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Glossy High Res oder Normal Glossy

pandeironor

Querina
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Na ja. Ihr vergesst das in erster Linie ausschlaggebend für die Wahl des Displays, der reale Einsatzbereich sowie Einsartzort, von nicht zu unterschätzendem Gewicht ist. (Was´n Satz :))
Für einen Professionellen Fotografen, der viel an der frischen Luft mit einem Laptop arbeiten muss, ist das Glossy bestimmt keine Lösung. Wer im deutschen Sommer - der ja bekanntlich Mooooonate dazu einlädt - sich mit seinem Computer in die Pralle Sonne setzen muss , um dabei nicht nur sich selbst sondern auch seinen Computer ein wenig zu Rösten - na ja für den isses halt auch nichts, das Glossy! Wer aber, sagen wir mal, den Eumel meist Indoor anschmeisst, ob im Bus, in der Bahn, im Flugzeug, aufm Schiff oder vielleicht auch nur im Theater, Proberaum oder Tonstudio - der dürfte MIT dem Glossy eigentlich nicht soooo neidisch auf die matten Bildschirme vom Nachbarn glotzen........Also - erstmal drüber nachdenken, wo er denn nu die meiste Zeit seines Lebens verbringen soll - der Kumpel....
Wohne übrigens an einem Ort wo so viel Sonne scheint - das kein dort Ansässiger auf die Idee kommen würde, sich mit seinem Amigo irgendwo in die Sonne zu setzen, (ausser die Touristen aus nordischen Landen vielleicht).......die ist hier nämlich meist zu warm!!!

Hasta Luego.....
 
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markthenerd

Cellini
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Wer ist überhaupt auf die bescheuerte Idee gekommen so etwas wie glossy zu entwickeln?
„Entwickeln“ ist aber hochtrabend.

Ich glaube eher, dass in einer Produktionslinie der Mattierungsprozess versagte. Da sass der Produzent urplötzlich auf einer Unmenge spiegelnder Monitore. Was nun?

Wie das in der Computerwelt schon oft vorgekommen ist, hat man sich dazu entschieden den Ausschuss nicht zu entsorgen, sondern auf „It's not a bug, it's a feature“ zu schalten - und siehe da - schon sind völlig unbrauchbare Monitore „In“.

Ich habe gerade einen aktuellen Notebook-Katalog von Toshiba in der Hand. Auf der Titelseite steht:

„Reflektierende Displays? Nicht bei uns!“

Möge sich Apple diese Einstellung zu Herzen nehmen.
 
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ImperatoR

Roter Astrachan
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Apple müsste dazu nur das Glas entspiegeln — bei Brillen geht es ja auch.

Randbemerkung: Ach was war ich damals froh, als ich meinen spiegelnden CRT gegen einen matten (damals gab es nur matt) TFT tauschen konnte… und heute finden viele glossy toll? Was für ein Unfug — egal aus welcher Sicht; es gibt nur Nachteile.
 

markthenerd

Cellini
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Ganz genau du sagst es, ursprünglich gab es ausschliesslich matte TFT.

Und ja es ist absoluter Unfug was uns heute zugemutet wird. Auch wenn einige Kiddies begeistert sind, wie die Farben im abgedunkelten Kinderzimmer leuchten.

Zum arbeiten sind Glossys schlicht eine Zumutung.
 

MacsPlorer

Strauwalds neue Goldparmäne
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Ich habe mir vor einem Jahr extra ein Macbook Pro mit mattem Display geholt, nachdem ich vorher ein glossy hatte und mich diese Spiegelungen immer gestört haben. Wenn man mit Lightroom arbeitet, was einen eher dunklen Bildschirmhintergrund hat und dann ein helles T-Shirt trägt, dann kann man ein blendfreies Arbeiten echt vergessen.
Ich hatte also beide Displayvarianten parallel im Einsatz und kann das gut beurteilen, dass glossy wirklich Mist ist.

