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Externe SSDs tauglich für "langzeit-sichere" Daten-Speicherung?

Benutzer 96590

Gast
Liebe Mac-User_innen,

bitte entschuldigt meine vielleicht laienhaft klingende Frage, aber das Problem beschäftigt mich gerade intensiv:

Es geht um die "Langzeit-Sicherheit" von Daten auf einem externen Datenträger. Nach meiner bisherigen (laienhaften) Vorstellung lagen Daten auf einer herkömmlichen (mechanischen) Festplatte sicherer als auf einer SSD, da SSDs angeblich weniger Lese- und Schreibvorgänge durchhalten würde als eine herkömmliche Festplatte.

Nun frage ich mich, ob das immer noch Bestand hat. Mein Blick fiel neulich auf spezielle NAS-SSDs (in diesem Fall eine IronWolf Pro von Seagate), die angeblich eine lange Lebensdauer (speziell unter NAS-Gesichtspunkten wie 24/7-Betrieb) haben, und ich fragte mich, ob die Dinger auch im "normalen" Betrieb als externe Datenspeicher lange haltbar sind (obwohl sie natürlich für einen Betrieb in einem NAS gedacht sind).

Langfristig würde ich nämlich gern auf externe SSDs für den Datenspeicher umsteigen. Backup etc. geht mit CCC. Time Machine usw. nutze ich nicht. Ich würde gern die Vorteile der SSDs (schnellere Lese- und Schreibgeschwindigkeit im Vergleich zu herkömmlichen Festplatten, unempfindlich gegenüber Stößen und Erschütterungen) auch für einen externen Datenspeicher nutzen. Ich weiß, dass SSDs mit hoher Speicherkapazität sehr teuer sind, das steht jetzt aber nicht zur Diskussion. Für mich wäre nur die Frage nach der Haltbarkeit des Speichermediums "SSD" im Vergleich zu herkömmlichen Festplatten von Interesse.

Gibt es da von Eurer Seite aus Tipps und/oder Empfehlungen?

Liebe Grüße von

Robert!
 

Carcharoth

Ingol
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SSDs sind eigentlich besser was das angeht.

Ich hab hier SSDs und NAS-HDDs im Einsatz, seit Jahren. HDDs sind mir schon einige ausgestiegen. SSDs noch keine einzige.
Es gibt auch genug Langzeittests wo SSDs über Jahre hinweg immer wieder beschrieben werden. Die halten seeeehr lange.

Das einzige was du beachten musst ist, dass du SSDs nicht über längere Zeit (Jahre) ohne Strom in ner Schublade lagern kannst. Mit der Zeit verlieren die dann Daten.

Ich warte selbst nur noch darauf, dass 8TB-SSDs unter 250CHF fallen, damit ich mal meine HDDs alle ersetzen kann.
 

Dario von Apfel

London Pepping
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Weswegen SSDs nicht für Langzeitsicherungen taugen ist die Tatsache, dass die Speicherchips gelegentlich mit Strom versorgt werden müssen, um die gespeicherten Informationen zu behalten.

Also einmal beschreiben und dann wegpacken geht damit nicht.
 

Benutzer 96590

Gast
Weswegen SSDs nicht für Langzeitsicherungen taugen ist die Tatsache, dass die Speicherchips gelegentlich mit Strom versorgt werden müssen, um die gespeicherten Informationen zu behalten.

Also einmal beschreiben und dann wegpacken geht damit nicht.

Das heißt überspitzt ausgedrückt, wenn ich eine gut gefüllte externe SSD pro Woche für 10 Minuten einfach so an den Rechner anschließe (ohne explizit auf die Daten zuzugreifen), dann bleiben die gespeicherten Daten erhalten?
SSDs sind eigentlich besser was das angeht.

Ich hab hier SSDs und NAS-HDDs im Einsatz, seit Jahren. HDDs sind mir schon einige ausgestiegen. SSDs noch keine einzige.
Es gibt auch genug Langzeittests wo SSDs über Jahre hinweg immer wieder beschrieben werden. Die halten seeeehr lange.

