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Gendergerechte Sprache

Montfort

Leipziger Reinette
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01.05.16
Beiträge
1.791
Bedenklich finde ich, dass aus einer tatsächlichen Ausgrenzung sich eine ausgrenzende Sprache entwickelt hat, in der jetzt jedoch die ausgegrenzte Gruppe mit angesprochen sein soll.
 

Benutzer 176034

Gast
Es ist keine Verschandelung. Er ist eine Veränderung.

Ich empfinde es ebenfalls mehr als Verschandelung.
Eine Veränderung hat nicht diesen aufgesetzten und eingeforderten Charakter, sondern sie entsteht einfach.
Bei der vergleichsweise sehr plötzlich entstandenen Schreibweise mit dem Gendersternchen fehlte nicht nur bei mir das Verständnis für die Notwendigkeit dieser Maßnahme, sondern auch in meinem Freundes-, Bekannten- und Familienkreis.
Ich sehe immer noch in der Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ alle Menschen erfasst, die es nur gibt.
Ob sie nun groß, klein, dick, dünn, schwarz, rot, gelb oder auch kalkweiß wie ich sind - es bedarf keiner zusätzlichen Kategorie.
Sie führt nur in die Irre und sorgt für viel Streitpotential, wie es hier nun auch schon seitenlang zu verfolgen ist.
Es gibt so viele Minderheiten…
Würden alle Minderheiten dieser Welt dieses Schwergewicht an Aufmerksamkeit erhalten, wäre die Überzahl - also die andere Seite - plötzlich benachteiligt, weil die keiner mehr wahrnimmt.
Hier rennt der Hamster noch eine ganze Weile in seinem Rad und wird einfach kein Ziel erreichen.
Eine Übereinstimmung der Pro- und Contra-Vertreter wird nicht stattfinden können.
 

Hundoggo

Winterbanana
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Naja, als studierter Germanist und jemand, der mit dem Thema regelmäßig zu tun hat: so ist es nicht, da im Vergleich von üblichen Veränderungen der Sprache diese zu sehr von bestimmten Gruppierungen eingefordert/ aktiv betrieben wird. Wäre es so, wie du oben schreibst, wäre alles gut, ist aber nicht so, weil nach meiner Beobachtung die Verfechter der pro- Gender Haltung doch eine klare moralische Verurteilung der gegenteiligen Ansicht zum Ausdruck bringen. Leute, die sich weigern, wird immer wieder mit Beendigung des Arbeitsverhältnisses gedroht, wenn diese nicht gendern wollen. Studenten betreiben Entlassungen von Professoren, die meist einen weiteren Kenntnis- Horizont, eine historischere Sicht der Sprachentwicklung usw. haben - Stichwort Cancel Culture. Die wollen auch Bücher missliebiger und in ihren Augen in Ungnade gefallener Schriftstellern aus Bibliotheken verbannen, Straßennamen umbenennen, das ganze Programm der ideologischen Kriegerschaft.

Ich finde das recht bedenklich.

Dass da manche Gruppen auch Identitätspolitik betreiben ist wahr, aber mMn. ist es für marginalisierte Gruppen auch legitim, weil sie nunmal marginalisiert sind und andernfalls das Sprachrohr fehlt.

Dass die Debatte darüberhinaus auch seitens der Befürworter stellenweise bedenkliche Ausmaße annimmt und nichts mehr mit einem fachlich freiheitlichen Diskurs zu tun hat, sehe ich tatsächlich auch so. Aber das kann man guten Gewissens auch der Gegenseite vorwerfen, selbst hier z.B., wo auf eine ambivalente Argumentation nicht eingegangen und stattdessen mit Parolen um sich geworfen wird, die genauso wenig mit einem fachlich freiheitlichen Diskurs zu tun haben.

Und nach wie vor wird weder gesellschaftlich noch politisch niemand gezwungen, zu gendern oder nicht, das sollte man an dieser Stelle mal festhalten.

Letztlich wird oftmals nur polarisiert, weil viele nicht bereit sind, über den Tellerrand hinauszusehen und sich konstruktiv mit etwas auseinanderzusetzen, trotzdem sehen sie sich im Recht. Nicht nur bei diesem Thema. Traurig eigentlich.
 
