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Gendergerechte Sprache

Zug96

Schmalzprinz
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Aufforderung vielleicht, aber eben kein vorschreiben.

Genau diese bewussten / unbewussten Falschauslegungen sind es die Diskussionen „vergiften“

Schade ☹️
Woher zieht denn dieser Herr die Info, dass es die Minderheit der Mehrheit vorschreiben will? Wenn dann eher eine Aufforderung vielleicht. 😉
 

Martin Wendel

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Aufforderung vielleicht, aber eben kein vorschreiben.

Genau diese bewussten / unbewussten Falschauslegungen sind es die Diskussionen „vergiften“

Schade ☹️
Dann ziehe ich das „vorschreiben“ mit dem Ausdruck meines Bedauerns zurück, es war keinesfalls eine „bewusste Falschauslegung“. Er fordert dazu auf, nicht zu gendern, und meint, man habe kein Recht dazu, die Sprache so zu verwenden. In meinen Augen genauso absurd. Aber gut, Nebelgranaten zu zünden ist ja eine bekannte Ablenkungstaktik in unangenehmen Gesprächen.

PS: Erst jetzt gesehen, dass die Zitat-Tafel von einem AfD-nahen Onlinemedium stammt.
 
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Rheinischer Bohnapfel
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In der ganzen Diskussion fiel mir auf: z.B. @mbert schreibt wirklich hervorragende (und ich finde sehr intelligente) Beiträge zu dem Thema. Gekontert wird als Beispiel mit einem „Vergleich“, dass ja ebenso kleine Minderheiten die Rechte von Frauen, Schwarzen etc. verbessert hätten.
Aber das kann doch kein „Konter“ sein….
Rechte von Frauen, Schwarzen etc. zu stärken war/ist ein moralisches und soziales Thema und für eine liberale und friedliche Gesellschaft auch wirklich nötig. Es hat also eine ganz gute Grundlage sowie eine echte Berechtigung. Auf der anderen Seite steht das Gendern. Das ist doch nicht „moralisch“ damit vergleichbar sondern es ist am Ende einfach nur ein künstliches (sowie unharmonisches) Sprachkonstrukt, mit der Absicht, damit vielleicht einmal die moralisch-soziale Sicht mancher Menschen auf Frauen ändern zu können.
Aus diesem Grund mag ich auf sprachwissenschaftlich definierte Tatsachen so was auch nicht als brauchbares Gegenargument durchgehen lassen.

Aus meiner Sicht heraus sowie aus der Sicht vieler Frauen (hmmm, eigentlich aller mir bekannter Frauen, wenn ich das mal rückwirkend betrachte) aus meinem Freundeskreis ist das Gendern (ich zitiere) „blanker Unsinn“, „nicht förderlich“, „eher kontraproduktiv“ oder zumindest “einfach nur dumm“. Mal davon abgesehen, dass in meiner Welt (jeder hat nun mal seine eigene Wahrnehmung) Frauen schon immer grundsätzlich gleichberechtigt sind, aber der Unterschied ebenso positiv gepflegt und gewürdigt wird - seit meiner Kindheit und Jugend in den 60ern/70ern.

Manche meinen auch wohl, es wäre so wichtig für die Arbeitswelt, weil Frau - so wird es gerne kolportiert - angeblich über 20% weniger als der Mann im Schnitt verdient. Das ist allerdings eine unbereinigte Darstellung einer eng definierten statistischen Zahl. Bei gleichem Job, Lebenslauf, Erfahrungen, Alter etc. wird ein Wert von etwa maximal 7% angenommen. Statistisch lässt es sich nur schwer auswerten, das statistische Bundesamt selbst betrachtet es also als Annäherungswert. Im öffentlichen Dienst oder tarifgebundenen Unternehmen ist es ja eh gleich. Um aber die 7% hier weiter zu relativieren; Es wurden weitere Effekte auf den Lohnunterschied nicht statistisch betrachtet oder gar ausgewertet.

