Was die hitze angeht, wurde dies auch bei einenm der ersten Test bemerkt
siehe auch:
http://www.xonio.com/artikel/Apple-MacBook-Pro-Test_33567101.html
Gruß alex2294
Alu-Apfel mit Ecken und Kanten
Von
Arnt Kugler
Seit Steve Jobs das neue MacBook Pro vorgestellt hat, schwärmen Apple-Fans vom exzellenten Gehäusedesign und der trickreichen Technik. Aber was bleibt von dem sehr teuren Edel-Notebook übrig, wenn man die Schönwetterbrille abnimmt? Wir haben nachgesehen.
Fotostrecke zum Apple MacBook Pro
Apple MacBook Pro
- Sehr hochwertig verarbeitetes 15,4-Zoll-Notebook mit wechselbarer Grafikeinheit, sehr hoher Displayqualität, aber Wärmeproblemen und lautem DVD-Laufwerk. Funktioniert nicht einwandfrei unter Windows XP/Vista.
- Sehr gute Displayqualität
- Abschaltbare Grafikkarte
- Relativ leicht und schmal
- Sehr gewöhnungsbedürftiges Touchpad
- Hohe Hitzeentwicklung
- Sehr lautes DVD-Laufwerk
- Gesamtwertung: 80,7 %
- gut
- Mobilität: 66%
- Ausstattung: 94%
- Leistung: 85%
- Ergonomie: 66%
- Display: 95%
- Doku/Service: 86%
- Preis-Leistung: 56%
- (Testzeitpunkt: 29.10.2008)
Leser-Meinung
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Apple MacBook Pro: Teuer, aber ausgezeichnete Gehäuseverarbeitung
Mit dem neuen MacBook Pro nimmt Apple teilweise Abschied von Intel. In unserem 2.100-Euro-Testgerät arbeitet zwar immer noch ein Zweikern-Prozessor von Intel, der Chipsatz und die Grafikeinheit stammen aber erstmals von nVidia. Dabei handelt es sich um eine trickreiche Tandemlösung, bei der der Anwender selbst entscheidet, ob er lieber die schwächere, aber Strom sparende Grafikeinheit im GeForce-9400-Chipsatz oder lieber den stärkeren und Akku-zehrenden Mittelklassegrafik-Chip GeForce 9600M GT nutzen will. Der Wechsel geschieht allerdings nicht direkt, sondern erst bei einem User-Wechsel oder Neustart.
Dramatische Differenzen
Der Laufzeitunterschied ist im Office-Test dramatisch. Mit der Chipsatz-Grafik GeForce 9400M kommt das MacBook im Office-Betrieb auf 5:05 Stunden, mit dem GeForce 9600M GT nur auf 2:39 Stunden (gemessen unter MacOS 10.5). Noch schlimmer trifft es Windows-XP-Anwender, die – zumindest derzeit – die Grafikkarte nicht abschalten können. Unter XP läuft das MacBook Pro maximal 1:46 Stunden im Akkubetrieb.
Die Leistung der Grafikkarte ist für die meisten Mac-Anwender jedoch nicht von Interesse, da sie bei der Bearbeitung von Filmen, Bildern oder Musik kaum eine Rolle spielt. Wichtiger sind genügend Arbeitsspeicher und Prozessorleistung, die in Form von 4 GByte DDR3-RAM und des topaktuellen Core 2 Duo T9400 (2,53 GHz) reichlich vorhanden sind.
Massives Gehäuse: Die ganze Oberschale besteht aus einem Stück Aluminium.
Massives, leichtes Gehäuse
Das edle und sehr steife Gehäuse (Unibody) des neuen MacBook Pro besteht nicht wie so oft behauptet aus einem Stück Metall. Vielmehr fräst Apple die Oberschale und zwei Bodenplatten aus einem Aluminium-Block. Im Vergleich zu früheren MacBooks oder den meisten anderen Notebook-Gehäusen ist das trotzdem ein großer Fortschritt in der Gehäusequalität und -fertigung. Praktisch: Unter der kleineren Bodenplatte befinden sich der jetzt leicht auswechselbare Akku und die Festplatte. Bei einer Gehäusedicke von nur 25 Millimetern wiegt das neue MacBook Pro für ein 15,4-Zoll-Modell sehr wenig (2,5 kg) und ist etwas dünner, aber auch schwerer als der Vorgänger.
Allerdings nutzt Apple das Gehäuse auch zur Wärmeabfuhr, wodurch sich die Unterseite bis zu 47 Grad erwärmt und auch der Bereich oberhalb der F-Tasten sehr heiß wird. Zudem ist das Netzteil nicht geerdet, weswegen das Gehäuse ständig unter einer leichten Spannung steht.
Eingabetechnik: Gesten-Touchpad und beleuchtete Tastatur
Klassische Maustasten sind beim neuen MacBook Pro komplett verschwunden. Stattdessen nutzt Apple das deutlich größere Touchpad gleichzeitig als schwergängige Maustaste. Das leichte Antippen des Touchpads statt der linken Maustaste, wie es viele Anwender von anderen Notebooks gewohnt sind, funktioniert nicht.