Wäre dann eine Enterprise SSD wie die o.a. Seagate IronWolf Pro, die ja eigentlich für den Serverbetrieb gedacht sind, trotzdem als "normale" SSD in einem externen Gehäuse zum gelegentlichen Lesen und Schreiben brauchbar? Oder gibt es da was zu beachten, wenn man so eine als hochprofessionell angepriesene, angeblich sehr lange haltbare NAS-SSD "nur" als normale externe SSD benutzt?
 

kelevra

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Das heißt überspitzt ausgedrückt, wenn ich eine gut gefüllte externe SSD pro Woche für 10 Minuten einfach so an den Rechner anschließe (ohne explizit auf die Daten zuzugreifen), dann bleiben die gespeicherten Daten erhalten?


Wäre dann eine Enterprise SSD wie die o.a. Seagate IronWolf Pro, die ja eigentlich für den Serverbetrieb gedacht sind, trotzdem als "normale" SSD in einem externen Gehäuse zum gelegentlichen Lesen und Schreiben brauchbar? Oder gibt es da was zu beachten, wenn man so eine als hochprofessionell angepriesene, angeblich sehr lange haltbare NAS-SSD "nur" als normale externe SSD benutzt?

Ich würde mir das Geld für die NAS SSD eher sparen, bzw. besser auf zwei herkömmliche SSDs setzen, die im Wechsel beschrieben werden. Je nach Wichtigkeit der Daten kann man auch unterschiedliche Software für die Sicherung einsetzen oder schlichtweg TimeMachine und manuelle Kopien via Finder durchführen.
 

MacAlzenau

Golden Noble
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Ich hab hier SSDs und NAS-HDDs im Einsatz, seit Jahren. HDDs sind mir schon einige ausgestiegen. SSDs noch keine einzige.
Das könnte natürlich auch damit zusammenhängen, daß du vielleicht die HDD seit dreissig Jahren betreibst, die SSD aber erst seit ein paar Jahren, weil es die noch nicht so lange gibt.
Mir sind HDD bisher noch nie "ausgestiegen", nur zweimal der Controller (die Bridge?) im Gehäuse. Bei vielen Platten in den letzten Jahrzehnten.

Letztlich sind weder HDD noch SSD geeignet für eine echte Langzeitarchivierung.
Mag sein, daß sie ein paar Jahrzehnte halten, vielleicht sogar ein Jahrhundert. Aber dann?
 

kelevra

Stahls Winterprinz
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Ist halt die Frage, was der TE unter Langzeit versteht. Zu Archivierungszwecken wird man wohl um ein Kopieren alle ca. 10/15 Jahre nicht herumkommen, mit den üblichen Endverbrauchergeräten.
 
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Dario von Apfel

London Pepping
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Das heißt überspitzt ausgedrückt, wenn ich eine gut gefüllte externe SSD pro Woche für 10 Minuten einfach so an den Rechner anschließe (ohne explizit auf die Daten zuzugreifen), dann bleiben die gespeicherten Daten erhalten?
Theoretisch sollte das gehen. Aber aufgrund des Aufwands und der Tatsache, dass man nicht weiß, wie der SSD-Controller die Chips anspricht, gibt es glaube ich bessere Alternativen.

Gibt ja nicht nur HDDs sondern auch noch Magnetbänder 😉
 

Carcharoth

Ingol
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Das könnte natürlich auch damit zusammenhängen, daß du vielleicht die HDD seit dreissig Jahren betreibst, die SSD aber erst seit ein paar Jahren, weil es die noch nicht so lange gibt.
Mir sind HDD bisher noch nie "ausgestiegen", nur zweimal der Controller (die Bridge?) im Gehäuse. Bei vielen Platten in den letzten Jahrzehnten.

Die stiegen in der Regel innerhalb der Garantiezeit von 2 Jahren aus. Kaputte Sektoren.