Da sind doch einige offensichtliche Unterschiede, die in Betracht kommen, um diese „restlichen“ 7% zu erklären; zum Beispiel:
- Frauen bleiben eher mal in einem Job bei geringerem Lohn aufgrund des Arbeitsumfeldes („ich hab so tolle Kollegen, was machen da ein paar Euro woanders mehr?“).
- Frauen wählen im Vergleich öfter schlechter bezahlte Tätigkeiten oder Jobs mit geringerem Karrierepotential.
- Männer sind in Gehaltsverhandlungen „aggressiver“, wechseln schneller in besser bezahlte Jobs
- Frauen haben häufig weniger Erfahrungsjahre im Job, z. B. auch wegen Schwangerschaft, Kindererziehung - und auch das ist ja erklärbar, da es ja doch für einige Familien so praktikabler ist, meist wegen besserem Familieneinkommen durch den Verdienst des Mannes (Mann ist häufig älter, hat mehr Berufserfahrung/Qualifikation sowie seine Karriere aggressiver verfolgt), und das ist überwiegend eine bewusste und gemeinsame Entscheidung der Familie.
- Frauen verzichten öfter als Männer ganz bewusst auf eine Beförderung (hat mich gewundert, als ich da in einem Bericht mal was hörte), aus meiner persönlichen Erfahrung heraus in erster Linie aufgrund einer gewissen Zufriedenheit in der aktuellen Position

….. Das vorgenannte ist natürlich keine Verallgemeinerung, es sind lediglich eigene Erfahrungen sowie bekannte Ansätze, die paar restlichen 7% Prozent (des statistischen Näherungswertes) annähernd zu erklären.
Der „gender pay gap„ ist zumindest für mich deshalb auch kein wirkliches „Argument“, die Sprache zwangsweise so zu verändern.

Sprachveränderungen sollen ja das Reden und Verstehen vereinfachen, - Gendern ist sprachlich nun mal unharmonisch als auch eher unnötig und dabei sprachwissenschaftlich überwiegend nicht empfohlen, auch das hat mbert bereits hervorragend dargelegt.

Mein persönliches Fazit: wer mich nicht versteht oder sich sogar diskriminiert vorkommt, weil ich das generische Maskulinum sprachlich korrekt verwende hat ein Problem, nicht ich. Und ich lasse mich da auch nicht in eine moralische oder gar andere „Ecke“ stellen 😊
 

landplage

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Mein persönliches Fazit: wer mich nicht versteht oder sich sogar diskriminiert vorkommt, weil ich das generische Maskulinum sprachlich korrekt verwende hat ein Problem, nicht ich. Und ich lasse mich da auch nicht in eine moralische oder gar andere „Ecke“ stellen 😊
Mein persönliches Fazit wäre dann, dass nicht ich das Problem habe, sondern jemand mit mir, wenn ich unter meine männlichen Kollegen einfach so subsumiert werde… weil ich ja eine unkarrierebewußte, dummerweise reproduktionsfähige und auf Softsklills wie Teamfähigkeit wertlegende Person bin, der ca. 10 cm zur Führungskraft fehlen.

Ohne die Frauen, die sich so blöd anstellen und die unterbezahlten Jobs in Pflege u. ä. und dann auch noch den mental load in der Familie übernehmen (neben der unbezahlten Carearbeit), damit der Herr des Hauses Karriere machen kann, möchte ich mal die Welt sehen.
 

Martin Wendel

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Mein persönliches Fazit: wer mich nicht versteht oder sich sogar diskriminiert vorkommt, weil ich das generische Maskulinum sprachlich korrekt verwende hat ein Problem, nicht ich. Und ich lasse mich da auch nicht in eine moralische oder gar andere „Ecke“ stellen 😊
Ich möchte daran erinnern, dass die meisten Debatten rund ums Gendern (im übrigen auch diese hier, zum wiederholten Mal) nicht deshalb geführt werden, weil sich jemand dagegen entscheidet, zu gendern und irgendjemand ein Problem damit hat. Sondern weil jemand irgendwo mit genderneutraler Sprache in Berühung kommt und sich darüber beschweren will.

Also insofern gilt das, was du schreibst, hoffentlich auch anders rum:
Wer mich nicht versteht oder sich sogar genervt fühlt, wenn ich das generische Maskulinum nicht verwende, sondern Genderzeichen oder Doppelnennung, hat ein Problem, nicht ich.
 
