Hall of Shame: „Bitte bewerte diese App: Ja, Nein, Später“

[smoe]

Wieder zum Thema: Ich finde solche Aufforderungen auch nervig, kann aber verstehen warum die Entwickler das machen. Immerhin sind es nunmal meist nur die unzufriedenen Kunden die freiwillig bewerten.

 

[entger]

Man sollte es wohl nicht allzu eng sehen mit der Sprache, sie aber auch nicht ganz vernachlässigen (es gibt genügend Beispiele, die einem fast tagtäglich begegnen und auf mich störend wirken: "Auto's", "Michaela's", Babies", "Gebe", "Weil wir brauchen...") – so meine Meinung. Ich stimme Salome dahingehend zu, dass man sich immer möglichst klar und verständlich ausdrücken sollte.

Wenn ich mal über alternative Artikel oder andere sprachliche Ungewohnheiten stolpere, die man bisher noch nicht kannte, finde ich das eher interessant (und teilweise auch amüsant) als verwirrend oder störend. Jeder hat doch in der Regel seine präferierte Lösung, der er meist auch beibehält.

"'Nen", "'ne" oder "'n" würde ich im schriftlichen Sprachgebrauch nicht nutzen, auch nicht bei privaten E-Mails. Man muss meines Erachtens nicht alles aus der gesprochenen Sprache auch ins Schriftliche übernehmen. Es sollte wohl genug Zeit dazu da sein, "einen", "eine" oder "ein" auszuschreiben. Das sieht einfach schöner und gepflegter aus.

Zur Sache: Ich kann es ein Stück weit auch verstehen, aber meiner Meinung wäre es besser, wenn diese Meldung beim ersten Start der App einmal erschiene und dann – je nach Auswahl – nie wieder ("Ja"/"Nein") oder beispielsweise in einem Monat wieder ("Später"), nicht aber schon beim nächsten Start.
Bei einer gewissen Menge an Apps wird das einfach zu viel für den Nutzer. Auch wenn ich mal daran denke, wie oft ich der Bitte nachgehe, eine Bewertung nach einem Update zu aktualisieren – eigentlich kaum. Irgendwann wird das App-Management dann noch zur Hauptbeschäftigung...

 

[smoe]

Aber gerade beim ersten Start ist doch sinnfrei, wie soll ich etwas bewerten das ich gerade eben erst zum allerersten mal gestartet habe. Der Hinweis sollte wenn überhaupt erst nach ein paar Tagen kommen und dann als Option "später erinnern" und "nie mehr erinnern" bieten. Das finde ich okay, und so machen es ja auch die meisten...

 

[Wuchtbrumme]

genau. Einmal nachfragen, ok, am besten nach einer Zeitspanne, in der man das auch getestet haben kann, aber nach dem Wunsch, nicht mehr genervt werden zu wollen, hat das Ding die *** zu halten! Eine Unsitte, dass die Nachfragen immer wieder kommen. Eine Unsitte auch, wenn "Nerv nicht mehr!" überhaupt nicht angeboten wird - vor allem bei Kauf-Apps.

Zur Grammatik: Mit dem Artikel hat das glaube ich nichts direkt zu tun, hier dürfte es nur um den Kasus gehen. Hilfsfrage: Was will ich machen? EinEN Review. Akkusativ. Allerdings gebe ich gerne zu, dass die Schule schon viel zu lange her ist und etliche Reformen das möglicherweise "vereinfacht" haben könnten...

 

[entger]

Aber gerade beim ersten Start ist doch sinnfrei, wie soll ich etwas bewerten das ich gerade eben erst zum allerersten mal gestartet habe.

Natürlich, da habe ich überhaupt nicht nachgedacht.

Meinetwegen könnte es auch eine globale Funktion zum Abschalten dieser Benachrichtigungen geben. Denn wenn man eine App wirklich richtig gut findet, kommt man vielleicht auch selber irgendwann mal darauf, sie zu bewerten/rezensieren.

 

[10tacle]

Was will ich machen? EinEN Review.

