nicht zu verachten auch die Familienkompetenz: Der DSi wird von 6 Jährigen geliebt, und auch von Erwachsenen gerne genutzt. Sofern es also der Geldbeutel zulässt: für circa 170 Euro ist der Nintendo DSi käuflich zu erwerben. Eine sinnvolle Ergänzung für spielfreudige Zeitgenossen.