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alba63

Friedberger Bohnapfel
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Er hat es vortrefflich ausgedrückt:
(Dieter Hallervorden)
Der Mann ist aber eben ein Vertreter der vorletzten Generation und dürfte inzwischen um die 80J alt sein. Er hat sich (als Kabarettist) immer wieder mit sprachkritischen Äußerungen hervorgetan. Aber weder erreicht er mehr die jüngeren Menschen unter 60, noch versteht er deren Anliegen.
Inzwischen denke ich, dass Kritik an bzw. Zustimmung zur Gendersprache hauptsächlich mit der "allgemeinen Gesinnung" und einer politischen Präferenz (links/ identitär) zu tun hat, plus Bildung. Also z.B. viele Studenten, vorzugsweise in Gesellschafts- und Geisteswissenschaften. Maschinenbau und Jura vermutlich deutlich seltener. Azubis in Handwerksberufen noch weniger. *Für* das Gendern sind fast nur höher Gebildete, aber natürlich sind nicht alle Gebildeten dafür, siehe oben... In Großstädten viel häufiger als auf dem Land.
Alter: Fast alle vehementen Verfechter dürften unter 35 sein.
Mit Toleranz und Gerechtigkeit hat es nach meiner Auffassung nur wenig zu tun, da selbstverständlich tolerantes Verhalten und völlig gleichberechtigte Beziehungen zum anderen Geschlecht/ anderen GeschlechterN perfekt ohne Gendern möglich sind. Umgekehrt beobachte ich bei Verfechtern der Gendersprache oft nur wenig Toleranz. Für mich hat das eine mit dem anderen nichts zu tun, obgleich genau das ja der erklärte Hauptgrund der meisten Genderer ist.
Es geht dabei ja übrigens auch nicht um eine "Minderheit" (wurde hier mehrfach genannt); da es etwa soviele Frauen wie Männer gibt.
Ich für mich, ganz subjektiv, stelle fest: mich nervt das Gendern meist, auch dann, wenn z.B. eine Zeitung (wie der Berliner Tagesspiegel) das größtenteils macht, aber ich würde am ehesten für gleichberechtigten Gebrauch von Gendersprache und regelgerechter Sprache eintreten. Sozusagen zur "Wahrung des sozialen Friedens".
Ebenfalls subjektiv bin ich der Meinung, das Herumreiten auf Gendersprache sowie die ganze Gender- Debatte über Sprachverwendung hinaus sind Symptome einer übersättigten (auch mit Information) und orientierungslosen Gesellschaft, die die wesentlichen Probleme aus den Augen verloren hat und sich gerne in ideologischen Debatten verliert.
Umgekehrt sind Anfeindungen und Benachteiligung von Trans- Leuten, Homosexuellen - und Frauen sowieso - natürlich daneben und gehören sich geächtet und verfolgt, aber ich glaube realistischerweise, dass Anfeindungen in der Natur der Menschen liegen. Das Internet und die ständige Kommunikation begünstigen außerden, dass sich die Gesellschaft in immer mehr Weltbilder aufspaltet, eine Einigung auf verbindliche Werte wird immer schwerer werden.

Also einfach nur "Peace!"
 

Freddy K.

Jakob Fischer
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Ja, genau! Man sieht ja, was beim Frauenwahlrecht rausgekommen ist... Diese lautstarke Minderheit hat einfach nicht die Klappe gehalten!
Das dürfte dann eigentlich, nur diese kleine Gruppe der Unverheirateten gewesen sein. Die Verheirateten haben sicher einfach ihren Männern aufgetragen, wo sie das Kreuzerl machen sollen.
 

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Rheinischer Bohnapfel
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Mein persönliches Fazit wäre dann, dass nicht ich das Problem habe, sondern jemand mit mir, wenn ich unter meine männlichen Kollegen einfach so subsumiert werde… weil ich ja eine unkarrierebewußte, dummerweise reproduktionsfähige und auf Softsklills wie Teamfähigkeit wertlegende Person bin, der ca. 10 cm zur Führungskraft fehlen.

Ohne die Frauen, die sich so blöd anstellen und die unterbezahlten Jobs in Pflege u. ä. und dann auch noch den mental load in der Familie übernehmen (neben der unbezahlten Carearbeit), damit der Herr des Hauses Karriere machen kann, möchte ich mal die Welt sehen.
Sorry Landplage, aber was ich schrieb dann (zumindest aus meiner Betrachtung heraus) jetzt so darzustellen, als würde ich damit vielleicht konform gehen, ist überzogen und auch nicht Kern meiner Aussage. Und es kommt schon männerfeindlich daher, wenn Du solche Sprüche machst wie „der Herr des Hauses Karriere machen kann“.Ja, es gibt (leider genug) solcher Männer, aber eben auch (leider genug) Frauen, die sich auf solche Typen einlassen - es sind doch immer 2 Seiten beteiligt, das wird hier scheinbar gerne mal vergessen, wenn es denn gerade nützt.

