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iKapitalismus

Frankentaler

Granny Smith
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Habe grade folgenden Artikel auf sueddeutsche.de gefunden. Da ich mich selbst als objektiven Apple-User bezeichnen würde, lasse ich eine eigene Stellungnahme (zunächst einmal) weg. Mich interessiert, was ihr davon haltet, was ihr darüber denkt - kritisch hinsichtlich Artikel oder Apple...

Hier der Link
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/413/99314/

Gruß,
Benni

(edit: wäre vielleicht unter Apple & Gerüchteküche besser gewesen)
 
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crossinger

Doppelter Melonenapfel
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Ich meine, dazu hätte es hier im Forum schon mal eine Diskussion gegeben (der Artikel ist ja schon vom Januar).

Meine Meinung: Das hat nur indirekt was mit Apple zu tun. Ich denke eher, dass der Autor des Beitrags eine Art resignierende Wut gegen die moderne Konsumwelt hat und diese mit dem Artikel zum Ausdruck gebracht hat. Neben Apple könnte man ja auch die Warteschlagen für die PS3 etc. als Beispiel anführen.

Deshalb müssen die ökonomisch Mächtigen darauf verpflichtet werden, ein Primat der Vernunft zu installieren. Es geht nicht um einen dogmatischen Anti-Kapitalismus, sondern um einen klugen Non-Kapitalismus, der die Dinge nicht nach Zahlen und Bilanzen, sondern nach ihrem nachhaltigen Wert beurteilt.
Ich glaube, da kommt die "Ideologie" des Autors ganz klar zum Vorschein.

*J*
 

proteus

Langelandapfel
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Wenn ich im Fernsehen einen Werbespruch höre wie : "Das innovativste, auf das ein Urinstrahl treffen kann" führt sich dieser typisch deutsche Gutmenschen Betroffeneheits Artkel ad absurdum.

Richtig ist, Apple macht seit Jahrzehnten cleveres Marketing. Auch Apples haben Fehler, andere Hersteller bauen auch gute Produkte.
Das Product Placement hat in den USA aber eine ganz andere Kultur als in Europa. Dort war vergleichende Werbung schon immer erlaubt und wurde genutzt.

Getreu dem Spruch "Karriere macht nicht der Klassenbeste sondern der Klassnsprecher" kann ich an der Strategie von Apple nicht verwerfliches finden.
Seien wir doch einmal ehrlich, welche andere Möglichkeit hat denn ein Nischenhersteller wie Apple, gegen Giganten wie MS oder Dell anzukommen?

Und warum springen alle auf den Zug auf, warum heisst plötzlich alles "i", warum sieht der neue Vaio aus wie ein ibook?
Unbestritten ist sicher auch die hohe Qualiät der Produkte, wenn sie auch in den letzten Jahren abgenommen hat.
Und DAS ist der Punkt, den Mitbeweber Apple übelnehmen. Das Jobs an einem iphone 250 Dollar verdient und Nokia an ihren Scherbeln nur 20 !.

Wir leben in einer globalisierten, gierigen Welt - und die hungernden Konsumenten kommen erst noch. China und Indien werden ihren neugewonnen Reichtum auch nicht in Ladas und Timexuhren investieren, sondern in Mercedes und Rolex.
Und hätten die Deutschen nicht wieder den Schlaf der (faulen, feigen) Gerechten geschlafen, wäre der ipod vielleicht in Deutschland entwickelt worden. Die mp3 Datei haben wir ja gerade noch hingekriegt, dann war das innovative Feuer schon wieder am Ende.

...und ich sehe im Fernsehen bestimmt lieber eine geile Tussi mit einem Mac als Mutter Beimer mit einem Medion.

Willkommen in der realen Welt !
 
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benjy

Braeburn
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Hm, was genau ist jetzt diese "Appel-Lüge"? Dass die Medien gerne und viel über gehypte Produkte berichten kann man ja nicht Apple/Nintendo/Sony vorwerfen, sondern den Medien selbst.
Nicht zuletzt der sueddeutschen, die berichtet ja auch gerne über das iPhone...
 

Pokoo

Ontario
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Ich wette der Autor saß noch keine Stunde vor 'nem Mac geschweige denn vor einem iPod.
 

