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EU: Qualcomm muss eine Milliarde Euro Strafzahlung leisten

Jan Gruber

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EU: Qualcomm muss eine Milliarde Euro Strafzahlung leisten
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Neuigkeiten im lange währenden Streit zwischen Apple und Qualcomm. Die EU-Wettbewerbsbehörde sieht in dem Verhalten des Modemherstellers jetzt eine Wettbewerbsverletzung. Der Konzern soll Hardwarehersteller wie Apple dafür bezahlt haben, nicht auf die Chips konkurrenzierender Hersteller umzusteigen. 997 Millionen Euro Strafzahlung sollen jetzt fällig werden.

Seit 2011 sollen erhebliche Beträge von Qualcomm an andere Hersteller geflossen sein, quasi eine Prämie für die ausschließliche Nutzung der eigenen Chips. Diese Prämie wäre im Fall eines Wechsels zurückgefordert worden - mit einer Frist von 5 Jahren im Nachhinein. Apple soll deshalb nicht bzw. erst zum Ende dieser Rückverrechnungszeit zu den Chips von Intel gewechselt sein. Die Strafe von fast einer Milliarde Euro entspricht 49 Prozent des Umsatzes des Chipherstellers im Vorjahr.
Qualcomm EU Entscheid im Detail


EU Kommissarin Magarethe Vestager verkündete die Entscheidung.
Qualcomm hat Konkurrenten in rechtswidriger Weise mehr als fünf Jahre lang vom Markt für LTE-Basisband-Chipsätze ausgeschlossen und damit seine marktbeherrschende Stellung gefestigt. Qualcomm hat Milliarden von US-Dollar an Apple gezahlt, damit Apple nicht bei der Konkurrenz kauft. Bei diesen Zahlungen handelte es sich nicht einfach um Preisnachlässe - sie wurden unter der Bedingung geleistet, dass Apple in sämtlichen iPhone- und iPad-Geräten ausschließlich Qualcomm-Chipsätze verwendet.

Damit konnte kein Konkurrent, gleich wie gut seine Produkte waren, Qualcomm auf diesem Markt herausfordern. Durch das Verhalten von Qualcomm wurden Verbrauchern und anderen Unternehmen mehr Auswahl und Innovation vorenthalten - und das in einem Sektor mit riesiger Nachfrage und enormem Potenzial für innovative Technologien. Da dies gegen die EU-Kartellvorschriften verstößt, haben wir den heutigen Beschluss gefasst.​

Qualcomm reagierte vorhersehbar: Die Entscheidung wird umgehend vor dem Gericht der Europäischen Union angefochten.

Via Reuters
 

Toolmaker

Stechapfel
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Was für ein Filz.
Da macht man sich immer über die Bananenrepubliken dieser Welt lustig weil da kleine Umschläge mit Bestechungsgeld umher gereicht werden.
In der ersten Welt hat man das System perfektioniert und aus den Umschlägen sind
40-Tonner mit Anhänger geworden.
Aber wäre ja nicht schlecht wenn sich die EU mit sowas in Zukunft selbst finanziert....
 

MACaerer

Charlamowsky
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Laut Wiki betrug der Umsatz von Qualcomm in 2017 deutlich mehr als 40Mrd. US$. Das mit den 49% Anteil der Strafzahlung am Umsatz kann also irgendwie nicht stimmen. Vermutlich ist damit eher der Reingewinn nach Steuern gemeint. wobei nur 2% Gewinn aus dem Umsatz auch recht wenig wäre. Übrigens ist Qualcomm bereits in Südkorea zu einer Strafzahlung verurteilt worden und auch mit der FTC, der amerikanischen Kartellbehörde steht ein Verfahren an. So ist das nun mal wenn man als quasi Monopolist für SmartPhone-SoCs den Hals nicht vollkriegt.

MACaerer
 

Butterfinger

Kaiser Alexander
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So ist das nun mal wenn man als quasi Monopolist für SmartPhone-SoCs den Hals nicht vollkriegt
Dann hätte Apple und die anderen Hersteller ja auch das Bestechungsgeld ablehnen können? Für mich sollten dann auch die Unternehmen, die das Geld angenommen haben, zu Strafzahlungen verurteilt werden.
Apple bekommt den Hals auch nicht voll, erst Geld nehmen und dann das Unternehmen verklagen, weil zu teuer. Allgemein alles sehr undurchsichtig in der Welt der großen Unternehmen, wer besticht wen usw.
 
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MACaerer

Charlamowsky
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Ganz so einfach ist das nicht und Bestechungsgelder, bzw. in dem Fall wohl eher Sonderkonditionen beim beim Abschluss des Liefervertrags gehören irgendwie zum üblichen Geschäftsgebaren. Qualcomm besitzt erst seit 2016 eine eigene Chip-Produktion und musste daher mit entsprechendem Aufwand in den Markt drängen. Mittlerweile ist Qualcomm aber marktbeherrschend bei Baseband-Chips für Smartphones und hat selbige auch durch überhöhte Lizenzgebühren weidlich ausgenutzt. Dass das Apple als Marktführer für Smartphones nicht passt liegt auf der Hand und darum geht es auch bei dem Rechtsstreit zwischen Apple und Qualcomm und auch bei dem Verfahren durch die Wettbewerbs-Behörden.

MACaerer
 

beeker2.0

Oberdiecks Taubenapfel
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Eher 4,9% oder so. ganz sicher nicht 49%...
 

MACaerer

Charlamowsky
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Weiß ich nicht. Aber ich denke die Strafzahlung betrifft den Gesamtkonzern und damit auch den Gesamtumsatz. 2Mrd.€ Umsatz wäre meiner Meinung auch auch für das das europäische Geschäft viel zu wenig.

MACaerer