Vielleicht beleuchten wir mal die "harten Fakten" von der eigentlichen Aufgabenstellung aus und weniger aus der Sicht "ich will aber einen Mac" - das ist spätestens wenn man nicht selber zahlt nämlich kein Argument.
Der Bedarf wurde ja eigens sehr klar formuliert:
Ich arbeite seit mehreren Jahren mit Macs in der Forschung (nichtlineare Optimierung in Matlab, statistische Verfahren in Stata), die Universität hat jetzt aber wegen Sparmaßnahmen (und einem anscheinend dicken Kooperationsvertrag mit Dell) einen Beschaffungsstop für Apple-Produkte eingeleitet.
Meine Argumentation über das verschwendete Humankapital, wenn ich Zeit in ein anderes Betriebssystem investieren muss, hat leider nicht gezogen.
Das "verschwendete Humankapital" des einzelnen Benutzers muss hier mit dem einzusetzenden Humankapital der IT/des RZ für den Betrieb und vor allem den Support einer heterogenen statt homogenen Netzwerkumgebung abgewogen werden. Ob dein Aufwand Windows statt OS X zu benutzen größer ist als der Aufwand eurer IT OS X und Windows (statt nur Windows) zu administrieren ist zumindest fraglich.
Auch dass die Hardware bei Apple perfekt aufeinander abgestimmt ist, wurde nicht akzeptiert.
Das ist auch kein Argument, wenn zertifizierte Geräte aus den Business-Serien der großen Hersteller wie Dell, HP, Lenovo etc. gekauft werden, da auch dort Hardware und Software aufeinander abgestimmt sind.
Ist es immer noch so, dass OS X unter Volllast schneller arbeitet als Windows?
Es wäre mir neu, dass dies jemals so gewesen wäre, zumal es bei deinen Anwendungen nahezu ausschliesslich um CPU-Leistung geht.
Die werten Herren aus der Beschaffung lassen sich leider nicht durch Mehraufwand-durch-Software-Argumente überzeugen.
Mir ist nicht klar, wo dieser Mehraufwand herkommen soll, da es sowohl Matlab als auch Stata für OS X und Windows gibt. Oder willst du ernsthaft mit dem halben Tag argumentieren, den du vielleicht brauchst, um mit dem Explorer statt Finder zu arbeiten?
Der Mehraufwand für unsere Forschung ist der Beschaffungsabteilung auf gut deutsch sch***egal.
Das glaube ich nicht, aber a) ich persönlich sehe ihn nicht und b) müsstest du ihn quantifizieren. Deinem halben Tag Windows-Einarbeitung steht ein halber Tag eines Sachbearbeiters für das einholen von weiteren (mindestens) Angeboten für Macs gegenüber, die zusätzliche Stelle für einen Mac-Supporter usw.
Wenn ich meine Ergebnisse genauso schnell wie mit dem Mac haben möchte, muss ich halt mehr Arbeitszeit in die Forschung investieren.
Verstehe ich nicht: Warum kommst du mit Matlab auf dem Mac denn schneller zum Ziel als mit Matlab auf einem PC? Ich mein', du benutzt Anwendungen, die es auf beiden Plattformen gibt und zumindest bei Matlab ist die Bedienung ja nun nahezu identisch.
wenn es technische Argumente pro OS X gibt, würde ich die gerne anführen.
Die gibt es aber bezogen auf deinen Bedarfsfall nicht. Es ist dagegen ziemlich leicht, technische Argumente gegen OS X in einem größeren betrieblichen Umfeld anzuführen - deshalb setzt sich OS X ja auch in großen Firmen nicht durch und Apple tut absolut nichts, um dies zu ändern. Der thread zur Zukunft von OS X Server hier im Forum bietet da z.B. ganz interessante Einblicke.
Die längere Nutzungsdauer werde ich aber definitiv auch aufnehmen, immerhin kam ich jetzt fast 3 Jahre ohne Beschaffungsantrag aus
Irrelevant, EDV wird immer über drei Jahre abgeschrieben.
Vielleicht kannst du auch mit dem UNIX-Unterbau argumentieren. Ich persönlich bekomme immer schier die Krise, wenn ich für Windows etwas programmiere bzw. es unter allen UNIX-varianten (Mac OS X, FreeBSD, diverse Linux-Distributionen) einwandfrei läuft und unter MS-Windows ist alles komplett anders und dafür wieder Ausnahmen gemacht werden müssen.
Das wäre ein Argument, wenn er programmieren würde. So ist das irrelevant, da seine Software auf beiden Plattformen läuft und verfügbar ist.
Außerdem Forschung: Hier solltest du doch diverse akademische Freiheit genießen!
Akademische Freiheit hat nichts mit freier Wahl von Sach- oder Geldmitteln zu tun.
Es ist denen sch***egal das du mehr Aufwand mit dem einrichten und administrieren des Systems hast als mit deiner eigenen Arbeit?