Aber ich hab auch etwas mehr Disks hier rumliegen als normale Menschen. HDDs hab ich sicher schon 30 Stück gehabt in den letzten 15 Jahren. Da sind ca. 5 ausgefallen wenn ich mich recht erinnere.
SSDs sind momentan 15 Stück im Einsatz. Einige im Server, 5 im Gamer-PC, etc. Die älteste ist aus 2015. Bisher fiel keine aus.



Hier übrigens der Langzeittest von Heise
Das heißt überspitzt ausgedrückt, wenn ich eine gut gefüllte externe SSD pro Woche für 10 Minuten einfach so an den Rechner anschließe (ohne explizit auf die Daten zuzugreifen), dann bleiben die gespeicherten Daten erhalten?
Sollte so sein, ja. Jedenfalls wird das bei den üblichen Quellen zu der damaligen News so empfohlen.


Wäre dann eine Enterprise SSD wie die o.a. Seagate IronWolf Pro, die ja eigentlich für den Serverbetrieb gedacht sind, trotzdem als "normale" SSD in einem externen Gehäuse zum gelegentlichen Lesen und Schreiben brauchbar? Oder gibt es da was zu beachten, wenn man so eine als hochprofessionell angepriesene, angeblich sehr lange haltbare NAS-SSD "nur" als normale externe SSD benutzt?

Natürlich sind die dazu geeignet.

Die Frage ist eher, warum du ne NAS-SSD willst. Ist das n privates Gerät oder brauchst du das beruflich?

Da kann man aber noch lange warten. Wenn ich sehe, wie teuer selbst noch 4TB SSDs sind?

Ja, die sind mittlerweile so teuer wie 1TB vor 5 Jahren. Das wird schon ;)
Braucht nur etwas Geduld.
 
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ottomane

Golden Noble
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Um Daten zu archivieren kann man auch so etwas benutzen:


Industriestandard-ISO/IEC 10995-Tests, die von Millenniata durchgeführt wurden, zeigen eine erwartete durchschnittliche Lebensdauer einer MDISC von 1.332 Jahren, wobei nur 5 % der Disks nach 667 Jahren Anzeichen von Datenverlusten aufweisen. Daher wird von einer Nutzungsdauer von mehreren hundert Jahren ausgegangen.
 

Benutzer 96590

Gast
Ist halt die Frage, was der TE unter Langzeit versteht. Zu Archivierungszwecken wird man wohl um ein Kopieren alle ca. 10/15 Jahre nicht herumkommen, mit den üblichen Endverbrauchergeräten.

Nee... wirkliches "Archivieren", also im Sinne von "beschreiben und für immer wegpacken" mache ich nicht. Für solche Zwecke würde ich mich wohl die MDISC von Verbatim holen, wie @ottomane oben schon geschrieben hat.

Die Frage ist eher, warum du ne NAS-SSD willst. Ist das n privates Gerät oder brauchst du das beruflich?

Beides. Ich will halt nur, falls ich wirklich auf SSDs für das Speichern von Daten setzen würde, nicht eine SSD haben, die nach einem halben Jahr plötzlich den Geist aufgibt und die darauf gespeicherten Daten dann futsch sind. Die Server-Versionen scheinen also wirklich auf Zuverlässigkeit getrimmt zu sein.
 

iDesign

Murer Reinette
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Vor drei Jahren hatte ich angekündigt, keine Festplatten mehr kaufen zu wollen und mein Speicherkonzept auf SSDs umzustellen. Die Umsetzung hatte ich hier am 27.10.2017 sogar verkündet. Ich unterlag der Annahme, dass mein Speicherbedarf ein Volumen von 2 TB nicht übersteigen wird. Das war ein Trugschluss.

Als die Datenmengen größer wurden und ich weiteren Speicher einkaufen wollte, beschäftigte ich mich tiefgehender mit der Materie. Eigentlich hätte schon ein Blick auf die Preislisten ausgereicht, um zu erkennen, dass ab einer gewissen Datenmenge die SSD keine Alternative zur HDD sein kann.