Früher hieß immer, dass Profi-Fotografen, die Wert auf Farbtreue legen, nur mit matten Displays glücklich werden. Da diese Berufsgruppe und fast alle, die mit Grafikdesign zu tun haben, recht häufig zum Mac greifen, wundert mich nur, dass Apple auch bei den Profigeräten wie dem neue Cinemadisplay diesen Glossyquatsch verbaut. Und das für den Preis. Sicher bekommt man da ein erstklassiges Display mit sehr guter Farbtreue aber es zeigt einem mehr die Wohnungseinrichtung als den Bildschirminhalt.

In praller Sonne kann man allerdings weder mit einem glossy noch mit einem matten Display arbeiten. Da sieht man auch auf einem matten Display nicht mehr allzuviel, da sich die Spiegelungen verteilen. Aber wer arbeitet auch in der Sonne?

Hol dir das antiglare. Man muss zwar durch die Diffusionsfolie die Hintergrundbeleuchtung etwas mehr aufdrehen, um die gleiche Helligkeit zu erreichen wie beim glossy, aber ein glossy Display hat man sowieso immer etwas heller eingestellt, um die Spiegelungen der Umgebung zu überstrahlen. Bei meinem iMac ist das jedenfalls so.
 

ImperatoR

Roter Astrachan
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Ja ich verstehe in dieser Hinsicht Apple auch nicht, zumal es sich ja um Pro-Geräte handelt, aber selbst Consumer-Geräte sollten bei der Preisklasse die Apple anstrebt kein Glossy verbaut haben — nirgends, es ist weder Premium, noch dient es einem höheren Zweck.
 

geheimseite

Osnabrücker Reinette
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Früher hieß immer, dass Profi-Fotografen, die Wert auf Farbtreue legen, nur mit matten Displays glücklich werden. Da diese Berufsgruppe und fast alle, die mit Grafikdesign zu tun haben, recht häufig zum Mac greifen, wundert mich nur, dass Apple auch bei den Profigeräten wie dem neue Cinemadisplay diesen Glossyquatsch verbaut. Und das für den Preis.

Apple baut lange nciht mehr für Profis - dwas einst Pro war ist heute teure Consumer-Ware. Bis auf den MacPro und den 17er MBP gibt es kein richtiges Gerät für den höheren Gebrauch. Bei den Displays hat Apple sich jetzt ja endgültig vom Qualitativen verabschiedet - was nützt im Cinemadisplay ein noch so perfektes IPS-Panel und eine Alu-Schale, wenn man im Heimgebrauch nur unter bestimmten Bedingungen arbeiten kann. TFTs gab es immer in matt, wie APple auf die Idee kam Glas zu verbauen?!
 

MacsPlorer

Strauwalds neue Goldparmäne
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@geheimseite
Genau. Leider alles hochpreisige Spielzeuge. Aber manchmal hört Apple ja auch auf seine Kunden. Sonst gäbe es das MBP nicht mit matter Option. Vielleicht ja auch irgendwann mal für iMac und Cinemadisplay.

Mich würde trotzdem mal der Anteil der matten Displays am Gesamtabsatz von MBP interessieren. Ich denke mal, dass die meisten trotzdem ein MBP mit glossy Display kaufen, weil es ihnen den Aufpreis nicht Wert ist. Ich hätte damals fast jeden Preis bezahlt bloß um mir nicht ständig bei der Arbeit zusehen zu müssen...
 

TheCassisco

Empire
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aber ich finde man kann nicht alles haben;)
hat beide seine vor und nach teile
ich finde das glossy sieht bisschen hochfertiger aus mit dem schwarten Rahmen
und der glasscheibe darüber, nutzt definitiv nichts wenn man sich
die ganze zeit im Bildschirm spiegelt!!
Man sollte ja schon gut mit arbeiten können da ist das matte halt auf jedenfall die bessere
wahl die ich auch treffen würde!
und irgendwie hat der alurahmen ja auch was:), villt nur ein wenig ungewohnt
weil man überall nur glossy sieht!
 

