Das war ja nun klar, dass sich die iMac Besitzer wieder ans Bein gepinkelt fühlen, weil sie sich nicht eingestehen wollen, dass es nunmal Einsteigergeräte sind.
Ich bin seit Jahren im Bereich Video, Grafik, Animation und Simulation selbstständig, u.a. auch im Consulting für große Firmen und nebenher betreibe ich noch ein bisschen Forschung in diesem Bereich. All die iMac Nutzer, die ganz entsetzt aufgeschriehen haben, möchten mir an dieser Stelle doch mal ein Beispiel nennen wo iMacs im Profi-Bereich eingesetzt werden, wenn es auf Performance ankommt.
Klar, der iMac eignet sich bis zu einer gewissen Grenze für den Videoschnitt, Color Grading, DTP und Fotobearbeitung. Leider disqualifiziert er sich hier mit einem schlechten Display.
Also, Mac Pro mit Eizo-, Totoku- oder Barco Monitor. Eine Dame am Empfang eines Rechenzentrums zähle ich hier übrigens nicht zum Profi-Bereich, für die langt ein Einsteigergerät.
Und jetzt kommt mir bitte keiner mit Bildbearbeitung und einer Möchtegern-Kalibrierung mit EyeOne, Colorfacts und wie sie nicht alle heißen. Im Amateur-Bereich langt das, im Profi-Bereich kommt man da nicht bis zur Büro Tür mit. Dort werden ganz andere Kaliber aufgefahren von Photo Research oder Konica Minolta. Und schwupps, sind für ein Spectroradiometer mal mindestens €30k weg...
Natürlich werden Macs generell auch im Profi-Bereich eingesetzt, der Mythos vom Lifestyle Produkt ist Schwachsinn. Wer das nicht glaubt, der soll z.B. mal die NAB besuchen. Da fällt es schon schwer ein nicht Apple- oder Profi-Broadcast Produkt zu finden.
Dass viele Firmen im Marketing oder Design auch noch auf Windows setzen, hat einzig und allein Kostengründe. Ich habe auch viele Kunden, die neben Macs noch normale PCs mit Windows oder gar Macs mit Windows (auch iMacs) einsetzen. Eben weil noch viel Software und Lizenzen da sind und es richtig teuer wäre, jede Empfangsdame und Sekretärin mit spezieller Software umzustellen. Mal eben 5000 Rechner umzustellen inkl. Softwarekosten, macht nicht jede Firma und das wird auch nicht in jeder Forschungseinrichtung gemacht, obwohl da deutlich mehr Geld da ist. Meine Forschungsprojekte laufen auf einer Dell Kiste mit Windows und Linux, wenn auch mit Platform-unabhängigen Frameworks. Cluster? Storage? Ebenfalls Dell. Nebenbei bemerkt ist Darwin im Cluster ein einziger Krampf und verschlingt so viel Zeit zu Optimierung, dass im gleichen Zeitraum ganze Rechenzentren hochgezogen werden. Meine eigenen Projekte, die dann beim Kunden landen, laufen dagegen zu 90% auf OS X mit dem Umweg SAN, ggf. NAS anderer Hersteller.
In Punkto Spiele sind Konsolen natürlich eine Alternative, leider decken die aber auch nicht immer alles zu 100% ab. Konsolen sind aufgrund der festen Hardware leider recht schnell veraltet (auf welcher Konsole kann ich denn Pipelines völlig frei programmieren?). Klar verbessern sich die optischen Ergebnisse über die Zeit, das liegt aber mehr daran, dass man die Frameworks und Toolkits immer besser in den Griff bekommt. Wer jemals eine PS3 programmiert hat, der weiss wovon ich rede.
In Sachen RTS und Shooter die professionell (also solche wo Spieler damit ihr Geld verdienen) betrieben werden, sieht es recht mau aus. Eine 100%ig richtige Lösung gibt es leider nicht. Ich selbst besitze einen 8-Core Mac Pro zum arbeiten (mein alter iMac reichte bei weitem nicht dafür aus), sowie einen Windows PC, ein xbox360 und eine PS3 zum spielen, wofür ich leider viel zu wenig Zeit habe. Die Entscheidung was zu kaufen, bleibt natürlich jedem selbst überlassen... oder man kauft halt einfach alles, wenn es einem das Wert ist.