So erwarb ich 2019 ein NAS (Network Attached Storage) mit 4 TB nutzbaren Speicher. Zwischenzeitlich habe ich nicht nur ein leistungsfähigeres NAS erworben, sondern die Gesamtkapazität auf 8 TB mit der Option auf 12 TB erhöht. Diesen Speicherplatz hätte ich auch mit SSDs realisieren können. Es wäre aber sehr viel teurer gewesen.

Was will ich mit den vielen Worten eigentlich zum Ausdruck bringen? Es gibt für beide Speichermedien sinnvolle Anwendungsbereiche. Die Massenspeicherung kann man nach meinem Dafürhalten immer noch am einfachsten via HDD realisieren. Gewiss werden SSDs immer preiswerter und damit langfristig betrachtet auch immer attraktiver. Vielleicht bezahlt man in fünf Jahren tatsächlich nur noch 100 Euro für 4 TB. Bis dahin haben sich aber auch die Speichermengen erhöht.

Ich würde also wirklich sehr gut überlegen, ob es nachhaltig ist, sein Speicherkonzept mit SSDs zu realisieren. Ich habe letztlich draufgezahlt.
 
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Benutzer 96590

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Dagegen setzt man Backups ein, nicht möglichst zuverlässige SSDs.

Jaha, das ist so sonnenklar, dass ich es nicht extra noch einmal erwähnt habe.
Vor drei Jahren hatte ich angekündigt, keine Festplatten mehr kaufen zu wollen und mein Speicherkonzept auf SSDs umzustellen. Die Umsetzung hatte ich hier am 27.10.2017 sogar verkündet. Ich unterlag der Annahme, dass mein Speicherbedarf ein Volumen von 2 TB nicht übersteigen wird. Das war ein Trugschluss. [...]

Was will ich mit den vielen Worten eigentlich zum Ausdruck bringen? Es gibt für beide Speichermedien sinnvolle Anwendungsbereiche. Die Massenspeicherung kann man nach meinem Dafürhalten immer noch am einfachsten via HDD realisieren. [...]

@iDesign: Vielen Dank für Deinen sehr anschaulichen Erfahrungsbericht! Ich glaube, ich überdenke meine Überlegungen noch einmal...
 

ottomane

Golden Noble
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Ach so. Das steht allerdings im Widerspruch zu der zuvor getätigten Aussage. Naja, sei's drum.
 

Benutzer 96590

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Ach so. Das steht allerdings im Widerspruch zu der zuvor getätigten Aussage. Naja, sei's drum.

Überhaupt nicht. Ein Backup ist ein Backup, aber ich kann ja trotzdem für den Datenträger des täglichen Gebrauchs eine gewisse Langzeithaltbarkeit fordern.
Du wärst verwundert, wie vielen Leuten das eben nicht klar ist :)

Und dann gibt's noch die Leute, die RAID für n Backup halten.

Ein Backup war doch so ein Laden, in dem man schnell billige Brötchen bekommt, oder? Und RAID war doch so ein Schokoriegel, der dann in TWI umbenannt wurde?
 

ottomane

Golden Noble
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Überhaupt nicht. Ein Backup ist ein Backup, aber ich kann ja trotzdem für den Datenträger des täglichen Gebrauchs eine gewisse Langzeithaltbarkeit fordern.
Du wünschtest dir oben, dass keine Daten verlorengehen. Daher mein Einwurf. Aber ich sehe, dass ich mir doch keine Sorgen um deine Daten machen muss ;)
 
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NorbertM

Hochzeitsapfel
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Nach meiner bisherigen (laienhaften) Vorstellung lagen Daten auf einer herkömmlichen (mechanischen) Festplatte sicherer als auf einer SSD
Wenn SSDs im Rechner verwendet werden, sollten sie die deutlich geringere Belastung als Backup-Medium allemal vertragen. Davon abgesehen, liegt der Vorteil einer SSD in Geschwindigkeit und Geräuschentwicklung. Beides spielt bei externen Lösungen, die über Netzwerk angebunden sind, keine Rolle.