Das Thema ist zwar eigentlich durch, aber "ein Review" ist genau so korrekt wie "einen Review".
Laut Duden kann man nämlich auch "das Review" sagen (steht auf der letzten Seite), und somit ist es ebenfalls korrekt, wenn man "ein Review" sagt. Beim Neutrum heißt es nämlich nicht "einen", sondern "ein". Punkt.

Sorry.

 

[Guy.brush]

Das hat dann aber schon mit dem Artikel zu tun.

das Schiff -> ein Schiff
die Banane -> eine Banane
der Rasenmäher -> einen Rasenmäher

Wenn man "das" anwendet, passt es also. Du sagst ja auch nicht: Ich will einen Schiff bauen. Ich will einen Review machen (der Review) ginge dann theoretisch auch, klingt aber meiner Meinung nach etwas doof.

Zusatz: noch etwas langsam heute.

 

[hpsg]

Also ich kann es schon so ein bisschen verstehen, denn die Apphersteller leben nun mal davon die Apps zu verbessern und weiterzuentwickeln, und das ist mit Feedback einfacher. Und ich denke mal dass je mehr Feedback eine App bekommt, desto höher diese im Appstore rutscht, das ist nun leider das System, und irgendwie muss man etwas tun um eine gute App auch irgendwie ins Licht zu rücken.

 

[JohnnyAppleseed]

Allen „Sprachpflegern“ empfehle ich, sich mal in der nächsten Uni in eine Einführung in die Linguistik zu setzen. Es gibt wichtigeres, als sich über ein saloppes „nen“ oder lokal andere Genera aufzuregen.

Dass man bestimmte Begriffe nicht versteht, ist normal. Da gibt es aber einen äußerst wirksamen Trick: nachfragen oder nachschlagen – schon kennt man den Begriff. Am Ende sind alle Wörter nur willkürliche Lautketten, die durch eine Reihe von Muskelbewegungen artikuliert werden. Ruhe bewahren und die Sprachentwicklung genießen.

 

[salome]

Wenn Sprachentwicklung nicht zum Stammeln und Lallen führt, stimme ich dir zu.
Salome

 

[hpsg]

Stammeln und Lallen sind eher auf Alkoholkonsum zurückzuführen und sollte am nächsten Tag wieder verflogen sein, sofern man nicht Alkoholabhängig ist .

 

[Lebostein]

Und was ist mit "Festplatte"? Ein wunderbares Beispiel! Klingt doch eigentlich voll bescheuert, was bitte ist denn daran fest? Das engl. hard hat in diesem Zusammenhang nichts mit hart oder fest zu tun. Wäre sie heute erfunden worden, würden wir mit Sicherheit Harddrive oder Harddisk sagen. Aber damals hat man eben noch versucht, die Computervokabeln ins Deutsche zu übertragen. Und heute stört sich niemand an diesem Begriff! Ist alles nur Gewohnheit. Man muss es eben konsequent durchziehen, so wie es zum Beispiel die Franzosen tun.

 

[gKar]

Sorry, aber wenn man sich schon sprachpflegerisch betätigen will, dann gibt's in diesem Artikel und Thread weit bessere Angriffspunkte als den Artikel von „Review“

Es heißt nicht: „Wenn ich ein Review zu deiner App machen will, dann hätte ich das gemacht“, sondern „Wenn ich einen Review zu deiner App machen will, dann hätte ich das gemacht“

Sicher nicht. Das störendste an obigem Satz hast Du 1:1 übernommen, den unsinnigen zeitlichen Bezug: Wenn ich heute etwas tun will, hätte ich es schon längst getan. Wenn das Sinn ergäbe (nicht „machte“), dürfte niemand mehr jemals etwas tun wollen, weil alles Sinnvolle schon längst erledigt wäre und es nichts mehr gibt, das getan werden sollte, weil's dann ja schon längst getan wäre…

(wahrscheinlich hätte man noch korrigieren sollen: "…

hätte machen wollen, dann…")

Schon besser, aber dann stört mich immer noch das „Rezension machen“ viel mehr als die Frage nach dem Artikel, die gerade bei ins Deutsche „importierten“ Wörtern oft schwer zu beantworten ist und oft nicht eindeutig geregelt ist.
Warum immer dieses inflationär benutzte und ebenso unpräzise „machen“? Für viel besser hielte ich: schreiben, erstellen, formulieren, veröffentlichen, …