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Salud

Golden Noble
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Tja, beim Thema gendern geht es ja auch nicht darum, ob Du dich angesprochen fühlst.

Doch, darum geht es auch, das alle sich angesprochen fühlen. Wir ändern viele Dinge, damit eine Minderheit sich wohler fühlt, die Mehrheit jedoch nicht. Wie man vielerorts lesen kann lehnt die Mehrheit das Gendern ab.
 

saw

Königlicher Kurzstiel
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10.189
Wir ändern viele Dinge....
Na ja..... "viele Dinge" ....?
In iOS und MacOS wird gegendert und da müssen die Veränderungen aber schon fast mit der Lupe gesucht werden.
damit eine Minderheit sich wohler fühlt, die Mehrheit jedoch nicht.
Wäre es nicht eher richtig, einen Weg zu finden, mit dem sich alle wohl fühlen würden,
anstatt der einfachen Lösung folgend, weiter Minderheiten zu diskriminieren?
 
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Benutzer 176034

Gast
Wäre es nicht eher richtig, einen Weg zu finden, mit dem sich alle wohl fühlen würden

Den finde erst einmal.
Und selbst, wenn Du ihn gefunden hättest…

Wie bringst Du Alle dazu, diesen glorreichen Weg auch zu beschreiten?
 
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wavelow

Akerö
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anstatt der einfachen Lösung folgend, weiter Minderheiten zu diskriminieren?
Es wurde noch nie jemand durch unsere Sprache diskriminiert bzw. hat sich jemand diskriminiert gefühlt. Dies wird nur als aufhängende Begründung vorgeschoben um die Ideologie einer Minderheit der Mehrheit aufzudrücken. In wenigen Monaten werden die Meisten aber ganz andere Probleme als die Genderei haben. Noch scheint es Einigen zu gut zu gehen und offensichtlich haben Einige auch zu wenig zu tun.
 
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Benutzer 176034

Gast
In wenigen Monaten werden die Meisten aber ganz andere Probleme als die Genderei haben. Noch scheint es Einigen zu gut zu gehen und offensichtlich haben Einige auch zu wenig zu tun.

Diese Probleme liegen nicht zufällig in der Schublade „Weniger Geld“?
Hoffentlich reicht es nicht zum Super-GAU…
 

Benutzer 176034

Gast
Nein - den wird es nicht geben, behaupte ich mal.
Ich meine den wirtschaftlichen Zusammenbruch.
 

saw

Königlicher Kurzstiel
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„Weniger Geld“?

Also was das angeht kann ich euch beide beruhigen,
gendern wäre für euch kostenlos, wenn es also nur am Geld liegen sollte?

Es wurde noch nie jemand durch unserer Sprache diskriminiert bzw. hat sich jemand diskriminiert gefühlt. Dies wird nur als aufhängende Begründung vorgeschoben um die Ideologie einer Minderheit der Mehrheit aufzudrücken. I
Puh..... sehr dünnes Eis.....
 

alba63

Normande
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Wäre es nicht eher richtig, einen Weg zu finden, mit dem sich alle wohl fühlen würden,
anstatt der einfachen Lösung folgend, weiter Minderheiten zu diskriminieren?
Den wird man - da bin ich mir relativ sicher - nicht finden. Dass nicht zu gendern jemanden diskriminiert ist in meinen Augen aber halt schon ein Konstrukt. Ich spreche niemandem das natürliche Recht ab, seine Identität/ Sexualität/ Gender wie auch immer zu leben, nur will ich in den meisten Fällen von dieser höchst privaten Sache nichts wissen und mich bei einem Kontakt, der nicht sehr privat ist, mit diesen Fragen nicht auseinandersetzen. Es ist einzig die Sache dieser Person, ihrer Familie usw.. Es reicht in meinen Augen völlig, von Männern und Frauen auszugehen, alles andere wird endlos kompliziert und am Ende ist keiner richtig zufrieden.
Noch hinzugefügt: Natürlich sollte die Gleichstellung von Transgenderpersonen usw. ebenso angestrebt werden wie die von Männern und Frauen, halt einfach von allen. Da kann man im Falle von klarer Diskriminierung auch gerne knackig zupacken im Sinne von hohen Bußgeldern usw. Es wird nur auch da halt nicht möglich sein, alles zu verhindern, was falsch ist.
 
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