LaFroggie

Tydemans Early Worcester
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aber ich finde man kann nicht alles haben;)
hat beide seine vor und nach teile

Dann erzähl mir mal bitte, welchen Nachteil Antiglare hat.... Gut einigen gefällt der silberne Rahmen nicht, aber abgesehen davon, der Bildschirm ansich, was hat der für Nachteile? Oder um mal speziell von den MBPs wegzukommen, welche Vorteile hat generell deiner Meinung nach Glossy gegenüber Matt?

Ich sehe bei Glossy keinerlei Vorteile. Klar, auf den ersten Blick wirken die Farben besser (sind sie aber nicht). Aber damit hat sichs dann auch.
Ich würde mein Glossy MacBook jedenfalls jederzeit gegen ein Antiglare eintauschen, wenn ich könnte. Es ist einfach unglaublich nervig. Natürlich kann man auch mit Lampen im Hintergrund arbeiten, aber man sieht dann eben die Spiegelungen. Sicher kann man die bis zu einem gewissen Grad verdrängen,wenn sie nicht zu hell sind, aber es ist einfach anstrengend und nervig. Und sobald man mal nicht nur ne schwache Deckenlampe im Hintergrund hat, sondern richtige Lichtspots oder gar die Sonne, dann kann mans völlig vergessen. Und das schon bei recht hellen Bildern. Filme mit vielen dunklen Bildern kann man eigentlich nur in abgedunkelten räumen und mit dunkler Kleidung (und am besten auch noch dunkler Hautfarbe) völlig störungsfrei gucken. Sonst sieht man mehr sich selber als den Film. Und klar, das KANN man auch halbwegs ignorieren, wenn man sich anstrengt. Die Frage ist, warum muss man das? Warum muten die Computerhersteller uns das zu? Ich kann es nicht verstehen....
 

ImpCaligula

deaktivierter Benutzer
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Ich habe es selbst getestet (zu lange) und was du da treibst ist ein großer Selbstbetrug -- mehr nicht.

Wieso willst Du jemanden einreden was er gut zu finden hat? Ich habe selbst Kiwi`s probiert - sie schmecken sche**** - und jeder der was anderes behauptet - betreibt Selbstbetrug. Oder wie? Ich habe im Apple Store auch lange Zeit das glossy und das matte Display verglichen - mir gefällt glossy auch besser. Und nun? Darf es mir nicht gefallen? Betrüge ich mich selbst?
 

salome

Golden Noble
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Interessatnerweise gibt es nahezu von allen Computermarken Glossy Bildschirme und andere Erzeuger bieten das schon viel länger an, als Apple.
Ergo gibt es einen Bedarf.
Und ich verstehe nicht ganz, warum hier ein paar unter Führung eines selbsternannten Imperators, nicht erlauben, dass die User sich ein MBP aussuchen, das ihnen gefällt, sondern unbedingt eines kaufen sollen, dass dieser Antiglare-Fraktion gefällt.
Beide (also eigentlich alle drei) Varianten stehen in jedem AppleStore oder Mediamarkt oder … zur Ansicht bereit. Soll sich doch jede(r) selbst ein Urteil bilden.
Tipps und Erfahrungen sind fein, aber ein Religionskrieg über glänzend oder matt mit so verbissenen Argumenten ("Die belügen sich alle selbst) ist doch nicht notwendig und auch nicht einmal lustig zum Zuschauen.

 

ImperatoR

Roter Astrachan
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Natürlich kann jeder kaufen was er will — ich muss diese Displays ja zum Glück nicht ertragen. Ich wollte lediglich auf die "Lausigkeit" von Glossy aufmerksam machen — wer es nicht einsieht, sieht es eben nicht ein. Warum ihr euch das antun wollt, ist ja eure Entscheidung. Ich persönlich finde kein einziges positives Argument zum Thema Glossy.