Frankentaler

Granny Smith
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Der Kern der Kritik des Autors an Apple direkt ist ja, dass er dem Konzern vorwirft, die Produkte als etwas Exklusives darzustellen, das sie eigentlich nicht sind. Nur denke ich, DAS sollte jeder selbst entscheiden und verwerflich ist diese Strategie auch nicht. Jeder Autohersteller preist seine Marke als exklusiv an. Das ist die simpelste Marketingstrategie von allen und hat schon immer Verwendung gefunden. Eine Produkt- und Markenbewertung sollte jeder selbst hinbekommen. Dennoch finde ich den Artikel gut geschrieben, betrachtet man die allgemeineren Denkanstöße des Autors. Konsum quasi als "Selbstbefriedigung" des eigenen Gemüts... Bleibt nur die Frage, ob das so verwerflich ist. Ich denke jedoch nicht und darüber hinaus ist auch das nichts Neues. War das schließlich nicht ebenfalls schon immer so?
 

MrNase

Champagner Reinette
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Mir kommt es eher so vor als wäre Apple nur ein Negativbeispiel geworden weil Apple momentan durch das iPhone in aller Munde ist.
Wer schon einmal auf einem türkischen Basar war wird es sicherlich nicht als neu und ungewohnt empfinden wenn jeder Bauer seine Produkte als die besten und tollsten anpreist.

Als Autor möchte ich ja, dass mein (unter Umständen) geistiger Unsinn von möglichst vielen Leuten gelesen wird. Aber wen interessiert ein türkischer Bauer der Äpfel verkauft? Apple an sich ist da doch ein lohnenderes Ziel.
 

Alferd

Auralia
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Ich finde das Interesse der Medien am iPhone gerechtfertigt. Die Medien haben schon immer versucht, über potentielle Meilensteine der Technik frühzeitig zu berichten. Ob das jetzt Fahrzeuge mit Hybridantrieb sind oder Mobiltelefone oder Spielkonsolen oder Betriebssysteme oder ... ist dabei relativ egal.
Das Volk hat Interesse an technischen Spielereien und die Medien bedienen das daraus entstehende Konsumverlangen. Natürlich ist das Kapitalismus in Reinform aber etwas negatives kann ich in dem Fall nicht daran finden. Das soll allerdings nicht heißen, daß Kapitalismus der Weisheit letzter Schluß ist.
 

MacMan2

Gast
Die Süddeutsche hat noch nie was für Apple Produkte übrig gehabt, dank vieler User hier wurden ja auch etliche Beiträge zu Süddeutsche - Artikeln gepostet. Ist halt einfach so das die Schreiberlinge tatsächlich keine Ahnung von Apple Produkten haben und sich nicht wirklich was unter dem Wow-Effekt vorstellen können. Apple kann und darf sich so präsentieren denn Fakt ist eines: Dies Produkte sind einfach spitze und verdienen es auch so behandelt zu werden.
In dem Artikel erwähnt man sehr oft nur das Aussehen und den Effekt den diese Produkte verursachen. Man darf dabei aber nicht vergessen das die Leute die diese Produkte kaufen, sehr oft überzeugte Apple-User sind. iPod z.B. war schon so oft der Anlass für einen iMac. Warum? Ganz einfach weil es überzeugt und zudem auch noch echt toll aussieht.

Es soll eine andere Marke diese Standards erst einmal bieten und auch halten, dann können sie sich durchaus auch solche Marketingstrategien erlauben. Apple-Produkte sind Spitzenprodukte die dieser Präsentationen würdig sind.

Würden die Produkte nicht auch noch das halten was sie versprechen würde man es verzeihen können, man muss ja schließlich sehen das man das Zeug unters Volk bringt. Aber so passt eben einfach das Werbeversprechen mit dem Produkt überein und das passt denen nicht die Apple schon immer totgesagt haben und nur argwöhnisch drauf warten bis der nächste Flop ins Haus steht. Mag sein das Apple viel Mist auch schon auf den Markt gebracht haben, aber sie besaßen den Mut weiter zu machen und haben es nicht entschuldigt. Eine konsequente Weiterentwicklung war die Folge so wie es auch immer weiter passieren wird.

Und tatsächlich vermitteln diese Produkte ein besseres Lebensgefühl, ich fühle mich besser seit ich meinen iMac habe und ich weiß garnicht wie oft ich mich schon in stillen Momenten darüber gefreut habe, das dieses System so wunderbar funktioniert und ich nicht auf Fehlersuche gehen muss, so wie einst unter den hässlichen vier Vierecken.
Würde Microsoft so einen Hype machen, würde Süddeutsche darüber sicherlich nicht solche Worte verlieren.
 

Jenso

Gast
Ich meine, Hauptziel des Artikels ist die (leider korrekte) Darstellung, daß sich die Medien selbst einbinden (lassen) in geschickte Vermarktungsstrategien, es ist keine Produktkritik.

