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Hinweispflicht auf Künstlersozialabgabe

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Liebe Apfeltalk-Gemeinde,

mit ein paar Kollegen hatte ich am Wochenende bei einem Glas Wein eine interessante Diskussion über das Für und Wider der Künstlersozialkasse und die Künstlersozialabgabe.

Jeder von uns kannte die Situation, dass Kunden sich mehr oder weniger heftig darüber beschweren, dass die Künstlersozialkasse auf sie zukam, um die Künstlersozialabgabe einzufordern.

Der eine oder andere Kunde fragte entrüstet: „Haben Sie das gewusst?“ und vermutlich hat jeder, der bei der KSK versichert ist, auf Grund dessen schon den einen oder anderen Kunde verloren.

Nun glauben die Kunden, dass sie keine Künstlersozialabgabe bezahlen müssen, wenn sie bei einer GbR, einer GmbH oder einer AG gestalten lassen, was völliger Unsinn ist, da diese Unternehmen selbst die Abgabe leisten müssen und diese ganz selbstverständlich auf die Kunden umlegen.

Nun – lange Rede, kurzer Sinn: Das Gespräch beim Wein verlief letztlich dahingehend, ob es denn Sinn mache, die Kunden bereits bei der Angebotsabgabe mehr oder weniger deutlich auf die Künstlersozialabgabepflicht hinzuweisen, beispielsweise in den AGB und ob es dahingehend möglicherweise sogar irgend welche Vorschriften gibt.

Leider gibt eine Recherche im Internet auch nicht wirklich brauchbare Infos wieder oder wir haben schlichtweg den falschen Suchweg eingeschlagen. Ich weiß es nicht.

Nun hoffe ich auf die Apfeltalk-Userschaft und das geballte Wissen einer großen Gemeinschaft.

Falsche Hoffnung?
 

Snoopy181

Roter Astrachan
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Also ich persönlich hätte es lieber, wenn man mir von vorneherein sagt, wieviel die Ware oder Dienstleistung kostet. Das hat mich auch in den USA immer ein wenig gestört, dass man die Mehrwertsteuer nie so wirklich abschätzen konnte, wenn man keinen Katalog hatte, wo die Steuersätze der einzelnen Bundesstaaten, Counties und Städte verzeichnet gewesen wären.

Und in gewisser Weise ist es auch Betrug, wenn ich einen Kaufvertrag über sagen wir 250,-€ abschließe, wo alle Posten der Rechnung aufgeführt sind, und dann ein paar Wochen später jemand vielleicht nochmal 10% = 25€ haben will. Ich würde sagen, dass man sich da rein rechtlich auf sehr dünnem Eis bewegt. Und selbst wenn nicht, würde ich eine solche Zahlung erst einmal prüfen, sonst könnte ja jeder mit so etwas kommen.

Von daher verstehe ich die von Dir erwähnten Kunden, die dann abspringen. Die werden sich nämlich sagen "beim größeren Konzern ist es vielleicht teurer, aber die kommen nicht nachher mit Zusatzkosten". Verständlich.
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Bitte nicht falsch verstehen: Nicht die Ware oder Dienstleistung kostet extra, sondern die Künstlersozialkasse.

Jeder, der regelmäßig die Leistungen eines Künstlers (darunter fallen erstaunlich viele Berufsgruppen) in Anspruch nimmt, ist zur so genannten Künstlersozialabgabe verpflichtet.

Die wenigsten wissen das allerdings und so kann es ein böses Erwachen geben, wenn die Sozialversicherung eine Prüfung vornimmt und feststellt, dass die Künstlersozialabgabe nicht abgeführt wurde. Nun können die Forderungen rückwirkend bis zu fünf Jahren geltend gemacht werden.

Allerdings geht es nicht um 10% Künstlersozialabgabe, sondern derzeit 4,4% der Rechnungssumme und im kommenden Jahr noch 3,9%.

Die Meinungen beim Stammtisch gingen ganz einfach insofern auseinander, als dass ich eindeutig dafür plädiere, die Abgabepflicht bereits bei der Angebotserstellung zu erwähnen, während ein paar Kollegen der Meinung sind, der Kunde müsse sich selbst darum kümmern, die erforderlichen Abgaben zu leisten.

Einen bitteren Nachgeschmack hat dieses Künstlersozialversicherungsgesetz auf diese Weise immer – egal auf welche Weise der Kunde zahlen muss.

Betrug ist das Ganze übrigens erst dann, wenn der Kunde die Abgabe nicht an die Künstlersozialkasse abführt.

Nachlesen kann man über dieses Thema eine ganze Menge auf den Seiten der Künstlersozialkasse. Aber leider eben nicht alles.

Diese Kiste mit Künstlersozialversicherung und Künstlersozialabgabe ist übrigens nicht neu: Es gibt sie seit inzwischen 25 Jahren.
 
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