Es ist doch einfach nur die Darstellung einiger Fakten, um zu zeigen, dass das gerne angeführte Argument "gender pay gap" nicht wirklich als Argument für das Gendern hergenommen werden kann. Die Umstände, die zu dem gpg führen, liegen nun mal woanders. Sei es in der Biologie (es sind nun mal die Frauen, die Kinder bekommen, kann ich auch nicht ändern), sei es in der Berufswahl, sei es in der Nachdrücklichkeit bei Gehaltsverhandlungen etc..

Dass Du Dich „subsumiert“ fühlst, ist nun mal ein emotionales Konstrukt von Dir, weil Du Sprache anscheinend nicht so verstehen willst, wie sie in der Bedeutung verwendet wird und sich in Bezug zu Grammatik und zu generischen Begriffen ("Oberbregriffe") über lange Zeit und viele Generationen entwickelt hat. Du führst also lediglich Deine persönliche Interpretation der Sprache. Das führt meiner (eher leidvollen) Erfahrungen nach zu Missverständnissen in einer Beziehung und ist nicht zielführend.

Nochmal: ich mag Frauen genauso wie Männer (um es auf die 2 Gruppen einmal herunter zu brechen), ich bin für Gleichberechtigung, ich bin auch gegen die o.g. Fakten zeigenden und typischen althergebrachten „Rollen“ in der Familie, die aber nun mal auch durch äußere Umstände zu familiären Entscheidungen öfter in diese Richtung führen.
Ein gesamtgesellschaftliches Problem mit vielen Ursprüngen und Einflußfaktoren. Wer aber deswegen glaubt, ich hätte mit der Anführung dieser Darstellung unterschrieben, dass ich das gut so finde, der liest und interpretiert eben nur das, was er will und nicht das, was geschrieben wurde.

Und: Wer kann denn im Ernst glauben, dass das Genannte alles freier, flexibler, besser wird, wenn wir alle gendern, vielleicht noch bis hin zu der "Sprachanpassung" an neu erfundene, geschlechtsneutrale Pronomen? Mir kommt das alles schon ein wenig vor wie "Das Ministerium für Wahrheit" in George Orwells Klassiker 1984.

Nach wie vor geht es doch grundsätzlich darum, dass die von manchen so gewünschte Sprachveränderung keine natürliche Sprachentwicklung mehr ist, sondern diese stark verkompliziert und die Gräben (offensichtlich) sogar noch tiefer macht. Denn wenn jemand nicht gendert, kann man ihn ja so schön in eine moralische Ecke stellen.

So, und jetzt überlegt mal, ich hätte diesen Text auch noch "durchgegendert", dann wäre er gut ein viertel länger und noch weniger verständlich, als er wohl eh schon ist :)
 

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Rheinischer Bohnapfel
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Ich möchte daran erinnern, dass die meisten Debatten rund ums Gendern (im übrigen auch diese hier, zum wiederholten Mal) nicht deshalb geführt werden, weil sich jemand dagegen entscheidet, zu gendern und irgendjemand ein Problem damit hat. Sondern weil jemand irgendwo mit genderneutraler Sprache in Berühung kommt und sich darüber beschweren will.

Also insofern gilt das, was du schreibst, hoffentlich auch anders rum:
Wer mich nicht versteht oder sich sogar genervt fühlt, wenn ich das generische Maskulinum nicht verwende, sondern Genderzeichen oder Doppelnennung, hat ein Problem, nicht ich.
Nun, Du kannst doch gerne reden wie Dir der Schnabel gewachsen ist, ist doch gar kein Thema - dabei missverstanden zu werden, musst Du eben dann hinnehmen.

Wer aber hingegen redaktionelle Aufgaben übernimmt, sollte ganz klar die gültige deutsche Rechtschreibung beachten - und die gibt so etwas wie beispielsweise „Kund:innen“ einfach nicht her, egal wie oft man es auch verwendet.
Vielleicht achte ich da als alter Schriftsetzer, Grafiker, Gestalter etc. mehr auf korrekte Schreibweise als andere und ignoriere deswegen mittlerweile immer öfter apfeltalk Berichte, da diese zum Teil kaum noch flüssig lesbar sind. Ich denke, über offensichtlich geführte Fehler darf man sich dann schon auch mal beschweren.

