Irreversibel
Holländischer Prinz
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Ich sehe jeden Tag ziemlich viele Menschen und spreche auch teilweise länger mit ihnen. Die meisten haben wenigstens eine Tendenz, so zu sein. Unter anderem weil sie es wahrscheinlich einfach nicht besser wissen, können und wollen. Wenn mir jemand, der riecht wie eine Pumahöhle, eröffnet, dass seine Volksgruppe die sauberste weltweit ist, muss ich kurz lachen, sagen dass das ja allgemein bekannt ist und weitermachen.
Die wenigsten von diesen Leuten schreiben auch, u.A. im Internet. Die meisten brüllen ihre Ansichten einfach in den Raum. Manche stellen irgendwann fest dass das Internet eine größere potentielle Bühne bietet. Manche reagieren mit einer Art "Humor" darauf und fangen an, solche Leute zu veralbern - das ist aber genauso dumm und ignorant. Ich rege mich über sowas nicht mehr auf als über einen muffigen Geruch in der Einkaufspassage. Das ist der Nachteil vom Leben in der Gesellschaft vieler Menschen. Ich habe schonmal ernsthaft darüber nachgedacht auszuwandern, nach Skandinavien, wo wenig Menschen wohnen. Prozentual bleibt der Anteil der bereits erwähnten Leute natürlich gleich, aber es ist leichter sie einzeln zu ertragen.
Schlussendlich bereitet es mir aber keine Schwierigkeiten solche Leute zu ignorieren, auch wenn sie schreiben (was man im Gegensatz zum gesprochenen Wort immer wieder lesen muss). Wer damit nicht klarkommt, sollte das Internet als Diskussionsplattform weitgehend meiden und sich einem Literaturzirkel, Dichterclub o.Ä. anschliessen. Ich bin auch in sowas drin und es hat Vor- und Nachteile. Einerseits muss man sich nicht jeden Schrott anhören, andererseits treffen sich da auch nur Leute in einem kleineren Kreis mit so ziemlich denselben Ansichten - was manchmal langweilig ist.
Also: Wer die Meinung vieler Leute hören will muss auch viel Mist ertragen. Es bringt nichts, sich darüber zu beschweren dass die Welt nicht nur Rosinen auf einen herunterscheisst.