Nachtrag: http://de.wikipedia.org/wiki/Glare-Type-Display (dann muss ich mich nicht fusselig reden)
 
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Eric Draven

Osnabrücker Reinette
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Ich persönlich würde NIE zum Glossy greifen, nciht freiwillig. Mein MB ist leider glossy und das nervt gewaltig. Man kann sich einreden, es würde nicht spiegeln. Leider funktioniert das bei mir nicht :-c

Was die CDs angeht: Bei 13" stört mich das schon gewaltig. Ich will gar nciht erst daran denken, was bei einem (in naher Zukunft zum Kauf bevorstehenden) 27" Monitor passiert. Klar, den hab ich nicht mobil im Einsatz, aber schon im Büro nervt das am MB.

Ich seh das eben so: Mit einem Baumarktfahrrad kann ich auch nicht in einem Bikepark auftauchen und Backflips am laufenden Band springen.... ;)
 
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geheimseite

Osnabrücker Reinette
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das Argument, es gäbe die Glossies weil es einen Bedarf dafür gäbe - das ist frech und falsch. Glossy wurde als Marketinggag eingeführt und wurde von allen Marken den Kunden aufgedrängt. Eine vergängliche Mode.

Es gibts weil die Leute es scheinbar kaufen wollen weils für den Consumer "besser" wirkt - das ist aber kein "Bedarf". Mode ist vergänglich, so werden hoffentlich auch die Glossies aussterben wie sie ankamen.
 
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Raziel1

Raisin Rouge
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Habe selbst einen iMac und ein MacBook Pro und beides natürlich Glossy. Empfinde die Farben deutlich lebendiger und näher am der Realität als bei meinen bisherigen matten Displays. Von knallig oder verfälscht kann hier keine Rede sein. Da ich auch als Webentwickler arbeite, und öfters auch mit Druck zu tun habe, falle ich eigentlich genau in das Bild eines matten Display Users rein der mit seiner Spider ständig seinen Monitor kalibriert ;) in Wahrheit habe ich aber wie gesagt ein Glossy Display und damit ohne Kalibrierung wesentlich bessere Erfahrungen gemacht. Ich kalibriere wenn man es so sagen darf meinen Drucker statt dem Display in dem ich die betreffenden Farbprofile gleich mit sende oder im Falle von Druckerein einbinde. Sicher sieht das jeder anders, aber meine bisherigen Erfahrung war mehr als positiv
 

StephanG

Normande
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Habe selbst einen iMac und ein MacBook Pro und beides natürlich Glossy. Empfinde die Farben deutlich lebendiger und näher am der Realität als bei meinen bisherigen matten Displays. Von knallig oder verfälscht kann hier keine Rede sein.

Was du wie empfindest hat ja nicht notwendigerweise mit den Fakten zu tun. Wenn jemandem falsche Farben gefallen, dann ist das halt so. Davon wird die Darstellung aber nicht besser. Glossy pusht die Farben an falsche XY-Koordinaten und stellt sie falsch dar. Punkt, Aus, Ende, da gibt es keine Diskussion, da man dies ganz objektiv durch Messungen belegen kann.

Spider kannst du in die Tonne werfen, die Dinger sind so ungenau in der Messung, da kann man mit verbundenen Augen bessere Ergebnisse erzielen. Messungen driften, je häufiger die Dinger verwendet werden. Reproduzierbare Messungen sind ebenfalls schwer möglich. Unterhalb IRE40 praktisch nicht zu gebrauchen, da kann man die Messwerte auch auswürfeln. Die Dinger sind einfach eine Verarschung von potentiellen Kunden, leider fallen darauf immer mehr Leute, auch im Profi-Bereich, rein.