Es versteht jetzt 4-Finger-Gesten, was aber nicht unbedingt von Vorteil ist. Wenn Sie beispielsweise mit Gesten ein Bild vergrößern, anschließend das Kontextmenü aufrufen und einen Menüpunkt auswählen, könnten Sie verknotete Finger haben. Die Gesten-Idee ist zwar innovativ, in dieser Stufe allerdings etwas überzogen. Wesentlich hilfreicher ist die automatisch dimmbare Hintergrundbeleuchtung der sehr guten Tastatur.
Energieanzeige stets im Blick: Den Akkustand können Sie an den kleinen Leuchtpunkten ablesen.
Ausstattung: Große Festplatte, wenig Schnittstellen
Vielleicht hat Apple nur wenige Schnittstellen ins MacBook Pro eingebaut, um das schöne Gehäusedesign nicht zu sehr zu durchlöchern. Neben Bluetooth und 300-MBit-WLAN gibt es nur zwei USB-Ports, einen Firewire800- und einen 1-GBit-LAN-Anschluss, zwei Audio-Schnittstellen, einen ExpressCard-Slot und den Mini-DisplayPort. Letzteren unterstützen bislang nur eine Handvoll Displays, darunter das neue 24-Zoll-LED-Cinema-Modell von Appel selbst. (Dual-)DVI-Adapter von Apple kosten zwischen 30 und 100 Euro. Damit grenzt sich Apple unnötigerweise wieder deutlich vom Rest der Computerwelt ab.
Während Apple mit der 320-GByte-Festplatte einen dem Pro-Status angemessen großen Massenspeicher eingebaut hat, sieht es beim optischen Speichermedium trauriger aus: Statt eines modernen Blu-ray-Combo-Laufwerks steckt im neuen MacBook Pro ein sehr lauter DL-DVD-Brenner (bis zu 6,3 sone) mit Slot-in-Technik. Etwas unverständlich, denn für den sehr hohen Preis von gut 2.100 Euro dürfen die Käufer ein moderneres Laufwerk erwarten. Zudem sind unter Apples Notebook-Käufern traditionell viele Mediengestalter und Fans hoher Bildqualität, die ein HD-Laufwerk sicher schätzen würden.
Sehr helles Display: Die Displaywerte sind sehr hoch, aber bei weitem nicht spitze.
Display: Sehr hell, kontrastreich und spiegelnd
Statt wie früher ein mattes, verbaut Apple im aktuellen MacBook Pro ein stark spiegelndes 15,4-Zoll-Display. Besonders der immer dunkle und damit stets spiegelnde Trauerrand um den sichtbaren Bildbereich nervt. Dafür kommen die Farben nun deutlich kräftiger heraus. Dank LED-Hintergrundbeleuchtung strahlte es im Testlabor mit 289 cd/m² sehr hell und erreichte den fünften Platz im Helligkeitsranking, hinter zwei Dell-, einem LG-Notebook und dem bislang unerreichten „alten“ MacBook Pro mit sagenhaften 380 cd/m². Spitze ist das extrem hohe Kontrastverhältnis von 1.145:1. Komfortabel: Ein Helligkeitssensor regelt automatisch die Lichtstärke.
Apple Bootcamp: Keine gute Option
Wer mit dem Gedanken spielt, statt des vorinstallierten MacOS 10.5 Leopard lieber Windows XP oder Vista zu nutzen, sollte mit Schwierigkeiten rechnen, da die Windows-Treiber nicht alle Funktionen des MacBook Pro gut unterstützen. Beispielsweise ist das Touchpad unpräziser und die Gestensteuerung funktioniert nicht. Effekt: Sie haben keine rechte Maustaste. Die Performance ist in etwa gleich, jedoch arbeitet das Energiemanagement nicht annähernd so gut wie unter MacOS. Die Folge sind kürzere Laufzeiten und ein stets unangenehm warmes MacBook Pro. Auf den Grafikkartenwechsel sowie die automatische Helligkeitsanpassung von Display und Tastaturbeleuchtung müssen Sie verzichten. Anders als bei den früheren MacBooks sollten Käufer somit beim aktuellen MacBook Pro besser bei MacOS bleiben. Bootcamp-Fans empfehlen wir, die Finger vom neuen MacBook Pro zu lassen.
Arnt Kugler, Redakteur
Fazit
Zweifelsohne gibt es derzeit kein schöneres und mit einem besseren Gehäuse ausgerüstetes 15,4-Zoll-Notebook als das neue Apple MacBook Pro. Wie immer stecken bei Apple unter der schönen Schale aber auch einige unangenehme Eigenschaften wie das spiegelnde Display oder die hohe Wärmeentwicklung. Hinzu kommt der extrem hohe Preis, zu dem es vielleicht kein so schönes, allerdings deutlich runderes Notebook-Paket auf der Windows-Seite gibt