„Uns“ hier ärgert wohl am ehesten bei dieser Diagnose, daß unser Apple dazu beispielhaft dargestellt wird, was aber ja gar kein Wunder ist, denn die Vermarktung der Produkte funktioniert ja bestens. Inhaltlich ist an dieser Darstellung nicht viel auszusetzen.

Die Aussage, daß Apple-Geräte letztlich auch nur Elektroartikel sind, ist nicht zu bemängeln: das stimmt ja.
Daß ich diese Produkte dieser Firma von vornherein anderen vorziehe, ist nicht unbedingt (bloß, weil ich diesen Gedanken lieber denke) ein Nachweis meiner ökonomischen Intelligenz und noch weniger meiner sachlichen Unabhängigkeit: ich bin (ungern sei es zugegeben, aber der Wahrheit die Ehre) Teil einer Gemeinde.

Die grandiose iPhone-Präsentation von Steve (beispielsweise) kann ich handwerklich nur loben: das war verkäuferisch geradezu genial! - aber: er will damit doch unser Bestes, nämlich unser Geld. Ich nehme ihm dies auch gar nicht übel, ohne seine Gewinne wären Entwicklung und Produktion so toller Geräte nicht machbar, aber ein Gutmensch (oder gar Idol) wird er damit nicht für mich.
Und ein neues Telephon brauchen (im Sinne von wahrhaft benötigen) wir nun nicht alle.

Im großen und ganzen gebe ich also dem SZ-Artikel recht.
(man muß sich auch mal an die eigene Nase fassen…)
 
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theobald

Gast
komischer titel.. wer sich darüber wundert, dass firmen im kapitalismus möglichst viel profit machen müssen um sich in der kapitalistischen konkurrenz zu behaupten - und sich dabei werbestrategien bedienen, die natürlich nicht irgendeiner "objektivität" oder "wahrheit" sondern dem interesse des unternehmens verpflichtet sind - der hat das wirtschaftssystem kapitalismus noch nicht verstanden. das hat dann auch wenig mit kritik zu tun und ist eigentlich nur moralisches empören über etwas, das nichts als ein symptom eines verkehrten ganzen ist.
 

Svenrique

Adams Parmäne
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Wie einige meiner Vorredner sehe ich den Artikel auch eher als eine Mischung aus Wut gegen Umweltschmutz und Kapitalismus, welche anhand von Apple angeprangert werden. Die zweite Seite beispielsweise hat gegend Ende überhaupt nichts mehr mit Apple zu tun.

Obwohl ich denke, dass der gute Schreiber sich da in etwas hereingesteigert hat, stimme ich aber seinen kritischen Bemerkungen bezüglich Apples Strategie zu.

Ich hatte gestern ebenfalls große Lust mir so einen schicken, neuen iMac zuzulegen. Der ganze Rummel fasziniert einen, aber für was brauch ich so ein DIng?
 

Blixten

Adams Apfel
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517
Apple macht das mit der iPhone-Einfuehrung schon geschickt, und das da die Medien so drauf abfahren, finde ich auch nicht gut, aber der Artikel wirkt leider an einigen Stellen, als wenn der Autor seine persønliche Gewichtung ueber die Recherche stellt (oder die Recherche unterlassen hat), z.B.:
sueddeutsche.de schrieb:
Ähnliches erlebte man kürzlich anlässlich der Markteinführung der konkurrierenden Spielkonsolen Wii und PlayStation 3, bei denen Bilder von Schlange stehenden Kaufwilligen um die Welt gingen, wie man sie sonst nur aus den Mangelwirtschaften des Sozialismus kannte: Künstliche Verknappung, auch so ein Trick, mit dem man großes Interesse erregen kann.
Møglich, dass Nintendo und Sony absichtlich geringere Mengen Konsolen hergestellt haben als sie verkaufen konnten, aber ich zweifel daran. Unzweifelhaft passt diese Erklærung aber am besten ins Weltbild des Autors
sueddeutsche.de schrieb:
Die Zeitspanne zwischen der Ankündigung des iPhone und seiner Verfügbarkeit erzeugt eine Periode der Erwartung und Vorfreude, die bekanntlich die größte Sehnsucht auslöst.
Møglich, dass Apple das iPhone nicht nur wegen der Zulassung so frueh ankuendigen musste, sondern dies entgegen des sonstigen "available now" auch als Marketingstrategie wollte, aber ich zweifel daran. Unzweifelhaft passt diese Erklærung aber am besten ins Weltbild des Autors.

Und wenn der Autor noch motiviert ist, hypender Berichterstattung vorzubeugen, dann kann er ja mal ruebergehen