Und das ist auch sogleich ein gutes Beispiel dafür, wie kontraproduktiv dieses Gendern am Ende doch ist. Und es zeigt in seiner Konsequenz auch den Unterschied zwischen Befürwortern, die aktiv und fordernd eine Sprachveränderung schaffen möchten und der Gegner, die oft einfach nur Texte lesen wollen, die auch lesbar sind und die im TV, wenn es zum Beispiel in einem Bericht um „PatientInnen“ geht, ausschließlich an weibliche Personen denken, weil das „Innen“ sich phonetisch nun mal nicht stark abhebt, schlecht wahrnehmbar ist 🤷🏼‍♂️
Diese Nichtwahrnehmung ist dabei aber auch noch ganz verständlich: das ganze Leben lang sind die Synapsen mit Sprache programmiert, Wer nun weiß, wie unser Hirn arbeitet, indem Wahrnehmungslücken mit Bekanntem vervollständigt werden, kann auch erkennen, das man solch tiefe Eingriffe in Rechtschreibung/Grammatik, Sprache und Aussprache nicht so (und auch nicht so schnell) einfach erzwingen kann.
Wenn die (mal angenommenen) 40 Jahre alten oder älter mal weg sind, wird es auch für die Befürworter wohl einfacher werden, die Grammatik bis dahin verändert zu haben - aber aktuell gilt eben nach wie vor eine gültige Rechtschreibung 😉
 

Martin Wendel

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Wer aber hingegen redaktionelle Aufgaben übernimmt, sollte ganz klar die gültige deutsche Rechtschreibung beachten - und die gibt so etwas wie beispielsweise „Kund:innen“ einfach nicht her, egal wie oft man es auch verwendet.
Du hast recht. Die laut amtlichen Rechtschreibregeln korrekte Kurzform von z.B. „Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“ wäre „Mitarbeiter/-innen“ (ja, tatsächlich, lies im Duden nach). Wäre das OK für dich, das so zu verwenden, oder ist der Hinweis auf die „gültige deutsche Rechtschreibung“ doch nur ein vorgeschobenes Argument? Oder lassen wir die Kurzformen weg und steigen auf Doppelnennung um - ist in den amtlichen Regeln genauso wenig verboten.
 
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Rheinischer Bohnapfel
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Du hast recht. Die laut amtlichen Rechtschreibregeln korrekte Kurzform von z.B. „Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“ wäre „Mitarbeiter/-innen“ (ja, tatsächlich, lies im Duden nach). Wäre das OK für dich, das so zu verwenden, oder ist der Hinweis auf die „gültige deutsche Rechtschreibung“ doch nur ein vorgeschobenes Argument? Oder lassen wir die Kurzformen weg und steigen auf Doppelnennung um - ist in den amtlichen Regeln genauso wenig verboten.
Absolut in Ordnung. Schreiben kann man es ja so oder dann in „Doppelnennung“, aber Kurzform sprechen geht eben nach wie vor nicht. Und diverse Oberbegriffe lassen sich eh nicht kürzen, z. B. Kunde, Kunden, Patienten…
Trotzdem: weg von den generischen Begriffen zu gehen verlängert Texte, ohne sie deswegen verständlicher zu machen. Denn sich dann subsumiert zu fühlen ist am Ende doch “nur“ eine emotionale Überinterpretation und inkorrekte Wahrnehmung von Sprache.
Es ist ja manchmal schon schwierig genug, etwas so zu äußern, dass man korrekt verstanden wird, am Ende haben wir, und da nehme ich mich nicht aus, auch eine emotionale Tendenz „zwischen den Zeilen zu lesen“.
PS: der Duden ist nur ein Unternehmen und nicht verbindlich; verbindlich ist das amtliche Regelwerk 😉
 

Thaddäus

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Danke, dass mir endlich ein Mann erklärt, dass ich emotional überinterpretiere und eine inkorrekte Wahrnehmung meiner Muttersprache habe.

Wie hättest du denn jetzt reagiert, wenn der o.g. Text von einer Frau stammen würde?

Und ja, ich kenne genügend Frauen, die das genauso sehen.

Liebe Landplage, ich schätze deine Arbeit hier sehr, solche Aussagen wirken auf mich aber schlicht männerfeindlich.
 

Martin Wendel

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PS: der Duden ist nur ein Unternehmen und nicht verbindlich; verbindlich ist das amtliche Regelwerk 😉
Wenn der Duden schreibt, dass diese Schreibweise dem amtlichen Regelwerk entspricht, würde ich dem trauen. Falls du andere Informationen hast, kannst du diese ja mit einer ähnlich validen Quelle untermauern.