Aber all das ist ja noch harmlos im Vergleich mit den ersten Kommentaren, in denen von „negativen Rezessionen“ die Rede ist (ein wirtschaftlicher Aufschwung?) oder (falsch geschriebenen) die Behauptung fällt, die App-Hersteller lebten von Rezessionen :-D

Aber zurück zum Thema: Ich habe persönlich nichts gegen diese Popups, wenn sie tatsächlich nach Wählen von „No thanks“ endgültig ausbleiben. Manche Apps allerdings merken sich das „No thanks“ nur bis zum nächsten Update. Das finde ich auch noch nicht so schlimm, so lange es nicht ständig Updates hagelt und man so doch wieder öfter als monatlich mit diesem Popup konfrontiert wird. Aber ob's wirkt, wage ich zu bezweifeln. Ich persönlich starte eine App, wenn ich gerade mit ihr arbeiten will, und in diesem Kontext würde ich einen Teufel tun und das, was ich erledigen will, zurückstellen, um erstmal eine Rezension zu schreiben. Wenn überhaupt könnte man sich zur Bewertung mit 1 bis 5 Sternen hinreißen lassen, das kostet nicht viel Zeit, aber auch das habe ich in dem Zusammenhang noch nie getan. Ich bin dann auch tatsächlich eher trotzig und sage mir: „Jetzt nicht.“ Und wenn einen das genervt hat, sinkt m.E. sogar die Motivation, das Rezensieren später noch nachzuholen.

 

[Crabman]

Muss zwar nicht sein aber stört mich nicht sooo sehr.Ich kann es zumindest nachvollziehen,ohne (gute)Bewertungen wird man im Store halt gnadenlos nach unten durchgereicht und für kleine Entwickler ist das halt sehr schlecht.Zumal die meisten apps ja echt nicht viel kosten.Besser als richtige Werbung in der app ist es allemal.Was aber nicht geht ist wenn sich eine App in meine Mitteilungszentrale schleicht obwohl ich das ausgestellt habe.Sowas fliegt sofort runter und wird mit einem Stern abgewatscht.

 

[entger]

Aber all das ist ja noch harmlos im Vergleich mit den ersten Kommentaren, in denen von „negativen Rezessionen“ die Rede ist (ein wirtschaftlicher Aufschwung?) oder (falsch geschriebenen) die Behauptung fällt, die App-Hersteller lebten von Rezessionen :-D

Wenn wir nun auch in der wirtschaftlichen Fachterminologie korrekt sein wollen, müsste dort "Abschwung" stehen. So oder so sind wir uns aber sicher einig: Eine Rezession zu verfassen ist eher schwierig, das sehe ich auch so.

 

[Paganethos]

Ich klicke den Mist auch immer weg. Was soll der Scheiss?

Eigentlich sollte man aus Prinzip einfach einen Stern vergeben wenn das Fenster immer wieder kommt.

 

[Mr.Smith]

Duden meint der, die oder das Review. http://www.duden.de/rechtschreibung/Review_Kritik_Besprechung

Für mich persönlich klingt das oder die Review am "richtigsten". Bevor ich der Review schreib, schreib ich lieber die Bewertung.

das heißt am richtigesten!

 

[Martin Wendel]

Da bist du aber der einzigeste, der dieser Meinung ist.

 

[colacastell]

Ich bewerte Apps die mir besonders gefallen von alleine, wenn sie schlecht ist oder etwas nicht funktioniert ebenfalls. Dieses Gebettel geht mir auch auf die Nerven und ich hoffe, dass Apple dagegen etwas unternimmt. Vor allem weil selbst das auf "Nein, danke!" drücken nicht funktioniert. Oft wird man schon beim nächten Mal wieder gefragt.

 

[Skyee]

Ich finde solche Bewertungserinnerungen gerechtfertigt, solang sie nicht gleich nach dem 1. Start kommen und man "nie wieder erinnern" auswählen kann. Ich habe dadurch auch schon die ein oder andere App bewertet.

PS: Ich finde die Debatte über die Rechtschreibung ist jetzt langsam mal gut.