Im betrieblichen oder universitären Umfeld wird die IR i.d.R. administriert. Also ist es denen vmtl. nicht egal, wenn sie mit einem heterogenen Netzwerk mehr Aufwand mit der Administration haben
Sag denen mal, dass du ja nur ne x Stunden Woche hast wo davon x Zeit auf die Administration drauf geht, dann sollen sie sich mal überlegen wie wirtschaftlich das ist
Du arbeitest also schon mal ganz offensichtlich nicht in der Forschung
Du kannst natürlich argumentieren, dass Du auf OSX-Software angewiesen bist bzw. entsprechende Software für Windows zusätzlich erwerben musst.
Irrelevant, da die eingesetzte Software auf beiden OS verfügbar ist.
Der Beschaffung ist es egal, wie die Produktivität der Lehrstühle ist, Hauptsache sie können jetzt sparen.
Das liegt daran, dass das zwei vollkommen unterschiedliche Töpfe sind. Die Stichwörter hier sind OPEX und CAPEX.
Die Fakten: Goggel mal nach Vergleich Windows Mac TCO, da gibt es viele Treffer und entsprechende Auswertungen von verschiedenen Unternehmensberatungen. In allen Untersuchungen wird die Investition in Apple-Hardware befürwortet, weil die lfd. Unterhaltung, also der Betrieb der Systeme deutlich günstiger ist.
Nö. Für jede TCO Analyse "pro Mac" findest du (mindestens) eine "pro Windows" oder "pro Linux" - je nachdem halt, wer die Studie in Auftrag gegeben hat. Und vergleichbar sind sie alle nicht, da passen die ganzen Unternehmensberater peinlich genau 'drauf auf
Interessant sind in diesem Zusammenhang allerdings eh' nur TCO Betrachtungen von größeren Firmen/Einrichtungen (so 1000 Arbeitsplätze aufwärts) und da kenne ich persönliche keine einzige Analyse die zu einem sinnvollen TCO für OS X kommt - da fehlt einfach viel zu viel Infrastruktur. Wenn jemand andere Informationen hat, bitte link schicken!
Nächster Punkt: nach einer durchschnittlichen Laufzeit von 3 Jahren ist der Wiederverkaufswert deutlich höher als bei jeder Windows-Dose. Diesen Betrag würde ich an deiner Stelle in die Investitionsbetrachtung mit einbeziehen.
Ich denke, du bist Selbstständig? Dann solltest du doch wissen, dass das irrelevant ist, da du bei Verkauf nach der Afa USt zurückzahlen müsstest und den Gewinn versteuern musst. Im öffentlichen Dienst ist das m.W. gar nicht erst zulässig.
Was ist mit Systemupdates? Der Wechsel von XP auf Win 7 und der damit verbundene Aufwand war in 2009 bei uns der Auslöser, warum wir uns nach was anderem umgeschaut haben und haben es keinen Tag bereut.
Wenn man sich 10.7 und 10.8 auf mehr als zwei Jahre alten Rechnern anschaut wohl kaum ein Argument pro Apple...
Wie viele Rechner musst Du anschaffen?
Einen, hat er doch geschrieben.
Bei höheren Stückzahlen sind die eigentlichen Lizenzkosten bei Updates (Win 7 nach Win 8 bzw. Lion nach ML) für das Betriebssystem von Relevanz. Es ist ein Unterschied, ob ich 15,99 € oder 199,00 € für eine Lizenz bezahle.
Du zahlst als Großkunde für eine Windows-Lizenz keine 199€. Auch keine 100€. Mal ganz davon abgesehen, dass bei Mircosoft Servicepacks wie OS X 10.6 - 10.8 i.d.R. kostenlos verteilt werden und die Lebensdauer von Windows-Versionen Dank garantierten mindestens fünf Jahren Support länger als bei OS X ist. Apple gibt ja nicht mal mehr ein Statement dazu ab, wie lange sie denn eine OS-Version zu unterstützen gedenken. Auch dazu gibt's ihr im Forum einen sehr lesenswerten thread.
Ausserdem würde ich ins Feld führen, dass das Zusammenspiel von Hard- und Software bei Apple deutlich besser ist, da beides aus einer Hand kommt. Diese unsägliche Suche nach irgendwelchen Treibern für das Mainbord, div. Grafikkarten, Druckern etc. hat uns manche Stunde und jede Menge € gekostet. Da beides aus einer Hand kommt, hast Du nur einen Ansprechpartner bei technischen Problemen.
Dann hättet ihr vielleicht in der gleichen Preisklasse wie Apple kaufen sollen. Oder glaubst du im Ernst, dass du bei Servern oder Workstations von Dell, HP usw. im Internet nach Treibern suchen musst? Deswegen kosten die "professionellen" Produktlinien bei denen halt mehr als die ansonsten leistungsmäßig weitgehend gleich ausgestatteten Consumer-Geräte. Wie bei Apple halt