Schreiben kann man es ja so oder dann in „Doppelnennung“, aber Kurzform sprechen geht eben nach wie vor nicht.
Mir wäre nicht bekannt, dass das amtliche deutsche Regelwerk Vorschriften zur Aussprache macht. Insofern kann man es sehr wohl aussprechen. Wem der Glottisschlag nicht passt, kann ja auch die Doppelnennung aussprechen. Wenn in einem Text „usw.“ oder „u.a.“ steht, spricht man ja auch eher nicht die Abkürzung aus, sondern das ausgeschriebene. Und das schafft der Mensch genauso.
 

landplage

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Wie hättest du denn jetzt reagiert, wenn der o.g. Text von einer Frau stammen würde?

Und ja, ich kenne genügend Frauen, die das genauso sehen.

Liebe Landplage, ich schätze deine Arbeit hier sehr, solche Aussagen wirken auf mich aber schlicht männerfeindlich.
Ich habe solche Aussagen von Frauen hier noch nicht gelesen.

Und wenn Du das für männerfeindlich hältst, ist das einfach unzureichendes Sprachverständnis und falsche Interpretation.,,
 

Thaddäus

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Dann muss ich mich an dieser Debatte wohl nicht weiter beteiligen. Hier wird Front gemacht wie es im Bilderbuche steht.
 
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Rheinischer Bohnapfel
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Danke, dass mir endlich ein Mann erklärt, dass ich emotional überinterpretiere und eine inkorrekte Wahrnehmung meiner Muttersprache habe.
Ich bin ein Mann, das ist aufgrund meines Forum-Namens zwar nicht erkennbar, aber das tut auch nichts zur Sache. Aber nicht ich als Mann erkläre es Dir als Frau, sondern ich stellte nur den unterschiedlichen Umgang mit Sprache bei den Geschlechtern dar. Es gibt genauso Männer, die Sprache nicht „direkt“ sondern „interpretativ“ verstehen oder eben verstehen wollen. Interpretativ, um das vielleicht nochmal näher zu erklären, ist ja der Willen/persönliche Wunsch/die Neigung und damit lediglich das persönliche Gefühl, sich bei sprachlich klar definierten generischen Begriffen, die alle Geschlechter einbeziehen, ausgeschlossen zu fühlen.
Tatsächlich wird das auch im Rahmen Marketing und Öffentlichkeitsarbeit immer wieder hinterfragt, aktueller Stand ist aber: amtliches Regelwerk beachten, Abkürzungen oder Doppelnennungen in Artikeln nach Möglichkeit nicht redundant verwenden (in Headlines/Sublines schon, im Artikel aber dann eher generisch)

Es gibt übrigens auch wissenschaftlich untersuchte Ursachen für Unterschiede in Sprachführung bzw. Wahrnehmung, unter anderem die Hormone (wer hätte das Gedacht?) sowie Sozialisation, Erfahrung, Bildungsstand etc.. Es wurde z. B. nachgewiesen, dass ein höherer Oxytocin- bzw. ein niedrigerer Testosteron-Spiegel die „Art“ der Kommunikation verändert (bei Männern die z. B. oxytocinhaltiges Nasenspray verwenden oder bei Männern in der Erziehungszeit kann diese Veränderung gut betrachtet werden).

Und da sind wir doch genau wieder beim Thema Gleichberechtigung, die mit Gendern (angeblich) gefördert werden soll. Es gibt nun mal Unterschiede, zwischen Mann und Frau oder eben einfach nur zwischen Menschen. Wir können nicht nicht kommunizieren, also sollten wir alle für ein klares Verständnis die Sprache direkt und so wie sie in der Grammatik entwickelt wurde verwenden. Je kürzer, einfacher, klarer und direkter Sprache verwendet und eben auch so angenommen wird, um so weniger an Sprache interpretiert werden kann und wird, um so zielgerichteter kann kommuniziert werden.

Meine liebe Frau und ich wissen um die Unterschiede, wir pflegen die sogar und machen uns manchmal einen Spaß daraus. Das macht doch viel mehr Spaß, als wenn man versucht, alles „gleich“ zu machen. Da wird es wohl immer Widerstand geben, denn es ist in sich aufgezwungen und nicht natürlich.

Da ist es also doch gar nicht nötig, solch einen schnippischen (und in seiner Art nun mal fast stereotyp weiblichen) Kommentar abgeben, zumal meine Ausführungen nicht im Ansatz eine Beleidigung sind oder eines der Geschlechter bevorzugt oder unterminiert. Dennoch tut es mir leid, wenn Du mich da mißverstehst, denn ich habe auch dafür Verständnis.