Ich denke, dass man von einer "normalen" Schule nicht sehr viel in Sachen Informatik erwarten kann. Meist handelt es sich da nicht um richtiges Fachpersonal, sondern um irgendwelche Leute, die sich etwas mehr mit den neuen Medien auseinandersetzen und somit qualifiziert genug sind, einer Gruppe von Abiturienten den Computerkram ein wenig näher zu bringen.
Auf meiner alten Schule war es z.B. ab der 8. Klasse möglich, den Wahlpflichtunterricht "Informatik" zu wählen. Von Informatik war jedoch nicht viel zu erkennen, waren die Schüler doch jede Woche damit beschäftigt, die Homepage der Schule mit Hilfe von Adobe/Macromedia Dreamweaver zu pflegen (neue Inhalte, ne Menge Schrott). Nach kurzer Zeit war mir klar, dass das nichts großartiges geben kann und suchte die Konfrontation mit dem Lehrer. Nach einer sehr langen Diskussion bekam ich zwar einen riesigen Ärger (Ich bin eher der Vorlaute, der gerne Dinge sagt, die man eigentlich nicht sagen sollte. Ich behandel(t)e Lehrkräfte zwar mir Respekt, jedoch hat solch ein Mensch meines Erachtens nach nicht mehr Rechte als ich, weshalb ich öfters unverschämt rüberkomme.), beide Parteien wussten jedoch, dass ich als Sieger aus dieser Diskussion rausging. Ich bekam ne 1 in Informatik (der gute Mann konnte leider nicht anders) und von da an war die Sache für mich gegessen. Fazit: Der Lerneffekt im Fach "Informatik" war gleich Null.
Nach der 10. Klasse war klar, dass ich kein Abitur machen möchte, sondern lieber den 2. Bildungsweg wähle, um etwas fachbezogenes zu machen, sodass ich ein gewisses theoretisches sowie praktisches Hintergrundwissen besitze. Der Plan war damals, ein Informatik-Studium wesentlich leichter bestreiten zu können.
Ich wechselte also auf eine Technikakademie in Hessen (
http://www.stsweilburg.de - beschämenderweise streikt der Safari bei dieser Seite komplett, wobei ich den Fehler bei den damaligen Studenten suchen würde, die diese Seite programmiert haben), wo ich auch dieses Jahr im Juli meinen Technischen Assistenten für Informationsverarbeitung erlangt habe. Der Unterricht gestaltete sich sehr vielseitig und mit viel Liebe zur Praxis. So hatte ich Netzwerktechnik, wo wir in erster Linie die Cisco-Zertifikate gemacht haben und ein enormes Wissen erlangt haben, das Fach "Netzwerkdienste", wo wir mit verschiedenen UNIX-Derivaten gearbeitet haben, Dienste eingebunden haben (alles Mögliche: Apache, Samba, DNS, DHCP, etc.) oder aber auch die UNIX-Zertifikate von SUN erlangt haben. Im Fach "Anwendungsentwicklung" lernten wir C++, Java und SQL, wobei C++ über 2 1/2 Semester gelehrt wurde. Dazu gabs noch etlichen anderen Unterricht wie "Dokumentation und Präsentation", wo wir u.A. JavaScript und PHP lernten, "Computersysteme", wo einem die Hardware näher gelegt wurde (CPU, Verschlüsselungsverfahren, RAID, das ganze Zeug), aber auch normales Englisch, wo wir jedoch statt normalem Englischunterricht XHTML und CSS lernten.
Was ich damit sagen will: Von einer normalen Schule kann man nicht viel erwarten. Auf einer Schule, die sich explizit mit dem Thema Technik auseinandersetzt, sieht das ganz anders aus.