Der nächste Knackpunkt ist, um Displays mit LED Beleuchtung richtig zu kalibrieren, braucht man ein Spectroradiometer mit einer spektralen Auflösung von <= 2nm. Da sind dann auch Ruck-Zuck mal €10.000,- weg und dann meist für ein Meter ohne NIST Zertifizierung. Da wäre ich dann verdammt vorsichtig, gerade wenn man es professionell einsetzt, sollte man ein wenig mehr hinlegen und dafür auf der sicheren Seite sein. Die €30.000,- bis €40.000,- sind dann auch recht schnell wieder drin, wenn man es professionell betreibt.

Dazu gehört dann aber auch, dass man weiss was man da misst und wie man etwas messen muss um aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen. Mit einem Spider rumzuhantieren, vor allem an einem LED-Display, gehört da definitiv nicht dazu.
 

MacsPlorer

Strauwalds neue Goldparmäne
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Ein paar Fachbegriffe, ein paar beeindruckende aus der Luft gegriffene Preise, so wird Fachwissen generiert..

Ich kann nur für mich selbst sprechen und da habe ich damals mit dem glossy und jetzt mit dem matten Display mit meinem Spyder3 viel bessere Kalibrierungsergebnisse erzielt als mit diesem unsäglichen manuellen Apfel Kalibrierungstool, das jedem Mac OS beiliegt.
Für den Profi- und den Hobbyeinsatz sowieso reicht ein Spyder oder ähnliche Produkte in der Preisklasse um 100,- € vollkommen aus und sind jedem augenscheinlichen Kalibrierungsversuch haushoch überlegen.
 

StephanG

Normande
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Ein paar Fachbegriffe, ein paar beeindruckende aus der Luft gegriffene Preise, so wird Fachwissen generiert..

Och nö, jetzt geht das Geheule wieder los. "Was ich hab, kann nicht schlecht sein... buhuuu".
Wo da Fachbegriffe sein sollen, sagst du mir mal bitte. Jeder der sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigt, weiss wovon ich rede. Jeder der es nicht weiss, sollte vielleicht mal drüber nachdenken. Preise kriegst du von jeder Preisliste der Hersteller, einfach mal vergleichen. Die muss man auch mal selbst gezahlt haben. Aber heute will ja jeder ein Experte sein...

Ich habe diverse Geräte zum kalibrieren, neben Billigheimern von Gretag (XRite) und Datacolor auch Profigeräte von Konica Minolta, bessere XRite, PhotoResearch und Klein. Ich finde es auch immer wieder erstaunlich wie Leute mit nur einem Gerät kalibrieren wollen. Das funktioniert leider nicht wirklich und bevor man sich an die Anschaffung eines Spectroradiometers macht, gehört ein Lightmeter wie das LS-100 zur Grundausstattung.

Anschließend würde ich empfehlen mal ein paar Referenzmessungen zum Vergleich zwischen z.B. einem Spyder3 und einem PR-670 zu machen. Danach hat sich auch die Diskussion mit der Genauigkeit erledigt. Dazu kommt noch, dass die Messgeräte selbst periodisch rekalibriert werden müssen. Das alles kostet Geld, aber so kann man auch je nach Fall für eine Kalibrierung inkl. dem benötigten Fachwissen über €1.000,- berechnen und das ganze hat sich schnell wieder amortisiert.
 

StephanG

Normande
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Um noch einen kleinen Denkanstoß zu geben:

Spyder 1/2/3 sind alles filterbasierte Meter. Filterbasierte Meter haben die Problematik dass sie über die Zeit (mit jeder Messung aber auch bei Nichtgebrauch) stark driften, also unterschiedliche Ergebnisse liefern.

Die Spyder Modelle sind von Werk aus nicht kalibriert (das ist leider nicht möglich). Laufen also als Massenproduktion einfach vom Band. Die Statistik zeigt, dass ca. 1/3 der vom Band laufenden Geräte völlig beliebige Werte bei den Messungen ausspucken. Da wird auch nichts selektiert bzgl. Messgenauigkeit der Geräte. Wer ein solches "Zufallsgerät" kauft, merkt es wahrscheinlich noch nicht einmal, da er keine Meter für Referenzmessungen hat.


Filterbasierte Meter müssen auch bei wenig gebrauch einmal pro Jahr rekalibriert werden. Bei den Spyder Modellen ist das wie gesagt nicht möglich. Um sich also nicht völlig im Drift zu verlieren, heißt das nach einem Jahr ein neues kaufen.
Die Meter sollten (da filterbasiert) in kühler, dunkler und trockener Umgebung gelagert werden. Schwankungen der Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit, Helligkeit, etc. beschleunigen massiv den Drift der Meter.

Es macht keinen Sinn ein Spyder mit einem Referenzgerät zu vergleichen. Gehen wir mal einfach einen einzigen Schritt weiter nach oben zu einem Eye-One Display2 (unter €200,-). Auch dies ist nicht das genauste Gerät, schwankt auch bzgl. der Messungen, usw. Man kann einem Eye-One auch unter bestimmten Umständen bei einer D65 Kalibrierung vorgaukeln, dass es sich z.B. bei der Farbe Gelb um Orange und umgedreht handelt. Soviel zur Genauigkeit...

Aber zurück zu Spyder vs. Eye-One, nur um mal zu zeigen wie schlecht selbst ein "gutes" Spyder ist.
Gamma-Messung: Bei einem Spyder können hier gegenüber einem Eye-One nochmals Fehler von um die 20% entstehen.
RGB-Level: welche ja additiv zur Graustufendarstellung und Farbtemperatur beitragen, können bei einem "guten" Spyder nochmals Ungenauigkeiten von über 50% entstehen. Wenn da noch jemand von Genauigkeit bei einer Messung redet, dann weiss ich auch nicht...

Ich könnte jetzt hier noch Seitenweise weiter schreiben über Primaries-, Secondaries-Ungenauigkeiten, Gamut, usw., aber das lohnt sich nicht wirklich.

Übrigens sind die Spyders bei der Messung stark Temperaturabhängig. Soll heißen, ein schwarzes Display welches nicht so warm ist wie ein weißes Display, trägt hier auch stark zum Drift bei. Während man das Meter also verwendet, ändern sich bei erneuter Messung die Messwerte.

Persönlich würde ich mir bei einem solchen Meter ziemlich verarscht vorkommen. Ich miete ja auch keine Wohnung mit 100qm und am Ende sind es nur 80 oder gar 50qm. Ich kaufe auch kein Auto mit 150PS und dann hat die Kiste nur 100PS. Genauso wenig gehe ich in den Supermarkt, kaufe 2kg Kartoffeln und am Ende sind nur 1kg im Sack. Aber das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden in wie weit man sich da "verarschen" lässt.

Natürlich hilft einem auch das beste Messgerät nichts, wenn man nicht weiss was man da macht und damit nicht umgehen kann (das gilt für Referenzgeräte genauso wie für ein Spyder). Ich kann auch nicht jemanden ein Steinway oder Bösendorfer hinstellen oder eine Stradivari in die Hand drücken und dann erwarten dass er spielen kann.

Vom Marketing her sind die Spyder ein Geniestreich. Die Leute die damit ihr Geld verdienen greifen sowieso zu deutlich besserem. Privatanwender und der Profibereich der darauf angewiesen, aber von der Physik keine Ahnung hat und nur Kalibrierungskosten sparen will, kaufen die Dinger und merken gar nicht, dass da nur Murks bei raus kommt.

Das alles rein objektiv. Subjektiv kann man ja den Regenbogen hoch und runter kalibrieren und dann noch immer mit den Ergebnissen zufrieden sein, auch wenn was völlig falsches dabei raus kommt. Das muss dann jeder für sich entscheiden, richtiger wird es dabei aber auch nicht.